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eigentliche Zone der Namen angrenzenden Bovianum, aber auch in den apulischen Orten Canusium (20: 97), Aecae und dem campanischen Atella (4:26), während *Linternum (18) kaum in Betracht kommt, da das Vorkommen eines Namens, welches bei der geringen Anzahl der jenen Städten gehörenden Inschriften schon ein hohes Verhältnis ergiebt, als Zufall gelten darf und das um so eher, da in Campanien jene Namen. sonst sehr selten sind.

Im grossen und ganzen sind also jene Namen häufig nur in den am Centralappennin gelegenen und den Umbrern und Sabellern gehörigen Gemeinden, besonders in den Landstädten der vier kleinen sabellischen Kantone (Aequer, Marser, Paeligner, Vestiner) am Fucinussee. Die Umgebung dieses Sees, des natürlichen Mittelpunktes der Halbinsel, erscheint recht eigentlich als das Hauptverbreitungsgebiet der Namengruppe.

Erst mit dem Verhältnis 1:91:16 dehnt sich das Gebiet der Namen weiter aus, aber auch jetzt bleiben ganze Landschaften völlig ausgeschlossen. Zum ersten Mal treten hier auf: Etrurien (mit zwei Namen), die Frentaner (mit zwei), Latium adiectum (mit zwei), die Hirpiner (mit zwei), Lucanien (mit einem), Bruttium (mit einem), Calabrien (mit einem), Istrien (mit einem). Gar nicht vertreten sind bis zu dem Verhältnis 1:16: Latium, Ligurien, Gallia Transpadana und die drei Inseln.

Überblicken wir nun noch die auf der Karte nicht bezeichneten Gemeinden, in denen auf 17-30 Inschriften ein Name auf -idius kommt. In dieser Reihe sind die umbrisch-sabellischen Stämme vertreten durch 11 Gemeinden (Umbrien durch sechs, die Sabeller durch fünf, Samnium durch eine, die Hirpiner durch zwei, Apulien durch drei. Campanien durch fünf, Latium adiectum durch vier, die Aemilia durch vier, Venetien mit Istrien durch tünt, Ftrurien durch zwei Gemeinden, am meisten also nächst den umbrisch-sabellischen Stämmen Latium adiectum, Campanien. die Aemilia, Venetien, also diejenigen Landschaften, in denen wir bereits Geneinden mit höheren Verhaltnis allen fanden. Zum ersten Male tritt mit 1:17 auf Ligurien

Geht man nun noch weiter hinab zu den Verhältnissen 1:30-1:3 so finden sich dieselben in den hrischesale lis hen Lan Laften fünf, m Latium adiectuen zwei, in Latium wel, lei in Samnitern zwei, den Hintern em, m Ganjamen silen. Apulien ein, in der Aemilia drei. der Transpadana zwer, in Venetien-Istrien tat, m Inatten, einmal. it dasem Vellaltas he Gallia Transpadara zwe; demi nên willattur zwei gemeinden: de bil-a Inse'n magarde cha sildart Vertreten mit den Verhältnissen

Wenn man die Karte mit der nach Landschaften angelegten Tabelle. (S. 7) vergleicht, so sieht man, dass diese beiden Statistiken sich nicht ganz decken. So steht die Landschaft der Frentaner in der Liste neben den Picentern, während sie auf der Karte hinter dieser stark hervortretenden Landschaft ganz zurücktritt. Dies kommt daher, dass bei den Frentanern eine Stadt: Histonium reich an jenen Namen ist (114) und von den 191 Inschriften der Landschaft 115 auf Histonium fallen, wodurch aus dem für die eine Stadt geltenden Verhältnis mit geringer Abschwächung (zu 1: 15) das der Landschaft wird. Ferner steht in der Reihe der Landschaften Latium vor Venetien und Etrurien, während auf der Karte keine latinische Stadt eingezeichnet ist. Latium ist eben erst durch die niedrigen, auf der Karte nicht berücksichtigten Verhältniszahlen, hier aber mehrfach vertreten. Zweifellos giebt die Karte ein besseres statistisches Bild als die für die Landschaften entworfene Tabelle, da diese auch die sporadisch auftretenden Namen berücksichtigt, während in die Karte nur Gemeinden eingetragen sind, in denen die Namen einigermassen häufig sind. Es wird aber durchaus richtig sein, eine Landschaft, in der wenige Gemeinden viele Namen ergeben, höher zu bewerten, als die, in der viele Gemeinden dieselbe Zahl von Namen ergeben, denn vereinzelt können solche Namen überall vorkommen, besonders da unter ihnen ganz gewöhnliche Namen sind wie Aufidius und Avidius.

Wenn also neben der eigentlichen Zone der Namen: dem Centralappennin von Bovianum bis zum umbrischen Pitinum Pisaurense und vom Tiber bis zum adriatischen Küstenland, im Süden noch Samnium und Campanien, der nördliche, halb oskische Teil von Apulien und von Latium adiectum das Liristhal: der Sitz der Herniker, im Norden noch die Aemilia eine bemerkenswerte Menge von solchen Namen aufweisen, so sind dieselben verschwindend selten in Süditalien') (Süd-Apulien, Calabrien, Lucanien, Bruttium), Etrurien, Ligurien und jenseits des Po, auf den drei Inseln wo ihrer nur fünf vorkommen und, was besonders wichtig ist, in Latium. Schon dass in der latinischen Ebene, die doch durch das Tiberthal von Alters her mit den sabellischen Bergkantonen in regem Verkehr stand, unsere Namen, die wenige Milien weiter aufwärts so überaus häufig sind, zu den Seltenheiten gehören, würde genügend ihre unrömische Herkunft beweisen. Dieselbe Negative gilt von Etrurien. Es mag wenige Momente geben, die so deutlich wie diese Namen zeigen, dass der Tiber noch in der Kaiserzeit, aus der ja das verwendete Namen

1) In den griechischen Inschriften Italiens, die überdies nicht einmal alle aus Unteritalien stammen, sind die Namen ebenfalls ganz selten. Es kommt vor Aufidius, Avidius die beiden verbreitetesten Namen Nymphidia und Petrusidia (s. den Index zum CIG. Ital. inf.).

material stammt, zwischen den umbrisch-sabellischen Stämmen und den Etruskern eine scharfgezogene Kulturgrenze bildete. Ebenso ist es höchst lehrreich, dass die Namen in Ligurien und Gallia Transpadana fast gänzlich fehlen. Jenseits des Appennin und des Po herrscht das gallische und ligurische Namensystem ebenso unbedingt wie jenseits des Tiber das etruskische. Während in der neunten Region (Ligurien) das Verhältnis der Namen auf -idius zu der Zahl der Inschriften 1: 238, in der elften Region (Gallia Transpadana) 1:242 ist, kommt z. B. im narbonensischen Gallien schon auf 74 Steine einer jener Namen (mehr wie in Etrurien und Calabrien!)

Auch für das Verhältnis der umbrisch-sabellischen Stämme zu ihren südlichen Nachbarn ergiebt die Statistik der Namen auf -idius interessante Dinge. In dem stark von Samnium beeinflussten Apulien kommen sie noch ziemlich oft vor. In Calabrien sind die Namen seltener wie in Lucanien und Bruttium - doch wohl, weil diese Völker Osker sind, während Calabrien japygisch ist.

Deutlich ist ferner im Bezug auf die Verbreitung unserer Namen der Gegensatz der ligurischen und gallischen Region zu der venetischen (regio X). Hier kommt in den Seestädten Atria und Parentium auf 11-16 Inschriften ein Name, aber auch in den anderen Städten sind die Namen noch so zahlreich, dass das Gesamtverhältnis für die Region 162 (gegen 1: 238 und 1: 242 in der neunten und elften Region) ist. Augenscheinlich bewegte sich der Verkehr von den mittelitalischen Landschaften östlich des Appennin mehr längs des adriatischen Litorals nach dem Venezianischen zu, als nach Nordwesten ins gallische und ligurische Gebiet, der Richtung, welche doch die Via Aemilia mit ihren Fortsetzungen wies.

Die positive Thatsache, dass die Namen auf -iedius, -edius, -idius in den sabellischen Kantonen und in Umbrien ausserordentlich, in Campanien, Samnium und zumal im nördlichen Apulien, in der südlichen Aemilia ziemlich häufig sind und die negative, dass dieselben in dem benachbarten Etrurien, im eigentlichen Latium und in Unteritalien fast ganz fehlen, ergiebt 1., dass diese Namengruppe ihre Heimat bei den Bewohnern der Abruzzen, den Umbrern und Sabellern (den Sabinern und den Stämmen am Fucinus) und aber erst in zweiter Linie — bei den stammverwandten Oskern (Samnitern, Campanern, Lucanern, Bruttiern) hat, 2. dass diese Namen diese Zone nur sehr sporadisch überschritten haben. So sehr man mit den Zufälligkeiten, von denen die Verteilung des epigraphischen Materials abhängt, rechnen muss, wird doch daran festzuhalten sein, dass wir es mit einer mehr den umbrischsabellischen Stämmen als den Oskern eigenen Namen form. zu thun haben. Wären die Namen ebensogut oskisch wie umbrischsabellisch, so müssten sie 1. in Samnium und Campanien häufiger sein.

2. in Südsamnium (Hirpiner) ebenso häufig sein wie in Nordsamnium während so Bovianum vetus den anderen Mittelpunkt der samnitischen Stämme: Benevent bei weitem übertrifft und vor allem dürften sie 3. bei den süditalischen Oskern: den Lucanern und Bruttiern nicht so gut wie gänzlich fehlen.')

Dass die Namen in Samnium seltener als bei den Sabinern u. s. W., bei den Hirpinern seltener als bei den Samnitern und schliesslich in Lucanien und Bruttium seltener als bei den Hirpinern und Campanern sind, lässt nur eine Erklärung zu: wir haben es mit einer altertümlichen Namenform zu thun, die ja im Laufe der Jahrhunderte, während sich die sabellischen Stämme nach Süden ausdehnten, immer seltener werden musste.

Zwischen Umbrern und Sabellern dagegen einen Unterschied zu machen, sind wir dem einer späten Zeit angehörigen Material gegenüber nicht in der Lage. Gewiss ist der enge Distrikt am Fucinersee auffallend reich an solchen Namen, ja in Hinsicht auf das viel kleinere Areal reicher als das grosse Umbrien, aber die Häufigkeit der Namen in sieben umbrischen Orten, besonders in Sentinum, die keineswegs an die sabellischen Stämme angrenzen in welchem Falle man wie für die Aemilia und Nordapulien an Einwanderung denken könnte - nötigt uns, den Umbrern vorläufig denselben Anteil an den Namen zuzusprechen wie den sabellischen Gauen. Immerhin ist die Möglichkeit nicht abzuweisen, dass der statistische Unterschied nicht auf einem Zufall beruht, sondern einen thatsächlichen Unterschied wiederspiegelt: eine besondere Häufigkeit jener Namen in den Kantonen am Fucinus. Wenn man nach alle dem als das eigentliche Gebiet unserer Namen das von den Umbrern, Picentern, den kleinen sabellischen Gauen und den nördlichen Oskern (um Bovianum vetus) bewohnte Land ansieht, so fällt die Übereinstimmung dieser Zone mit den Regionen IV-VI der augusteischen Einteilung Italiens (Plinius N. H. III, 106-114) ins Auge. Besondere Beachtung verdient, dass im Bezug auf die Namen ebenso zwischen den nördlichen Samnitern (mit 1: 19) und den Hirpinern (1: 25, trotz der Obligationsurkunde mit den vielen Namen) zu unterscheiden war, wie Augustus sie schied, indem

1) Eine wichtige statistische Urkunde für die Verbreitung der Namen auf oskischem Gebiet ist das Possessorenverzeichnis der Ligures Baebiani. Von 83 Namen hat nur einer die Endung -idius (C. IX p. 129). Ebenso finde ich unter den etwa 300 Namen der Inschrift aus Herculaneum C. X 1403 nur 4 auf -idius und unter 87 Namen misenatischer Dendrophoren (C. X 3699) keinen einzigen jener Namen. Diese Urkunden bestätigen die Seltenheit der Namen in Campanien ebenso deutlich wie es die beiden Alimentartafeln für Norditalien einer- und Samnium andererseits thun. Unter den 333 Namen veleiatischer Possessoren sind nur 10 auf -idius. Für Apulien sind heranzuziehen die 44 Namen venusinischer Magistrate enthaltenden Fasten C. IX 422. Darunter ist kein Name auf idius. Unter den 164 Dekurionen von Canusium sind nur 5 solcher Namen.

Beiträge z. alten Geschichte II 2.

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er die Samniter der vierten, die Hirpiner der zweiten Region zuteilte. Wie die Verbreitung der Namen, beruht eben auch die Regionenteilung auf den ethnologischen Verhältnissen.

Aus der zweiten Folgerung - dass die Namen nur sporadisch ihre eigentliche Heimat überschritten haben ergiebt sich der weitere, durchaus von unserer sonstigen Kenntnis der mittelitalischen Stämme bestätigte Schluss, dass sich in den Gebirgskantonen eine besondere Stabilität aller Verhältnisse findet, dass sich aus der vom Ende der Samniterkriege (290 v. Chr.) datierenden politischen Verschmelzung mit dem latinischen Stammbund keineswegs ein entsprechender Umschwung der Verkehrsverhältnisse ergeben hat.

Die Erklärung hierfür wird man zum Teil in der Sesshaftigkeit aller, also auch dieser Bergvölker, in ihrer Liebe zur väterlichen Scholle, aber ebenso sehr in den Fesseln, welche die römische Regierung seit der Einigung Italiens, besonders aber im letzten Jahrhundert der Republik, den „Italikern" und zumal der italischen Verkehrsfreiheit auferlegte, finden müssen - Fesseln, deren Druck schon in der gracchischen Zeit zu blutigen Revolten führte und die erst der Aufstand der Italiker, der eben von diesen Stämmen ausgehende marsische" Krieg, gesprengt hat.

Um sich über die tieferen Gründe der vorliegenden statistischen Thatsachen klar zu werden, wird es deshalb nötig sein, die Frage zu beantworten, ob die geringe Verbreitung der Namen zum Teil auch auf eine Beschränkung der Auswanderung zurückgeführt werden kann, ob eine solche Beschränkung nachweisbar ist. Dass die römische Regierung im Zeitalter der Oligarchie immer mehr die Verkehrsfreiheit zwischen den Verbündeten, selbst den Latinern, und Rom beschränkte, ist bekannt.')

Die uns angehenden umbrisch-sabellisch-oskischen Stämme sind zwischen 310 und 270 v. Chr. in den Verband der Unterthanen Roms auf Grund des foedus oder der deditio aufgenommen worden.2) Die meisten von ihnen wurden, da die sich rechtzeitig unterwarfen, zum foedus zugelassen. So die Gemeinden der Umbrer), der sabellischen Stämme: Paeligner, Marser, Marruciner, Frentaner (Livius 9, 45), der Vestiner (Liv. 9, 46). Die Aequer wurden so gut wie vernichtet) und ihr Gebiet den Kolonien Carsioli und Alba adsigniert; in einem kleinen Rest des Landes finden wir später die Aequiculi. Auf Gnade und Ungnade mussten sich im Jahre 290 v. Chr. ergeben (deditio) die Sabiner und Samniter (Livius ep. 11), im Jahre 268 v. Chr. die Picenter (Livius ep. 25). Nur die Sabiner wurden, offenbar in Erinnerung an Roms Frühzeit man denke

1, S. MOMMSEN, R. Staatsrecht, III S. 637, R. Gesch., I S. 422.

2) S. BELOCH, Der ital. Bund, S. 165 f.

3) BELOCH S. 165.

4) Livius 9, 45: nomenque Aequorum prope ad internecionem deletum.

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