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während des Monats Tammuz); erst dann war die Zeit des Weinens und Trauerns um Moses voll." Um Jakob, 1 Mos 50, 10, wird 7 Tage getrauert! Die 40-Zahl als Zahl der Jahre des Wüstenaufenthaltes, die auch Mt 3 abgerundet zu denken ist, und die in der römischen Fastenzeit noch erhalten ist, ist die Zahl der Plejaden, im orientalischen Mythus die Zeit, die Tammuz in der Unterwelt weilt, s. S. 142.

Moses flicht nach Midian (zur Flucht 2, 15 s. S. 193, Anm. 2), auf minäisches Gebiet, s. S. 241. Er verwaltet am Horeb das Priestertum an einem minäischen Heiligtum. Wir werden uns die Organisation ähnlich wie später beim Stamm der Korëischiten zu denken haben oder wie beim Priesterstamm ahl-Isamme, der den Kult der Atar-samain bei den Kedar im nördlichen Arabien hatte, s. oben S. 231, vgl. Winckler, Gesch. Isr. II, 89f. Nicht in einem wüsten Nomadenland wohnte Jetro, sondern in einem Lande, das mit minäischer Kultur durchtränkt war, auf dessen Boden später das Nabatäerreich und die römische Provinz Arabia Peträa blühte. Der Kultus am Horeb-Sinai zeigt, wie wir sehen werden (S. 271 f.), viel Verwandtschaft mit dem späteren israelitischen Kultus. Da der Sinai als der Berg genannt wird, auf dem die Hebräer dem Gott der Väter opfern wollen, so halten wir es für wahrscheinlich (vgl. S. 227), daß eine religiöse Gemeinschaft zwischen den Hebräern der Väterzeit und den Hebräern in Gosen bestanden hat, die durch die Verbindung Moses-Jetro erneuert wurde.

2 Mos 3, 5.,,Ziche deine Schuhe aus." Wir befinden uns auf arabischem Boden. Noch heute ist dies religiöse Sitte bei den Arabern, wenn sie ein Heiligtum betreten. Auch in 2 Mos 7, 1 vgl. 4, 16 s. z. St. und im Ausrufen der heiligen Vorschriften (5 Mos 27, 14 ff.; Jos 8, 34 erinnert an den Rufer, der vom Turme das Glaubensbekenntnis ausruft, vgl. Nielsen, Die altarabische Mondreligion, S. 161) finden wir bis auf den heutigen Tag wohlbekannte spezifisch arabische Züge.

2 Mos 3, 17. „Land, wo Milch und Honig fließt" s. zu Jes 7, 15. 2 Mos 3, 18 s. S. 179. 2 Mos 4, 3 (Mosis Stab) s. S. 235. 2 Mos 4, 16 s. zu 7, I. 2 Mos 4, 20 ff. Beschneidung s. S. 179, Abb. 80 (?).

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faul ist das Volk“ ( statt „Durch Arbeiten werden es doch kein Mensch im Orient."

2 Mos 5, 5. „Es sind viele — und ihr wollt sie feiern lassen.“ Winckler, OLZ 1901, 249 verbessert den Text in ). Es wäre sonst kein Gegensatz. nicht weniger; denn tot arbeitet sich 2 Mos 6, 3 s. S. 211, Anm. 1. 2 Mos 7, 1. „Ich mache dich zum Gott für Pharao und Aaron soll dein Prophet sein." Die Form des Gedankens ist echt orientalisch, vgl. 4, 16, wie noch im Islam: „Allah ist

groß und Mohammed ist sein Prophet." Wie Moses und Aaron dem Pharao, so erscheinen Paulus und Barnabas AG 14, Iff. den Kleinasiaten: Barnabas ist Jupiter und Paulus sein nabi', Merkurius. Es ist babylonisch gedacht das Verhältnis von Ea und Marduk oder besser von Marduk und Nebo. In Wincklers Annahme, daß hier die orientalische,,Geheimlehre" durchleuchtet (OLZ 1901, 249), liegt eine gewisse Wahrheit. In dem Ausspruch liegt gewiß auch eine Analogie zu der Anschauungswelt des Ägypters.

2 Mos 10, 9 s. S. 179.

2 Mos 12, 7.

Türpfosten ist das assyrische manzazu (Schwally, ZDMG 52, 136). Das Wort bedeutet,,Standort", als Türpfosten,,Standort" kat exochen, Standort der Gottheit. Was beim Tempel die Masseben

sind, s. 1 Kg 7, 15 ff., und vgl. Am 9, 7, wo Säulen und Schwellen mit Altären in Verbindung gebracht sind1, das sind beim Privathaus die Türpfosten. Darum hat zu 21, 6,,und es soll ihn sein Herr zum Gotte führen" der Glossator hinzugefügt:,,und er soll ihn zu der Tür oder zum Türpfosten führen" (s. H. Winckler, OLZ 1901, 250). Wenn die Israeliten am Hauseingange etwas Heiliges anbrachten (2 Mos 12, 7; 1 Mos 4, 7; 5 Mos 6, 8; Jes 57, 8), so liegt der Gebrauch auf derselben Linie. Die heilige der späteren Juden, die an der Türpfoste befestigte Scheide, in der die Stelle 5 Mos 6, 4-9 auf Pergament geschrieben steht, hat ihren Namen vom (heiligen) Türpfosten.

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Abb. 80: Assyrischer Siegelzylinder. Beschneidung?

Nach arabischer Anschauung liegt im Türpfosten der Schutz gegen feindliche Mächte. Züchtigung eines Kindes auf der Schwelle bringt Unglück, MDPV 1899, 10, Nr. 19. Vgl. Trumbull, The treshold covenant. Die Priester Dagons treten nicht auf die Tempelschwelle 1 Sa 5, 5. Unser Hufeisen an der Türschwelle deutet auf verwandte germanische Vorstellungen; das Hufeisen ist wohl Wotans Zeichen.

Das Bestreichen der Türpfosten mit Blut setzt Bekanntschaft mit einem Sühnopfer voraus, von dem unsre Quellen der israelitischen Urgeschichte nichts wissen (s. S. 179). Auch der

1) Eine Bamah mit den zwei steinernen Masseben wurde in Mutesellim (Megiddo) durch die Grabung des Deutschen Pal. Vereins 1903 gefunden.

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Ausdruck könnte darauf deuten, sofern er mit assyrisch pašâḥu, puššuḥu, besänftigen (die erzürnte Gottheit) zusammenhängt, s. Zimmern, Beitr. 92. Der Würgengel geht vorüber hier ist im Sühnopfer bereits die blutige Arbeit verrichtet; das ist der ursprüngliche Sinn. Das,,Bestreichen der Schwellen mit Blut" ist vielleicht auch in den babylonischen Ritualtafeln für die Beschwörer bezeugt. Dort heißt es Nr. 26, 3, 20 (s. Zimmern, 1. c. S. 127, vgl. aber KAT 3 599):

,,Der Beschwörer soll zum . . . . . -Tore hinausgehen, ein Schaf im Tor des Palastes opfern, mit dem Blut dieses Lammes die Oberschwellen (?) . . . . . .“ (Es ist vielleicht I. [LU] = askuppatu zu ergänzen.)

W. R. Smith, Semiten 261, berichtet von dem arabischen Brauch, eignes Blut an die Türpfosten des Beleidigten zu streichen. Curtiss, Ursemitische Religion im Volksleben des heutigen Orients, hat die Sitte bei den heutigen Arabern in Palästina vielfach beobachtet. In der Nähe vom See Tiberias opferte jede Familie ein weißes Schaf ihren Vorfahren und besprengte damit die Vorderwand des Maķam (S. XV). Oder man streicht das Blut des Opfertieres auf die Türpfosten und Schwelle des Makam (S. 206) oder man macht Blutzeichen an der Tür in Gestalt eines T (S. 217); im Irâk bestreicht man alle Türen mit Opferblut und mit dem Zeichen der blutigen Hand (S. 243); die Eingeborenen sollen es damit erklären, daß man den Heiligen die Ankunft seines Opfers ankündigen will (S. 264). Curtiss vergleicht mit Recht S. 259 den bei Ezechiel bezeugten Ritus, bei dem der Priester mit dem Blut des Sündopfers die Türpfosten des Tempels, die vier Ecken des Altarrandes und die Pfosten des Tores zum innern Hof bestreichen muß.

2 Mos 14, 23-26. Die Erzählung will absichtlich an einen Drachenkampf erinnern, s. S. 83, Anm. 4. Bei der Spaltung des Meeres mag man an die Spaltung der Tiâmat gedacht haben, wie bei der Spaltung des Jordans durch Josua, s. zu Jos 3, 16. Die Gewässer stehen zur Rechten und Linken ,,wie ein Damm“ oder sie,,stehen aufrecht wie ein Wall". Bei Josua erinnert das Aufrichten der 12 Steine 4, 2 ff. an das Aufrichten der 12 Tierkreisbilder nach vollbrachtem Kampf (s. Stucken, Astralmythen S. 164 und vgl. unten S. 283). Bei der Übertragung des Kampfes zwischen Jahve und Rahab auf Ägypten (s. S. 83) wird man an 2 Mos 14, 23 ff. gedacht haben.

2 Mos 14, 24:,,Fahve erhob sich in der Feuersäule und Wolke.“ Wenn Gott Mos 15 als rauchender Ofen und als Feuerfackel durch die Opferstücke geht, so liegt die gleiche Anschauung

zugrunde. Vgl. das Assarhaddon-Orakel, Delitzsch, Babel und Bibel II, 15:,,Ich, Ištar von Arbela, werde zu deiner Rechten Rauch und zu deiner Linken Feuer aufsteigen lassen."

2 Mos 14, 24. Als die Morgenwache kam. Israel kennt 3 Nachtwachen, vgl. Ri 7, 19; 1 Sam II, II. Sie wurden bis in die römische Zeit für den Tempeldienst beibehalten, s. Benzinger, Archäol. 203; Nowack I, 215. Desgleichen kennen die Babylonier 3 Nachtwachen: bararîtu, šad muši, šad urri, s. Delitzsch ZA II, 284.

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2 Mos 20, 1 ff. Die zehn Gebote. Das spezifisch Israelitische liegt auch hier zunächst in der Sicherheit, mit der Gott gesagt wird. Die Anbetung Gottes und der Dienst Gottes soll sein Motiv nicht nur in der Furcht vor dem strafenden Gott haben, sondern in der dankbaren Liebe gegen Gott, der sich durch die Rettung aus Ägypten die Liebe der Geretteten erworben hat: Ich bin der Herr, dein Gott!

Eine auf die Gottheit zurückgeführte in Stein gegrabene Gesetzgebung fanden wir auch bei den Baby

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loniern, s. S. 106f. und vgl. Abb. 81 und 82. Die in den babylonischen Texten vorausgesetzten moralischen Forderungen

Abb. 82: Dioritblock, die Gesetze Hammurabis

enthaltend.1

führen sämtliche Verbote auf, die das 2. und 3.-10. Gebot enthalten. Sogar das 2. Gebot hat sein babylonisches Gegenstück, s. S. 111. Auch eine Art Feiertagsheiligung durch Gebet und Gesang fanden wir bezeugt. Freilich sind die Motive andere als die, die das mosaische Gebot kennt. In Babylonien fehlt die positive religiöse Erfahrung, die Voraussetzung dankbarer Gottesverehrung ist. Die pessimistische Stimmung des babylonischen Dichters S. 111 klagt über den Mangel an solcher Erfahrung. Und in den übrigen Geboten fehlt das Gebot der Nächstenliebe und die Bekämpfung der Begierde und Selbstsucht.2

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Die Gebote des bürgerlichen Lebens (4-10 nach unserer Katechismusordnung) 2 Mos 20, 12-17 erinnern an die Planeten 3:

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1) Der Block ist 2 Meter hoch. Die 5 unteren Kolumnen sind ausgekratzt von den Elamitern, die die Stele erbeuteten. Die Einsetzung einer elamitischen Inschrift ist aus unbekannten Gründen unterblieben. Der Text kann nach alten Abschriften teilweise ergänzt werden. Der Block hat die Gestalt eines Phallus! Auf die gleiche Sitte bei den Grenzsteinen machte ich bei Roscher, Lex. III, Sp. 66 aufmerksam.

2) S. J. Jeremias, Moses und Hammurabi 2 54. Zur Parallele in den Geboten des ägyptischen Totenbuches s. Leist, Gräkoitalische Rechtsgeschichte, S. 758 ff.

3) S. S. 123 und vgl. Winckler, Krit. Schriften II, S. 65 (Tierkreisbilder kommen jedoch kaum in Betracht). Es ist übrigens in diesem einzelnen Falle möglich, daß die Anklänge auf Zufall beruhen.

+) Vgl. Winckler F II 363; III 3.

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