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in der späteren Kaiserzeit sind die Tusculanischen Villen, wohl insbesondere gegen das benachbarte, von Domitian so bevorzugte Albanum offenbar zurückgetreten und werden nicht mehr als kaiserlicher Aufenthalt genannt.')

An dem See von Nemi, wo Julius Caesar seine fast vollendete Villa hatte niederreissen lassen, haben wahrscheinlich bereits Tiberius und Caligula, nach Ausweis der Wasserrohre mit ihrem Namen,) eine Villa besessen; Konstantin schenkte an die Kirche einige im Albanergebirge gelegene kaiserliche Besitzungen, von denen eine noch damals den Namen des Kaisers Tiberius trug, ferner eine possessio Marinas (heute Marino) und die massa Nemus (= Nemi).")

Einer grossen Beliebtheit hat sich schon in der frühen Kaiserzeit Baiae als Frühlingsaufenthalt erfreut,') während es noch in der letzten Zeit der Republick für ungesund galt.) Als kaiserliche Residenz wird. es zuerst) unter Caligula erwähnt, der hier die Gesandten des jüdischen Fürsten Agrippa empfing; Josephus") fügt seinem Bericht darüber hinzu:

1) Dass die Villa der Quintilii in Tusculum (vgl. das Wasserrohr CIL. XV 7847), ebenso wie die in Antium (s. oben S. 19 Anm. 4), von Commodus nach ihrer Hinrichtung konfisziert worden ist, nimmt LANCIANI a. a. O. wohl mit Recht an; die im ager Tusculanus gefundene Inschrift Antalcides Augustorum libertus gehört vielleicht dieser Zeit (wenn auch nicht gerade dieser Besitzung) an. Im Liber pontificalis

erscheint Tusculum nicht unter den Geschenken Constantins an die Kirche.

2) CIL. XV 7815-16. Über die im Nemi-See, sowohl in früherer Zeit, wie besonders im J. 1895 gemachten Funde, die von zwei kaiserlichen Galaschiffen herrühren, vgl. BARNABEI in Notizie degli scavi 1895 p. 361-396 und p. 461-468; dazu MALFATII ebend. 1896 S. 393 ff. Die Schrift von BORGHI: la verità sulle navi romane nel lago di Nemi. Rom 1901 ist mir nur aus der Anzeige in der Berl. Philol. Wochenschr. 1901 Sp. 1424 ff. bekannt. Die Wasserrohre sind in dem See von Nemi gefunden: zwei Exemplare tragen die Aufschrift C. Caesaris Aug. Germanici (CIL. XV 7816), von denen das noch erhaltene im J. 1895 ganz nahe den Überresten des Schiffes gefunden ist; es wird daher das Schiff, wie BARNABEI annimmt, dem Caligula gehört haben. Ein von LEO BATTISTA ALBERTI gesehenes, ebenfalls im See gefundenes Rohr mit der Aufschrift Ti. Caesaris Aug. (CIL. XIV 2226 = XV 7815) könnte vielleicht auf das zweite neben jenem auf dem Grunde des Sees befindliche Schiff bezogen werden, eher aber auf eine am See befindliche Villa des Kaisers.

3) Liber pontif. p. 69, 15 ff.

4) Über Baiae vgl. MoмMSEN zu CIL. X p. 351; FRIEDLÄNDER a. a. O. S. 418 ff.; HÜLSEN, R. E. II Sp. 2724.

5) Cicero ad. famil. IX 12 will dem Dolabella nicht glauben, dass Baiae plötzlich ein gesunder Aufenthalt geworden sei; vgl. Valer. Max. IX 1, 1: Sergius Orata .. aedificiis spatiosis et excelsis deserta ad id tempus ora Lucrini lacus pressit. Grosse ins Meer gebaute Paläste in Baiae erwähnt aber als Modeleidenschaft bereits Horaz carm. II 18, 19.

6) Bei Strabo V 4, 7: ἐν Βαΐαις . . συνωκοδομημένων βασιλείων ἄλλων ἐπ' ἄλλοις hat man nicht an kaiserliche, sondern nur an prächtige Paläste überhaupt zu denken, vgl. V 3, 12 betreffs Tusculum: δεχόμενος βασιλείων κατασκευὰς ἐκπρεπεστάτας.

7) Josephus arch. 18, 7, 2; über die von Caligula von Bauli nach Puteoli geschlagene Brücke vgl. Sueton. Calig. c. 19; Dio 59, 17.

„hier befanden sich kostbar eingerichtete kaiserliche Wohnungen, indem jeder Kaiser seinen Vorgänger darin zu übertreffen versuchte". Das Edict des Claudius über die Anauni ist am 15. März des J. 46 Bais in praetorio erlassen und in demselben Monat weilte Nero 13 Jahre später hier, um seine Mutter zu ermorden. Er hatte den kaiserlichen Besitz durch Hineinziehung der durch ihre Fischweiher berühmten1) Villa seiner Tante Domitia, die er ermordet hatte, vergrössert und den Bau eines ungeheuren Bassins, in dem alle heissen Baianischen Quellen gesammelt werden sollten, zwischen Misenum und dem Avernischen See zu bauen begonnen. Zahlreiche Brücken schlug hier Trajan, die von Severus Alexander, der hier eine grosse Bauthätigkeit entwickelte, wieder hergestellt und vermehrt wurden ;) Hadrian ist hier gestorben und in dem benachbarten Puteolanum des Cicero, das also damals sich auch in kaiserlichem Besitz befunden haben muss, provisorisch beigesetzt worden.") Der Baianischen Villa gegenüber lag die Villa der Agrippina in Bauli, in der sie ermordet wurde. Sie ist vielleicht dieselbe, die einst dem Redner Hortensius gehört hatte, dann an Antonia, die Gattin des Drusus übergegangen und durch ihre bereits von Hortensius gepflegten Muränenteiche berühmt war.4) Entweder hat Agrippina sie dann von ihrer Grossmutter direkt oder von ihrem Gatten Claudius, dem Sohne der Antonia. geerbt.) Dass sie in den Besitz der Flavier übergegangen ist, bezeugt Martial.")

Früh wird auch Surrentum eine kaiserliche Villa besessen haben, Wovon die zahlreichen Grabschriften kaiserlicher Freigelassener und Sklaven, die ich nicht mit MOMMSEN) sämtlich auf Capri beziehen möchte, Zeugnis ablegen; die Grabschrift eines Sklaven des Claudius, der als Gärtner (topiarius) fungiert hat, ist dort gefunden.")

Gleichfalls aus Claudischer Zeit ist ein procurator Formis Fundis Caietae bezeugt, zu dessen Verwaltung, wie MoMMSEN) annimmt, sowohl die bei Formiae gelegene Villa Spelunca (s. oben S. 18), als auch die Villa des reichen, durch seinen Luxus berüchtigten Praefectus fabrum des Diktators Caesars, des Fundaners Mamurra gehört haben wird, als deren dispensator ein kaiserlicher Sklave derselben Zeit in einer allerdings

1) Tacitus ann. XIII 21: (Domitia) Baiarum suarum piscinas extollebat. Auch die Villa des Piso in Baiae (Tacit. ann. XV 52) ist nach seinem Tode ohne Zweifel kaiserlich geworden.

2) Vita Severi Alexandri c. 26; vgl. unten S. 26 Anm. 6.

3) Vita Hadriani c. 25.

4) Plinius n. h. IX 172, vgl. X 193. BELOCH: Campanien S. 179.

5) Martial IV 30.

6) MOMMSEN, CIL. X p. 76; vgl. n. 691-713.

7) CIL. X 696.

8) CIL. X P. 617.

Beiträge z. alten Geschichte II1.

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den schönsten unter den Kaisergärten.') Das gleiche Schicksal, wie Asiaticus, hatte im J. 49 die reiche und luxuriöse Lollia Paulina, der ohne Zweifel die in den Privatbesitz des Claudius übergegangenen horti Lolliani) gehört haben werden, und im J. 53 T. Statilius Taurus, der Besitzer der horti Tauriani am Esquilin:") beide fielen der Habgier der Agrippina zum Opfer. Auch die horti Antoniani) werden bereits damals wohl zum kaiserlichen Besitz gehört haben, mögen sie nun mit den neben den Cäsarischen gelegenen Gärten des Triumvirn M. Antonius) identisch sein oder vielmehr aus dem Besitz der Wittwe des Drusus in den ihres Sohnes übergegangen sein.

Eine bedeutende Vermehrung haben die kaiserlichen Gärten durch Nero erfahren. Die seinen Namen tragenden am Vatikan haben wir bereits kennen gelernt; die daran stossenden Gärten der Domitia, der Gattin des Passienus Crispus und Vaterschwester des Nero, die er im J. 59 ohne Zweifel ihres Reichtums wegen vergiften liess, haben bis zur Vollendung seines Mausoleums die Asche Hadrians geborgen.") Sie waren neben den Sallustischen noch ein Lieblingsaufenthalt des Kaisers Aurelianus,) sind also dauernd in kaiserlichem Besitz geblieben; erwähnt werden sie in der 14. Region der Konstantinischen Stadtbeschreibung. Am Esquilin lagen die öfters bei Frontinus und noch in der Stadtbeschreibung genannten Gärten des gewaltig reichen Freigelassenen Pallas, die im J. 62 durch seine Ermordung in Neros Besitz gekommen waren. Die horti Serviliani werden zuerst im J. 65

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ἀπωλώλει, ἀναχωρήσασαν ἀπέσφαξεν. Der Empfang der Alexandrinischen Antisemitengesandtschaft in den letzten Jahren der Regierung des Claudius findet [v tois Дovxovavois nois statt: WILCKEN im Hermes 30 S. 487.

1) Plutarch. Lucullus c. 39.

2) Als Privatbesitz des Kaisers Claudius wird die area hortorum) Lollianorum) bezeichnet: CIL. VI 31284-85.

3) Tacitus ann. 12, 59: Agrippinae artibus, quae Statilium Taurum, opibus inlustrem, hortis eius inhians pervertit. Ihre Lage am Esquilin ist festgestellt durch die dort gefundenen Grenzsteine der horti Calyclani et Tauriani: CIL. VI 29771. In dem Grabmal der Statilier findet sich die Grabschrift eines Eros insularius ex horteis Pompeia(neis): CIL. VI 6299 (vgl. n. 6215), wonach MOMMSEN (CIL. VI p. 995 Anm. 1) vermutet, dass die Gärten des Cn. Pompeius später in den Besitz des Taurus gekommen seien. Vielleicht haben sie, wie auch die horti Scatoniani (CIL. VI 6281; über den Namen Scato vgl. PERNICE-WINTER: der Hildesheimer Silberfund S. 51) einen Teil der horti Tauriani gebildet. Aus dem Besitz desselben Statilius Taurus mag die von Constantin an den Papst Silvester abgetretene massa Statiliana territurio Corano, die possessio Statiliana und die massa Statiliana territurio Menturnense stammen: Lib. pontif. p. 56, 1 und p. 70, 2 und 14 ed. M.

4) CIL. VI 9990-91 können allerdings vilici eines Privatmaunes sein.

5) Dio 47, 40.

6) Vita Pii c. 5.

7) Vita Aureliani c. 49.

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na

als Aufenthalt Neros,') später des Vitellius) genannt; auch Plinius) nennt sie als Standort verschiedener Kunstwerke und ein Freigelassener der Flavier bekleidet das Amt eines exact(or) hortor(um) Servilianorum);1) später werden sie nicht erwähnt. Dass schliesslich die nur von Frontinus") genannten horti Torquatiani, wie NIBBY annimmt, kaiserlich gewesen und durch den im J. 65 getöteten L. Junius Silanus Torquatus") an Nero gekommen seien, ist möglich, aber nicht zu erweisen.

Nach Neros Sturz wird gewiss ein Teil dieser Besitzungen von dem sparsamen Vespasian veräussert worden sein, jedenfalls werden die sie betreffenden Angaben seltener. Galba wurde in seinen Gärten an der Aurelischen Strasse, die vielleicht den Namen horti Sulpiciani führten, beerdigt;7) einen kaiserlichen Sklaven lernen wir in einer Inschrift als Gärtner aus den horti Peduceiani) kennen, die schon in Flavischer Zeit kaiserlich gewesen zu sein scheinen,") aber auf keinen der uns bekannten Peducaei zurückzuführen sind; die horti Epaphroditiani1) haben gewiss dem von Domitian getöteten Freigelassenen des Nero Epaphroditus, wie die Atticiani11) dem Freigelassenen des Domitian Atticus gehört, bevor sie kaiserlich wurden; die von diesen beiden herrührenden kaiserlichen Sklaven mit den Beinamen Atticianus und Epaphroditianus haben wir bereits (S. 8 mit Anm. 8). kennen gelernt.

Trajan hat, wie Plinius berichtet, 12) einen grossen Teil der kostspieligen kaiserlichen Gärten verkauft; auch treten bis auf Marcus, der die horti Anniani auf dem Caelius von seinem Vater geerbt haben wird,13)

1) Tacitus ann. 15, 55; daher können sie nicht der Tochter des Barea Soranus, Servilia, die Nero erst im J. 66 tötete, gehört haben; eher dem im J. 59 gestorbenen Geschichtsschreiber M. Servilius Nonianus. In die Servilianischen Gärten flieht Nero zuerst, als er sich verloren sieht: Sueton. Nero c. 47.

2) Tacitus hist. 3, 38.

3) Plinius n. h. 36, 23. 25. 36.

4) CIL. VI 8673, vgl. 8674.

5) Frontinus aq. 1 5.

6) Man könnte auch an D. Junius Silanus Torquatus denken, der im J. 64, des Hochverrats angeklagt, sich tötete. Eine Fortuna Torquatiana: CIL. VI 204. Auch die horti und suburbana des Seneca (Tacitus ann. 14, 53) sind sicher nach seiner Ermordung von Nero konfisziert worden.

7) Sueton. Galba c. 20; Eutrop. VII 16, vgl. Tacitus hist. I 49; vgl. NIBBY a. a. O. S. 320.

8) CIL. VI 33745: [topi]arius ex [hor]tis Peduceianis.

9) Wenigstens ist ein Daphnus imp. T. Caes. Aug. Vespasiani ser. pecul. vilicus praedior. Peduceianor. bezeugt: CIL. VI 276.

10) Frontin. aq. II 60.

11) CIL. VI 8667: disp. hortorum Atticianorum.

12) Plinius paneg. c. 50: ipsos illos magni aliquando imperatoris hortos... emimus. 13) Vita Marci c. 1,1: natus est in monte Caelio in hortis, die mit den horti Anniani (vgl. CIL. VI 8666: Caesaris n. servo diae[t]ar[e]hae ex hortis Annianis) wohl identisch sind.

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keine neuen Namen auf;) horti Commodiani werden von dem Biographen des Pescennius Niger erwähnt,) die Transtiberinischen horti Getae und die Aponiani werden in die Zeit des Septimius Severus und Caracalla gehören.) In den horti Spei veteris, die mit den Varianischen3) zu identificieren kein Grund vorliegt. hielt sich Elagabal zeitweise auf: Gallienus residierte mit seinem ganzen Hofstaat und seinen Beamten in den nach ihm, also Liciniani oder Gallieniani, benannten Gärten.) Über die horti Domitiae und Sallustiani unter Aurelian s. oben S. 12 und 14.

Als dann unter Konstantin Rom aufhörte, kaiserliche Residenz zu sein, ist sicherlich der grösste Teil der kaiserlichen Gärten eingegangen oder in andere Hände gekommen. Bei den dieser Zeit angehörigen Regionariern, die aber vielleicht aus einem kurz vor der Verlegung der Hauptstadt abgefassten Original stammen, werden nur noch die horti Pallantiani, Sallustiani, die sonst unbekannten Largiani (die im Curiosum fehlen), die horti Domities und Getae aufgeführt.

Noch grössere Summen als die Paläste und Gärten in Rom haben die kaiserlichen Villen verschlungen, dieser echt ronische Luxus, der bereits in den letzten Zeiten der Republik selbst bei nicht reichen Männern, wie Cicero, ungeheure Dimensionen angen mmen hatte. Es wird sich unserem Zweck entsprechend auch hier empfehlen, die Übersicht über diesen, ebenso wie die Gärten, nicht selten durch Mord und Konfiskation erworbenen Teil des kaiserlichen Besitzes nach der Zeitfolge zu gliedern.

Augustus hasste grosse Schlösser und der zuzte, wie Szeton berichtet,) unter seinen Landaufenthalten tells die am Meer und auf den Inseln Campaniens gelegenen, teils die Rom benachbarten in Lanuvium. Praeneste und Tibur, zu denen man vielleicht auch die in Besitz der Livia befindliche Villa ad Gainas bei Prima P.rta a Ter am neanten

1) Wann die horti Titiani kaiserlich gw nie dzi VIL VIST.Est fraglich; vgl. über sie HeLSEN, rom. Mitt, d. Inst. 1891 p. 344f; De dem vuf zwei Cippen als ihnen benachbart genannten horti Cocceiani werden, wenn sie überhaupt je kaiserlich waren, en durch Nerva geworden sein,

2) Vita Nigri 6, 8.

8) Doch sind die horti Getae schwerlich, wie Guzaar meint, al de Severus als Privatmann gekauften Gärten (p/7; e. 4. 5. 18-stisch CIL, VI n 308OS; Aroniam ̧wohl nicht richtig Garn,

4) Vita Elagabali 18, 5.

by Vita Aureliani 1, 2

6) Vita Gallieni 17, S.

7) PIEDI ANDA: Sittengeselachte 11° S

über die Villen der Kaiser gesammelt sind Vig auch Now: meine Untersuchungen aur Verica't angoresc)

zum 10 Band dex CIL, werde ich

25, Murton Ang e 29

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