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Thatbestand bezeugt die leider stark fragmentierte Inschrift aus Chersonesus das Télos лoovizóv, capitulum lenocini, betreffend.') Es erscheint daselbst als Kommandeur der römischen Besatzungen ebenfalls ein Tribun (Atilius Primianus, vorher Arrius Alcibiades),) neben ihm wohl als Kommandeur der chersonesischen Garnison der centurio Valerius Maximus (I 5 und 11). Ob diesen Tribunen auch das Kommando ausserhalb der Halbinsel gehörte, ist ungewiss; die Analogie der afrikanischen Inschrift spricht allerdings dafür. Sicher aber schied man den Kaukasus aus dem taurischen Militär- und Verwaltungsbezirke aus und wies ihn dem kappadokischen Sprengel zu, wie es eine Inschrift aus dem J. 185) bezeugt: der Kommandeur der kaukasischen Truppen, ebenfalls ein Tribun, steht unter dem kappadokischen Legaten und hat eine oder besser mehrere vexillationes) der legio XV Apollinaris unter sich.

Die bereits angeführte chersonesische Inschrift, welche vom Téλos лоovizóν handelt, belehrt uns auch über die Mittel zum Unterhalt der taurischen Truppen. Aus derselben ersieht man, dass die chersonesische Besatzung in enger Beziehung zur Erhebung des capitulum stand. Die Steuer selbst ist keine römische Neuschöpfung, sie gehörte seit langer Zeit zur Ökonomie mehrerer griechischen Politien;5) ausserdem ist es kaum denkbar, dass die Römer irgendwelche neue Steuern einer civitas libera auferlegt hätten. Die von Caligula auch in Rom eingeführte gleiche Steuer diente wahrscheinlich dem Unterhalt der städtischen Truppen") und wurde vom Militär selbst erhoben. Offenbar war das Verhältnis des römischen Militärs in Chersonesus zu der städtischen Steuer ein ähnliches. Diese Vermutung scheint durch folgende Sätze der wie gesagt stark fragmentierten Inschrift bestätigt zu werden:

Z. 36: tam intentionem quam manifeste determinatam partem ad ius p[ublicum pertinere?....]

Z. 38: recupe?]randae vectigalis quantitatis sponte suscepisse

Z. 40: eiusdem? vectigalis] quan(tita)tem et circa discipulina(e) ratione(m) et observare et obtin[ere.

Man könnte daraus schliessen, dass die römischen Truppen freiwillig, wohl als Ersatz für einen städtischen Zuschuss, die Erhebung eines Teiles der Steuer, natürlich für ihre eigene Rechnung, übernommen haben. Diese

1) LATISCHEW, Materialien, Nr. 9, S. 39; vgl. CIL. III 13790.

2) Zwar wird er IV 35: tunc trib(uni) praepositi eiusdem vexillationis] genannt, wohl aber vom Standpunkte der Chersonesiten.

3) CIL. III 6052.

4) Vgl. den ersten, echten Teil des Arrianischen Periplus. Der kappadokische Statthalter mustert hier die kaukasischen und kappadokischen Besatzungen am Schwarzen Meere ganz in der Art des Kaisers Hadrianus (CIL. VIII 18042).

5) S. RUGGIERO, Diz. epigrafico, III S. 128 (Fiscus).

6) S. Diz. epigr. a. a. O.

Teilung der Steuer führte dann zu Streitigkeiten, die bis zum Kaiser kamen, und deren Akten uns in der chersonesischen Inschrift vorliegen. Alles dies bezeugt uns, dass im 2. Jahrh. das Zentrum der römischen Okkupation nicht mehr Paticapaeum, sondern Chersonesus war und zwar wohl nicht früher, als seit dem Anfange dieses Jahrhunderts. Wie ist diese Thatsache mit den vorher erläuterten Nachrichten aus dem ersten Jahrhundert zu vereinigen?

Die Erklärung dafür liegt in den allgemeinen Zuständen des römischen Ostens in der letzten Hälfte des 1. und im Anfange des 2. Jahrh. Wie bekannt, beginnt unter Domitianus der grosse dacische Krieg, der erst unter Trajan mit grösster Mühe und unter Anwendung fast aller verfügbaren Truppen beendigt worden ist. Kein Wunder, dass das bosporanische Reich und das Gestade des Schwarzen Meeres diese Veränderungen zu spüren bekommen hat. Von Domitianus an sehen wir die bosporanischen Könige wieder fast selbständig walten; man spürt nichts von der starken Abhängigkeit vom Römerreiche, wie wir sie in den Zeiten Neros und der Flavier sahen. Unter den Königen Rheskuporis und Sauromates beginnt wieder die Prägung der autonomen bosporanischen Münzen, und zwar erst seit Domitianus setzen die Könige ihr Bildnis wieder auf die Münzen zugleich mit der Darstellung ihrer militärischen Grossthaten, aber ohne die begleitende Abbildung oder Nennung des römischen Kaisers. Theoretisch bleibt die Abhängigkeit dieselbe, aber was für ein Unterschied im Vergleiche mit den Zeiten Neros und Vespasians!1) Zu gleicher Zeit lassen die Römer, wie oben erwähnt wurde, die Stadt Olbia sich selbst gegen die starken Einfälle der Barbaren verteidigen. Es ist klar, dass die Donauereignisse der ganzen Besetzung der Krim und des nördlichen Gestades des Schwarzen Meeres ein Ende bereitet haben, dass die dortigen Truppen zu ihren Abteilungen abberufen, und dass das ganze jetzige Südrussland seinem eigenen Schicksale überlassen wurde.

Zu denselben Resultaten kommen wir auch auf einem anderen Wege. Wie man auch die Streitfrage über die chersonesische Aera entscheiden mag, sicher steht, dass die Stadt Chersonesus im 1. Jahrh. frei war.)

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1) Den Vespasianus nennt Rheskuporis auf einer zu dessen Ehren gesetzten Inschrift xúgios tov navτòs ВoooлÓQον, LATISCHEW, Inscr. Ponti, IV 52 cf. S. XLVI; vgl. ORESCHNIKOW, Katalog der Sammlung des Gr. Uwarow, S. 90: Während der ganzen Zeit der Regierung Vespasians wagt Rheskuporis nicht Statere mit seinem vollen Namen und Würden zu prägen, erst seit Domitianus werden solche geprägt und diese Prägung dauert bis zu den letzten Zeiten des bosporanischen Reiches."

2) S. Plinius, N. H, IV 85 und die Inschrift LATISCHEW, Inscr. Ponti, IV 68, die leider stark fragmentiert ist und keine sichere Datierung gestattet. Es werden wahrscheinlich die Wirren aus der ersten Kaiserzeit vor Claudius erwähnt; ob der erwähnte Tyrann einheimischer Usurpator oder der bosporanische König ist, mag unentschieden bleiben. Sicher ist nur, dass in der ersten Kaiserzeit die Freiheit den Chersonesiten nicht gegeben, sondern nur bestätigt worden ist (Z. 31 tàv] лáτgiov X[è]q6ovasitais Levdegia [v).

Unsere Ansiedelung war also die Station einer römischen vexillatio, zuerst der I. Italischen Legion, dann der XI. Claudischen. Sie stand natürlich unter dem Oberkommando des im Kap. II erwähnten Tribuns und wurde befehligt von einem centurio. Die Erklärung des ersten Stempels ist schwieriger. Man wäre geneigt vex(illatio) c(lassis) Ravennatis) zu lesen, aber der erste Buchstabe ist sicher ein G, und eine solche Abkürzung für classis findet sich sonst gar nicht. Es steckt vielleicht darin auch hier der Name des centurio.

Es wurde also vielleicht schon im 1., sicher aber im 2. Jahrh. n. Chr. eine Station zwischen Chersonesus und Theodosia gegründet, um die See auf der wichtigen Strecke zu beobachten und den Verkehr zwischen beiden Städten zu erleichtern. Der kleine Hafen von Ai-Todor ist zwar nicht immer zu benutzen, schützt aber unstreitig vor den häufigeren Sommerwinden. Als Nebenzweck mag die Vermittelung des Verkehrs zwischen dem Inlande und den griechischen Kaufleuten unter dem Schutze der römischen Waffen gedient haben. Die Masse der aufgefundenen Münzen besonders chersonesischen Courants bezeugt uns einen recht bedeutenden Handel.

Eine Station also ganz in der Art der an der Ostküste gegründeten Festungen, die uns Arrian in seinem Periplus beschreibt. So passt z. B. seine Beschreibung der Festung Phasis (Sebastopolis, jetzt Poti) mutatis mutandis fast Wort für Wort zu den auf dem Vorgebirge Ai-Todor erhaltenen Ruinen: s. Arrianus, Periplus Ponti Eux. 9, 35: τὸ μέντοι φρούριον αὐτὸ, ἵναπερ κάθηνται τετρακόσιοι στρατιῶται ἐπίλεκτοι, τῇ τε φύσει τοῦ χωρίου ὀχυρώτατον εἶναί μοι ἔδοξεν, καὶ ἐν ἐπιτηδειοτάτῳ κεῖσ θαι πρὸς ἀσφάλειαν τῶν ταύτῃ πλεόντων. καὶ τάφρος διπλῆ περιβέβληται τῷ τείχει, εὐρεῖα ἑκατέρα. πάλαι μὲν οὖν γήινον τὸ τεῖχος ἦν, καὶ οἱ πύργοι ξύλινοι ἐφεστήκεσαν. νῦν δὲ ἐκ πλίνθου ὀπτῆς πεποίηται καὶ αὐτὸ καὶ οἱ πύργοι· καὶ τεθεμελίωται ἀσφαλῶς, καὶ μηχαναὶ ἐφεστᾶσιν, καὶ ἑνὶ λόγῳ, πᾶσιν εξήρτυται πρὸς τὸ μηδὲ πελάσαι ἄν τινα αὐτῷ τῶν βαρβάρων, μήτι γε δὴ ἐς κίνδυνον καταστῆσαι πολιορκίας τοὺς ἐν αὐτῷ φρουροῦντας. ἐπειδὴ δὲ καὶ τὸν ὅρμον ἐχρῆν ἀσφαλῆ εἶναι ταῖς ναυσὶ καὶ ὅσα ἔξω τοῦ φρουρίου κατῳκεῖτο ὑπό τε τῶν πεπαυμένων τῆς στρατιᾶς καί τινων καὶ ἄλλων ἐμπορικῶν ἀνθρώπων, ἔδοξέ μοι ἀπὸ τῆς διπλῆς τάφρου, ἢ περιβέβληται τῷ τείχει, ἄλλην τάφρον ἐμβαλεῖν ὡς ἐπὶ τὸν ποταμὸν, ἢ τό τε ναύσταθμον περιέξει καὶ τὰς ἔξω τοῦ τείχους οἰκίας.

Natürlich war die Festung Phasis viel bedeutender. Wir sehen aber dieselben charakteristischen Eigenschaften: das Verhältnis zum Hafen, die starke Befestigung gegen die im inneren Lande wohnenden Barbaren, die Doppelbefestigung zur Beschützung der bei der Festung wohnenden Veteranen und Handelsleute (canabenses).1) Diese Absperrung gegen das

1) Vgl. KORNEMANN, De civibus Romanis in provinciis imperii consistentibus S. 89 Anm. 1.

feste Land erklärt auch das Fehlen der Gräber: niemand wollte seine Leiche den Barbaren als Plünderungsobjekt überlassen, und man sorgte wohl dafür die wenigen Leichen nach Chersonesus oder Theodosia zu transportieren.

Die Festung existirte bis zur Mitte des 3. Jahrh., der Zeit, wo die Goteneinfälle die Römer aus der ganzen Krim austrieben.

Wie hiess aber unsere Station? Die neueren Geographen verlegen einstimmig in die Gegend den bei Ptolemaeus1) Xάoa§2) genannten Ort. Xaga heisst castellum, Befestigung und ist wohl der Name, den die griechischen Kaufleute dem befestigten Orte gaben.

Ich glaube diese Zeilen mit dem ergebensten Ausdrucke meines Dankes an S. K. H. den Grossfürsten Alexander Michailowitsch, der mich bei den Studien der Resultate seiner Ausgrabungen lebhaft unterstützt hat, am passendsten zu schliessen und erlaube mir dabei die Hoffnung auszusprechen, dass die begonnenen Ausgrabungen auch weiter fortgeführt werden, wobei das Hauptaugenmerk auf die Topographie der Ansiedelung gerichtet werden muss. Es wird sich dabei vieles von selbst ergeben, was jetzt nur zweifelnd vermutet werden darf.

Mischor (Krim), am 25. August 1901.

1) Geogr. III 6, 2.

2) S. LATISCHEW, Philol. Rundschau 1899, S. 95, 1 und TH. BRAUN, Forschungen im Gebiete der gotisch-slavischen Verhältnisse, Petersb. 1899, Karte Nr. 2.

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Mastarna.

Per Gaetano De Sanctis.

La iscrizione etrusca proveniente dalla Campania che di recente è stata pubblicata dal BÜCHELER (Rh. Museum 1900, p. 1 segg.)') ha richiamato l'attenzione sugli argomenti che attestano il dominio etrusco a sud del Tevere. E il VON DUHN, che prima aveva negato la signoria etrusca in Campania, si è affrettato a „confessare francamente" di aver errato (Riv. di St. Antica V, p. 36). Questa confessione rallegrerà certamente quelli che, come me, ritengono il dominio etrusco nel Lazio ed in Campania uno dei fatti meglio assodati della storia d'Italia più antica. Peraltro nella scoperta sporadica di una iscrizione etrusca io non posso vedere che una lieve conferma ad altri argomenti di gran peso. Per sè essa costituisce tanto poco una prova irrefragabile del dominio etrusco, quanto p. e. una qualche iscrizione fenicia rinvenuta a Delo od al Pireo prova per un dominio fenicio in quelle località.

In attesa di nuove scoperte, gli elementi fondamentali del problema del dominio etrusco al sud del Tevere sono ben altri. In questa memoria non voglio dare che un piccolo contributo allo studio di esso esaminando un gruppo di tradizioni etrusche, le quali presuppongono una signoria etrusca su Roma, in confronto con le tradizioni romane parallele, ma indipendenti, in cui è adombrato lo stesso fatto. Il punto di partenza saranno le pitture vulcienti della tomba detta di François.")

Le pitture tolte alla leggenda indigena che facevano riscontro in questa tomba a rappresentazioni attinte alle leggende troiane e tebane vengono riferite da uno dei migliori conoscitori di arte etrusca, il KÖRTE

1) L'autenticità di essa è stata messa in dubbio dal DE PETRA e dal SOGLIANO (Bull. del Min. della P. I. 1901 n. 6 p. 410 seg.); ma vedansi in risposta le dichiarazioni del PAIS ibid. n. 27 p. 1267. Ciò che credo sapere sulle circostanze del ritrovamento e l'esame del parziale facsimile dato dal LATTES nei Rend. dell' Ist. Lombardo 1900 p. 347 mi fa ritenere che i dubbi sull' autenticità sono completamente infondati.

2) Le pitture si trovano al Museo Torlonia in Roma. La riproduzione migliore è in GARRUCCI, Tavole fotografiche delle pitture vulcenti staccate da un ipogeo etrusco presso ponte della Badia, Roma 1866.

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