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An ihre Stelle ist also das zweite Dakien zu setzen, damit wir wieder, laut Überschrift (V 1), 19 Provinzen in Illyricum haben. In der Aufzählung der illyrischen Provinzen bei Festus (um 369) finden wir die beiden Dakien, dagegen wird Dardania nicht erwähnt1). Der Vergleich mit Jordanes) und mit dem Veroneser Provinzverzeichnis (um 297), wo auch Dardania erwähnt wird, zeigt uns, daß bei Festus diese letztere Provinz ausgefallen sein muß. Auch bei ihm sind also die illyrischen. Provinzen nicht 17, sondern 18 gewesen. Schließlich bleibt noch zu berücksichtigen, daß auch im Veroneser Verzeichnis (V 2-11) neben Dardania nur eine Dacia erwähnt wird. Aber während im Texte nur 10 Provinzen aufgezählt werden, steht in der Überschrift, daß es 11 sein sollen: Diocensis Misiarum habet provincias numero XI: Dacia, Misia superior Margensis, Dardania, Macedonia, Tessalia, Priantina, Privalentina, Epiros nova, Epiros vetus, Creta. Es ist also klar, daß auch hier eine Provinz ausgefallen ist, die nur das zweite Dakien sein kann3). Wie aus diesen Bemerkungen zu ersehen ist, befindet sich die schriftliche Überlieferung durchaus nicht im Widerspruch mit der durch die neue Inschrift bestätigten Annahme, daß das Aurelianische Dakien schon vom Anfang an in zwei Provinzen geteilt war. Wo solcher Widerspruch zu bestehen scheint, erklärt er sich sei es durch die Ungenauigkeit des Ausdrucks, sei es durch die Auslassung der einen oder der anderen Provinz aus Flüchtigkeit der Abschreiber. Die richtige Überlieferung in diesem Punkte finden wir bei Festus und teilweise bei Jordanes.

Sofia.

1) Brev. 8: habet Illyricus septem et decem provincias: Noricorum duas, Pannoniarum duas, Valeriam, Saviam, Dalmatiam, Moesiam, Daciarum duas; et in dioecesi Macedoniae sunt septem: Macedonia, Thessalia, Achaia, Epiri duae, Praevalis et Creta.

2) Roman. 218: Illyricus . . . . habet intra se provincias XVIII et sunt: Norici duo, Pannonias duas, Valeria, Suavia, Dalmatia, Moesia superior, Dardania, Dacias duas, Macedonia, Thessalia, Achaia, Epyros duos, Praevales, Creta, simul XVIII.

3) In der Handschrift steht Dacias statt Dacia (Veron. Verzeichn. 191), woraus Vulič (a. a. O. 16) ebenfalls auf zwei Provinzen mit diesem Namen schließt. Seeck hat die Lesart Dacia angenommen (Not. dign. p. 248).

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Historisch-metrologische Forschungen.

Von C. F. Lehmann - Haupt.

1. Herodot's Berechnung der persischen Tribute.

I.

Forschungen, die sich auf Grenzbereichen bewegen, oder die Gebiete, die weit auseinander zu liegen scheinen, miteinander verknüpfen müssen, haben es von jeher besonders schwer gehabt, sich durchzusetzen.

Die Vertreter der einzelnen Disziplinen sehen in der Verwischung der Grenzen und in der Anwendung von Forschungsmethoden, die, dem Nachbargebiet eigen, auch auf dem Grenzgebiet Anwendung finden können und müssen, eine Gefahr und betrachten es als ihr gutes Recht diese Gefahr mit allen Mitteln zu bekämpfen, wobei dann naturgemäß je nach Schulung und Temperament alle Schattierungen vom urbanen Meinungsaustausch bis zur Siedehitze deutschen Philologenunwillens und darüber hinaus bis zur völligen Vernachlässigung parlamentarischer Formen durchlaufen werden können. Die vergleichende Sprachwissenschaft, vergleichende Religionswissenschaft, vergleichende Entwicklungsgeschichte und gleichende Anatomie, bei ihnen allen hat sich die gleiche Erscheinung ergeben.

ver

Warum sollte es sich bei der vergleichenden Metrologie anders verhalten. Zumal gerade diese historische Hilfswissenschaft mit ihren bedeutenderen Schwestern die Kombination ursprünglich heterogener Methoden gemeinsam hat. Der Schluß aus den Zahlen und den Zahlenverhältnissen, sonst der historischen Forschung fremd, spielt in ihr eine bedeutsame Rolle und verleiht ihren Ergebnissen eine Sicherheit, wie sie sonst in der Kulturgeschichte auch in den relativ seltenen Fällen, wo volle schriftliche Bekundung vorliegt nicht erreicht werden kann.

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Die Auffindung der gemeinen Norm des altbabylonischen Gewichtes, der Nachweis, daß sie nach ihrem Zusammenhange mit der Längennorm am Anfang der Entwicklung steht und daß die wichtigsten der antiken Gewichtsnormen in ihren auf gänzlich anderem Wege festgestellten Normalbetrage mit ihr genau übereinstimmen oder in völlig glatten Ver

hältnissen wie der Teil zum Ganzen stehen, schuf zum ersten Male die Möglichkeit, den von Boeekh, Mommsen und Brandis nur geahnten Beziehungen scharf auf den Leib zu gehen und die Frage zu stellen, ob den äußeren Übereinstimmungen die innere Wahrscheinlichkeit verkehrsund kulturgeschichtlichen Zusammenhanges entspreche. Die Antwort mußte bejahend lauten, und in der Entwicklung des Wertverhältnisses der Metalle und seiner offiziellen Regulierung ergab sich auch ein vielfältig fortwirkendes Hauptelement der Differenzierung. So erklärte sich die Entstehung von Gewichtseinheiten, die nicht der ursprünglichen Einheit gleich waren, sondern zu ihr im Verhältnis eines organischen Teils zum Ganzen standen. Und umgekehrt stellte sich der Grundsatz der metrologischen Forschung heraus, der da lautet, wo Normaleinheiten einander gleich sind oder untereinander im Verhältnis des Teils zum Ganzen stehen, ist bis zum strikten Beweise des Gegenteils ein Verkehrs- und Kulturzusammenhang anzunehmen.

Hinzu trat die weitere Feststellung, daß die früher allein bekannten höheren Normen der altorientalischen Gewichte ein Ausnahmegewicht darstellten, das durch einen Zuschlag zu der gemeinen Norm bei der Zahlung an Könige und Tempel gebildet worden war. Es ließen sich drei Formen solcher Erhöhung unterscheiden und die Einheiten dieser „erhöhten (königlichen) Normen" sind in derselben Weise gewandert und haben sich nach denselben Prinzipien differenziert wie die Größen der gemeinen Norm1). So ergibt sich statt eines ungeordneten Wirrsals eine gesetzmäßige Entwicklung, vielverzweigt und kompliziert, wie der Verkehr selbst, und gerade deshalb vertrauenswürdig. Wäre sie einfacher, so müßte das Verdacht erregen, statt daß bei der reaktionären Kritik der gegenteilige Einwand eine Rolle spielt. Nachdem der besonnene, zu irgend welchen Überstürzungen gewiß nicht geneigte Hultsch die Grundzüge der neuen Ermittelungen als richtig anerkannt und in seinen letzten Schriften verwertet hatte von ihm rührt die richtige Bestimmung der dritten Form (C) der erhöhten Norm her und nachdem die bedeutenden Arbeiten von Haeberlin durch die Verwendung der neuen Ermittelungen in dem Wuste der italischen Währungen und Gewichtssysteme Klarheit zu schaffen begonnen hatten, war eine Reaktion mit Sicherheit vorauszusehen und man kann sich höchstens wundern, daß sie so lange hat auf sich warten lassen. Jetzt hat sie mit erfrischender Stärke eingesetzt und es ist vergnüglich anzusehen, wie sich die entfesselten Elemente gebärden. Alt-Babylonien machte den Anfang 2), Assyrien und Persien

1) Zur Orientierung sei hier auf die meine Forschungen übersichtlich zusammenfassende Tabelle in Hermes 36 (1901) vor Seite 113 verwiesen. 2) Thureau - Dangin, Journal Asiatique 1909.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XII 2.

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folgten1), die Apennin-Halbinsel hat einen äußerst temperamentvollen Vertreter ihrer metrologischen Sonderinteressen entsandt 2).

Im allgemeinen bin ich der Ansicht, daß derartigen reaktionären Angriffen am besten begegnet wird durch weiteren Ausbau des Gewonnenen, durch neues Material und neue Ermittelungen, die Licht schaffen, wo bisher Unklarheit herrschte, und so die Berechtigung der Anschauungen, auf Grund deren sie erzielt worden sind, stützen und bestätigen. So war es denn auch meine Absicht, eine Anzahl solcher neuer Ermittelungen vorzulegen, die die beste Widerlegung der reaktionären Angriffe gebildet hätten und bilden sollen. Und ich könnte umso mehr dabei verbleiben, als nach dem Vorgange englischer Numismatiker, wie vor allem Hill, jetzt auch Head in der zweiten Auflage seiner Historia Numorum die neuen Ermittelungen -die gemeine Norm und die erhöhte, königliche Norm mit ihren drei Varianten angenommen hat und sie damit zum Gemeingut der Numismatik und der Metrologie geworden sind. Die Reaktion läßt es aber neuerdings nicht bei der Anzweifelung der neuen Ergebnisse bewenden, sondern es wird jetzt die vergleichende Metrologie als solche, die Grundanschauungen, die Boeckh, Mommsen und Brandis zur Begründung dieser wissenschaftlichen Disziplin geführt haben, angezweifelt. Es kommen da namentlich zwei Äußerungen neuesten Datums in Betracht, die an Rückschrittlichkeit des Inhaltes jedenfalls nicht übertroffen werden können und auch noch andere Merkmale der extremen Kampfesweise gemeinsam haben, in anderer Hinsicht aber dafür umso größere Verschiedenheiten aufweisen. Ein kurzer Ukas 3), der die vermeintlich durch die vergleichende Metrologie bedrohte griechische Münzkunde schützen soll, und eine umfassende Arbeit, die namens der angeblich von der vergleichenden Metrologie nicht genügend berücksichtigten Assyriologie die vergleichende Metrologie jenseits über Mommsen und Brandis hinaus nach rückwärts zu reformieren trachtet. Dieser Artikel 4) der zudem von persönlichen Sticheleien und Anzapfungen durchsetzt ist, auf die einzugehen, ich völlig unter meiner Würde halte, hat das besondere Verdienst bei aller Überhebung im Tone, die im umgekehrten Verhältnis zur sachlichen Legitimation des Verfassers steht, sich in derartige Widersprüche und Unklarheiten zu verwickeln und demzufolge unbewußt mit so handgreiflichen Entstellungen zu arbeiten, daß der vergleichenden Metrologie im Sinne ihrer heutigen fortgeschrittenen Vertreter kaum ein größerer Dienst geleistet werden

1) F. H. Weißbach, ZDMG 61 (1907) 379 ff. und dazu Reglings und mein Artikel Die Sonderformen des Babylonischen" Gewichtssystems ZDMG 63 (1909) 709 ff. 2) H. Willers, Geschichte der römischen Kupferprägung 1909. Darüber und dagegen siehe E. J. Haeberlin, Zeitschrift f. Numismatik XXVIII, 1910, S. 387. 3) H. von Fritze, Nomisma VI, 1911, S. 31 ff.

4) F. H. Weißbach, Zur keilinschriftlichen Gewichtskunde ZDMG 65 (1911) S. 625 ff.

konnte als gerade dieser in allem Wesentlichen völlig verunglückte Angriff. Soweit sich dieser Artikel auf babylonisch-assyrischem Gebiete bewegt, wird sich an anderer Stelle Gelegenheit bieten, den Verfasser in seine Schranken zu verweisen. Wo er mich in gewissen Einzelheiten verbessern konnte oder erwägenswerte Einwendungen erhebt, betrifft dies nirgends den Kern und das Wesen der Sache. Heute will ich einen die Leser der Klio nahe angehenden Fall erörtern, der für die Betrachtungsweise dieses Rückwärtsreformators besonders charakteristisch ist, und an dem sich die ganze Haltlosigkeit der Angriffe gegen die fachmännisch allgemein anerkannten Grundanschauungen schon der älteren Begründer der metrologischen Disziplin so handgreiflich dartun läßt, daß diese Gelegenheit nicht unbenutzt bleiben darf. Daß sich dabei gleichzeitig auch das Unzutreffende der gegen die neuere Entwicklung der vergleichenden Metrologie erhobenen Schein-Einwände ergeben wird, ist ein weiterer Gewinn, der jedoch zunächst in zweiter Linie steht.

Es handelt sich um die Berechnung der persischen Reichstribute unter Darius nach der Steuerliste bei Herodot.

Bekanntlich gibt dieser im Eingang seiner Liste (III 89) an, daß das Silber nach babylonischen Talenten, das Gold nach euböischen Talenten verwogen worden sei und gibt gleichzeitig an, wie sich das euböische zum babylonischen Talente dem Gewichte nach verhalte, und zwar sind nach den Handschriften 60 babylonische 70 euböischen Talenten.

Am Ende der Liste werden bei Herodot drei weitere Rechnungsoperationen vorgenommen. 1) Die babylonischen Silbertalente, die sich aus der Gesamtsumme der Silberzahlungen ergeben, werden dem Gewichte nach in euböische Talente umgerechnet: 2) der indische Goldtribut von 360 euböischen Talenten wird nach dem Wertverhältnis 13 zu 1 in Silbervaluta umgerechnet: und 3) wird danach durch Addition der Ergebnisse sub 1) und 2) die Gesamtsumme der Tribute dem Silberwerte nach in euböischen Talenten angegeben. Diese Gesamtsumme beträgt nach den Handschriften 14 560 euböische Talente Silbers. Die Umrechnung der 360 Talente Goldes, die von den Indern bezahlt werden (sub. 2)). ergibt nach dem Verhältnis 13: 1 4680 Talente in Silber, wie es die Handschriften ebenfalls richtig angeben. Zieht man nun diese 4680 von den 14 560 Talenten ab, so ergibt sich als Rest 9880 Talente: das müßte also die Gesamtsumme der in Silber gezahlten und zunächst nach babylonischem Gewicht verwogenen Tribute sein. Statt dessen bieten die Handschriften, bis auf eine, 9540 Talente. Hier steckt also ein offenkundiger Fehler in der handschriftlichen Tradition des Herodot, der durch Mommsen) unter Brandis 2) Beistimmung in äußerst scharfsinniger und

1) Geschichte des römischen Münzwesens S. 23.

2) Das Münz-, Maß- und Gewichtswesen in Vorderasien S. 63f.

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