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sitet zu der rechten Hand seines Vaters, (Col. 3. a.) wie können doch die Kinder solchen Glauben haben: zeugen nicht beyde die Schrift und die augenscheinli che That darwider.

Darum schließen wir aus diesem endlich also, daß. die Kinder nicht glauben, dieweil die Kinder weder. Guts noch Böses verstehn, und keine Ohren haben zu hören, 5 Buch Mos. 1. b. Joh. 4. f. Matt. 13. é.) und darum die Schrift zu ihnen nicht redet, und fié darmit nicht gelehrt können werden, und ists daß sie zu der Lehr ungeschickt sind, wie können sie dann zu dem Glauben geschickt seyn, sagt doch der Apostel: "Wie sollen sie glauben in denjenigen, von welchem fie nichts gehöret haben." So mögen wir auch wohl mit Recht fragen, wie doch die Kinder ohne Verstand, ohne Lehr und ohne Gehör glauben können. (Röm. 10. c.) Ja fagen etliche, GOtt ist allmächtig, und kan den Kindern den Glauben wohl geben. Darauf antworten wir also, GOtt ist immer allmächtig, und könte den Kindern den Glauben wohl geben, nicht als lein den Glauben sondern auch den Verstand, den Glauben zu ergreifen, und Red, den Glauben zu bez kennen, aber nun giebt GOtt den Kindern weder Verstand noch Red, viel minder den Glauben, der doch ohne Verstand nicht kan gefasset, und ohne Red nicht mag bekennet werden, ist nun GOtt darum nicht allmächtig, das sey fern, aber wiewohl er allmächtig ist, und thut alles was er will im Himmel und auf der Erden, dannoch so haltet er in allen seinen Werken eine Ordnung die ihm gefällig ist.

Dieweil dann der allmächtige und allein weise GOtt, durch seine ewige Weisheit solches beschlossen hat, und für gut hat angesehen, daß die Kinder eins. fältig, unverständig, sprachlos, und ohne Wissenschaft des Guten und Bösen sind, darum ist es billig und recht, daß die Menschen sich daran lassen vergnůgen, (5 Buch Mos. 1. f.) dann wer will GOtt meistern, (Rom. 11. d.) wer will sein Rathgeber seyn, wer kan seine Ordnung brechen, oder verändern? Aber nun werfen uns etliche vor, daß Jeremias in seiner Mutter Leib geheiliget ist, (Jer. 1. a.) und daß

Johannes sich in seiner Mutter Leib Christi seines HErren und Seligmachers gefreuet habe. Luc. 1. d.

Antwort.

Das ist mit Jeremias und Johannes ein sonderlich und wunderbarlich Werk GOttes, und nicht eine ge meine Regel, (Röm 4. d. Heb. 11. c.) gleichwie Isaac von Sara über die Natur durch den Glauben empfangen ist, (1 Buch Mos. 17. c.) und das ist dar um geschehen, daß er in göttlichen Werken und Figus ren das Bild Jesu Christi, getragen hat, also ist es auch mit Jeremias und Johannes geschehen, nemlich, dieweil GOtt etwas hohes und wunderbares mit de nen beyden hat wollen ausrichten, darum sind sie auch von Mutterleib an mit dem heiligen Geist erfüllt, aber es sind nicht alle Kinder wie Jeremias und Jos hannes, ja so wenig als alle Kinder, die auch von gläubigen und gottesfürchtigen Weibern über die gemeine Ordnung GOttes und über die Natur empfan-gen und gebohren werden, um deßwillen daß es mit Isaac also geschehen ist, eben so wenig sind (alle Kinder) auch der Glaubigen verfiändig, und daß sie eine Kraft des Geistes und ihres Glaubens beweisen, dars um daß Gott so wunderlich mit Jeremias und Johan nes gehandelt hat, dann ein wunderbarlich Werk und Handel Gottes ist nicht eine gemeine Regel, gleichwie auch ein sonderlich oder special Gebot Gottes nicht bricht die general oder gemeine Gesch, darvon wir Erempel und Zeugniß genug in der Schrift haben. Darum mögen nicht alle Kinder in der Gabe und Kraft des Geistes dem Jeremias und Johannes verz glichen werden, ja Chriftus selber zeugt von Johañes: Daß er mehr ist dann ein Prophet, und daß unter allen die von Weibern gebohren sind, keiner aufgestanden ist, der größer sey, dann Johannes der Tâufer. [Matt. 11. b.] Hieraus ist klar zu merken und zu verstehen, daß aus dem wunderbahrlichen Handel Gottes mit Jeremias und Johannes nicht folget, noch daraus mit einiger Wahrheit und Bescheidenheit bes währet werden mag, daß die Kinder glauben, (Joh.

H

4. f. 5 Buch Mof. 1. f.) so doch die heilige Schrift das Gegentheil ausdrücklich bezeuget (als oben gnugfam bewähret und erklärt ist) und auch die Gestalt oder Bewandtniß der Kinder viel anders anzeiget; dann dadurch spüren und befinden wir, daß in den Kindern weder Glauben noch Kraft des Glaubens ist; der Glaube, der ein kräftig Werk Gottes, und eine Gabe des heiligen Geistes ist, der mag in einem Mens fchen nicht verborgen noch fruchtlos liegen noch schlafen, (Heb. 11. Eph. 2. a. 2 Cor. 12. c.) wie etliche fürgeben, sondern er muß nach seiner Ärt durch die Liebe ausbrechen und würken, in einem guten Vers trauen (Gal. 5. c.) der Vergeltung Gottes, und mit gewisser Ergreifung der himmlischen Dinge: wo sols ches nicht geschieht, da ist kein Glaube.

Item, so die Kinder glauben, warum wissen sie dañ nicht von der Sünde, noch von dem Gesch, noch von derGnad, noch von dem Evangelio; man muß sie doch. das erste Schulrecht der Worte Gottes, und alle. Ar tikel des Christlichen Glaubens lehren, als diejenigen die von Gott und allen göttlichen Sachen nicht wissen, und wie sind sie denn so unverständig und ungläubig worden, so sie in der Kindheit verständig und gläubig gewesen sind: haben sie dann alle Erkenntniß Gottes, feines Worts und ihres Glaubens so gänzlich verges fen.

Darum so ist es nichts dann Menschen Gutdünken, alles was die Schriftgelehrten und Weltweisen mit allen ihren Anhängern von dem Glauben der Kinder reden; wir aber halten uns an der heiligen Schrift, die den Kindern keinen Verstand, (5 Buch Mos. 1. f.) viel weniger den Glauben zuschreibt, mit der Gestaltniß der Kinder (die uns öffentlich zeigen und bes zeugen, daß keine Erkentniß Gottes und seines Wor tes, kein Glaube noch Frucht des Glaubens an denen Kindern gespühret noch gefunden wird) welches uns gewisser ist, dann alles menschliche Gütdünken, das doch vor Gott nicht giltet. Joh. 7. b.

Auch müssen wir merken, daß die Gnade Gottes und die Kraft des Geistes nicht verborgen noch schläfs rig in Johannes gelegen, sondern sich in ihm geoffen

baret haben, dieweil er noch in Mutterleib beschlossen ist gewesen, und nach seiner Geburt ist er stark in dem Geist worden, und hat vor dem Angesicht des Herrn gewandelt, (Luc. 2. c.) in dem Geist und Kraft Elias; aber wo spüret man doch desgleichen an den ges meinen Kindern: darum mögen sie überall dem Jo hannes nicht vergleichet werden.

Item, die mit Johannes und Jeremias der Kinder Glauben und Tauf wollen bewähren, die streiten wis der sich selbst, und thun wider ihr eigen Bekenntniß, wann sie vergleichen die Kinder mit Jeremias und Jo hannes, die in Mutter Leibe geheiliget (Jer. 1. a. Luc. 1. a.) und des heiligen Geistes theilhaftig sind gewesen; von Mutter Leibe an, wie die Schrift best zeuget. Daraus muß immer unwidersprechlich fol gen, daß die Kinder den heiligen Geist haben, durch welchen sie geheiliget sind: warum vermessen sich dañ die Kinder Täufer, den unreinen Geist aus den Kindern zu treiben? Also haben die heiligen Propheten und Menschen Gottes Jeremias und Johannes nicht gethan, und wo zeuget doch die Schrift von solcher Beschwerung des Teufels bey der Taufe JEsu Chris

fi.

Aus diesem allem ist nun leichtlich zu verstehen daß fie irren, die da sagen, daß die Kinder selber glauben, ja das ist ein großer Unverstand, daß man den un mündigen und unverständigen Kindern den Glauben zuschreibt; noch ein größerer Unverstand ist es, daß man aus den Kindern, die man gläubig achtet, den unreinen Geist treiben will. Dann glauben die Kinder, so müssen sie ohne Zweifel den heiligen Geist has ben, dieweil niemand mag glauben, dann durch den heiligen Geist. [1 Cor. 10. a. Matt. 16. c.] Und so ist es unrecht, daß man den unreinen Geist aus ihnen treiben will. Aber glauben sie nicht (gleichwie die Schrift gezeuget, und uns die Gestaltniß der Kin dern lehrt, 5 Buch Mos. 1. p. Joh. 4. a.) so ist es unrecht daß man sie gläubig achtet, und auf solchen Wahnglauben tauft, der durch die rechte Ordnung des Herrn wird verachtet, dieweil die christliche Taufe (nach aller Zeugniß des Evangeliums und der Apos

stolischen Schriften) ohne Glauben nicht gebraucht noch empfangen mag werden. Matt. 28. c. Marc. 16. b. Apostelg. 2. c. 8. d. 16. e. 19. a.

So möchte dann einer denken oder fragen: glauben die Kinder nicht, warum sind sie dann seelig und Gott gefällig? Aus Gnaden, antworten wir, durch_Jefum Christum, (Röm. 5. a.) der durch seinen Tod die Sünden der ganzen Welt hinweggenommen hat, also daß die Alten in ihrem bußfertigen Glauben, und die Kinder in der Einfältigkeit Gott gefallen, (Joh. 1. c. 2. a. 1 Joh. 2. D.) so lange als sie darinnen

bleiben. Hiervon zeuget der HErr selber im fünften Buch Mosis also: Eure Kinder, davon ihr saget sie sollen ein Raub werden, und eure Söhne, die heutiges Tags weder Gutes noch Böses wissen noch verstehen, die sollen in das verheißene Land koms //men, denen will ich es geben, und sie sollen es ein- « " nehmen." [5 Buch Mos. 1. f.] Schet, was die alten Ifraeliten um ihres Unglaubens und Ungehor sams willen nicht haben mögen erlangen, das haben die Kinder, die weder Gutes noch Böses verstunden, durch Gottes Gnad erlanget: also überkommen und ererben nun die Kinder der rechten Ifraeliten, dec Christgläubigen, das rechte verheißene Land, (Hebr. 4. b.) nämlich das Himmelreich aus Gnaden, durch Jefum Christum, auf daß die Verheißung Gottes, der Saame Abrahams, die Kinder der himmlisaen Sara, die unter der Verheißung begriffen find, (Rom. 4. d. 8. a. Gal. 3. d.) fest seye aus der Gnad und Erwählung Gottes in dem Verdienst Jesu Christi, und nicht aus den Werken oder Verdiensten der Menschen. Eph. 2. a.

Zum andern so sagen unsere Widersprecher: Christus spricht doch in dem Evangelium: laffet die Kinder zu mir kommen, dann solchen gehört das Himmel reich. [Matt. 19. b.] Hiermit wollen sie die Kinders Taufe bewahren und sagen, dieweil den Kindern das Himmelreich zugehöret, darum so mögen sie auch wohl getauft werden, 20.

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