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Aischylos' Ansatz die Differenz noch bestand. Also hat der Verfasser von Kastors Liste, Eratosthenes, seine Abstriche von nun mindestens 30 Jahren an den Regierungen zwischen Aischylos und Kreon vorgenommen.

Dies Resultat ist auf den ersten Blick überraschend genug; denn bisher hatte man diesen letzten Teil der attischen Liste als chronologisch und historisch wenigstens leidlich sicher betrachtet. Eben diese stillschweigende Annahme hat ja zu der den eigenen Angaben des Pariers durchaus widersprechenden Einführung von Kastors Ansatz für Aischylos in die Chronologie des Marmors geführt. Nach unserem Resultate, dass Eratosthenes seine Abstriche frühestens bei Alkmeon vorgenommen hat, bieten sich uns drei Möglichkeiten für die Einzelheiten seines Verfahrens. Wer die Zahl der dezaɛreis für überliefert hält, der muss sich den Abstrich eben bei dem letzten in der Reihe der did Biov άozovτes vorgenommen denken, bei Alkmeon, dessen Regierung nach Kastor nur 2 Jahre dauert. Diese auffällige Kürze hat in Verbindung mit der Thatsache, dass Alkmeon in Kastors Liste der letzte dia Biov άozov ist, manche Vermutungen der Gelehrten über seinen gewaltsamen Sturz und eine damit verbundene Verfassungsänderung gezeitigt. Die Berechtigung dieser Vermutungen zu prüfen, ist hier noch nicht der Ort. Wer aber der kastorischen Überlieferung über die dɛxaɛTɛis weniger gläubig gegenübersteht, der wird vermuten, dass Eratosthenes seine Änderungen eben bei den dɛzaɛreis vorgenommen hat. Dass eine solche Vermutung von vornherein nicht der Wahrscheinlichkeit entbehrt, wird jeder zugeben, der sich der Rolle erinnert, die derartige Reihen von befristeten Beamten zwischen dem letzten Könige und dem ersten historisch beglaubigten Jahre in den verschiedenen chronographischen Systemen spielen. Ich verweise nur auf die 90 Prytanenjahre gleich 3 yɛvɛat in den korinthischen Fasten zwischen dem letzten Herrscher aus dem Bakchiadenhause und dem Beginne des Kypselos. Wie weit wir eine gleiche Chronologenmache auch für die attische Liste und speziell für die dɛxaɛɛɛis annehmen dürfen, wird die historische Betrachtung lehren. Vorläufig muss es uns genügen die Möglichkeit zu konstatieren, dass die Differenzen zwischen der Liste des Pariers und der kastorischen erst in dem letzten Teile der Fasten ihre Ausgleichung fanden. Die Möglichkeit der Ausgleichung ist wieder eine doppelte. War 8943 nach dem Parier wirklich das 1. Jahr des Pherekles, so könnte die gerade 30 jährige Differenz (894 3:864 3) uns veranlassen, der Atthis des Marmors statt der 7 kastorischen dɛzaɛɛis deren 10 zuzuschreiben. 100 Jahre der Dekaetie nach Abschaffung des Königtums, 3 Generationen, ganz analog den 3 Generationen der korinthischen Prytanen oder auch der einen der Karneenpriester in der sikyonischen Liste. Wir würden uns also den letzten Teil der ursprünglichen Liste so zu denken haben: 894,3 Pherekles' 1. Jahr. 7843 Alkmeons

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letztes Jahr. 783 2-684/3 10 Sexαɛтeis zu 100 Jahren. 683 2 Kreon. Sɛxaɛtɛis Die 5 Jahre, um die Kastor, wie wir oben sahen, dann in nachtroianischer Zeit und vor Pherekles eine der Regierungen verlängert haben muss, hat er vielleicht zwischen Demophon und Melanthos hinzugefügt, um für des letzteren Beginn das charakteristische Jahr 1126,5 (430 Jahre nach Kekrops 11 + 2 Generationen) zu gewinnen.') Aber die Annahme, dass Ep. 30 unter Pherekles' 1. Jahr gestellt sei, ist eben nur eine Annahme, wenn auch auf den ersten Blick wenigstens eine lockende. Ob aber dem Eratosthenes eine so gewaltsame Massregel, wie die Streichung von drei Namen aus der Liste, zuzutrauen ist) und ob uns die Überlieferung es könnte sich nur darum handeln, dass Alkmeon als letzter König so fest bezeugt war, dass Eratosthenes damit rechnen musste - ein Recht zu dieser Annahme giebt, das wird wieder erst später zu untersuchen sein.

So bleibt uns noch die dritte Möglichkeit. Eratosthenes kann die letzten διὰ βίου ἄρχοντες τη δεκαετείς degradiert und so die mindestens 30 jährige Differenz wieder eingebracht haben. Die Überlieferung giebt uns einen Anhalt, wo das geschehen sein könnte. Denn sie bezeichnet Hippomenes als den letzten König aus dem Kodridengeschlecht. Sollten etwa die ersten vier dɛxaɛtɛis Kastors, Charops Aisimides Kleidikos Hip

1) Wir bekämen da sehr merkwürdige Zahlen. Die Könige Demophon, Oxyntes, Apheidas, Thymoites regieren nach Kastor 57 Jahre (s. oben S. 427). In der Liste der Atthis hätten sie 52 Jahre regiert. Es würden sich folgende Zahlen ergeben: Kastor

Marmor (Atthis)

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d. h. die Kriots 'Iovias würde, die Ergänzung 823 (s. S. 434) vorausgesetzt und von 263/2 gerechnet, wirklich in Medons 13. Jahr fallen, der Fehler des Steinmetzen Μενεσθέως τρεισκαιδεκάτου ἔτους sich also noch einfacher erklären. Sehr merkwürdig wäre auch das so sich ergebende 1. Jahr des Melanthos im Marmor, 1156,5, 400 Jahre nach Kekrops' Beginn in Eratosthenes' Liste. Sollte Eratosthenes hiervon ausgegangen sein, also von dem Jahre, in dem die Erechtheiden abgelöst werden durch die Melanthiden, und einfach 12 Generationen = 400 Jahren zurückgerechnet haben? Aber wie gesagt, die Voraussetzungen der Rechnung sind zu unsicher.

2) Freilich würden uns die spartanischen Fasten des Eratosthenes die Analogie zu einem derartigen Verfahren bieten. In dem Stemma der Eurypontiden hat er Polydektes, bei Herodot VIII 131 Vorgänger, bei Pausanias III 7, 2 Nachfolger des Eunomos, einfach gestrichen. S. Philol. Untersuch. XVI S. 89. 110. Dagegen hat er in das Agiadenstemma einen König Menelaos eingeführt, den weder Herodot noch Sosibios kannten. So wird man ein gleiches Vorgehen in der Gestaltung der attischen Liste nicht a limine ablehnen können.

pomenes, die noch aus dem alten Herrscherhause waren, in der Liste, die dem Parier und Eratosthenes vorlag, did Biov čozovτes d. h. Könige gewesen sein? Die Verfassungsänderung, die das Geschlechtskönigtum abschaffte, hätte dann gleichzeitig in einer Befristung des Amtes auf 10 Jahre bestanden. Es ist sehr zu bedauern, dass der Parier mit einer Unterlassungssünde vielleicht der schwersten unter den vielen, die er begangen hat aus der Zeit der dezaɛres kein Ereignis notiert. So wissen wir nicht, ob und wieweit ihm diese Beamten noch als „Könige“ galten oder ob er sie als "oxovtes bezeichnet hat. Die Dauer der Dekaetie bis zur Befristung des höchsten Amtes auf 1 Jahr hätte bei der Annahme unserer dritten Möglichkeit 30 Jahre gewährt, d. h. eine Generation. Auch das würde wieder chronographische Mache verraten.

So hat uns die bis zu Ende durchgeführte rein chronographische Vergleichung der beiden uns erhaltenen Rezensionen der attischen Königsliste zu dem Resultat geführt, dass die zwischen ihnen bestehenden Differenzen im Ansatz der Einzelregierungen erst in dem letzten, der historisch sicheren Reihe der Jahresbeamten unmittelbar vorhergehenden Teile ausgeglichen sind; dass also die attischen Fasten im 3. vorchristl. Jahrhdt. selbst in ihrem letzten Teile nicht historisch feste Daten aufwiesen, sondern Änderungen einschneidender Art erlaubten auf Grund des doch erst sekundären Datums von Troias Fall. Dieser Thatbestand erlaubt uns sichere Schlüsse auf Wert und Umfang der Überlieferung, die in dem chronographischen System der Atthis wie des Eratosthenes steckt. Er zeigt vor allem, dass der chronographische Wert der Fasten gleich Null ist. Die Ausgleichung selbst kann, wie wir sahen, auf drei verschiedenen Wegen erfolgt sein. Eine Entscheidung zwischen ihnen zu treffen, ist auf Grund der hier vorgelegten chronographischen Untersuchung nicht möglich. Denn chronographische Wahrscheinlichkeitsgründe lassen sich für jede der drei Möglichkeiten ins Feld führen. Hier also hat die historische Untersuchung einzusetzen. Unter Benutzung der auf chronographischem Wege gewonnenen Resultate und mit Heranziehung der anderweit vorhandenen Überlieferung muss der Versuch gemacht werden, die Entwicklung des attischen Königtums zu erkennen. Wir werden vor allem zu fragen haben, wieviel historischen Wert die Überlieferung von den drei Stadien dieses Entwicklungsganges hat, die charakterisiert werden als βασιλεῖς, ἄρχοντες διὰ βίου, ἄρχοντες δεκαετεῖς. Dann aber weiter, was wir denn eigentlich in den Trägern der vor Kreon in der Liste stehenden Namen zu sehen haben, ob Könige oder Archonten.

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Italische Namen und Stämme.

Von A. Schulten.

(Zweiter Teil.)
II.

Die Namen auf -iedius und -edius.

1. Statistik derselben nach den Landschaften.

Die vorstehende Untersuchung hat uns über die Verbreitung der von den Namen auf -idius, -edius, -iedius gebildeten Namengruppe unterrichtet. Das gewonnene Ergebnis ist interessant genug, um eine weitere, speziellere Untersuchung über die Verbreitung der einzelnen Bestandteile dieser Gruppe: der selteneren und offenbar nahe verwandten Namen auf -edius und -iedius einer- und der häufigeren Namen auf -idius andererseits nahezulegen.

Für die der ganzen Gruppe geltende Statistik kam es auf ein genau begrenztes Inschriftenmaterial an: den Dividend zu dem von der Zahl der Namen auf -idius, -edius, -iedius gebildeten Divisor. Eine solche genau zu bestimmende Inschriftenzahl lag vor im Corpus. Eine Berücksichtigung der neu hinzugekommenen Steine und der in ihnen enthaltenen Namen wäre nicht allein überflüssig gewesen, da das im Corpus enthaltene Material gross genug ist um statistisch verwertbar zu sein, sondern auch zweckwidrig, da in den Notizie degli scavi, in denen die neuen Steine zunächst mitgeteilt werden, die einzelnen Landschaften ganz verschieden berücksichtigt sind und z. B. für Rom und Pompei regelmässige, dagegen für die anderen Gegenden höchst unregelmässige und zufällige Mitteilungen neuer Inschriften erscheinen, die für statistische Zwecke durchaus unbrauchbar sind. Für die folgenden Untersuchungen dagegen, die sich mit den einzelnen Bestandteilen jener Gruppen (Teil II-IV) und den einzelnen Namen (Teil V) beschäftigen, empfahl es sich, auch die neu hinzugekommenen Inschriften zu berücksichtigen. Es finden sich die Supplemente zu C. V, 1 (1872) und C. V, 2 (1877) bis zum Jahre 1888 in dem

von PAIS herausgegebenen Supplementum Italicum, für 1888-1901 in den Notizie degli scavi dieser Jahre; die Supplemente zu C. IX und X (1883) für 1883-1890 in dem von IHM herausgegebenen Supplement in Ephemeris Epigr. VIII, 1 (1891), für die späteren Jahre in den Notizie d. sc.; für C. XI, 1 (1888) in den Notizie 1888-1901 und für das mir in Druckbogen vorliegende C. XI, 2 (Umbrien), welches die bis zum Jahre 1900 gefundenen Inschriften enthält, in den Notizie d. sc. 1901, für C. IV (1871) in dem die Wachstafeln enthaltenden Supplement (1898) und für die folgenden Jahre in den Notizie d. sc. Ferner sind aufgenommen die in den Dialektinschriften vorkommenden Namen (vgl. Beiträge II S. 188). Bedeutend seltener als die Namen auf -idius, unter denen solche von grosser Häufigkeit sind (Aufidius, Avidius), sind die auf -iedius und -edius. Mit ihnen soll deshalb begonnen werden; man darf von ihrer Statistik eine Präzisierung der für die ganze Gruppe gewonnenen Ergebnisse er

warten.

Die nachstehenden Tabellen unterrichten über ihre Häufigkeit, d. h. über ihr Verhältnis zu der Summe der Inschriften. Vor der 1. Kolumne steht der Name der Gemeinde; in der 1. Kolumne stehen die Namen auf (i)edius, darunter ihre Zahl; in der 2. Kolumne die Belege, darunter die Zahl der jeder Gemeinde angehörenden Inschriften und in der 3. das. Verhältnis der Namen auf (i)edius zur Gesamtzahl der dem betreffenden Territorium gehörenden Inschriften, welches Verhältnis in der 4. Kolumne auf die kürzere Form gebracht ist.

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