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Evangelisches Jahrbuch

für

1868.

Mit Beiträgen

von

Arndt, Frank, Frommann, Gelpke, Hartmann, Heppe, Krafft,
Krummacher, Lechler, Ledderhofe, Merz, E. Ranke, F. Ranke,
van Rhyn, Rische, Schmieder.

Herausgegeben

bon

Ferdinand Piper,

der Theologie Doctor und Professor.

Neunzehnter Jahrgang.

Berlin,

Verlag von Wiegandt und Grieben.

1868.

A Gift: Redd. throngle Rev. Prg. J. 16. Thayer, Nov. 27,1869.

999 E92 ka 1868

Vorrede.

Der neue Jahrgang des Kalenders erscheint etwas später als

gewöhnlich, doch zeitig genug vor dem ersten Januar; und ich hoffe, er wird seinen Freunden im November so willkommen sein als im September. Ist doch der Inhalt nicht für Ein Jahr bestimmt; auch schließen die Lebensbilder nicht an den vorübergehenden Kalender des besondern Jahres, sondern an den immerwährenden Kalender sich an.

Auch diesmal habe ich, neben der bewährten Theilnahme älterer Mitarbeiter, die Bereitwilligkeit zu rühmen, mit welcher mehrere theologische Fachgenossen neu eingetreten find, in Berlin, Wien und Marburg. Dagegen beklage ich den Verlust eines vieljährigen Mitarbeiters aus dem Schulfach, des Dr. Friedr. Lübker, Directors des Gymnasiums in Flensburg, bei dem die Pflege klassischer Studien mit einer christlichen Grundstimmung sich einte († 10. Oct. 1867). Der Evangelische Kalender verdankt ihm in neun Jahrgängen (dem 2. 5. 6. 7. 11. 12. 14. 16. 18.) zehn Lebensbilder: zumal solche, die eine Anlehnung an das klassische Alterthum darbieten, wie des Dionysius Areopagita, der Märtyrer unter Nero, des Juventin und Maximin nebst Kaiser Julian dem Abtrünnigen, oder die mit der allgemeinen Geschichte der Bildung näher zusammenhängen, wie des Alcuinus, Rabanus; zuleßt des Hugo Grotius. Auch nenne ich mit dankbarer Verehrung den Meister der Malerei, Peter von Cornelius, von dem der Kalender eine Originalzeichnung: Christus als Weltrichter, die Schafe von den Böcken scheidend, entworfen nach einer altchriftlichen Angabe, gebracht hat (im Jahrg. 1853)');

1) Außerdem enthält der Jahrg. 1865 eine Copie seiner Zeichnung: Dante im Himmel vor dem Richterstuhl dreier Apostel, die über Glauben, Hoffnung, Liebe ihn prüfen.

wo in der Vorrede nachgewiesen ist, wie viel Anrecht an seiner Kunst, obwohl er Katholik war, den Evangelischen zusteht.

Die Lebensbilder dieses Jahrgangs enthalten unter an= dern die Darstellung hervorragender Zeugen aus dem Mittelalter: namentlich zweier fürstlichen Häupter des 13. Jahrhunderts, deren Frömmigkeit allerdings die stark ausgeprägte Form des damaligen hierarchischen Einflusses zeigt, jedoch unbeschadet der Treue und Entäußerung des christlichen Glaubenslebens, worin alle Confessionen zusammenkommen. Daneben dienen zur Unterscheidung und Wahrung des protestantischen Bekenntnisses die Lebens- oder Todesbilder sowohl reformatorischer Männer als protestantischer Märtyrer und Bekenner: von jenen werden zwei aus Deutschland und Schweden, von diesen vier geschildert, einer aus Deutschland, drei aus Frankreich.

Unter den letzten ist das Bild eines Bekenners auf den Galeeren vom Anfang des 18. Jahrhunderts, dessen Gedächtniß aus seinen eigenen Aufzeichnungen jüngst erneuert ist: des Jean Marteilhe aus der Provinz Périgord; daher er erst jetzt dem verbesserten evangelischen Kalender angeeignet wird, wo er wegen der Eigenthümlichkeit seiner Leidensgeschichte, der Lauterkeit seiner Bekenntnisse und der Reichhaltigkeit seiner Mittheilungen gewiß eine Stelle verdient; diese wird gewonnen durch Ersetzung eines protestantischen Märtyrers desselben Landes aus früherer Zeit, wo die Blutzeugnisse sich häufen. Außerdem ist neu aufgenommen ein Bekenner aus der Zeit der heidnischen Verfolgungen, Spiridion, Bischof auf der Insel Cypern, der in der Kirchengeschichte kaum genannt, wegen der Ursprünglichkeit, Schlichtheit und Energie feiner christlichen Gesinnung, als eine durchaus populäre Gestalt, in der Gemeinde fortleben sollte. Und ein berühmter Einsiedler aus dem Mittelalter, Meinrad, der an die Stelle eines andern nicht minder berühmten, aber weniger beglaubigten Namens tritt.

Schon in frühern Jahrgängen (1855, 1854, 1850) sind die Lebensbilder mehrerer Personen aus dem verbesserten evangelischen Kalender mitgetheilt, deren Seculartage im nächsten Jahre eintreffen: Hilarius, Bischof von Poitiers † 13. Jan. 368; Mathilde, Gemahlin König Heinrichs I. † 14. März 968; Christoph, Herzog von Württemberg † 28. Decbr. 1568.

Die Bildtafel dieses Jahrgangs gehört zu der Schilderung des Nicenischen Concils und giebt die Lichtsymbolik in dem zweiten Artikel seines Glaubensbekenntnisses wieder: fie mag zum Zeugniß dienen, daß die Kunst allerdings an die lezten Ideen hinanreicht,

weil diese selbst es nicht verschmähen in die körperliche Sphäre, mithin in den Bereich der Sichtbarkeit hinabzusteigen.

Unter den Vermischten Auffäßen ist der erste dem Hymnus des Clemens von Alexandrien gewidmet, der schon einmal, in meiner frühesten Schrift, von mir herausgegeben ist. Er bietet aber eben so sehr ein allgemein christliches als ein wissenschaftliches Interesse dar; daher es sich gebührt, auch der christlichen Gemeinde ihn nahe zu bringen. Zugleich hoffe ich diesmal die kritische Frage über den Verfasser zur Entscheidung gebracht zu haben. Die beiden andern beziehen sich auf Kunstwerke und Inschriften: der eine auf eine Klasse religionsgeschichtlich bedeutfamer Monumente, welche das Taurobolium und Kriobolium verherrlichen, die Zeugen einer Sinnesweise, welche, ein später Ausläufer des Heidenthums, mit dem Christenthum wetteifern möchte; der legte beschäftigt sich mit der griechischen Beschreibung alt= christlicher Kunstwerke, insbesondere eines Gemäldes zu Chalcedon: einem der interessantesten Documente zur Kunstgeschichte von der Hand eines Kirchenlehrers, das auf uns gekommen ist.

An diese Aufsäge monumental-theologischen Inhalts möge sich die Anzeige schließen, daß meine Einleitung in die monumentale Theologie, welche ich vor zwei Jahren an dieser Stelle ankündigen konnte, nunmehr erschienen ist.

Berlin, den 24. October 1867.

F. Piper.

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