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verschiedenen Schriftcharakters wegen nicht gehören, muss also in ein zweites Magisterium desselben Mannes, vielleicht ins Jahr 221, gesetzt werden. Da auch das von HENZEN, Röm. Mitt. 1887, S. 141 (= Eph. epigr. VIII, p. 337 A; CIL. VI 32391) publizierte Stück nach VAGLIERIS Bemerkung zu derselben Tafel gehörte, hätten wir sechs Fragmente aus dem Jahre 221: CIL. VI 2106 a-c, 2109, 32 391 und das oben publizierte.

Angeschlossen werden mögen hier drei bei den Ausgrabungen in der Regia gefundene Stücke, nämlich:

(64) Fragment eines runden Puteals. aus Kalkstein (Durchm. 0,31 m) mit zierlichen Buchstaben der letzten republikanischen Zeit, gefunden in einer Cisterne im westlichen Teile der Regia (BONI, Not. d. scavi 1899, p. 222; GATTI, Bull. comun. 1899, p. 146; Archäol. Anz. 1900 S. 7):

REGIA

(65) Fragment einer Säule oder runden Basis aus Peperin, noch mit Spuren roter Farbe, gefunden gleichfalls in der westlichen Hälfte der Regia (BONI, Not. d. scavi 1899 p. 221; GATTI, Bull. comun. 1899 p. 145; Archäol. Anz. 1900, S. 8):

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(66) Hälfte eines Epistyls (Thüroberschwelle) aus Marmor (1. 1,75 m) mit der Inschrift (GATTI, Not. d. scavi 1899 p. 128, Bull. comun. 1899 p. 146; Arch. Anz. 1900 S. 8):

.

ORES PONTIFICVM ET FLAMINVM

Die andere Hälfte desselben Steines war bereits im J. 1546, zugleich mit den fasti Capitolini, gefunden (Jahrb. d. Inst. 1889 S. 231; CIL. VI 900); beide zusammen bildeten ein 3,50 m langes Epistyl mit der Inschrift

In] honorem domus Augustae kalatores pontificum et flaminum

Dies Epistyl wird den Eingang der schola kalatorum gedeckt haben, die ohne Zweifel in unmittelbarer Nähe der Regia lag; von demselben Bau stammen die Blöcke mit Inschriften aus hadrianischer Zeit CIL. VI 218431034, über welche jetzt zu vergl. C. v. BILDT, Röm. Mitteilungen 1901 S. 10.

Beiträge z. alten Geschichte II 2.

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6. Inschriften verschiedenen Inhalts.

(67) Grosses Marmorepistyl, verbaut in eine mittelalterliche Mauer bei S. Adriano (GATTI, Not. d. scavi 1899 p. 386, Bull. comun. 1899, p. 242):

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Die statio der Tyrier am Forum Romanum war bereits bekannt aus der Puteolaner Inschrift KAIBEL, IGI. 830: neu ist der Beiname Claudiopolis für die Stadt. Reste einer ähnlichen statio der Einwohner von Tarsos in Kilikien, sowie einer griechischen Stadt, deren Name verloren ist, sind 1882 an der sacra via bei S. Cosma e Damiano gefunden (KAIBEL, IGI. 1064, 1066 a, b). In einer ähnlichen Statio hatte die an der sacra via gefundene weibliche Statuette ihren Platz (68), auf deren Plinthe zu lesen ist (GATTI, Bull. comun. 1899 p. 241):

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S. auch oben zu n. 11 (dea Vienna) und über die stationes municipiorum im allgemeinen CANTARELLI, Bull. comun. 1900, p. 124–134.

Ziemlich zahlreich sind endlich die Grabschriften, die erst im Mittelalter als Baumaterial für die Kirchen, namentlich als Bedeckung für Sarkophage in den Begräbnisstätten bei S. Adriano und S. Maria Antiqua, herbeigeschleppt waren. Sie hier aufzuführen hätte keinen Zweck: es genügt auf Not. d. scavi 1897, p. 431, 335, 1900 p. 11 und Bull. comun. 1899 p. 245-247 zu verweisen. Hervorgehoben werden mögen nur wegen ihres Inhaltes die wenigen folgenden:

(69) Geriefelter Marmorsarkophag, gefunden im rechten Seitenschiff von S. Maria Antiqua (VAGLIERI, Bull. comun. 1900, p. 297; MARUCCHI, Nuovo bull. di arch. cristiana 1900, p. 310; FEDERICI, Archivio della soc. romana 1900 p. 548):

d(is) m(anibus) s(acrum) | Clodiae Se cundae coniugi dulcissimae et bene merenti quae vixit an(nis) XXV (sic) mensibus X dieb(us) XIIII in coniugio mecum fuit sine querella an(nis) VII m(ensibus) IIII dieb(us) XVIII. L. Caelius Florentinus (centurio) coh(ortis decimae) | urb(anae) posuit | nat(a)

Mamertino et Rufo co(n)sulibus pr(idie) non(as)

Aug(ustas) | def(uncta) XV kal(endas) Jul(ias) Apro et Maximo co(n)s(ulibus).

Die Angabe des Geburts- und Todesdatums (4. August 172; 17. Juni 207) ist bekanntlich auf römischen Grabschriften sehr selten. Bemerkenswert ist, dass das ziffernmässig angegebene Alter um ein Jahr von dem durch die Consulate fixierten abweicht.

Wegen ihrer metrischen Form seien hier zwei Steine aufgeführt: (70) Rechte Hälfte eines Columbariumtäfelchens, gefunden vor S. Adriano (GATTI, Not. d. scavi 1900, p. 11, CIL. VI 35048):

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BECHELER (Rhein. Mus. 1901 S. 155) ergänzt, unter Vergleichung von carm. ep. 1047, 1048:

Et te, Terra, precor, leviter iaceas] super ossa
sentiat ut pietas praemia] quae meruit,

et quicumque suis sincere praestat honore(m),
felicem cursum perferat a]d superos.

(70) Marmortafel gefunden gegenüber der Constantinsbasilica (GATTI, Not. d. scavi 1899, p. 336, Bull. comun. 1899, p. 246, CIL. VI 35553). C. Julius Facu[ndus et Ju] lia Chrysopo[lis Primi] tivo

coniugi [et patri] | q(ui) v(ixit) a(nnis) XL et
sibi fecerunt] et suis et lib(ertis) lib[ert(abus) pos]-
terisque) eorum. |

Tam bene reliquias n(ostras) hoc vi . .
manibus aedis erit, quam ben[e

pul] cherrimus ille clarificat man [

.

.

.

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n(ostris)

Die letzten drei Zeilen, welche die Reste von zwei Distichen enthalten, müssen erheblich länger gewesen sein als die oberen: es scheint demnach, dass auf der oberen Hälfte des Steines rechts neben dem titulus, welcher dem Julius Primitivus von seiner Gattin Chrysopolis und seinem Sohne Facundus gesetzt war, auch ein zweiter entsprechender gestanden habe. BUECHELERS Güte verdanke ich die folgende Ergänzung des Epigramms:

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Tam bene reliquias nostras hoc ville sepulcrum
condet et haec] nostris manibus aedis erit,

quam ben[e caelum animus petet, et pulcherrimus ille

clarificat man[es perpetuusque dies.

Für den Schluss des zweiten Pentameters schlägt B. auch vor: sidereusque polus; jedenfalls wird ein das ewige Himmelslicht bezeichnender Ausdruck gefordert.

(72) Ein eigentümliches Schicksal hat die im Kreise geschriebene Inschrift eines runden Cinerariendeckels aus weissem Marmor gehabt, die nur den Namen

MATIA COMPSE

enthält, und in den aus dem 8. Jahrhundert stammenden Marmorfussboden des Presbyteriums von S. Maria Antiqua eingelassen ist. In dem verdienstlichen Artikel über diese Kirche (Archivio della soc. Romana 1900, p. 530, 535) spricht V. FEDERICI Von dem pavimento a mosaico con il nome del compositore in italiano, inciso in un tondo a destra di chi entra MATIA. COMP(0)SE, und zieht daraus den Schluss, dass das Paviment noch im elften oder zwölften Jahrhundert von einem römischen Marmorarbeiter namens Mat(h)ias restaurirt sei, die Kirche also, entgegen der bisherigen Ansicht, noch nach dem Jahre 1000 bestanden habe. Aber das Gentilicium Matia sowohl wie das Cognomen Compse sind jedem, der römisches Namenwesen kennt, geläufig und die Schrift ist unverkennbar aus dem ersten Jahrhundert n. Chr.! Doch ist es bei der Bestimmtheit, mit welcher F.'s Erklärung auftritt, vielleicht nicht überflüssig, die mittelalterlichen Kunsthistoriker vor dem angeblichen neuen römischen marmorarius Matthias zu warnen.

Ich stelle an den Schluss zwei christliche und eine jüdische Grabschrift. (73) Marmorplatte, gefunden über einem der Gräber vor dem Eingange zur Kirche S. Maria Antiqua (FEDERICI, Arch. d. soc. romana 1900 p. 562; MARUCCHI, Nuovo bull. crist. 1900, p. 312):

hic requiescit in pace Amantiu[s aur]ifex qui vixit plus min(us) ann(is) L, depositus sub d(ie) XII [kal. Martias, quinquies p(ost) c(onsulatum) d(omini) n(ostri) Iustini p(er)p(etui) Augusti ind(ictione) quarta (18. Februar 572).

Aus dem Jahre 572 waren in Rom bisher keine Inschriften vorhanden (s. DE ROSSI I. Chr. I. p. 509 über die Daten aus der Regierung des Justinus überhaupt).

(74) Vier Fragmente einer Tafel aus Pavonazzetto, gefunden in der Basilica S. Maria Antiqua (unediert, meine Abschrift):

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Die Inschrift fällt zwischen 582 und 602; aus der Regierungszeit des Mauricius hatte man in Rom bisher nur die Inschriften De Rossi, I. Chr. 1125 (= CIL. VI 9919) v. J. 584 und 1126 (= Eph. ep. IV 851, CIL. VI 32050) v. J. 589. Für Z. 2 eine sichere Lesung resp. Ergänzung zu finden ist mir nicht gelungen; ob vi[dua....]i argent(ar)i, cum [quo vix. an....? Da zwei Inschriften aus einer epigraphisch so armen Periode schwerlich durch Zufall an ihren Fundort geschleppt sind, ergiebt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit das merkwürdige Factum, dass bereits in den letzten Dezennien des 6. Jahrh. eine christliche Kirche mit Begräbnisplatz sich in unmittelbarer Nähe des Forums befunden hat.

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Dagegen dürfte aus einem jüdischen Coemeterium übertragen sein (75) eine Marmortafel, die als Verschlussplatte eines Sarkophages benutzt, gleichfalls bei S. Maria Antiqua ausgegraben ist (FEDERICI a. a. O.; MARUCCHI a. a. O. p. 311; VAGLIERI, Bull, comun. 1900, p. 295).

Ενθάδε κι ται Σειλίκες | γερουσιάρχης | κὶ Σωφρονία

σύν βιος αὐτοῦ κὲ Μα ρία κὲ Νίκανδρος υἱοὶ αὐτῶν. Die zahlreichen lateinischen und griechischen Inschriften auf den Wandmalereien von S. Maria Antiqua können hier nicht mehr behandelt. werden: ich verweise, da die offizielle Publikation mit Abbildungen vielleicht noch einige Zeit auf sich warten lassen wird, einstweilen auf die Berichte FEDERICIS (Arch, della soc. Romana 1900, p. 537-562) und MARUCCHIS (N. Bull, di Arch, cristiana VI, 1900, p. 285-320).

Die (S. 52) beigefügte Planskizze des Forums, auf welcher die Ziffern die Fundstellen der obigen Inschriften bezeichnen, repräsentiert den Stand der Ausgrabungen im Frühjahr 1902. Für mehrfache Förderung meiner Arbeit sei dem Leiter der Ausgrabungen, Herrn G. BONI, auch an dieser Stelle mein Dank ausgedrückt.

Rom.

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