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Auszuscheiden sind wohl die Fälle, wo in einer Gemeinde der hohe Prozentsatz der Namen auf -idius1) nur darauf beruht, dass 1. bei der geringen Anzahl der dort gefundenen Steine bereits die einzige einen Namen auf -idius enthaltende Inschrift zu einem höheren Bruch führt und 2. dieser Bruch in einem starken Missverhältnis zu dem für die zugehörige Landschaft gefundenen Verhältnis steht, denn dann bildet. jenes Verhältnis eine Ausnahme und hat keine typische Bedeutung. Wenn also z. B. in dem calabrischen Lupiae auf den 16 Steinen ein Name auf -idius erscheint, während für Calabrien das Verhältnis 1: 83 ist, so kann offenbar Lupiae nicht in Betracht kommen, sondern muss ein Zufall angenommen werden. Kein Zufall ist es dagegen, wenn in Picenum, wo das Verhältnis 1:15 vorliegt, schon auf den fünf Steinen der Gemeinde Cluentum ein Name auf -idius erscheint, denn hier besteht ein solches Missverhältnis nicht.

Derselbe Fall wie bei Lupiae liegt vor bei: Linternum (bei acht Inschriften ein Name - noch dazu der sehr gewöhnliche: Avidius -, während sich für Campanien das Verhältnis 1:35 ergab), Rufrae (1:13; in Campanien 1:35), Petelia (1: 13; in Bruttium 1: 72), Sirmio (1: 20; in Venetien und Istrien 1: 62), Gemona (1: 21; in Venetien und Istrien 162), Vardagate (1: 19; in Ligurien 1: 238). Auch Villa Lorium in Etrurien gehört hierher, wo bei 28 Steinen zweimal der gewöhnlichste aller Namen auf -idius: Aufidius vorkommt, während diese Namenform in Etrurien sonst äusserst selten ist (186). Die Gemeinden, in denen die oben bezeichneten beiden Kriterien zusammentreffen, sind mit bezeichnet.

*

Die Tabelle zeigt, dass die hohen Brüche 1/3 mit einigen durch gesperrten Druck bezeichneten Ausnahmen, die alle ihre Erledigung finden werden, in einer ziemlich kleinen Zone vorkommen: im Gebiet der umbrisch-sabellischen Stämme: der Marser, Aequer, Paeligner, Vestiner, Marruciner, Sabiner, Umbrer, Picenter und etwa der einen und anderen. Nachbarstadt.

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Das Verhältnis 1:3 findet sich im pagus Fificulanus, einer Landgemeinde auf der Grenze zwischen Vestinern und Sabinern, bei den Marsern

1) So werde ich von jetzt ab die Gruppe der drei Namenformen bezeichnen.

(Cerfennia) und in Umbrien (Sentinum); 1: 4 und 1: 5 bei den Paelignern (Interpromium), Vestinern (Furfo), Aequern (Cliternia, Alba Fucens), Marsern (Supinum), Umbrern (Suasa, Attidium, Arna), Picentern (Cluentum) und in vier ausserhalb der bezeichneten Zone liegenden Städten: Canusium (Apulien), Claternae (Aemilia), Veleia (Aemilia), Bovianum Vetus (Samnium). Von diesen vier Fällen stellt mindestens einer eine Ausnahme dar, denn das hohe Verhältnis von Veleia erklärt sich aus der Alimentartafel, in der zehn solcher Namen vorkommen. Natürlich stören derartige Inschriften mit ihrer Namenmasse eine statistische Untersuchung. Anders liegt es bei Canusium. Zwar giebt es auch hier eine unverhältnismässig viele Namen enthaltende Inschrift: das Decurionenverzeichnis (164 Namen), aber sie bietet doch nur fünf Namen auf -idus, während 15 der 20 Namen auf -idius aus gewöhnlichen Inschriften stammen. Wir haben es also hier nicht mit einem Zufall zu thun, wie bei Veleia, sondern mit einer Ausnahme. Man wird die Sonderstellung, welch Canusium einnimmt, doch wohl aus den engen, zwischen Apulien und den nördlichen Berglandschaften - wo die Namen häufiger sind bestehenden Beziehungen, die besonders in Canusium einen Mittelpunkt gehabt haben dürften, erklären müssen: ich meine aus dem Commercium zwischen der apulischen Winter- und der abruzzesischen Sommerweide,1) ein Austausch, der die Bewohner der Ebene aufs engste mit denen der Berge verbinden. musste und leicht zu Einwanderungen führen konnte, durch die jene abruzzesischen Namen in die apulische Ebene gelangten. Noch heute läuft eine der Herdenstrasse (heute tratturo, bei Varro callis publica) über Canusium (Canosa). Dass im marsischen Kriege die Canusiner und Venusiner zu den Sabellern hielten, deutet ebenfalls auf enge Beziehungen zwischen den beiden Gegenden hin.

Ein vollkommenes Gegenstück zu Canusium stellt Claternae dar, denn auch hier erklärt sich die Menge der Namen auf -idius, die in der übrigen Aemilia sehr viel seltener sind (1:32), aus den Verkehrsverhältnissen, nämlich aus der Lage der Stadt an der Via Aemilia, welche aus dem an Namen dieser Art so reichen Umbrien kommt.

Bei dem in unmittelbarer Nachbarschaft der genannten Stämme gelegenenen Bovianum Vetus dagegen wird man die Häufigkeit der Namen (525) nicht wohl als Ausnahme bezeichnen dürfen, sondern festhalten, dass sich für solche Dinge keine ganz scharfe Grenze ziehen lässt. Immerhin ist zu beachten, dass in Bovianum nur der gewöhnliche Name Epidius vorkommt (fünfmal). Etwa ganz anderes wäre es, wenn sich fünf verschiedene und womöglich seltene Namen fänden.

1) Dieser Weideaustausch wird erwähnt von Varro r. r. II 2, 9; III 17, 9. Von ihm zeugen ferner mehrere Inschriften (CIL. IX 2438; 2826). Schon NIEBUHR (Vorträge über alte Länder- und Völkerkunde S. 476) weist auf die wirtschaftliche Abhängigkeit der Samniten von der apulischen Winterweide hin.

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In dieser Gruppe treten ausser den zu Anfang genannten umbrischsabellischen Stämmen auf: eine apulische Stadt (Aecae), zwei campanische (Atella, Linternum) und Forum Julium im Gebiet der Veneter. Für Aecae ist ebenso wie vorher bei Canusium mit dem Weideverkehr zu rechnen. Auffallender ist, dass in dem campanischen Atella vier der sonst in Campanien sehr seltenen (135) Namen vorkommen (16). Bei *Linternum handelt es sich nur um einen Namen, der natürlich statistisch nicht ins Gewicht fällt (s. oben). Eine völlige Singularität ist, dass in dem entlegenen Forum Julium bei 34 Steinen vier, und darunter drei seltene Namen auf -idius vorkommen (Caedius, Auspidius, Flavidius, Revidius; s. Teil V, 2). Man möchte fast vermuten, dass in diese Gemeinde eine Schaar von Abruzzesen deduziert worden sei.')

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Mit diesem Verhältnis treten zu den umbrisch-sabellischen Gemeinden hinzu zwei Orte von Latium adiectum (Isola Liri, Casinum), eine Stadt der Hirpiner und eine Gemeinde der Aemilia: Faventia. Von Faventia gilt das über Claternae gesagte, denn auch dieser Ort liegt an der Via Aemilia. Casinum und Isola Liri liegen im Thale des Liris, im Gebiet der Herniker, welche an die sabellischen Stämme angrenzten. Bei dem hirpinischen Aequum Tuticum (1:9 gegen 1:25 für das ganze Gebiet der Hirpiner) mag ebenso sehr die Nachbarschaft von Apulien (1: 19) wie die Verwandtschaft der Hirpiner mit den nördlichen Stämmen, denen die Namen in erster Linie angehören, in Betracht kommen.

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Naturgemäss wird die Anzahl der ausserhalb der bezeichneten Zone liegenden Städte, in denen die dort so häufigen Namen häufiger als sonst in den zugehörigen Landschaften vorkommen, mit der Verringerung der Verhältniszahl grösser. Mit 1:11 tritt zum ersten Mal eine etruskische Gemeinde auf: Luna. Diese Thatsache steht im schärfsten Gegensatz zu der Seltenheit der Namen im übrigen Etrurien (186!). Man wird auch hier die Erklärung in den Verkehrsverhältnissen suchen müssen (wie bei Canusium, Claternae, Faventia). Luna war durch das Arnothal mit dem umbrischen Hochland verbunden und der Verkehr mit dem bedeutenden Emporium wird lebhaft genug gewesen sein.

Dasselbe Verhältnis findet sich auch in Pompei, wo einige Namen

1) SOLMSEN glaubt in Venetien (und der Narbonensis) eine grössere Anzahl umbrisch-sabellisch-oskischer Namen nachweisen zu können und kommt zu der These, dass unter den Kolonisten, die in Venetien und der Provincia angesiedelt wurden, ein gewisser Bruchteil oskisch-sabellisch-umbrischer Stammeszugehörigkeit sich befand“ Stud. z. lat. Lautgeschichte S. 140). Den Hinweis auf diese Stelle verdanke ich W. SCHULZE.

wie Popidius, Epidius, Istacidius recht häufig sind. Natürlich erklärt sich die relative Häufigkeit der im übrigen Campanien (1:35) seltenen Namenart aus dem ungewöhnlichen Reichtum der pompejanischen Epigraphik. Ferner stehen mit 1:11 in der Tabelle: Fundi in Latium adiectum und das apulische Teanum. Fundi bietet insofern eine Singularität, als es weitab von der eigentlichen Zone der Namen liegt, während das nördliche Apulien mit Teanum nicht allein geographisch, sondern auch ethnographisch, als halb oskisches Land (s. NISSEN, Landeskunde I S. 528), zu den sabellischen Stämmen in den nächsten Beziehungen steht. Mit drei Namen (auf 32 Inschriften) erscheint hier zum ersten Male eine Gemeinde der Frentan er: Iuvanum. Die Frentaner kommen in der Tabelle ausserdem nur noch dreimal vor (Buca 1:11, Histonium 1:14 und pagus Urbanus 1: 15). Die Seltenheit unserer Namen in dieser den Sabellern benachbarten Landschaft fällt auf und verlangt eine Erklärung (s. unten).

Die Verhältnisse 1: 12-1: 16 finden sich ausserhalb der Abruzzen in vier Gemeinden von Latium adiectum (Casinum, Sora, Formiae, Antium). Zwei derselben liegen im Liristhal - Casinum, Sora —, Casinum, Sora, die beiden anderen an der latinischen Küste. Hierzu kommen später noch Aquinum (1:18), Fabrateria (1:19), Atina und Fundi (1: 20), Ulubrae (1: 25), Minturnae (1:30), also eine ganze Reihe von Gemeinden, die aber doch nur 28 Namen liefern. Campanien ist durch zwei Städte vertreten, aber beide Male nur durch einen Namen. Hierzu kommen noch Teanum (2:34), Suessa (2:36), Herculaneum (4:79), Abellinum (3: 87), Nola (9:177), im ganzen 20 Namen. Apulien kommt zum dritten Mal vor (mit Ausculum). In den späteren Reihen ist es noch vertreten durch: Gnathia und Larinum (1:17), Barium (1:25), Brundusium (1: 27), also nur noch viermal und jedesmal nur durch wenige Namen, so dass nur jene drei oben genannten Gemeinden für die Verbreitung der Namen in dieser Landschaft ins Gewicht fallen. Neu ist Bruttium (Pefelia mit 1: 13), Lucanien (Grumentum 1: 14) Calabrien (Lupiae 1:16) und Istrien (Parentium 1:14). Sowohl Calabrien wie Bruttium ist nur durch einen Namen vertreten, stärker die lucanische Metropole Grumentum (6: 85). Calabrien, Lucanien und Bruttium kommen in der Liste überhaupt nur einmal vor; es ist ganz deutlich, dass die Namen in Süditalien ganz selten sind. Ebenso singulär ist das Vorkommen von drei Namen auf -idius in der istrischen Hafenstadt Parentium. Da dies der einzige in Istrien vorkommende Fall ist, darf man ihn zu den Fällen rechnen, wo die Namen auf dem Wege des Verkehrs in eine fremde Gegend gelangt sind (s. oben). Ohnehin ist ja bei der weiten Entfernung dieser Landschaft von den sabellischen Kantonen nicht daran zu denken, dass diese Namen auch dort heimisch seien. Nachdem die in Luna vorkommenden Namen bereits gelehrt hatten, dass dieselben vereinzelt, aber auch nur vereinzelt, in die etruskische Ebene eingedrungen sind, kommt mit 1:14 eine zweite etruskische Gemeinde

hinzu: Lorium. Später finden wir dann noch zwei weitere etruskische Orte: die Hafenstadt Pisa, von der das über Luna gesagte (s. oben) gilt, und Sutrium, beide mit geringem Verhältnis (1:25 und 1:26). In Lorium handelt es sich zudem beide Male um den verbreitetesten aller Namen auf -idius: Aufidius. Wie nach der istrischen Hafenstadt Parenzo und dem carnischen Forum Julium wird der die Küste der Adria begleitende Verkehr Träger der Namen auf -idius nach der venetischen Küstenstadt Atria geführt haben, wo bei 68 Steinen fünf jener Namen vorkommen. Mit geringeren Verhältniszahlen kommen noch folgende venetische Orte vor: Julium Carnicum (1: 20), Ferrara (1: 22).

Dass die Südsamniter, die Hirpiner, an den Namen einigermaassen beteiligt sind, sahen wir schon bei Aequum Tuticum. Dazu kommen jetzt mit 1:14 zwei weitere Gemeinden: Aquilonia und Benevent. Wie in der Metropole des nördlichen Samnium, in Bovianum, sind also auch. in der des südlichen jene Namen häufiger als in den kleinen Städten der samnitischen Landschaft. Dasselbe ergab sich für Apulien, wo Canusium einen ähnlichen Verkehrsmittelpunkt und zugleich einen ausserhalb ihrer eigentlichen Zone gelegenen Sammelpunkt jener Namen darstellt. Ausser den genannten stärker beteiligten Gemeinden haben noch folgende Gemeinden der Hirpiner Namen auf -idius ergeben: Ligures Baebiani (2:42) und Compsa (1:25), also zusammen nur drei Namen. Nicht vertreten ist in der Reihe 1:12 1: 16 die Aemilia. Sie kommt später noch dreimal vor. Placentia hat 4: 81, Forum Popili 1: 23, Brixellum 1:25. Ausser durch Claternae und Faventia ist diese Landschaft also nur schwach vertreten.

Ich habe in der Tabelle nur diejenigen Städte verzeichnet, in denen. auf mindestens 30 Steine ein Name auf -idius kommt.

Auf der beigegebenen Karte ist das Ergebnis graphisch dargestellt, indem die Städte mit dem Verhältnis 1:2 1:8 durch, die mit 1:91: 16 durch bezeichnet sind.

Man sieht, dass die Städte mit dem Verhältnis von 1:2 1:8 eine dichte Gruppe bilden in den Abruzzen: in Umbrien, Picenum, den sabellischen Kantonen am Fucinersee, wo sich diese Städte ganz besonders auffällig zusammendrängen, und dass sie ausserhalb dieser Zone nur sporadisch vorkommen. Von diesen ausserhalb der Abruzzen gelegenen Städten scheidet, wie wir sahen, Veleia aus, da hier durch die Alimentarurkunde abnorm viele Namen erhalten sind und in der Aemilia das Verhältnis sonst ein recht niedriges ist (1:32 gegen Veleia mit 1:5). Claternae dagegen ist zu berücksichtigen.

Eine ähnliche nicht zu beseitigende, aber vielleicht aus den Verkehrsverhältnissen zu erklärende Singularität bietet Forum Julium in Kärnten. Im Süden finden sich die Namen in dem durch das Verhältnis 1:21:8 bezeichneten Grade der Häufigkeit in dem nordsamnitischen und an die

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