ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Unterwerfung der Insel Lemnos unter Lysimachos Herrschaft uns nur dadurch bekannt geworden ist, dass Phylarchos das schmeichlerische Verhalten der Lemnier gegenüber den Seleukiden zu kennzeichnen für nötig fand.

Wie bekannt, stieg die Bedeutung des Lysimachos besonders, seitdem auch Makedonien zu seinen thrakischen und asiatischen Besitztümern hinzugekommen war. Seine weitere Thätigkeit konzentriert sich hauptsächlich auf die asiatischen Provinzen, wo er darnach strebt, die von Demetrios Poliorketes besetzten Städte nun vollständig unter seine Herrschaft zu bringen. Dem Zweck, sich in Kleinasien nachdrücklich festzusetzen, dienen auch seine Städtegründungen in Kleinasien.1) Natürlich bedurfte Lysimachos, damit seine europäischen und asiatischen Besitzungen ein Ganzes bildeten, gewisser Stützpunkte" auf den im nördlichen Teil des Aegäischen Meeres und an den äolischen und ionischen Küsten Kleinasiens belegenen Inseln. Diese Inseln waren, abgesehen davon, dass sie als Bindeglieder zwischen beiden Hälften von Lysimachos Reich, zwischen Makedonien und Thrakien einerseits, und der kleinasiatischen Küste andererseits, angesehen werden konnten, zugleich von grosser Wichtigkeit für seine Flotte. Lemnos (und unseres Erachtens auch Imbros) in seiner Gewalt zu wissen, war für Lysimachos eine dringende Notwendigkeit.

Welcher Art waren nun die Beziehungen des Lysimachos zu Athen? Hatte er Lemnos mit Einwilligung der Athener besetzt? Oder hat er die Insel gewaltsam Athen entrissen? Wir haben eine ganze Reihe von Zeugnissen, die uns die Beziehungen des Lysimachos zu Athen deutlich als durchaus freundschaftliche erkennen lassen. In dem Fragmente eines Rechenschaftsberichtes athenischer Tauía tis Anvas, Ende des IV. Jahrh. (jedoch nicht vor dem J. 307 6), ist die Rede von einem [oréq]a[vos ¿q' φ] τὸ Η, ὁ [δῆ]μο[s] ὁ [4]9[ηναίων Λυσίμαχον.) Noch Interessanteres hinsichtlich der Beziehungen des Lysimachos zu Athen erfahren wir aus der nächstfolgenden Zeit. Aus dem bekannten Dekret zu Ehren des

Diadochen, der Könige Kassander, Demetrios, Lysimachos, Seleukos, Pyrrhos. Aber auch in diesem Kampfe reisst mehrmals der Hauptfaden der Ereignisse, und ihr Zusammenhang wird für uns unterbrochen. . . . Einer nach dem andern verlassen die Diadochen das Feld ihrer Thätigkeit. Zuerst Kassander, und gleich nach seinem Tode stürzt sein Haus; darauf wird Demetrios, der sich anschickt, Asien wieder zu erobern, von Seleukos gefangen genommen . . . . Es bleiben nun noch die beiden letzten gekrönten Feldherrn, zwei Greise, Lysimachos und Seleukos, beide mächtig und reich. Doch auch zwischen diesen beiden Letzten entbrennt ein neuer Krieg. In diesem Kriege fällt Lysimachos, fällt sein Reich". Das III. Jahrh. v. Chr. Journ. d. Ministeriums d. Volksaufklärung, 1886, Juli, S. 3 ff. (russisch).

1) Siehe NIESE, Gesch. d. griech. u. maked. Staaten, I, S. 397 ff.

2) CIA. II 731 A, 11. 27–29. „Lysimachus haud dubie intelligendus est Agathoclis filius, qui quo tempore haec corona ei conlata est, nomen regium nondum adsciverat“ KÖHLER.

Komikers Philippides ersehen wir, dass Lysimachos ums J. 300 mit Philippides den Athenern als Geschenk 10000 attischer Medimnen Weizen, einen Mast und das dazugehörende Takelwerk zur Panathenäischen Feier gesandt und die Unterhandlungen mit Philippides bezüglich der gefangenen Athener wohlwollend geführt hatte.') 13-14 Jahre später unterstützt Lysimachos die Athener wiederum mit Geld. Demochares bringt im J. 2876 von Lysimachos anfangs 30, nachher 100 Talente mit.) Uns ist das Fragment eines athenischen Dekrets erhalten, zu Ehren eines gewissen Mannes, welcher [ἐμ πίστει καὶ φιλία ὧν τοῦ βασιλέως Λυσιuázov und zugleich Gesandter in den wechselseitigen Beziehungen zwischen Lysimachos und den Athenern war.")

So sehen wir denn, dass Lysimachos zu den Athenern wenigstens bis zum J. 287 6 in freundschaftlichen Beziehungen stand. Wie erklären wir nun die Thatsache betreffs der lemnischen Athener", welche uns Phylarchos mitteilt? Hätte Lysimachos sich wirklich der Insel Lemnos bemächtigt, so konnte das nur nach dem J. 287 6 geschehen sein. Vielleicht war es jedoch keine formelle Aneignung; vielleicht gestatteten die Athener dem Lysimachos die Insel Lemnos zu seinen Zwecken zu verwenden; auch konnte ja schliesslich Lemnos selbst von Athen abgefallen und zum Lysimachos übergegangen sein.) Betrachten wir nun genauer, was Phylarchos sagt: τοὺς ἐν Λήμνῳ κατοικοῦντας ̓Αθηναίων ... ἐπιστατου μένους ὑπὸ Λυσιμάχου. Schon der Ausdruck „ἐπιστατεῖσθαι“ an und für sich, vorausgesetzt, dass er von Phylarchos mit Bedacht verwendet wurde, schliesst m. E. die Auffassung, als hätte Lemnos sich offiziell in der Gewalt des Lysimachos befunden, vollkommen aus.) Aber ob nun Lysimachos faktischer oder nur nomineller Herrscher von Lemnos gewesen sein mag, seine norasia über die Insel erhielt, wie Phylarchos sich ausdrückt, einen bitteren" Beigeschmack.") Mit Hilfe des Seleukos wurde Lemnos von Lysimachos befreit. Diese Befreiung fand jedenfalls noch vor dem Frühjahr 281 statt, zu welcher Zeit Lysimachos in der Schlacht wider Seleukos ἐν τῇ περὶ Κόρου πεδίου μάχη (nach Eusebios) oder in Phrygien am Hellespont (nach Appian) fiel. Phylarchos betont noch ganz besonders, dass Seleukos die lemnischen Athener nicht allein befreit, sondern

2

1) CIA. II 314 Dittenberger, Syll. 2 197, II. 7—29. Vgl. STSCHUKAREW, Athenische Archonten des III. Jahrh. v. Chr. (300-265), St. Petersburg, 1889, S. 53 ff. (russisch). 2, [Plutarch.] X orat. vitae, gioua B', p. 851 E Moralia, V, p. 199 BERNARDAKIS).

=

3, CIA. II 319, 1. 6 sq. Die Inschrift kann sich entweder auf die Zeit zwischen den J. 299 8-295 4 oder 237 6-282,1 beziehen.

4, Vgl. die Bemerkungen SoKOLOWS in Journ. d. Minist. d. Volksaufklärung, 1897, März, S. 111 (russisch ̧.

5, Zur Erläuterung der Bedeutung von Existatɛiv weisen wir auf die allbekannten Ezotérα in Athen hin. Vgl. auch Isocrat. 4, 104.

6) Über Lysimachos' Verhalten gegen Ende seines Lebens vgl. Justin. XVII 1, 4.

ihnen auch ihre beiden Städte, Hephaistia und Myrina, wieder zurück gegeben habe. Daraus folgt, dass Seleukos sich die Insel nicht angeeignet hat.

Als prächtige Illustration zu dem eben gesagten können die Fragmente dreier auf einer Steinplatte eingegrabenen Dekrete1) dienen. Das erste und zugleich das am besten erhaltene lautet folgendermaassen: [Ἐπὶ - - - ἄρχον]τος ἐπὶ τῆς [Ακαμαντίδος δεκάτης πρυτανείας, ε[ἱ spatia 21 ἐγραμμάτευεν· Μουνιχιῶ[ν]ος ἐνέτει ἐπὶ δέκα, εἰκοστεῖ τῆς πρυτανείας· ἐκκλησία κυρία· τῶν] προέδρων ἐπεψήφ[ι]ζεν Πυργίων Αγαθάρχου Λαμπτ [ρεὺς καὶ συμπρόεδροι· ἔδοξεν τεῖ βουλεῖ καὶ τῶι δήμωι· Φίλιππος Αστυ γένου Θυμαιτάδης εἶπεν· ἐπειδὴ Ἀθηναῖοι οἱ οἰ]κοῦντες ἐν Λήμνῳ ἀποφαίνουσιν Κωμέαν τὸν ὑπὸ τοῦ δήμου χειροτονηθέντα ἵππαρχ]ον εἰς Λῆμνον καλῶς καὶ φιλοτίμως ἐπιμεμελῆσθαι τῶν κατὰ τὴν ἀρχὴν πάντων, ἀποφαί]νουσιν δὲ αὐτὸν [κα]ὶ διατελεῖν ἐμ πᾶσι τοῖς καιροῖς πρόνοιαν ποιούμενον ὅπως ἂν] αἱ πόλεις τὰ πρὸς [ἀλλ]ήλας καὶ οἱ πολίται τὰ πρὸς ἑαυτοὺς [ὁμονοῶσι καὶ οἰκῶσι τήν τ]ε πόλιν καὶ τὴν χώ[ραν] ἐν εἰρήνει, καὶ ταῦτα πάντα πεποίηκεν [ἀδωροδοκήτως καὶ ἀξίω]ς τοῦ δήμου· ὅπως ἂν οὖν καὶ ὁ δῆμος φαίνηται τιμῶν τοὺς πρὸς ἑαυτὸν φιλοτιμουμένους, ἀγαθεῖ τύχει, δ[εδό]χθαι τῷ δήμῳ, ἐπαινέσαι Κωμίαν Χαι[ρ.ον Λαμπτρέα εὐνοίας ἕνεκα καὶ φιλοτιμίας τῆς εἰς τὸν δῆμον τὸν ̓Αθηναίων καὶ τὸν δῆμον τὸν ἐν Λήμνῳ καὶ στεφανώσα]ι αὐτὸν [χρυσ]ῷ στεφάνῳ κατὰ τὸν νόμον, καὶ εἶναι αὐτῷ κυρίας τὰς δωρεὰς] τὰς δεδο[μέν]ας ὑπὸ τῶν ἐν τεῖ νήσῳ κατοικούντ[ων. ἀναγράψαι δὲ τόδε τὸ ψήφισμα καὶ τ]ὰς δωρεὰ[ς τὸ]ν γραμματέα τοῦ δήμου ἐν ἀκροπόλει [ἐν στήλει λιθίνει, εἰς δὲ τὴν ἀναγραφὴν μερίσαι τ]οὺς [ἐπὶ] τ[εῖ διοι]· κήσει ἐκ τῶν εἰς τὰ [κατὰ ψηφίσματα ἀναλισκομένων τῷ δήμωι [[Π]. Der Anfang des zweiten Dekrets der Kleruchen, Einwohner von Hephaistia, - ist schlecht erhalten, auch sind wir nicht im Stande, es mehr oder weniger vollständig zu ergänzen. Nur die Zeilen 12-22 können fast ganz wiederhergestellt werden: συμφερόντως τῷ δήμῳ τῷ ἐν Ηφαιστίῳ ὅπως ἂν εἰδῶσι πάντες οἱ ἱππαρχήσειν μέλλοντες εἰς Λῆμνον, ὅτι ἐπίσταται ὁ δῆμος ὁ ἐν [Ηφαιστίᾳ τιμῶν τοὺς πεφιλοτι· μημένους πρὸς ἑαυτούς, ἀγαθεῖ τύχει, δεδόχθαι τῷ δήμῳ τῷ Ἡφαιστιέων, ἐπαινέσαι Κωμέαν Χαιρζου Λαμπτρέα καὶ στεφανῶσαι αὐτὸν χρυ[σῷ στε φάνῳ κατὰ τὸν νόμον ἀρετῆς ἕνεκα καὶ εὐ]νοίας τῆς εἰς τὸν δῆμον τὸν Ἡφαιστιέ[ων καὶ στῆσαι αὐτοῦ εἰκόνα χαλκῆν· εἶναι δὲ αὐτῷῷ σίτησιν ἐν πρυτανείῳ καὶ προεδρ[ίαν ἐν πᾶσι τοῖς ἀγῶσι τῆς πόλεως, ἐπειδὰν τὰς εὐ]θύνας δῷ καὶ ὁ δῆμος ὁ ̓Αθηναίων ἐπι[κυρώσῃ τὰ ἐψηφισμένα χειροτονῆσαι δ ̓ ἤδη πέντε] ἄνδρας ἐξ ̓Αθηναίων ἁπάντων, οἵτινες ἀξιώσουσιν Αθήνησι ἐπικυρῶσαι τάς τε δωρεὰς καὶ ὅσα ὁ δῆμος ὁ ἐν Ηφαιστίᾳ ἐψή[φισται· καὶ γράψαι τόδε τὸ ψήφισμα τὸν γραμματέα ἐ]ν στήλῃ λιθίνῃ καὶ στῆσαι παρὰ τὴν εἰκόνα].

1) CIA. IV, 2, 318 c

Schliesslich ist vom dritten Dekret (der Kleruchen) nur folgendes übrig geblieben:

22. - - - εἶπεν]· ἐπειδὴ ὑπὸ τοῦ βασιλέως Σελεί[κου

23. πρεσβευτής Κωμέας ὑπὸ τοῦ δήμου.

24. Αθηναίων ἐλευθέρας κα

25. - avtov zai toi dýμ[ov]

20. χειροτονηθε

27. πόλεις ἀμφοτερα –

28. πρὸς ἀλληλ

Die Inschrift kann nicht über die letzten Monate des J. 281 hinausreichen, da der im Fragmente des zweiten Dekrets der Kleruchen erwähnte König Seleukos bekanntlich bald nach seinem Siege über Lysimachos von Ptolemãos Keraunos ermordet verschied.') Die Inschrift steht zweifelsohne im engen Zusammenhange mit dem, was uns Phylarchos über die durch Seleukos bewerkstelligte Befreiung der Insel Lemnos von Lysimachos überliefert.) Komeas ist Gesandter beim König Seleukos; vielleicht hat er sich bei dem letzteren um Lemnos Befreiung von Lysimachos bemüht. Diese Bemühungen blieben nicht ohne Erfolg: die beiden Städte, Hephaistia und Myrina, erhielten die Freiheit (vgl. II. 24, 27 des dritten Dekrets, so auch 1. 11 des zweiten Dekrets, wo gesagt wird, dass Lemnos „8ŋuozoatovuévn“ ist). Augenscheinlich waren auf Lemnos Unruhen ausgebrochen, vielleicht hervorgerufen durch die harten Maassregeln des Lysimachos (vgl. 11. 8-11 des ersten Dekrets); möglicherweise war hier auch kriegerische Einmischung nötig (vgl. im zweiten Dekrete 11. 3-4, 6, 8 etc.). Überhaupt hat, soviel man aus den Überresten der Inschrift ersehen kann, Komeas keinen geringen Anteil an der Befreiung und Beruhigung der Insel.)

Dass Lemnos, nach seiner Befreiung von Lysimachos, den Athenern angehörte, beweist eben jenes Dekret zu Ehren des Komeas, da dort gesagt wird, dass das athenische Volk sich verpflichte, die Ehrenbezeigungen

1) Appian. Syr. 62. Nach Just. XVII 2, 4-5, Seleucus post menses admodum septem a Ptolemaeo . per insidias circumventus occiditur.

2), Aetas tituli ea re definitur, quod Comeas in altero cleruchorum decreto legatus regem Seleucum adiisse dicitur; hac legatione enim eum functum esse oportet anno 281 a. Ch., quum Seleucus cum exercitu in Asia Minore versaretur". KÖHLEr.

3) Das athenische Dekret ist vom 19. Munychion (entspricht der ersten Hälfte Mai) datiert. Die Niederlage des Lysimachos fand wahrscheinlich im Frühjahr 281 statt; setzen wir das Dekret zu Ehren des Komeas in dasselbe Jahr, so ergiebt sich, dass es bald nach der Niederlage und dem Tode des Lysimachos erschienen war. KIRchner, Prosopographia attica, 8956, sagt ganz kurz von der Zeit CIA. IV, 2, 318e init S. III“. Φίλιππος Αστυγένου Θυμαιτάδης], welcher das Decret zu Ehren des Komeas vorgeschlagen hatte, muss augenscheinlich mit Φίλιππος Αστυγένου Θυμαιτάδης identifiziert werden, von welchem in der Weihinschrift CIA. II 1158 die Rede ist. Diese Inschrift ist vom Jahre des Archon Telokles datiert (wahrscheinlich 282-1, s. meine Ausführungen, Aus der Geschichte Athens, S. 173, A. 3 (vgl. diese Beiträge I, S. 404 5, 416,8. Red.]).

und die Geschenke, welche die Lemnier dem Komeas zugedacht hätten, zu bestätigen (vgl. ll. 16-17 des athenischen Dekrets, 11. 8-9 des ersten Kleruchendekrets).

KÖHLER (a. a. O.) glaubt, dass die Athener nach dem chremonidischen. Kriege den Besitz der Inseln Lemnos, Imbros und Skyros wieder verloren hätten. Sicheres lässt sich über das Schicksal dieser drei Inseln während der Mitte des III. Jahrhunderts, die ja überhaupt eine der dunkelsten Gebiete in der Geschichte Griechenlands darstellt, nicht ermitteln. Vielleicht standen sie unter der Herrschaft der Ptolemäer, die „das Aegäische Meer in einen ägyptischen See verwandelt hatten", obgleich die Politik der Ptolemäer, wie wir wissen, den Athenern stets freundschaftlich war.') Nach der Befreiung Athens von der makedonischen Abhängigkeit im J. 229, gingen, nach KÖHLERS Meinung, die Inseln Lemnos, Imbros und Skyros wieder zu den Athenern über. Als Beweis dafür kann, wenigstens was Lemnos anbetrifft, ein Dekret der Hephaistier zu Ehren eines Acharnäers dienen (CIA. II 592). Der Letztere wird mit einem goldenen Kranze geschmückt" wegen seiner beständigen Gewogenheit und seines Eifers für das athenische Volk und die Einwohner der Stadt Hephaistia. Ihm zu Ehren wird in Athen ein Standbild errichtet, und all diese Ehrenbezeigungen werden in Athen während der Feier der grossen Dionysien, der Panathenäen und der Eleusinien, in Hephaistia während des tragischen Agon der Dionysien und aller übrigen Agone, welche die Stadt abhält", proklamiert. Die Proklamation ist in Athen Sache der [Strategen?] und der dorthin gesandten Theoren, in Hephaistia die des Agonotheten. und des κήρυξ [ - Tou Suov. Das Dekret schliesst mit folgenden Worten: χειροτονῆσαι [δὲ τὸν δ]ῆμον ἤδη πέντε ἄνδρα[ς ἐξ ̓Αθ]η[να]ίων [α]πάντων [- - -] οἵτινες [- - - ἀφικόμενοι εἰς ̓Αθήνας καὶ ἐπελ[θόντες · - πρὸς τὴν] βουλὴν καὶ τὸν δῆμον - -] ἀξιώσουσιν ἐπιχωρῆσαι κύρι[ον - εìvai tò - - 1 yýquoua. Dieses Dekret lässt thatsächlich einen engen Zusammenhang erkennen: Lemnos gehörte zu Athen. Minder klar ist die nähere zeitliche Bestimmung. KÖHLER meint, das Dekret beziehe sich auf die Zeit „circa a. 220 a. Chr. n.“ Unseres Erachtens könnte man es mit demselben Rechte in die Zeit nach dem J. 166 setzen, in welche auch das Dekret der Myrinier (CIA. II 593, vgl. Aus der Geschichte Athens, 190 ff. gehört.")

[ocr errors]

1) Vgl. Aus der Geschichte Athens, S. 29 ff., 198 ff., 222 ff.

2) Von der Inschrift CIA. II 592 konnte KÖHLER selbst nur ein Fragment abschreiben, nämlich das kleinere, das andere Fragment ist von ihm nur nach einer Kopie von PITTAKYS herausgegeben worden. In die Zeit nach dem J. 229 setzt KÖHLER die Inschrift CIA. II 1353, die auf einem Epistyl eingehauen ist, in 13 Kränzen, von denen nur die 5 letzten erhalten sind. Im 11ten Kranze steht: Adŋraíor ò diuos ó ἐν Ἴμβρῳ εἰκόνι χαλκῇ. Leider können wir nichts über die Zeit dieser Inschrift aussagen, da sie im Adratov, III S. 268, in Minuscula herausgegeben worden ist, auch konnte KÖHLER die Inschrift „propter illuviem cloacae“, welcher das Epistyl jetzt als Stütze dient, nicht abschreiben.

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »