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3.

Großer und erhabener Gott, ewiger und allmächtiger Richter! Du kennest uns mit allen unsern Mängeln und Fehlern. Selbst die geheimsten Re: gungen unsrer Herzen sind Dir nicht verborgen. Wo die Welt Tugenden zu sehen glaubt, erblichst Du, allwissender Zeuge unsrer: Gedanken und Begierden, nicht selten unlautere, oder wohl gar sträfliche Ab: sichten. Eigennuk, Ruhmsucht, Neid, sind oft die Triebfedern unsrer scheinbarsten Handlungen. Woll: test Du uns nach der Strenge Deiner Gerechtigkeit richten; dann wäre kein Mensch ohne Tadel, kein Sterblicher frey von großer Schuld. Auch sagt es uns, einem jeden sein eigenes Gewissen, daß wir mannigfaltig gefehlet und gesündiget; daß wir bald aus Schwachheit gestrauchelt, bald mit Vorsaß und Ueberlegung Deine heilsamen Geseße übertreten, und Deinen väterlichen Warnungen nur gar zu oft ver: achtet haben. In unsern Reden und mit unsern Cebehrden, durch beleidigende Handlungen und mit strafbaren Gedanken, in gröbern Ausbrüchen des Lasters, und durch unzählige, uns selbst merkliche Uebereilungen, mit Vergehungen von mancherley Art, fündigen wir immer wiederum aufs neue. Hier üben wir Böses aus, das uns Dein Wort verbeut;

dort unterlassen wir Gutes, wozu unser Beruf uns als Christen und als Menschen verpflichtet.

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Darum demüthigen wir uns vor Dir, Herr unser Gott, und bekennen es mit aufrichtiger Reue: Wir sind Deiner unermüdeten Langmuth und Vas tertreue nicht werth; sind nicht werth der Huld, womit Du uns begegnest, und der täglichen Wohlthaten Deiner fegnenden Vorsehung. Wenn Du züchtigen und strafen wolltest, so widerführe uns nur unser Recht. Wir hätten es wohl verdient. Nichts desto weniger fassen wir dennoch Muth. Unser Glaube an Deinen Sohn, der in die Welt kam, Sünder zu Dir und zu Deiner Gnade zurückzuleiten, versichert uns, daß Du stets geneigt, stets bereit und entschlos sen bist, Dich unser zu erbarmen. Immer bleibst Du uns Vater. Dies ist unser festes Vertrauen, Siehe! mit der innigsten Wehmuth empfinden wir es, daß wir so oft gesündiget haben; hingegen zum Guten`. so schwach, so tråge find. Betrachte uns als måns gelvolle Geschöpfe, die Deines Mitleidens äusserst bes dürftig sind. Bergieb, Vater; vergieb uns um Christi willen, und handle mit uns nach Deiner grånzenlosen Barmherzigkeit. O laß unsre Hoffnung nicht fehlschlagen! Vergieb uns alle unsre bisher begangenen Sünden. Sey uns wiederum gnådig um Christi willen. Unter dem mächtigen Beystande Deines heis

ligen Geistes wollen wir unser Leben bessern, und uns aus allen Kräften bemühen immer frömmer zu werden. Amen.

4.

Wir stehen hier vor Deinem Angesicht, Herr unser Gott. Dein Auge durchschauet die verborgen: sten Tiefen und geheimsten Falten unserer Herzen. Du kennest uns ganz mit allen unsern Fehlern und Vergehungen. Du siehest es, Allwissender, ob wir in diesem Augenblicke selbst es aufrichtig meinen. Ewiger Richter! wir fühlen es, daß wir schwache Menschen sind. Wir wollen es Dir nur freymüthig bekennen: Oft haben wir, auf mannigfaltige Art, Deine heiligen Gebote übertreten. Ach, strafe uns nicht, barmherziger Gott, wie wir es allerdings verdienet hätten. Trage noch ferner Ges duld mit uns, langmüthiger Gott. Verschone unser, liebreicher Bater; vergieb uns alle unsere Sünden: sen um Christi willen uns gnådig; und stärke unsern Borsak, von heate an in der Erfüllung einer jeden uns obliegenden Pflicht mehrern Ernst zu beweisen. Schenke uns Muth und Kraft. Gieb, und erhalte uns, den Beystand Deines heiligen Geistes, daß wir unserm Gelübde von nun an getreuer bleiben, als

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bisher. Erhdre uns, Vater; erhöre uns.

Vergieb uns unsere Sünden, und sey uns gnådig. Um Christi willen sen uns gnådig. Amen, Vater'; erhöre uns! Amen!

5. *)

Gerechter und heiliger Gott! Wir, Deine mit Wohlthaten überhäufte Kinder, demüthigen uns heute vor Deinem heiligen Angesichte. Wir liegen hier vor Dir auf unsern Knieen, und flehen um Gnade. Wir suchen in einem aufrichtigen Bekenntnisse unsrer mannigfaltigen Bergehungen Ruhe für unsre Seelen. Wir sehnen uns nach derjenigen Beruhigung, welche allein in Deiner grundlosen Barmherzigkeit und in dem großen Erlösungswerke Deines Sohnes zu finden ist.

Ach wie oft, wie so sehr oft, und auf wie viel fache Weise, haben wir nicht Deine unermüdete Liebe und im Wohlthun unerschöpfliche Güte gekränkt! wie

*) Etwa an öffentlichen Bettagen, und bey gemeinschaft: lichen Vorbereitungen zur Abendmahlsfeier. Sehr er: baulich ist es, wenn alsdann, (wie z. E. in der Hofkapelle zu London,) indem der Prediger knieend die Beichte spricht, auch die ganze Versammlung der Beichtenden sich auf die Kniee wirft.

oft alle Deine täglichen Segnungen mit dem schånd: lichsten Undanke vergolten! Du sahest auf uns mit zärtlicher Vaterliebe, sorgtest mit väterlicher Huld und Treue für uns, und machtest unzählige Verans staltungen zur Gründung unsers Glücks, ehe wir an das Licht der Welt hervorkamen. In der Stunde unserer Geburt beschüßtest Du unter vielen drohenden Gefahren unser Leben. Während unsrer Kindheit und in dem noch gefährlichern Alter der Jugend, wandte stets Deine über uns wachende Vorsehung so manches nahe Unglück gnädig ab von uns. Du erheitertest uns unsre Tage durch mannigfaltig abwechselnde Freu den und Erquickungen, welche unsern Sinnen unauf hörlich entgegenströhmten. Dagegen wir,

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o wie selten erkannten und erwogen wir es, was wir Dir, unserm Schöpfer, dem einzigen Urheber unsers ganzen Glückes und jedes uns zu Theil werdenden Vergnü gens, schuldig waren! Wie viel öfter artete unfre Lust, in Leichtsinn und Muthwillen; unsre Fröhlich: keit, in Wildheit aus; unser Gefühl von Wohlseyn, in Gleichgültigkeit, wo nicht gar in Hårte und beleidi: genden Frevel gegen Andere, die nicht so glücklich waren, als wir! Anstatt den Bekümmerten ihren Zustand zu erleichtern, wie es Deine segnende Güte uns zur Pflicht machte, liessen wir manchen Unglück: lichen das Uebergewicht unsrer Gewalt oder unsers

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