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Latium, die Aequi,1) Marsi,2) Paeligni, Marrucini, Vestini und Sabini3) umfasst haben, der zweite das nordöstlich von ihm gelegene Picenum,*) Umbria ) mit Einschluss des Senonengebiets bis Ariminum; jedoch ist für die in dieser Gegend wohl bedeutenden kaiserlichen Besitzungen ein eigener procurator) privatae reg(ionis) Ariminensium bezeugt.") Eine andere Kombination zeigt die dem Anfang des dritten Jahrhunderts angehörige Inschrift eines procurator) stat(ionis) privat(ae) per Tusciam et Picenum.7) Die westliche Ergänzung zu jenem Bezirke lehrt eine griechische, wohl dem Anfang des dritten Jahrhunderts angehörige Inschrift) eines procurator privatae per Flaminiam, Aemiliam,) Liguriam 10) kennen. Eine eigentümliche, vielleicht nur vorübergehende Kombination erweist ein dispensator) region(is) Padan(ae), Vercellensium,11) Ravennatium; in der Gegend von Ravenna scheinen bedeutende Güter der von Nero getöteten Domitia gelegen zu haben.12) Die Transpadana hat anscheinend einen eigenen Domanialprokurator gehabt;18) in Histria, wo die Kaiser

und einen fundus Tauri territurio Beientano schenkt Constantin der Kirche (Lib. pontif. 69, 1 und 71, 26), ferner (67, 15) die insula Matidiae, quod est montem Argentarium (heute Monte Argentaro am Golf von Telamon).

1) Vgl. die massa Laninas territurio Cartiolano: Lib. pont. p. 56, 7 und dazu DUCHESNE I p. 193 not. 52.

2) Zwei kaiserliche Freigelassene mit dem Titel procurator am lacus Fucinus sind inschriftlich bezeugt (CIL. IX 3886. 3887), aber wohl nicht auf dort gelegenen kaiserlichen Grundbesitz, sondern auf den Bau des Claudius zu beziehen.

3) Das territorium Tribulanum im Lib. pont. 71, 23 bezieht DUCHESNE I p. 200 not. 122 auf Trebula Mutuesca.

4) Der Flavischen Zeit gehört ein tabularius) reg(ionis) Picen(i) an: CIL. VI 8580. 5) Ein Wasserrohr mit dem Namen Trajans und seines Freigelassenen Fortunatus mit dem Titel [procurator) ist in Ameria gefunden: CIL. XI 4415; vielleicht war dort kaiserlicher Besitz.

6) CIL. XI 6337 (Pisaurum, aus Severischer Zeit); MOMMSEN in der Festschrift für Kiepert, S. 100 Anm. 1 hält sie für gleichbedeutend mit der uns als cispadanisch geläufigen Landschaft"; mir ist es fraglich, ob sie sich so weit erstreckt hat.

7) CIL. III 1464.

8) KAIBEL, inser. gr. Ital. n. 2433.

9) In der Alimentarinschrift von Veleia (CIL. XI 1146 wird der Kaiser viermal als Besitzer genannt.

10) In Genua ein Lupercus disp. rationis privatae: CIL. V 7752.

11) CIL. V 2385 (Ferrara); 2386 ein dispe(n)sator Lentianus des Claudius; vgl. MOмMSEN a. a. O.: er will, wie es scheint, sein Domanialgebiet bezeichnen als reichend von Vercellae westlich bis östlich Ravenna". Immerhin ist die Einbeziehung des so weit nordwestlich gelegenen Vercellae sehr auffallend.

12) Dio epit. 61, 17: Nero habe die Domitia getötet diù rù xtíuara aitis tà ¿v ταῖς Βαΐαις καὶ ἐν τῇ Ῥαβεννίδι ὄντα, ἐν οἷς καὶ ἡβητήρια εὐθὺς μεγαλοπρεπῆ κατεσκεύασεν, ἃ καὶ δεῦρο ἀνθεῖ.

13) CIL. X 1127: [proc.? Transpadan(ae), denn so wird mit MOMMSEN wohl zu ergänzen sein. Vielleicht gehörten zu seinem Sprengel auch die agri plerique et saltus in den Thälern bei Tridentum, die Claudius in seinem Edikt betreffs der Anauni (V 5050) als kaiserlich (mei iuris) bezeichnet.

bedeutenden Grundbesitz gehabt haben müssen, hatte der Prokurator mit einem Teil seines Personals in Pola seinen Sitz.1)

Die angeführten Beispiele italischer Domanialbeamter bestätigen die Angabe der Gromatiker, dass das Verzeichnis der von dem Kaiser an die Gemeinden verschenkten Domanialländereien, der sogenannte liber beneficiorum nach Regionen geführt worden sei,2) die für die Verwaltung zu grösseren Sprengeln zusammengelegt worden sind.") Es zeigt sich dabei, im Gegensatz zu anderen kaiserlichen Verwaltungen, wie z. B. der der Erbschaftssteuer,1) eine Übereinstimmung mit den nachweisbaren, allerdings nicht festen Distrikten der italischen Juridici,5) die zu der Annahme berechtigen dürfte, dass sie im Anschluss an diese gebildet worden sind, wie auch die Inschriften dieser Domanialbeamten grösstenteils der Zeit nach Einsetzung der Juridici angehören. Eine Gegenüberstellung der dort wie hier bezeugten Distrikte wird das erweisen; die Zahlen der Regionen sind in Klammern beigefügt "):

Domänendistrikte:

I. Apulia et Calabria (II). s(altus) A(puli).

regio Calabrica.

Distrikte der Juridici:
Apulia et Calabria.
Apulia.

1) Chrysomallus Aug. lib. procur. in Pola: CIL. V 37; ebenda n. 41: Euphemi Aug. lib. tabulari(i) und Januario Aug. lib. [ta]bulario a patrimonio. In Abrega nördlich von Parenzo finden sich kaiserliche Sklaven als adiutores tabularii und dispensatores: CIL. V 368-372 und dazu MOMMSEN: 'apparet in his partibus Caesares praedia habuisse'; vgl. die in Val del Dente gefundene Inschrift zweier kaiserlicher Freigelassener aus der Zeit der Philippi, eines sub)procurator) und eines adiut(or) tab(ularii) oder tab(ulariorum): VAGLIERI, Atti della Soc. Istr. 1888, p. 449 (vgl. ROSTOWZEw bei RUGGIERO, Diz. epigr. 3 p. 98). Ein kaiserlicher Sklave mit dem Titel com[me}ntar(iensis) in Umago: V 475.

2) RUDORFF, Gromatische Institutionen, S. 406; MOMMSEN in der Festschrift für Kiepert, S. 104 Anm. 2: „dass das Verzeichnis der italischen Domänen, der liber beneficiorum, nach Regionen geführt ward, bezeugen die Gromatiker (Nipsus p. 295: quaeris, si in libro beneficiorum regionis illius beneficium alicui Augustus dederit; vgl. Hyginus 202, 2. 203, 1)“.

3) Ein procurator) privat(ae) ration(is) per Italiam findet sich in einer afrikanischen Inschrift (VIII 11163, wohl aus dem Anfang des 3. Jahrhunderts), doch ist dies sicher nur ein ungenauer Ausdruck für einen Distrikt Italiens, um so mehr, da der Betreffende von diesem Amte zu der Stellung eines proc(urator) tract(us) Karthag(iniensis) befördert wird.

4) Campania ist allerdings auch hier als eigener Bezirk nachweisbar: CIL. VI 1633; dagegen bieten die anderen Kombinationen: Aemilia Liguria Transpadana Umbria Tuscia, allein oder verbunden mit Picenum und der regio Campaniae Campania Apulia Calabria keine Analogie zu der Domänenverwaltung.

5) Vgl. die Zusammenstellung derselben bei MARQUARDT I S. 226 fg. mit den Nachträgen MoMMSENS in der Festschrift für Kiepert S. 106 Anm. 4.

6) Vgl. dazu SCHULTEN, Grundherrschaften S. 65.

Domänendistrikte:

II. tractus Apuliae Calabriae Lucaniae Bruttiorum (II. III).

Lucania.

III. tractus Campaniae (1).

Distrikte der Juridici:

1. Calabria Lucania Brittii.

2. Calabria Lucania (Apulia findet. sich nicht in dieser Kombination).

fehlt, da zur urbica dioecesis gehörig.1)

IV. Tuscia et Picenum (VII. V). Tuscia et Picenum.

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Eine nicht geringe Zahl kaiserlicher Güter, die in Italien gelegen waren, sind nicht mit Sicherheit zu lokalisieren. Bedeutend müssen die praedia Galliana gewesen sein, da für sie nach einer Inschrift aus der Zeit des Severus Alexander ein eigener Prokurator bestellt war;") ob sie, wie man vermutet hat, mit den saltus Galliani qui cognominantur Aquinates in der 8. Region bei Plinius n. h. III, 116 zu identificieren sind, bleibt bei dem grossen Zeitabstand fraglich.1) In derselben Inschrift wird ein procurator saltus Domitiani genannt, doch ist die Lage dieser

1) Vgl. MOMMSEN a. a. O. S. 106.

2) Vgl. Digg. 32, 41, 2: regionem Umbriae Tusciae Piceno.

3) CIL. III 536

4) Auch wenn diese Identifikation zutreffen sollte, so sehe ich doch keine Veranlassung, den procurator at praedia Galliana in der citierten Inschrift mit dem procurator) vectigalior(um) populi Romani) quae sunt citra Padum (CIL. III 249) zu gleichen.

Domäne1) ebenso zweifelhaft, als die der praedia Galbana,2) Luciliana,3) Maeciana,1) Peduceana") und Romaniana.6) Auch die Güter des Plautianus, für die nach seiner Ermordung ein eigener Prokurator vorübergehend fungierte,7) waren zum Teil, wie die Ziegelstempel mit seinem Namen erweisen (oben S. 287 Anm. 3), in Italien gelegen.

Ungleich bedeutender als in Italien ist der kaiserliche Grundbesitz in den Provinzen gewesen.8) Zunächst ist hier Aegypten zu nennen, das Augustus als Rechtsnachfolger der ägyptischen Könige übernommen hatte; damit sind die sicherlich sehr umfangreichen königlichen Domänen selbstverständlich in die Verwaltung des Kaisers übergegangen und werden als yn Baoilxn im Gegensatz zu der grossenteils erst später in den kaiserlichen Privatbesitz gekommenen й ovoιaxý bezeichnet. 9) Jene sind anscheinend direkt von dem Praefectus Aegypti und seinen Prokuratoren, dagegen die letzteren von dem Idiologus und seinen zahlreichen Unterbeamten,10) in erster Linie den procuratores usiaci verwaltet worden.11) Unsere Überlieferung gestattet nicht, auch nur annähernd den Umfang des von den Königen auf die Kaiser übergegangenen Domänenbesitzes zu schätzen; dagegen haben die neu erschlossenen Quellen, insbesondere die Papyrusfunde der letzten Jahre, wenigstens einige der aus Privatbesitz

1) An die von Nero konfiszierten Güter seiner Tante Domitia (s. oben S. 58) ist dabei gewiss ebenso wenig zu denken, als an den Kaiser Domitian, eher an die grossen Besitzungen der Domitiae Lucillae (s. oben S. 287).

2) CIL. VI 30983; sie mögen von dem Kaiser Galba ihren Namen haben.

3) CIL. VI 8683; dass sie, wie MARQUARDT: Privatleben der Römer S. 667 als sicher annimmt, von den Domitiae Lucillae ihren Namen führen, ist keineswegs ausgemacht.

4) CIL. VI 745 aus dem J. 177; daher sind es wohl die konfiszierten Güter des an der Verschwörung des Avidius Cassius (im J. 175) beteiligt gewesenen Juristen Volusius Maecianus.

5) CIL. VI 276 aus Vespasians Zeit; über die horti Peduceani s. oben S. 59. 6) CIL. VI 721.

7) CIL. III 1464.

8) Frontinus de controv. agr. p. 53: (Caesar) qui in provincia non exiguum possidet.

9) PAUL MEYER im Philologus 56, 1897 S. 195, vgl. WILCKEN, Ostraka I, S. 644 Anm. 2: ,war vielleicht die ẞasılıǹ yn die alte Domäne, die der Kaiser von den Ptolemäern übernommen hatte, dagegen die ovoιazǹ yî diejenige, die aus den ovcíc der früheren Privatbesitzer im Laufe der Zeit an ihn gefallen war?" Ich meine, dass diese Frage unbedingt bejaht werden muss.

10) Vgl. WILCKEN: Ostraka I S. 643 und RosToWZEW: Die kaiserliche Patrimonialverwaltung in Aegypten: Philologus 57 S. 564ff., besonders S. 571 ff.

11) Dass Strabo (XVII 1, 12 p. 797) diesen Beamten nicht nennt, ist allerdings kein Beweis gegen seine Existenz im Beginn der Kaiserzeit, doch dürfte er erst einer späteren Zeit seine Entstehung verdanken; vgl. die Citate bei RosToWzEw im Diz. epigr.

3 S. 100.

in den kaiserlichen gelangten Besitzungen (ovoiai) kennen gelehrt,1) die davon Zeugnis ablegen, dass besonders in der früheren Kaiserzeit reiche Römer, insbesondere auch Mitglieder des Kaiserhauses, gern Grundbesitz in dem fruchtbaren Nillande erwarben. An erster Stelle ist hier die aus der dem Augustus zugefallenen Erbschaft des Maecenas stammende ovoia Maixnvaτiavý zu nennen, die noch im Jahre 57 als Eigentum des Kaisers Nero genannt wird.2) Aus dem Besitz des Germanicus stammt wohl die noch im zweiten Jahrhundert anscheinend seinen Namen tragende Tεquavizavý) und in einem neuerdings bekannt gewordenen Papyrus 4) werden die εδάφη Ἰουλίας Σεβαστής (also der Livia) καὶ Γερμανικοῦ ΚαίGagos vereint genannt. Wahrscheinlich seiner Gattin oder seiner Tochter hat die Αγρειππινιανὴ (sic) οὐσία gehört, die zusammen mit einer ihr wohl benachbarten Povtikhavn (vielleicht des Statthalters von Ägypten M. Rutilius Lupus unter Trajan) οὐσία τοῦ κυρίου αὐτοκράτορος auf einem Bronzeschild des Berliner Museums erscheint.5) Eine ovoía Avtoviavý wird weder auf den Triumvir Antonius, noch auf die Gattin des Drusus zurückzuführen sein, sondern nach der wahrscheinlichen Annahme der Herausgeber eines kürzlich publizierten Papyrus aus dem Jahre 162/3,6) in dem ein Grundstück πρότερον Αντω[ν]ίας θυγατρὸς θεοῦ] Κλαυδίου bezeichnet wird, auf die mit ihrem zweiten Gemahl Faustus Sulla Felix von Nero getötete Tochter des Claudius. Eine dem Nero gehörige ovoía Пsτowviαvý

1) Eine Zusammenstellung giebt WILCKEN, Ostraka 1 S. 392, zu der er selbst bereits Nachträge in seinem Archiv Bd. I geliefert hat; vgl. auch ROSTOWzEw im Philologus 57 S. 566.

2) BGU. I 181, 4f.: μισθωτού τινων τῆς] Νέρωνος Κλαυδίου Καίσαρος Σεβαστοῦ Γερμανικοῦ αὐτοκράτορος Μακηναιτιανῆς οὐσίας. GOODSPEED, papyri from Karanis ind. 8. v. Max Main(yratiavý), vgl. WILCKEN, Archiv I p. 557.

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3) BGU. I 160 v. 5 und 441 v. 4 (a. 158): Tɛou und Teo abgekürzt, vgl. ROSTOWZEW a. a. O. Bei GoODSPEED a. a. O. ind. s. v. Tεquaviz Γερμανικ(ιανή), vgl. WILCKEN a. a. O. und S. 294 Anm. 7.

4) KENYON, Catalogue of gr. pap. in the Brit. Mus. II p. 166 fg.: yɛwoyo tirov ἐδαφῶν Ἰουλίας Σεβαστῆς καὶ Γερμανικοῦ Καίσαρος .. καὶ ἀπολυτίμου τῆς αὐτῆς ovoías, vgl. WILCKEN, Archiv I S. 154, der die Urkunde, ich weiss nicht aus welchem Grunde, vor die Reise des Germanicus nach Agypten (a. 19 n. Chr.) setzen will; da Livia erst von Claudius zur Diva gemacht ist, kann an und für sich der Papyrus nach ihrem Tode geschrieben sein. Ein σύνοδος γεωργῶν Καίσαρος findet sich bereits in einer Inschrift in Alexandria aus dem 14. Jahre des Tiberius, deren Fundort leider unbekannt ist: ZIEBARTH, Das griech. Vereinswesen S. 213.

5) Berl. Mus. aeg. Abtheilung n. 10592, veröffentlicht von ERMAN in der Zeitschrift für Ägyptische Sprache 1890, 3. 59: Αγρειππινιανῆς καὶ Ρουτιλλιανῆς οὐσίας τοῦ κυρίου αὐτοκράτορος ἀτελὴν καὶ ἀνενγάρευτον, vgl. WILCKEN, Ostraka I S. 392.

6) Fayûm towns and their papyri by GRENFELL, HUNT, HOGARTH S. 158 n. 40 (α. 16 *): πρότερον Αντωνίας θυγατρὸς θεοῦ] Κλαυδίου, vgl. S. 189 n. 60 (a. 15%): 'Artoviavîj(s) ovo (ías). Verschieden davon ist vielleicht 'Artorias (7s) in dem Gebiet von Karanis: BGU. I n. 280 (a. 15%), cf. GOODSPEED n. 4, 4 und 7, 3. Vgl. auch S. 294 Anm. 7.

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