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Kastors erfasst hatte. So unterlässt er es nicht, zu erwähnen, dass Kastor die assyrische Geschichte nicht mit Belos, sondern mit Ninos beginne1) und unter Belos, also in die mythische Zeit, Zeus' Kämpfe mit den Titanen und Giganten verlege.) Ebenso hebt er ausdrücklich Ninos II. hervor, der der Liste Kastors eigentümlich ist und den dieser wohl nicht aus besserem Wissen,) sondern eher in einem gewissen Gefühle für Symmetrie kombiniert hat.5) Wie bei Abydenos") hat man auch bei Kastor die direkte Benutzung durch Eusebios bezweifeln wollen und STILLER) hat speziell für dieses Stück Africanischen Ursprung aus folgenden zwei Gründen angenommen: 1. Nenne Africanus bei Eusebios selbst den Kastor als Quelle,) 2. könnte Eusebios, wenn er Kastor direkt eingesehen hätte, nur ὡς που καὶ ἐν τῷ κάνονι sagen und nicht ὡς που καὶ ἐκεῖνος ἐν τῷ κάνονι.) Was den ersten Grund anbelangt, ist es seit GELZERS Untersuchungen sicher, dass Africanus den Kastor kannte und wenigstens indirekt benutzte, dass er aber auch von seinen Angaben abwich, und dass Eusebios' Kastorische Nachrichten von den AfrikanischKastorischen verschieden sind. 10) Was den zweiten Grund betrifft, so schreibt Eusebios beim Synkellos11) an der gleichen Stelle as лov xai Κάστωρ ἐν τῷ κάνονι αὐτοῦ φησιν ὧδε, was darauf bindeutet, dass hier, wie so oft bei unserem Autor, seine eigenen Worte mit denen der Quelle wechseln. Eine Entscheidung würde ein Vergleich der Kastorischen Zeilen bei Eusebios mit den bei anderen Geschichtschreibern erhaltenen Fragmenten wesentlich erleichtern; leider verbietet diesen der Umstand, dass dieses Stück, wie das vorausgehende aus Abydenos, nur durch den Bischof von Caesarea überliefert ist.

Bei dem an dritter Stelle folgenden 12) Abschnitte aus Diodor sind. wir in der glücklichen Lage, den unverkürzt erhaltenen Originalbericht mit dem von Eusebios wiedergegebenen vergleichen zu können. Die be

1) S. 55 18.

2) S. 5340-55 2.

3) S. 55 19.

4) GELZER IIa S. 34.

5) Nach STILLER (a. a. O. S. 24) nach den Jamben des Phoinix v. Kolophon (bei Athenäus XII 530f: τὰ δ ̓ ὄλβι' ἡμέων δήμοι συνελθόντες φέρουσιν), wo nach Sardanapal ein Ninos als genusssüchtiger und schwacher Herrscher erwähnt wird.

6) Vgl. S. 18.

7) A. a. O S. 20 ff.

8) Praep. evang. X 10.

9) I S. 56 14 f.

10) S. Julius Africanus; an verschiedenen Stellen, besonders I S. 209 ff.

11) P. 206 I S. 387.

12) I S. 55-59.

treffenden Nachrichten sind dem zweiten Buche von Diodors Bibliothek entnommen, in dem er Asien behandelt. Diodor selbst traute nicht den vorgefundenen Überlieferungen und wollte darum nach Ktesias die wichtigsten Völker nur kurz berühren.1) Aber auch hier hatte er die Empfindung, dass diese Hauptquelle nicht ausreiche,) darum findet er es für nötig, sich wegen Ktesias' Benützung durch den Hinweis auf dessen Lebensstellung und archivalische Thätigkeit zu rechtfertigen) und benutzte neben ihm vorsichtshalber noch andere Schriftsteller, deren Spuren sich in den fortlaufenden Erzählungen als Einlagen leicht erkennen lassen.5)

Eusebios gibt nun keine Abschrift der assyrischen Geschichten Diodors, sondern einen planmässigen Auszug, der das rein Chronologische und die auf die Griechen bezüglichen Notizen hervortreten lässt.") Die Taten des Ninos und der Semiramis 7) sind übersprungen und es erscheint bloss das Gesamturteil Diodors über die letztere beigefügt: αὕτη μὲν οὖν βασιλεύσασα τῆς Ἀσίας ἁπάσης πλὴν Ἰνδῶν,) mit welchen Worten der Siculer auch die Geschichte des Ninos abgeschlossen hatte.") Dann erwähnt er die Regierung des Ninyas, den Teutamos und eilt zum Sturze des Reiches. Wo Eusebios die Worte seiner Quelle wiedergibt, weist weder der armenische Text, wie er uns in der lateinischen Übersetzung PETERMANNS bei SCHOENE vorliegt, noch der beim Synkellos 10) er

1) Η 22: τὰ ἐπισημότατα τῶν ἐθνῶν ἀκολούθως Κτησίᾳ τῷ Κνιδίῳ πειρασόμεθα συντόμως ἐπιδραμείν.

2) BÜDINGER, Universalhistorie im Altertum S. 140 f.

3) II 32 4.

4) II 7 3. Dass Kleitarchos, der im letzten Jahrzehnte des 4. Jahrhunderts schrieb (WACHSMUTH, Einleitung S. 469), nicht für das ganze Stück die Quelle sein kann, wie JACOBY annahm (Rhein. Museum XXX S. 555 ff.), hat GUTSCHMID (Kl. Schriften I S. 25) nachgewiesen.

5) KRUMBHOLZ, Rhein. Museum XLI S. 321 ff.
6) Euseb. I S. 55 30—36

S. 55 37-40

S. 55 41-57 2

S. 57 3-7

S. 57 8-32

S. 57 32-35

S. 57 36-39

S. 57 40-59 7.

Diodor. II 14

II 7 1

II 20 2

II 21 1

II 21 8-22 2

II 22 5 (Schluss)

II 23 1 (Anfang)
II 23 4-24 1.

7) Eusebios lässt den Schlussworten Diodors den Zusatz folgen: paucis verbis adjectis (S. 55 40), obwohl die Regierungszeit der Semiramis bei ersterem 13 starke Kapitel füllt.

8) Bei Eusebios I S. 56, Z. 38 ff. (55 41); bei Diodor II 20 2.

9) II 2. 1.

10) P. 165 u. 166 I S. 312f.

haltene Abweichungen auf.1) Zwei Namen und zwei Zahlen Diodors aber sind in der Chronographie verfälscht.

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Sardanapalus tricesimus quintus erat τριακοστὸς μὲν ὢν ἀπὸ Νίνου. a Nino.

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Eusebios schreibt also statt Τεύταμος, Τεύτανος", statt Νινίου" ,,Nivov“ und lässt den Teutamos statt den 20. den „,26." König und Sardanapal statt den 30. den „35.“ sein.3)

Aus dem Umstande, dass diese verderbten Angaben aus Diodor schon der Synkellos bei Eusebios vorfand, geht hervor, dass diese Fälschungen alt sind.) Trotzdem sollte man ihnen keine allzugrosse Bedeutung beilegen. Erst neuestens hat TRIEBER 5) diese Änderungen hervorgesucht, um Eusebios ein planmässiges Verfälschen seiner Quellen vorzuwerfen und, sich auf SCALIGER stützend,) seine Glaubwürdigkeit im allgemeinen zu erschüttern.) Abgesehen davon, dass es gewagt ist, aus einem vereinzelten Falle einen allgemeinen Schluss zu ziehen, sind die Gründe TRIEBERS

1) Wie unbedeutend die Abweichungen vom Originale im Texte des Synkellos aus Eusebios sind, mögen folgende Beispiele zeigen.

Euseb.

5. 56 2: πράξεις ἐπίσημος

5. 56 32: ἱστορία

S. 57 40-59 7: das xaí blieb im

Diodor.

Π 14: πρᾶξις ἐπίσημος
Η 14: εἰς ἱστορίαν . . .
II 23 4-24 1.

veränderten Anfange weg, ebenso scheint „orgarríav“ in „orqarnicy" verwandelt. 2) Synkellos. P. 151 I S. 285.

3) SCALIGER Wollte freilich umgekehrt Diodor aus Eusebios korrigieren (vgl. die bezüglichen Fussnoten in der Eusebios-Ausgabe von SCHOENE).

4) Die gefälschten Zahlen bringt auch der armenische Originalcodex. Er schreibt nämlich (ed. AUCHER, Venedig 1818, I S. 87): h (iquenply memainkag mofuge.ng աշխարհին, որ էր . քսաներորդ վեցերորդ ՚ի նինեայ “ (Tautano in Asia regnante, qui vicesimussextus a Nino fuit) und Սարդանապաղղոս, երեսներորդ Հինգերորդ էր ՛ի [ink (Sardanapallus tricesimus quintus a Nino fuit). Ob im ersten Satze wirklich Ninos gemeint ist statt Ninyas, ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden. S. 83 schreibt er zwar für a Nino“ ausdrücklich,' “ (i ninay) und S. 91 für a Ninya“ ‚'[ r[inkuj“ (i nineay), es findet sich aber S. 79 und S. 81, fumy“ beziehungsweise fkm“ für a (de) Nino, wo aus dem Zusammenhange hervorgeht, dass nur dieser und nicht sein und Semiramis' Sohn gemeint sein kann.

5) Hermes XXIX. Bd. S. 135 f.

6) Notae in Graeca Eusebii ed. I p. 255 B (ed. II S. 417 A).

7) S. 142.

auch nicht unanfechtbar.

Teutanos statt Teutamos anders als einen Schreibfehler erklären zu wollen, ist gesucht; man kann einen Grund für eine absichtliche Fälschung hier nicht erkennen.1) Die übrigen drei Verbesserungen sind augenscheinlich nach der assyrischen Königsliste oder Eusebios' Kanon gemacht, mit deren Angaben allein sie stimmen. Folgt aber daraus, dass diese Fälschungen auf Eusebios selbst zurückgehen? Es wird eher eine spätere Korrektur durch einen, freilich nicht lange nach Eusebios' Tod lebenden Abschreiber anzunehmen sein. Wir wissen, dass Eusebios auch in der chaldäischen Geschichte, wie später in der hebräischen, im Kanon von den in der Chronographie wiedergegebenen Berichten abweicht, und dennoch hat er nicht diese Angaben dort verfälscht, um die Glaubwürdigkeit seiner Angaben zu stützen. Warum er gerade hier von seinem Verfahren hätte abweichen sollen, ist nicht einzusehen. Endlich verrät die plumpe Art und Weise der Verfälschung. die an sich so leicht aufzudecken möglich gewesen wäre, unzweideutig. dass hier eine ungeschicktere Hand als die des Eusebios im Spiele war; hat es der Schreiber doch nicht einmal der Mühe wert gefunden, den durch die Änderungen im Texte sinnlos gewordenen Zusatz „Tov ZEQάpudos" 2) zu tilgen. Den Teutamos den 26. König zu nennen, kann auch nicht auf Kephalion zurückgehen. Denn dieser behauptet,") dass bei Ktesias auf Ninyas 23 tatenlose Könige mit 1000 Jahren folgen. Dass in die Zahl 23 Ninyas eingeschlossen, beweist die Stelle1): si quis dinumerat a Schamirama ad Mitraeum usque regem M annos transisse inveniet. Also ist nach ihm Mitraeus der 24., Teutamos der 25. nach Ninyas oder der 27. der Reihe. Nur unter der Annahme, dass Eusebios in der Wendung vicesimus sextus Nino 5) Ninus ausschliesst, wogegen aber I S. 61 10 ff. spricht, wäre diese Erklärung der Zahl 26 denkbar. Ebensowenig kann die Angabe, dass Sardanapal der 35. König sei,") mit Sicherheit auf Kephalion zurückgeführt werden. Kephalion gibt bei Eusebios nicht die Nummer Sardanapals in der Reihe an, und selbst angenommen, dass bei milesimo X tertio AIT aus AT verschrieben ist,) fehlt jeder Anhaltspunkt, dass Kephalion die Zahl „,35" geschrieben habe, zumal wegen der Unsicherheit der Zählung S. 57 21. Das scheint

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1) Ob Eusebios Tevtárns" geschrieben, ist unsicher, diese Form könnte ganz gut eine 2. spätere Nominativbildung für den bei Eusebios vorgefundenen Genitiv Tevtávov sein. Übrigens soll, Tevtárns nach TRIEBERS eigener Vermutung (S. 135) von Dictys stammen.

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2) I S. 58 21.

3) I S. 61 10 ff.

4) S. 61 32.

5) S. 57 21.

6) S. 57 36.

7) SCHWARTZ S. 21.

SCHWARTZ übersehen zu haben, der diese Zahl Kephalion sicher zuschreibt,') obwohl er dies kurz vorher nur vermutete.)

Überblicken wir Eusebios' Quellen für die assyrische Geschichte, so sehen wir, dass er, ausserstande auf einheimische Quellen zurückzugehen, ohne Frage die besten der erreichbaren griechischen bei der Abfassung seines Werkes zu Rate zog. Abydenos musste sich ihm durch seine genaue Kunde chaldäischer Dinge empfehlen; Kastor war dadurch bahnbrechend, dass er als erster Grieche die römische und orientalische Geschichte mit der griechischen in tabellarischer Übersicht zusammenstellte und zum Beweise des Alters der griechischen Kultur den Ninos mit Aegialeus als erstem der sikyonischen Könige gleichsetzte.) Nur Herodot scheint von den bedeutenderen Geschichtschreibern für diese Geschichten übergangen zu sein. Aber was hätte ihm dieser geboten? Von assyrischchaldäischen Dingen beschreibt jener genau die Stadt Babylon,4) bringt dann Sagen und Schilderungen der Bauten der Königin Nitokris,5) und, nachdem er die Eroberung durch Kyros erzählt hat,") fügt er eine Beschreibung von Land und Leuten an.7) Ausserdem erwähnt er die Einnahme Ninives durch die Meder mit einem Worte.) Von assyrischen Verhältnissen bietet also Herodot fast nichts, und es erklärt sich dies daraus, dass Babylon und Ninive sich zur Erweiterung der Persermacht, die Herodot hier vor allem schildern wollte, ganz verschieden verhielten. Babylon stand noch eine Zeit lang den Persern als selbständiger Staat gegenüber, das andere Volk aber war schon von den Medern unterjocht worden und daher, als die Perser das Erbe der Meder antraten, bereits ein Teil des Reiches. Dass selbst die 'Apoioioi hiyo spezifisch babylonische Nachrichten enthalten haben würden, ist von C. F. LEHMANN erst kürzlich dargetan worden.") Hinsichtlich der Benutzung des Vaters der Geschichte folgte nach dem Gesagten aber für Eusebios, dass er dessen chaldäische Angaben wegen ihres Mangels an brauchbaren Zahlen, die assyrischen wegen des Mangels an Inhalt nicht gebrauchen konnte.

Gerade weil Eusebios sich so vorsichtig in der Wahl der Quellen gezeigt hat, ist es um so auffallender, dass er an vierter Stelle10) Kephalion

1) S. 21.

2) S. 20.

3) WACHSMUTH, Einleitung S. 140. Die sikyonische Liste selbst dürfte er freilich bei Ps. Apollodor vorgefunden haben (SCHWARTZ, Die Königslisten des Eratosthenes und Kastor. Abhandl. der kgl. Akademie zu Göttingen. 40. Bd. phil.-hist. Kl. S. 11).

4) I 178-183.

5) I 184-187.

6) I 188-191.

7) I 192-200.

8) I 106.

9) Beiträge zur alten Geschichte (1901) I S. 270 ff.

10) Euseb. Chronic. ed. ScHоENE I S. 59-63.

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