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Thor als Kriegsgott. Weor.

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Thoro ist natürlich der Gott Thor. Wenn gesagt wird, Halfdan habe den Thor herbeigerufen, so hieß es ursprünglich er rief, flehte zu Thor. Auch die Art der Hilfeleistung entspricht ganz dem Wesen des Donnergottes, bei dessen Herankunft Berge zittern und Felsen brechen, und der auch sonst in der Volkssage für den Urheber des Bergsturzes gilt. Darum führt auch Halfdan die zerschmetternde Keule, die Thor selbst im Kampfe für Baldr schwingt.

Ob Thor in seiner Eigenschaft als Erster der Helden. (Tacitus, Germ. 3) Weor hieß,,,der Kämpfer" (aus *Vihuz= ahd. Vigur), ist zweifelhaft; gewöhnlich wird der Name als der,,Wächter des Heiligtums" gedeutet (*vé-vordr) oder als der,,Weiher". In den Mühen des Tages, in den Gefahren zu Wasser und zu Lande, in der Sorge vor Unholden und Riesen wandte man sich an Thor, und so war er der Gott, der im praktischen Leben am meisten und häufigsten angerufen wurde. In dieser Beziehung war er der Gott für alle Verhältnisse des menschlichen Lebens von der Wiege bis zum Grabe. Darum wird er als der Bekämpfer der dem Menschen. feindlichen Mächte Schützer oder Wohltäter der Menschen (Hym. 11, 22); als der Gott, der die Menschen heiligt, weiht er das Haus und dessen Beschäftigungen. Auf drei dänischen Runensteinen finden wir den Wunsch:,,Thor weihe diese Runen",,,Thor weihe diese Grabstätte", d. h. er schütze das Grab vor Unbill und Beschädigung. Auf mehreren schw. und zwei dän. Runensteinen wird dieses Gebet symbolisch durch das Hammerzeichen ausgedrückt, eine Nachbildung von Thors Hammer. Auf dem abgebildeten, bei der Laeborgkirche, Amt Ribe auf Jütland, liegenden Steine ist der Hammer sowohl vor als hinter der Inschrift eingemeißelt. (Abbildung 8).

Mit dem Hammer weiht Thor Baldrs Scheiterhaufen. Kleine Thorshammer, die man als Amulett trug, gab man dem Toten mit ins Grab (Abbildung s. u. Kultus). Der Hammer war den Germanen das heilige Symbol der Besitzergreifung.

Thor spendet und versagt den Segen der Ehe. Dem

Starkad bestimmt er, daß er weder Sohn noch Tochter haben und so sein Geschlecht beschließen solle. Als Schützer des

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Anbaus, der mit seinem Gewitterstrahl das harte Felsgebirg urbar macht, wird er Verleiher und Erhalter des Grund

Thor als Wohltäter der Menschen.

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besitzes. Dem Starkad versagt er Land und Grundbesitz. Landeigentum ward mit dem Wurfe des heiligen Donnerhammers in Besitz genommen. Bei Besitzergreifung herrenloser Gründe ward das eroberte Land Thor geweiht: Asbjörn heiligt seine ,,Landnahme" dem Thor und nennt sie „,Thorsmark" (Landn. V2).

Thor gibt heiteres Wetter und Fruchtbarkeit (Ad. Br; S. 355), er spendet der Saat Gedeihen. Darum sind viele Pflanzen nach ihm genannt: dän. tordenskreppe Klette, Thorhat, Thorhjalm [Hut, Helm] aconitum lycoctum, Thorbiöll, St. Olavs skjägg osmunda crispa. Nach Thors Beziehung zum Pflanzenwachstume sind Ortsnamen Thorlöf, Thorslund [Hain], Thorsakar, Thorsager, Thorseng [Acker, Wiese] geheißen.

Die Hasel, ursprünglich dem allgebietenden Tius geweiht, wurde auf den Gewittergott übertragen, je mehr Tius zurücktrat. Als die Dänen 851 Dublin eroberten, machten sie es zum Mittelpunkte der nordmännischen Macht. Das dort herrschende Geschlecht hieß Thonars (Tomairs) Geschlecht; ein großer, dem Thor geweihter Wald,,Thors Hain" breitete sich weithin vor der Stadt längs der Küste aus. Dieser bestand nach den irischen Quellen aus Haseln. Als der christliche Irenkönig Briam 998 Dublin erstürmte und vernichtete, ließ er den Thorshain niederhauen und verbrennen.

Als der hl. Olaf das Tempelbild Thors in Gudbrandstal zerstören will, fordern die Verehrer des alten Gottes Christus zu einem Wettstreite mit Thor auf. Sie legen ihm auf, einen Tag einen bewölkten Himmel ohne Regen, den folgenden Sonnenschein und heiteres Wetter zu machen: diese Dinge verliehe ihnen Thor (Heimskr. Ol. S. h. 118). Thor befestigt die leuchtenden Gestirne am Himmel: so wirft er Aurwandils Zehe an den Himmel, wo sie als leuchtender Morgenstern strahlt; die Augen des Riesen Thjazi schleudert er zum heitern Himmel hinauf (Hárb. 19). Der mächtige Norweger Gudbrand meint, die Christen verehrten einen Gott, den niemand

sehe, die Heiden aber den, der täglich sichtbar werde, und von ihm komme es, daß an dem Tage nasses Wetter sei (Ol. S. h. 118). Der Blitz spaltet die Wolken, und die himmlischen Wasser strömen zur Erde; der Blitz fährt in den Erdboden, und der Quell springt hervor. Darum ist Thor der Quellenschöpfer: Torsmase (Donnerloch) in einer österl. Grenzurkunde. Der norw. Nationalheilige Olaf, auf den viele Züge von Thor übertragen sind, steckt seine Hand in den. Hügel, als er mit seinen Leuten kein Wasser gegen ihren Durst findet, und sofort entspringt ein klarer Quell; ein andermal soll er durch das Eindrücken seines Hutes in den Berg eine Quelle erweckt und mit seinem Fuß einen Brunnen aus dem Berge gestampft haben.

Die Waffe des Donnergottes war das Symbol des Blitzes in seiner segnenden und befruchtenden Wirkung, und noch heute wird den Donnerkeilen schützende und heilende Wirkung zugeschrieben, namentlich sollen sie die Geburt erleichtern. Bei der Eheschließung wurde Thors Hammer der Braut in den Schoß gelegt und diese damit geweiht (Thrymskv. 30). Der Gewittergott is auch Herd gott und Schutzherr des Hauses und darum in doppelter Beziehung bei der Gründung eines Hausstandes anzurufen und zu verehren. Bei dem Hochzeitsschmause wird der erste Gedächtnistrank (minni) dem Thor gebracht (FAS III 222). Die Volkssage verknüpft Thors Wanderung auf Erden mit zwei Hochzeiten (S. 343). Alfhilds Hochzeit mit dem Riesen war gegen Thors Willen gewesen; deshalb läßt der Gott seinen Zorn über Starkad ergehen und versagt ihm, als Weiher des Lebens, Nachkommen, Heimat und rühmliche Nachrede (Gautreks. S. 7; S. 165). Wenn das neugeborene Kind bei der Wasserbegießung seinen Namen nach dem Gott empfing, wurde natürlich dessen Schutz angerufen und das Kind seinem besonderen Beistande geweiht, der es gegen Gefahren und Mühsal schützen und mit langem, glücklichem Leben begaben sollte. Aber keineswegs war das junge Menschenkind dadurch verpflichtet, im späteren Leben Thor vor allen Göttern zu verehren. Thorgrim, der von seinem Vater dem Thor geweiht worden war, wurde Freys

Thor als Wohltäter der Menschen.

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Priester (S. 345). Als Weiher des Lebens wurde Thor in Krankheit, Not und Lebensgefahr angerufen: wenn Krankheit und Hunger droht, sagt Adam von Bremen (S. 334). Darum wurde der Gott, der die Heimat und das ganze Land beschützte und bewachte, auf dem Hochsitze des Hausherrn, in seinem Tempel wie in seinem Hause, dargestellt. Sein Bild befand sich nicht nur auf den Hochsitzsäulen, sondern auch der Hochsitz selbst war mit einem Bilde Thors geschmückt; bei kleineren Sitzen genügte die Anbringung des Hammerzeichens. Die zauberkundige Grima hatte einen großen Stuhl; auf dessen Rücklehne war Thor mit seinem Hammer eingeschnitzt, und es war dies ein großes Bildnis (Fóstbr. S. 9). Auch der Vordersteven des Schiffes war mit Thors Bild geschmückt (S. 347).

Bei Festen und festlichen Gelegenheiten ward das Trinkhorn mit dem Hammerzeichen geweiht.

Die Bauern zu Hladir wollten Hakon den Guten zwingen, an dem Opferschmause teil zu nehmen. Der Jarl Sigurd weiht den ersten Vollbecher dem Odin und trinkt dem Könige zu, dieser macht das Zeichen des Kreuzes darüber. Weshalb, ruft ein Mann, tut der König das, will er nicht opfern?" „Der König tut wie alle, die an ihre eigene Macht und Stärke glauben und ihren Becher dem Thor weihen, lautet Sigurds Antwort, er machte das Hammerzeichen darüber, ehe er trank (Heimskr. Hak. S. g. 18). Auch beim Erbmahle weihte man den Vollbecher dem Thor oder andern Göttern (Fagrsk. 55). Dem König Olaf erscheint des Nachts der hl. Martinus und sagt: „Das war hier Sitte in diesem Lande, bei gemeinsamen Trinkgelagen oder Gilden, dem Thor oder Odin Bier zu geben und den Asen den Vollbecher zu weihen; nun will ich aber, daß in Zukunft zu Ehren Gottes, meiner selbst und aller Heiligen getrunken werde" (FMS I149; Flt. I 283). In Drontheim ward um Wintersanfang alle Minne dem Thor geweiht, und dem Odin und der Freyja und den Asen, damit man Frieden, milden Winter und gute Frucht für das Jahr hätte (Flt. II 184). Mit Thors Hammer soll sich Hrolf Kraki die Augen segnen, wenn er Odin im Kampfgetümmel erblicken will (Saxo 66). Unter den Siegeszeichen, die der Dänenprinz Magnus Nielsen († 1134) von seinem Verheerungszuge in Ostschweden heimbrachte, waren Metallhämmer von ungewöhnlichem Gewichte, die Thorshämmer genannt wurden (mallei Joviales, Saxo 421). Sie waren als Symbole des Donnergottes von alter Zeit her für die Bewohner von Gutland Gegenstand besonderer Verehrung gewesen. Magnus sah es jedoch als eine fromme Tat an, den Göttertempel zu plündern und Thor seines Eigentums zu berauben. Der hervorragendste Platz auf der Insel trägt noch heute den Namen Thorsborg.

Herrmann, Nordische Mythologie.

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