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ihr Brot ist Staub". Das,,Staub essen" ist wiederum eine Verfeinerung für den Ausdruck:,,Kot essen". „,Kot ist das Element der Hölle". H. Winckler schlägt OLZ 1902, 383 vgl. F. I, 291 vor, Jes 1, 20 statt hereb,,vom Schwert gefressen werden" zu lesen d. h. wie im Arabischen ,,Unrat essen". Dann wäre die Redensart,,Staub essen" auch im drastischen Sinne im A. T. bezeugt.

3, 24:,,Und er ließ östlich vom Garten Eden die Keruben sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, zu bewachen den Weg zum Baume des Lebens."

Genien mit Menschen- und Adlerköpfen und Flügeln fanden wir bereits Abb. 35 und 36 bei den Darstellungen des baby

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Abb. 42: Relief aus dem Palast Sargons in Khorsabad.

lonischen Lebensbaumes. Die gleichen Gestalten stehen auch in den Torleibungen und an den Terrassen der Paläste und Tempel. Zu Menschengestalt und Adler kommt hier noch. Löwe und Stier. Daß Adler, Mensch, Löwe und Stier den Planetengöttern der vier Weltecken am Tierkreis entsprechen

1) Der Mythus sieht das Gold (den,,ungerechten Mammon" Lc 16, 9, nach Winckler = assyr. ilu manman, ein Name Nergals) als Dreck der Hölle an und berichtet (oft in den Märchen sich wiederfindend), daß sich der Unrat der Hölle in den Händen derer, die der Hölle verschrieben sind, in Gold verwandelt und daß der Teufel das Gold gibt. Vgl. Winckler, Die babylonische Kultur S. 47 f.

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(Ninib, Nebo, Nergal, Marduk), wird bei Ez 1, 4ff. besprochen werden. Aus Ez 23, 14 erkannten wir, daß die Genien am Lebensbaum (also die adler- und menschenköpfigen) speziell Kerube hießen. Dazu stimmt 1 Kg 7, 29: „Löwen, Rinder und Kerube" denn man wird kaum leugnen, daß die Stelle aus den babylonischen Bildern ihre Erklärung findet. Daraus könnte man weiter schließen, daß bei den Keruben an unsrer Stelle die auf den babylonischen Bildern am Lebensbaum stehenden Gestalten vorzustellen sind, also die geflügelten menschengestaltigen und adlergestaltigen Genien, s. Abb. 33 ff. und 42.1

Einen inschriftlichen Beleg für das entsprechende babylonische Wort kirûbu können wir nicht beibringen. Lenormant wollte das Wort auf einem Amulet in der Collection de Clercq gelesen haben (s. KAT 2 39). Ich habe durch eine Korrespondenz mit Mr. de Clercq vor Jahren festgestellt (s. Roscher, Lex. Art. Nergal), daß in diesem Falle bei dem genialen Lenormant der Wunsch der Vater der Entzifferung war. Der babylonische kirûbu treibt trotzdem noch allenthalben sein Wesen.

Zur,, Flamme des zuckenden Schwertes" weist Thureau - Dangin in der Revue d'hist. et de litt. rel. I, 146 ff. auf eine Stelle der Inschrift Tiglatpilesers I. (col VI, 15, s. KB I, 37): Nach der Zerstörung der festen Stadt Hanusa errichtet Tiglatpileser auf der Ruinenstätte einen ,,ehernen Blitz" und schreibt darauf eine Verherrlichung seines Sieges und eine Warnung vor Wiederaufbau der Stadt. ,,Ein Haus von Ziegelsteinen errichtete ich darauf und stellte jenen Blitz aus Kupfer darinnen auf." Die Sache ist noch dunkel.

Daß unter der Flamme des zuckenden Schwertes der „Blitz" zu verstehen ist, dürften die Zusätze zu Daniel II (Susanna, Kautzsch, Apokr. S. 188f.) zeigen, wo der Engel des Herrn,,mit dem Schwert“ angekündigt wird (II, 59), während er bei dem Strafvollzug (II, 62) Feuer mitten durch die in die Schlucht Geworfenen schleuderte (damit ist doch wohl der Blitz gemeint).

1) Auch für die Kerube der Stiftshütte und des Tempels würde das stimmen und zu den Keruben, die die Gottheit durch die Lüfte tragen. Das letztere paßt ja nicht zu Löwen- und Stierkolossen. Der biblische Kerub würde dann allgemeiner Begriff für Engel sein und bei Ez 1 wäre der Name auf sämtliche 4 Arten der babylonischen Genien übertragen

Siebentes Kapitel.

Die Urväter.

I Mos 4, 17 ff.: Die Kainiten. 1 Mos 4, 25 f., 5, 1 ff.: Die Sethiten.

Die Hypothese des Philologen Buttmann (Mythologus I, 170f. 1828), nach der in beiden Ahnentafeln zwei Varianten einer Überlieferung vorliegen, scheint neuerdings allgemeine Zustimmung gefunden zu haben. H. Zimmern hat auf Grund neuen Materials die Möglichkeit ausgesprochen, daß zu den beiden Varianten von 10 Urvätern und 7 „Weisen"1, als welche ja die erfinderischen“ Urväter in 1 Mos 4 in erster Linie erscheinen, bereits im Babylonischen das Prototyp vorliege in der Zehnzahl der Urkönige und in der Siebenzahl der Offenbarungsmittler (KAT3 541). Der Hypothese Zimmerns ist entgegenzuhalten, daß die Siebenzahl der vorsintflutlichen,,Weisen“ nicht zu belegen ist, und daß die Parallele zwischen den,,erfinderischen Urvätern" und den Weisen der Urzeit (die übrigens auch in der phönizischen und in der ägyptischen Urgeschichte auftreten) doch sehr kühn ist. Der Hommelschen Konstruktion 2, die hinter Lamech den Noah einschiebt und ihm das „,Lied der Blutrache" in den Mund gibt, und Jabal, Jubal, Tubal-Kain (parallel Sem, Ham, Japhet) zu Noahs Söhnen macht, vermag ich nicht zu folgen.

Das folgende babylonische Material kommt in Betracht:

1. Die Babylonier erzählen ebenfalls von Geschlechtern,,vor der Flut". Sie reden von „Zeiten vor der Flut“ und eine Liste von Namen altbabylonischer Könige V R 44, 20a trägt die Überschrift: „Dies sind die Könige nach der Flut". Im GilgamešEpos ist von Königen die Rede, „die von uralters das Land beherrschten" und von der Stadt, ,,die uralt war", als die Sintflut hereinbrach. Der Text Brit. Mus. 82-7-14, 509 (s. Abb. 6) nennt den Helden der Sintflut Ut-napištim ausdrücklich als einen

1) Zehnzahl und Siebenzahl bei den Urvätern und Urkönigen bei Ägyptern, Phöniziern, Persern, Indern, Chinesen, s. Lüken, Die Traditionen des Menschengeschlechts, 148 ff. Hier genügt sicher nicht „Völkeridec“ zur Erklärung.

2) Die altoriental. Denkmäler und das AT 1902, 23 ff.

der Könige, die vor der Flut regiert haben1 (s. zu diesem merkwürdigen Text weiter unten S. 130). K 4023 werden magische Anweisungen auf „Aussprüche der alten Weisen vor der Flut“ (ša pî abkallê labirûti ša lam abûbi) zurückgeführt.2

Ausdrücklich wird für diese Zeit schriftliche Tradition behauptet. Asurbanipal sagt einmal (Lehmann, Šamaššamukin II. Tafel XXXV, Z. 18), er habe,,Steine aus der Zeit vor der Flut" gelesen. Berosus berichtet, Kronos habe dem Xisuthros, der nach dem Tode des Ardates 18 Saren regiert habe, befohlen, vor der Flut Eingang, Mitte und Ende von allem durch Schrift einzugraben und in der Sonnenstadt Sippar niederzulegen. Nach der Flut seien die Angehörigen des Xisuthros nach Babylon gegangen und hätten die Schriften zu Sippar ausgegraben.

3

Listen solcher Könige und nähere Aufschlüsse über die Weisen der Urzeit haben sich in den bis jetzt zugänglichen Keilschriftquellen nicht gefunden. Jedoch darf die Liste der 10 Urkönige bei Berosus nach den Erfahrungen, die wir mit seinen übrigen Berichten gemacht haben, als zuverlässig gelten.+ Einige bestätigende Spuren sind gefunden. In dem Mythenund Epen-Katalog (veröffentlicht von Haupt, Nimrod-Epos 90-92) werden die Weisen genannt, denen die alten Legenden in den Mund gelegt werden, und von denen einige als vorsintflutliche Weise gelten dürfen (Zimmern, l. c. S. 537) und die zum Teil mit den Namen bei Berosus übereinstimmen.

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Die Liste der Urväter.

Keilinschriftliche Biblische An- Planeten
Parallelen

klänge

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1) Zuerst von mir gefunden Izdubar-Nimrod 1891, S. 37.
2) Vgl. KAT3 537.

3) Nach Useners Deutung der Stelle: alle Schriften nach Sippar (Sonnenstadt!) zu bringen, um sie dort zu vergraben.

3

*) S. hierzu meinen Artikel Oannes-Ea bei Roscher, Lexikon der Mythologie III, 577 ff. und dazu jetzt vor allem Zimmern KAT 3 530 ff. 5) S. meinen Artikel Oannes bei Roscher, Lex. der Myth. III, Sp. 587, Anm.

) Vgl. oben S. 30. Adapa ist Demiurg, Logos. Die spätjüdische Tradition macht Seth zum Messias (Hommel).

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Zur Entrückung des Henoch 1 Mos 5, 24 ist auch die Entrückung des babylonischen Noah mit Weib und Steuermann zu vergleichen. Berosus sagt ausdrücklich, sie seien ,,entrückt worden" (yevέorai ȧqavñ). Die babylonische Erzählung sagt, sie seien in die „Versammlung (puhru) der Götter“ gekommen und hätten,,Leben“ erlangt: „Da nahmen sie mich und in der Ferne an der Mündung der Ströme ließen sie mich wohnen“.

1) Vgl. aramäisch kainâjâ „,Schmied“. Die Identifizierung von KainKênan und Ammenon-ummânu stammt von Hommel. Zum Städtebauer s. S. 52.

2) S. oben S. 4.

3) Vgl. die Überlieferung der Pseudepigraphen, nach der Henoch wie Enmeduranki in alle Geheimnisse des Himmels eingewiesen wird. Die 365 Lebensjahre des Henoch sind deutlich die Sonnenzahl!! Jubiläen 4, 21:,,Henoch war bei den Engeln Gottes 6 Jubiläen, und sie zeigten ihm alles, was im Himmel und auf Erden ist, die Herrschaft der Sonne, und er schrieb alles auf." Das heißt: sie führen ihn in die Geheimnisse des altorientalischen Weltbildes ein, wie es bei den Mysterien des Mithras geschieht. In der von Dieterich veröffentlichten Mithrasliturgie soll der Myste wie ein Adler (zu 5 Mos 32, 11) den Himmel beschreiten und alles beschauen. Er wird selbst wie ein Wandelstern sein und den Weg der Götter sehen!

*) So heißt ein „Weiser von Ur", dessen „Geheimnisse“ (niṣirtu derselbe Ausdruck, den der babylonische Noah vor der Sintfluterzählung braucht) ein noch unveröffentlichter Text mitteilt (Zimmern).

3) Vater des babylonischen Noah. Tutu ist Marduk als Herr der

Beschwörungen. Otiartes wird in Opartes zu korrigieren sein.

6) „Der Erzgescheite", Beiname des babyl. Noah (Ut-napištim).

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