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stechendes, wenn auch der Unterweltsgott vom Berge Soracte') auf dem römischen Comitium ein seltsamer Gast bleibt. Dass recei wirklich Dativ von rer, nicht passiver Infinitiv von rego ist, macht THURNEYSEN (a. a. O. S. 164) wahrscheinlich durch Vergleichung der Duenosinschrift, wo der Infinitiv pakari gleichfalls mit einfachem, nicht ei, geschrieben ist; seine weiteren Kombinationen, die Ergänzung recei L[oukioi, die Gleichsetzung iouxmenta kapia iumenta Gabina wird man vor der Hand mehr geistreich als überzeugend finden dürfen. Bei euam denkt Th. an das umbrischoskische sevo = ganz, all.

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Eine besonders dunkle Stelle an dem an Rätseln so reichen Steine bleibt die auf der abgeschrägten Kante stehende Zeile 16. Die ersten Herausgeber hatten sie meist OIVOVIOD gelesen und zu b]oivoviod oder ähnlich ergänzt. Aber STUDNICZKA bei THURNEYSEN a. a. O. bemerkt mit Recht, dass der fünftletzte Buchstabe ein sicheres 9, nicht O, ist: THURNEYSEN liest demnach loiquiod, wobei man entweder an linquere, reliquiae, hoirós oder an liqui liquor liquidus denken könnte.

Als einigermassen sicher erscheint mir immer noch, dass in der Inschrift von Befugnissen und Vorrichtungen des rex auf dem Comitium die Rede war, wo derselbe mit seinem kalator - vielleicht zu Wagen, wenn iou.rmenta Zeile 10 nach Analogie des Sprachgebrauches der zwölf Tafeln so zu übersetzen ist erschien. Aber ob die Inschrift der Stele eine lex sacra oder eine Weihung an (unterirdische?) Götter enthielt oder ob sie geschichtliche Facta erzählte, können wir bisher nicht entscheiden.

2. Sakrale Inschriften.

Wie berechtigt JORDANS Bemerkung (Eph. epigr. III, p. 248) war: deorum dearumque memoriam in foro Romano olim tot monumentis celebratam ultimis imperii Romani temporibus paene extinctam esse, vel inscriptionum sylloge docet, bestätigen auch die neusten Ausgrabungen. Eine grössere Gruppe von Weihinschriften an die alten Götter hat sich nur an einer einzigen Stelle, beim Lacus Juturnae östlich vom Castortempel, gefunden; sonst sind solche nur vereinzelt und meist fragmentiert zu Tage gekommen.

Unter den Inschriften vom Juturna-Heiligtum nimmt die erste Stelle ein die noch an ihrem alten Platze gefundene Mündung des heiligen Brunnens. Es ist ein Cylinder aus weissem Marmor (Höhe 0,98, Durchmesser 0,92 m) mit einfach aber sorgfältig gearbeitetem Ablauf und Gesims, der an der Vorderseite in schönen, der ersten Kaiserzeit angehörenden Buchstaben die Inschrift trägt (GATTI, Not. d. scavi 1900, p. 292; VAGLIERI, Bull. comun. 1900, p. 67; BONI, Not. 1901, p. 76 f., vgl. die Ansicht des gesamten Monuments p. 72):

1) Über Apollo Soranus vgl. Wissowa, Rel. d. Römer S. 191. 232. Hinzuzufügen ist die neulich bei Civita Castellana gefundene Inschrift: C. Varius Hermes Sancto Sorano Apollini (VAGLIERI, Not. d. scavi 1899, p. 48).

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(2)

M. Barbatius Pollio | aed(ilis) cur(ulis) | Iuturnai sacrum<rest(ituit) | puteal>.

Auf dem Rande der Mündung ist wiederholt:

M. Barbatius Pollio aed(ilis) cur(ulis) Iuturnai sacrum. Dass auf der Vorderseite, Zeile 3 am Ende REST getilgt, Zeile 4 PVTEAL später hinzugefügt ist, bemerken mit Recht BONI und VAGLIERI a. a. O. Zu dem Namen des Barbatius Pollio haben die italienischen Herausgeber sowohl wie PETERSEN (Röm. Mitteilungen 1900, S. 340) an die Stelle des Cicero Phil. 13, 3 erinnert: naufragia Caesaris amicorum, Barbas Cassios, Barbatios Polliones, wo in den bisherigen Ausgaben der Name des Pollio von dem vorhergehenden Gentilicium fälschlich durch Interpunktion getrennt wurde. Da die Inschrift dem Schriftcharakter nach in den Anfang der Kaiserzeit m. Er. nach eher in die Epoche des Augustus als die des Claudius, gehört, so kann man zweifeln, ob der Dedicant des Puteals mit Caesars Freunde identisch, oder ein gleichnamiger Sohn desselben gewesen sei. Ausgeschlossen scheint mir jedenfalls, was PETERSEN a. a. O., wenn auch zweifelnd, annimmt, dass nämlich das Puteal des Barbatius dargestellt sei auf den bekannten Denaren des L. Albinus (BABELON, Mon. de la Rép. 2, p. 377 f.). Denn dann müsste, da diese um 90 v. Chr. geprägt sind, auch das Puteal ein Werk spätestens der sullanischen Epoche sein, was sowohl wegen des Materials - weisser, wohl italischer Marmor wie des Schriftcharakters unmöglich ist; abgesehen von der Unwahrscheinlichkeit, dass der nach PETERSENS Ansicht um 120 v. Chr. geborene Pollio noch eine hervorragende Stellung unter den aktiven Parteigängern des Antonius eingenommen haben sollte. Die später hinzugefügten Worte restituit puteal mögen dem Ductus nach aus dem 2. Jahrh. n. Chr. stammen. Sprachlich bemerkenswert ist das Vorkommen von Iuturnai zusammen mit aed(ilis).

Hinter dem Puteal erhebt sich eine kleine, für das Bild der Göttin bestimmte Kapelle aus Ziegelwerk (ähnlich der aedicula Vestae zwischen Tempel und Atrium); zu ihr gehörte ein Epistyl mit Bronzebuchstaben, welches, in zwei Stücke gebrochen, in der Nähe gefunden ist (BONI, Not. d. scavi 1900, p. 293; 1901, p. 74 mit Facsimile; VAGLIERI, Bull. comun. 1900, p. 295):

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Auf einem zweiten in der Nähe gefundenen Epistyl von ähnlichen Dimensionen (1. 1,80) liest man den Rest eines gleichfalls ursprünglich mit Bronzebuchstaben (h. 0,14) ausgelegten Wortes (VAGLIERI, Bull. comun. 1900, p. 73; BONI, Not. d. scavi 1901, p. 131):

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Man möchte darin den Namen einer Gottheit suchen, doch finde ich zur Ergänzung keinen Anhalt.

Ziegel

In den neben dem Lacus Iuturnae aufgedeckten Bauten werk aus dem 2. 3. Jahrh. - befand sich u. A. ein Bureau für die Verwaltung der städtischen Wasserwerke; den Namen bezeugt sowohl die Inschrift einer kleinen Marmorbasis (BONI, Not. d. scavi 1900, p. 293, 1901, p. 129; VAGLIERI, Bull. comun. 1900, p. 72):

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wie auch mehrere Inschriften von curatores aquarum (s. u. zu n. 29).

Diesen vier an der Ostseite des Castortempels gefundenen Weihinschriften stehen als Ergebnis der sonstigen Ausgrabungen insgesamt nur sieben andere zur Seite:

(6) Fragment einer Marmorplatte (15×7 cm) an der sacra via, unweit des Titusbogens gefunden (VAGLIERI, p. 64):

Genio populi Romani

Der Cult des Genius p. R. am oberen Forum, beim Concordiatempel und den Rostra, ist bekannt: die neue Inschrift dürfte aber, ihrer Kleinheit wegen, eher aus einer Privatkapelle stammen.

(7) Marmorplatte (40×40 cm) mit guten Buchstaben (Höhe 3,5 cm) des 2.-3. Jahrhunderts. Gefunden bei Bauarbeiten im Kloster S. Francesca Romana. Unediert, meine Abschrift.

[I(ovi)] O(ptimo) M(aximo) D(olicheno) [abcd]efghiklm | [nopqrstuvxyz...

Die Inschrift gehört in die Reihe der nach DE ROSSIS Vorgang (Bull. crist. 1881, p. 129 ff.) neulich von A. DIETERICH (Rhein. Museum 1901, S. 77-105) eingehend behandelten ABC-Denkmäler; besonders interessant wird sie durch den Vergleich mit der im Dolichenus-Heiligtum von Carnuntum gefundenen (Arch.-epigraph. Mitteil. XVI 1893, 178; CIL. III S. 11186): abcdefghiklmnopqrs]tv.xyz. ex visu.1) Man wird es nach dem neuen Funde nicht als einen Zufall betrachten können, dass der Gebrauch des Alphabets zu sakralen oder mystischen Zwecken sich im Kulte des Dolichenus und nur in diesem findet. Freilich wird man schwerlich deshalb, wie TRAGAU bei C. (KAN, de Iovis Dolicheni cultu, Diss. Groningen

......

1) Auch die in Neapel gefundene Inschrift (VIOLA, Not. d. scavi 1894, p. 173): αβ γδεζηθικλμνξ] οπροτυφχψω κελεύσαντος) τοῦ Θεοῦ, auf welche KUBITSCHER, CIL. III S. p. 2281, verweist, kann zu diesem Kult gehört haben. Orientalische Superstitionen waren bekanntlich in den Hafenstädten am sinus Puteolanus sehr verbreitet. S. CIL. X 1574. 1576.

1901 p. 52) vermutet, den Dolichenus identifizieren mit dem babylonischen Nebo, qui scribendi artı praesidet, eher scheint es mir dem Charakter der unglaublich schreibfaulen (MoмMSEN, R. G. V, S. 460) Syrer angemessen, dass sie die Gepflogenheit hatten, ihrem Ba'al manchmal das Alphabet inschriftlich zu stiften, woraus sich der Gott dann selbst alle möglichen Gebete und Wünsche zusammensetzen konnte.

(8) Grosse Marmorbasis, gefunden (nicht an ihrem ursprünglichen Platze, aber wohl auch nicht weit verschleppt, s. u.) vor der Front von S. Adriano (GATTI, Not. d. scavi; Bull, comun. 1900, p. 213; BONI, Not. 1900, p. 303; CIL. VI 33856):

a) Vorderseite, ganz auf Rasur; der Name des Maxentius Zeile 5 radiert, aber noch lesbar:

Marti invicto patri | et aeternae urbis suae | conditoribus dominus noster | <Imp. Maxentius> p(ius) f(elix) invictus Aug(ustus).

b) rechte Nebenseite; Zeile 1 radiert, Zeile 2-4 später hinzugefügt:

<magistri quinq(ennales) coll(egi) fabr(um)>..` . . . de

dicata die XI kal. Maias per Furium Octavianum v(irum) c(larissimum) cur(atorem) aed(ium) sacr(arum).

c) Rückseite, schöne Buchstaben:

dedicata k. Aug. T. Aelio Aurelio Commodo T. Sextio Laterano cos.

d) linke Nebenseite, schöne Buchstaben:

Liste von 43 männlichen Namen, die letzten sechs als scribae bezeichnet, vor den ersten 37 fortlaufende Ordnungsziffern von XXIV-LX.

Zur Erklärung vgl. GATTI, Bull. comun. a. a. O.; HÜLSEN in der Zeitschr. Das humanistische Gymnasium XI, 1900 No. 3 und Rivista di storia antica V, 1900, p. 382-399. Der Stein ist zweimal benutzt: von der älteren Dedikation stammen die Inschriften c d und die Zeilen b, 2-4; er trug demnach ein am 1. August 154 n. Chr. von der in 60 Decurien geteilten Gilde der römischen Zimmerleute (fabri tignuarii) gesetztes Bildwerk, vielleicht eine Statue des Antoninus Pius. Der Name des Kaisers, sowie die Namen der ersten 23 Decurionen hatten auf der Vorderseite gestanden und wurden ausradiert, als die Basis Anfangs des vierten Jahrhunderts zum zweiten Male gebraucht ward. Damals wurde auf ihr ein vom Kaiser Maxentius dem Mars und den Stadtgründern Romulus und Remus geweihtes Denkmal aufgestellt: und dass es sich

um ein öffentliches Denkmal von einiger Bedeutung gehandelt haben muss, geht daraus hervor, dass eine ganz ähnliche Basis zu Ehren des Kaisers, dessen censura vetus pietasque singularis sie feierte, auf dem Forum Romanum gesetzt wurde. Ein Bruchstück dieser zweiten ist bereits im Jahre 1852 in der Basilica Julia gefunden worden;1) auch sie war aus einer von den fabri tignuari gesetzten Basis zurechtgemacht, woraus ersichtlich wird, dass es sich um zwei gleichzeitige und als Pendants gesetzte Monumente handelt. Die Handlung, durch welche Maxentius seine Pietät zum Ausdruck gebracht hatte, könnte sehr wohl die Wiederherstellung des alten, seit Jahrhunderten vergessenen und verschütteten Romulusgrabes sein, welches an der Grenze von Forum und Comitium, kaum 20 Meter von dem Fundorte der obigen Inschrift, liegt. Und darauf, dass Maxentius in der That das Andenken des Stadtgründers kultiviert, ihn vielleicht sogar als seinen Ahnen ausgegeben hat, deuten mehrere Facta und Äusserungen zeitgenössischer Schriftsteller hin: z. B. dass er seinem Sohne und Thronfolger den Namen Romulus gab; dass auf seinen Münzen die früher auf Reichsmünzen sehr seltene Wölfin mit den Zwillingen äusserst häufig, fast möchte man sagen als Wappen, erscheint; endlich die Bezeichnung als falsus Romulus, die der Verfasser des Panegyricus in Constantinum ihm beilegt (18 p. 231 ed. BÄHRENS).

(9) Kleine Marmorbasis, gefunden in einem der Privathäuser an der sacra Via, etwa gegenüber der Constantinsbasilica. Unediert, meine Abschrift.

Delo invicto Mithrae.. Ulpius Paulus | ex | voto d(ono) d(edit) | antistante L. Iustino (sic) | Augurio p(atr)i et Melito.

Das durch die Inschrift bezeugte Sacrarium des Mithras ist den von mir Nomenclat. topograph. p. 65 und CUMONT, Monuments du culte de Mithra S. 193 ff. verzeichneten hinzuzufügen. Neu ist im Mithraskult das Wort antistare.

(10) Marmorbasis, gefunden bei den Ausgrabungen in der Basilica Aemilia (GATTI, Not. d. scavi 1899, p. 290, Bull. comun. 1899, p. 234): Vestae donum pr[o salute] | Imp(eratoris) M. Antonini Pii Au[g(usti) pont(ificis) max(imi)] | trib(unicia) potest(ate) XVI, cos. IIII, [p(atris) p(atriae)] | Eutyches lib(ertus) fictor cum fil[is] voto suscepto.

Die Inschrift bildet (wie GATTI a. a. O. bemerkt) ein genaues Pendant

1) CIL. VI 1220, wo aber HENZEN die Reste des Kaisernamens in der vierten Zeile übersehen hat: ich habe dieselben CIL. VI n. 31394a und 33857 nachgetragen.

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