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Apostelg. 2. e. 8. d.] und uns von Gott so hart alles eigenes Gutdünken, alle fremde Lehr, (Matt. 15. b.] alle menschliche Einsehung und Ceremonien, aller fal scher Gottesdienst und Abgötterey verboten sind, [1 Cor. 10. c.] wie mögen wir dann die Kindertaufe für recht halten, wer mag uns auch mit einiger Bescheis denheit, Billigkeit und Wahrheit beschuldigen, daß wir nicht einfältiglich bey der Schrift bleiben, und bekenen einen wahrhaftigen Gott und ewigen Vater, einen HErrn JEfum Christum, einen heiligen Geist, einen Glauben, eine Tauf, die von Christo felber dem Evangelio und dem Glauben angehångt ist. 1 Cor. 8. a. Eph. 4. a.

Aber der Antichrist will solches nicht leyden, die Pharifaer und Schrifft-Gelehrten sehen sich darwider mit Macht [dann sie haben allezeit den Rath Gottes verschmähet, darum auch die Zöllner vor ihnen ins Himmelreich gehn] und suchen mancherley Behülfres den, ihre Tauf zu bewahren, aber dieweil sie alle an dem Thurm zu Babel bauen, darum hat GOtt ihnen ihre Sprache verwirret, daß einer den andern nicht versteht (1 Buch Mos. 11. b.) daß sie fern von einan der unterschieden sind, in der Kindertauf nicht eins gesinnet sind, und reden nicht einträchtiglich aus einem Mund; dann etliche bekennen wohl, daß die Kinder selber nicht glauben, dannoch so wollen sie die Kinder auf den Glauben der christlichen Kirche, (als sie fagen) getauft haben: die anderen, gleich als Lutherus und feine Anhänger, fagen öffentlich, daß die Kinder selber glauben, und auf ihren eigenen Glauben getauft müssen werden; dann also schreibt er an einem Ort: "Niemand wird seelig durch eines andern Glauben oder Gerechtigkeit, sondern durch seinen eigenen, darum mögen die Sacramente ohne Glauben zu der Sez ligkeit nicht empfangen werden; darum die da meynen daß die jungen Kinder nicht glauben, denenselben wåre gänzlich besser kein Kind getauft, dann ohne den Glauben zu taufen, dieweil beydes das Sacrament und GOttes heiliger Nahme vergebens gebrauchet wird." Item er beschiltet oder beschuldiget die Waldenser, die ihre Kinder taufen und doch nicht glauben,

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daß sie einen eigenen Glauben haben, und also Gottes Namen eitel nehmen und führen. Item die jun gen Kinder werden nicht auf der Kirchen oder Våter Glauben getauft, sondern auf ihren eigenen Glauben, und daß aus Gnaden und nicht aus der Kraft der Taufe die Sünde vergeben wird. Item die Taufe hilft niemand, soll auch niemand gegeben werden, es sey dann daß er selber glaube, und man foll ohne Glauben niemand taufen, dieweil nicht das Sacras ment fondern der Glaube des Sacraments rechtferti get. Item das Kind muß selber glauben, oder die Båter müssen lügen, wann sie an des Kindes Statt sagen, ich glaube. Item es wäre besser nimmer kein Kind zu taufen, dann also mit Gottes Wort zu spotten und zu heucheln. Die närrischen Kinder sind ges schickter zu glauben, dann die vernünftigen Alten; da wollen noch etliche andere, daß die Gnade Gottes und der Glaube dem Kind erstlich durch die Tauf werde eingegossen, leset Sebastian Franck in seiner Chronik.

Dieweil dann die Gelehrten mit allem dem gemeis nen Volk in der Kindertauf so zänkisch sind und bleis ben, darmit bezeugen sie genugsam, daß sie nichts ges wisses von der Kindertauf haben noch wissen, und daß die Kindertauf keinen Grund in der Schrift hat, dies weil sie auf so mancherley Weise geschiehet und gebraucht wird, dann alle menschliche Lehre ist in sich selbst getheilt, ist unstandhaftig und wankelbahr, ge het im Zweifel, ist voll Zanks und Kibs; aber die Christliche und Apostolische Lehre ist einerley, aus eis nem Geist geflossen, und hat einen gewissen und bleis benden Grund, welcher ist Christus JEsus. 1 Cor. 3. b.

Und wiewohl die Kindertauf keinen Grund in der Schrift hat, und unsere Widersprecher in der Sache nicht einig sind, dannoch so wollen sie allzugleich die Kindertaufe mit der Schrift bewähren, ein jeglicher auf seine Weise: Wann die da sagen, daß die Kinder auf den Glauben der Kirchen oder der Våter gez tauft werden sollen, die wollen es damit bewähren, daß etliche einen gichtbrüchichen Menschen vor den Herrn gebracht haben, und wie der Herr ihren Glaus

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ben hat gesehen, hat er zu dem Gichtbrüchichen gesage, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben, (Mat. 9. a.) und hat ihn gefund gemacht; desgleichen brin gen sie bey, wie der Hauptmann und das Cananäische Weib mit ihrem Glauben und Gebet Hülfe und Trost bey dem Herrn Jesu Christo für andere überkommen haben. (Mat. 8. a. 15. c. Luc. 7. a.) Darauf antworten wir kürzlich also, daß alle diese Vorsprecher oder Fürmünder den Herrn Jesum Christum um Ge fundmachung der andern gebeten haben, und erhöret worden sind, in gleicher Maaßen müssen wir auch mit feurigem Herzen für unsern Nächsten bitten, fürneme lich um die Seligkeit seiner Seele, gleich als Moses für Ifrael, für seinen Bruder Aaron und für seine Schwester Myriam, den HErren gebeten hat; und Paulus schreibt zu den Römern, daß seines Herzens Wunsch ist, und er bitte Gott für Ifrael, daß sie fees fig werden. (Röm. 10. a.) Also lehret auch Jaco bus für unsern Nächsten zu bitten, und sagt:

"Ist jemand krank, der berufe zu sich die Aeltesten #von der Gemeind, und lasse sie für ihn beten, undr falben mit Del im Namen des Herrn, und das Ges bet des Glaubigen wird dem Kranken helfen, und Der Herr wird ihn aufrichten, und so er Sünde ges // than hat, so soll sie ihm vergeben werden." Jac.

5. C.

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Und Johannes fagt: Sieht jemand feinen Brus der fündigen, eine Sünde die nicht zum Tode ist, // der soll bitten und ihm das Leben geben, demjeni gen der nicht zum Tode gesündiget hat." (1 Joh. 5. c.) Ja die ganze Schrift lehret uns überall, daß wir einer für den andern bitten sollen, und wir haben die Verheißung von dem Herrn empfangen, daß alles was wir von seinem himlischen Vater in seinem Namen bitten, das werde uns gegeben. Joh. 14. b. Mat. 7. d.

Aber wir haben keinen Befehl noch Erempel in der

ganzen Schrift, zu bitten, daß die Kinder auf den

Glauben der Kirche und der Våter getaufet werden. sollen; sondern wir haben in der Schrift ein anderes Exempel, wie man für die Kinder bitten soll, nåmlich daß die glaubigen Eltern ihre Kinder zu Chriftum ges bracht, und von ihm begehrt haben, daß ihre Kinder durch Auflegung seiner Hände gebenedeyet möchten werden. [Mat. 19. b.] Also müssen wir auch unsere Kinder mit unserm Gebet Christo aufopfern, mit eis nem festen Glauben und mit einem guten Vertrauen, daß sie in ihm, als in dem verheißenen Saamen, die Benedeyung zu dem ewigen Leben schon überkommen haben. 1 Buch Mos. 3. c. 22. c.

Weiter so bezeuget die Schrift klärlich, daß der Gerechte seines Glaubens lebt, (Habac. 2. a. Heb. 10. d. Röm. 1. b.) und ein jeglicher nach seinem Glauben geurtheilt foll werden, (Gal. 3. b.) und daß niemand einen andern mit seinem Glauben mag felig machen, sonst hätte der frome Loth durch seinen Glau ben sein Weib wohl behalten; (1 Buch Mos. 19. d.) aber nun sagt der Herr durch Ezechiel also, daß Noc, Daniel und Job weder Söhne noch Töchter, sondern ihre eigene Seelen, allein durch ihre Frömmigkeit mögen erlösen. [Ezech. 14. c.] Auf solche Meynung sagt auch der Apostel Petrus, daß der Gerechte küm merlich erhalten werden mag, (1 Pet. 4. c.) welches auch daraus wohl zu verstehn ist, daß die klugen Jungfrauen Oel in ihren Lampen nur für sich selber hatten, aber für die andern nicht: (Mat. 25. a.) darum so ist es ein großer Mißverstand, und ganz wider die Schrift, daß etliche die Kindertaufe auf den Glauben der Kirche und der Våter wollen gründen, und merken nicht die Ordnung und Meynung des Herrn JEsu Christi, den Gebrauch der Aposteln, den gründlichen Verstand und Inhalt aller Schrift von der Taufe, [Mat. 28. c. Marc. 16. b. Apostelg. 2. c. 8. D. 10. e. 16. b. Röm. 6. a. Col. 2. b.] wann diefes alles bezeugt doch einträchtiglich, daß ein jeglicher Taufling auf die Bekentniß seines eigenen Glaubens in dem Namen des Vaters, und des Sohnes, und des heiligen Geistes foll getauft werden, welche Ordnung und Meynung des Herrn Jesu Christi, der Ges

brauch der Apostel, der Verstand und Inhalt der göttlichen Schrift unverrückt und unverändert muß bleiben: dann Himmel und Erden (sagt Christus) werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Mat. 5. b.

Weiter: daß etliche sagen, daß die Kinder selber Glauben treiben; auf diese Meynung der Schrift, nämlich: wer nicht glaubt, der wird verdammet wers den. [Marc. 16. b.] Item ohne Glauben ist es unmöglich GOtt zu gefallen. [Hebr. 11. b.] Darum müssen die Kinder glauben (sagen sie) oder sie müssen verdamt werden, und können Gott nicht gefällen.

Antwort.

Das ist ein großer Unverstand, und dadurch wird die Schrift sehr gebrochen: Urfach ist diese; zum ers ften so ists wider die Schrift, daß man diese Fürwen dung und mehr andere Sprüche der Schrift auf die Kinder will bedeuten, dan solche Sprüche der Schrift reden nicht zu den Kindern, sondern zu den Alten und Verständigen, die Ohren haben zn hören, und ein Herz zu verstehen; mit solchen redet Christus, wie er felbst in dem Evangelio sagt: Wer Ohren hat zu hören, der höre. Matt. 11. b. Matt. 15. 6. Darnach ists offenbar, daß der ewige, allmächtige und allein weise Gott die Ordnung gemacht hat, daß aus dem Gehör des göttlichen Worts, durch die Kraft seines Geistes, der Glaube soll kommen und empfan gen werden, gleichwie Paulus zu den Römern öffent lich bezeuget, und sagt: Daß der Glaube kömmt aus dem Gehör des gepredigten Wortes Gottes. Rom.

10. c.

Hierüber so ist der Glaube (wie der Apostel uns Beschreibet) eine gewisse Zuversicht deßen das zu hoffen ist, eine klare Offenbahrung, ja eine gewisse Ers greifung deren Dinge die man nicht sieht, (Hebr. 11. a.) dieweil dann der Glaube eine solche gewisse Zu versicht und hoffnung auf die Gnade GOttes durch JEsum Christum ist, und steht allezeit nach himmlische Dingen, und suchet was droben ist, da Christus

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