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licher Beziehung, wie u. a. die Handelskontrakte der NippurAusgrabungen zeigen, sondern es mußte auch politisch mit ihnen gerechnet werden. Amel-Marduk (Evilmerodach) hat in seinem 1. Regierungsjahre (2 Kg 25, 27) den gefangenen Jojakin als Fürsten von Juda bestätigt und damit theoretisch die Berechtigung eines jüdischen Staates auf Existenz wieder anerkannt (s. oben). Seitdem hofften die Führer der Exilierten auf die Rückkehr. Nach Zeiten schwerer Enttäuschung unter der Herrschaft der Chaldäer-Zeit haben sie mit der babylonischen Hierarchie Cyrus begrüßt als den, der ihre Hoffnungen erfüllen und die vereitelte Maßregel Amel-Marduks verwirklichen würde. Jesaias begrüßt 45, 1 Cyrus als den Gottgesandten,,,den Fahve bei der rechten Hand ergreift" (zur Vorstellung vom Handergreifen vgl. z. B. Abb. 11, S. 34), von dem er sagt, der ist mein Hirte und soll all meinen Willen vollenden." Dazu stimmt die Cyrus-Inschrift, in der es heißt:

Marduk sah sich um und suchte einen gerechten König und er nahm den Mann nach seinem Herzen und berief Kuraš zum Königtum über die ganze Welt (ausführlicher zu Jes 44, 28).

Man hat den Eindruck, daß sich der Prophet an den Text des Cyrus-Zylinders angelehnt hat. Cyrus gab nach der Eroberung Babylons 539 die Erlaubnis zur Rückkehr und zur Begründung eines selbständigen Staatswesens mit eigener Verwaltung. Der Streit um die Art der Verwaltung: weltliche oder religiöse Verfassung — bildet das treibende Moment in der folgenden geschichtlichen Entwickelung des Judentums.

Dreiundzwanzigstes Kapitel.

Glossen zu den Büchern der Könige, Chronica, Esra, Nehemia.

1 Kg 2, 46. Die dvvaorɛvuara der Septuaginta sind falsche Übersetzung eines zu supponierenden hebräischen (in den sabäischen Inschriften Glasers vom Dammbruch zu Mareb bedeutet

,,den Felsen durchbrechen"). Es sind die „Bergwerke" Salomos 2 im Libanongebiet gemeint, die 1 Kg 4, 16 in Ba‍alat

1) Vgl. Kittel in ZAW 1898, 149 ff.

2) S. Winckler, Gesch. Isr. II, 261, Anm. 2.

stecken: Be'ana war Statthalter in Ašer und (gesetzt über) die Bergwerke (wirklicher Statthalter kann er nur in einer Provinz sein). Auch die Metallgießereien, die Salomo 1 Kg 7, 46 hat, Isind wohl hier zu suchen.

1 Kg 5, 13 Libanon. Das Gebirge Libanon (assyrisch Labna-na) war den Babyloniern seit den ältesten Zeiten vertraut. Von den Gebirgszügen des ,,Westlandes“, die Gudea erwähnt: Sub-sal-la (KB III, 1 S. 35), Ti-da-num (ib. S. 37) bezeichnet das letztere (vgl. II R 48, 12: Tidanu, Tidnu = Amurru) wohl den nördlichen Libanon. Seit der Libanon unter Tiglatpileser III. (vgl. S. 300) zum assyrischen Machtbereiche gehörte, holte man von hier das Bauholz, wie es zuvor schon die Ägypter getan hatten (s. Abb. 67, S. 200). Nebukadnezar hat im Wadi Brissa im Libanon eine Straße bauen lassen, die Zedern herabzubringen. Ein Felsenrelief im Wadi Brissa stellt ihn dar, wie er ,,mit reinen Händen die Zedern bricht" (vgl. zu dieser Abholzung S. 296, Anm. 1). Der Amanus (Am-a-num) war damals wohl schon ziemlich abgeholzt. Er wird auch schon von Gudea als das Gebirge, von dem er die Zedern holt, erwähnt, und er gilt als šad erini, Zederngebirge, in der Eponymenchronik bis ins 8. Jahrhundert.1

1 Kg 6, 29 s. S. 97.

1 Kg 7, 15 ff. Der Aufgang zum Tempel stellt die Himmelsstufen dar (Tierkreis), die beiden Säulen symbolisieren den Ostund Westpunkt, bez. den Nord- und Südpunkt, je nach der Orientierung, s. S. 40, Anm. 2, S. 64, Anm. 2 und Abb. 31; vgl. auch zur Geschichte Simsons S. 288.

1 Kg 7, 23. Das eherne Meer, von 12 Rindern getragen, diente nach 2 Chr 4, 6 vgl. 2 Mos 30, 19 zur Waschung für die Priester. Benzinger, Könige S. 48, macht mit Recht darauf aufmerksam, daß die zum Waschen unbequeme Konstruktion auf eine ursprünglich symbolische Deutung weist. Das Gerät wird wie der eherne Altar, den die Chronik 2 Chr 4, I an dieser Stelle hat, im Auslande gegossen (Hiram von Tyrus) und wie andere Tempelgeräte (s. S. 97) nach ,,babylonischem" Muster. In den babylonischen Tempeln werden ebenfalls ,,Ozeane" aufgestellt, z. B. von Urnina KB III, 1, 13, von Agum-kakrimi KB III, 1, 43 vgl. IR 3, Nr. XII, 1, 17, das sind Wasserbecken, in denen gewiß Weihwasser zu Waschungen aufbewahrt wurde, s. S. 101 f. und S. 97 den Weihwasser - Brunnen im Marduk-Tempel. Der

1) Vgl. Winckler KAT3 190.

Ritualtext IV R 23 redet von einem bronzenen Becken mit 12 bronzenen Göttern.1

1 Kg 7, 27 ff. vgl. Jer 52, 17 ff. Die mekônah, ein kultisches Gerät zur Aufnahme des Weihkessels. Sie ist mit Löwen, Rindern und Palmen verziert. Hommel vergleicht damit ein auf Cypern gefundenes Bronzegerät, s. Abb. 109, das 8 geflügelte Sphinxe als Zierat zeigte und weist die Verwandtschaft mit dem minäischen Kultusgerät makânat nach.

1 Kg 7, 29 s. S. 97.

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1 Kg 9, 24 s. 1 Kg 10, 10. - 1 Kg 9, 26 s. S. 236.

1 Kg 10, 1 ff. Königin von Saba, vgl. S. 98. Die Geschichte ist sagenhaft ausgeschmückt mit Farben des späteren sabäischen Reiches, das Juda weit entrückt war, Ps 72, 103, und im Rufe märchenhafter Pracht stand, Ps 72, 15. Winckler KAT3 150. 237 ist geneigt, den historischen Kern in der Königstochter von Muşri (s. S. 289, wo wir sie für eine ägyptische Prinzessin halten) zu suchen, deren Palast 1 Kg 9, 24 erwähnt wird und die eine wichtige Rolle im Leben Salomos gespielt hat. Vgl. auch Weber MVAG 1901, 23f.; 2 Chr 9, 1 ff. fügt das ,,Rätselraten" hinzu. Das Rätselraten ist dem ganzen Vorder- Orient eigentümlich. Auch in der Simsons - Geschichte spielt es bekanntlich eine Rolle. Die sagenhafte Semiramis ist auch Rätselraterin. Vgl. Jäger, Assyrische Rätsel und Sprichwörter BA II, 274 ff.

Abb. 109: Bronzegefährt für das Weihwasserbecken (mekônah). In Cypern gefunden.

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1 Kg 10, 15 die paḥôt sind,,Statthalter" (bei Jesaias, s. zu 41, 25, und bei Jeremias 23, 6, 12 finden wir daneben als höheren Rang die seganîm assyrisch šaknûti), assyrisch pahâtu, Statthalter, Provinzpräfekt (abgekürzt aus bêl pahâti,,Herr der Provinz"). Belegstellen bei Delitzsch, Handwörterbuch 519.

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2) Hommel, Aufs. und Abh. II, 222 ff. Das Bronzegerät veröffentlicht und besprochen von Furtwängler, Münchener Ak. der Wiss. II, 1899, S. 411. 3) Mt 12, 42:,,vom Ende der Welt".

1 Kg 10, 19 (Löwen zur Seite des Thrones!) s. S. 320. 1 Kg 10, 28 Salomos Pferde vgl. 2 Chr 1, 16f. s. S. 161. 1 Kg 11, 5 und 33 (vgl. 2 Kg 23, 13) s. zu 1 Mos 38, 14 ff. 1 Kg 11, 5 s. S. 285.

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1 Kg 14, 24 s. S. 237.

1 Kg 18, 28:,,mit Messern ritzen", 5 Mos 14, I als heidnische Sitte verboten. In den Annalen Sargons wird vom trauernden Babylonier gesagt: „Er hockte nieder auf die Erde, zerriß sein Gewand, nahm das Ritzmesser, brach in Geschrei aus". Zu andern Trauergesten s. zu Ez 27, 31.

1 Kg 20, 34. Die husôt der israelitischen Kaufleute in Damaskus sind Bazare und Stadtteile (arabisch suk), die den Fremden reserviert sind (unter Umständen mit Steuerfreiheit verbunden), neben den Bazaren der Einheimischen. Im Mittelalter sind es die Fondachi der in orientalischen Handelsstädten vertretenen Handelsstaaten (H. Winckler OLZ 1901, Sp. 143). Genau dieselbe Einrichtung begegnet auf Schritt und Tritt in 1001 Nacht, und noch heute haben die Gewerbe ihre besonderen Bazargassen, s. Holzinger, Archäol. 132. Herodot berichtet II, 112 über gesonderte Bazare der Syrier in Memphis. Man vergleiche auch unsre Stadteinrichtungen in alter Zeit, Gerbergasse usw.

2 Kg 3. Die Moabiter s. zu 1 Mos 19, 30 ff.1 David hatte mit Waffengewalt (2 Sa 8, 3) die Moabiter unter seine Herrschaft gebracht. Die dunkle Stelle 2 Sam 8, 2 von der Ausmessung sagt wahrscheinlich, daß 1/3 des Landes an den Sieger fiel, 23 bei Moab blieb (,,er maß 23 zum Tode und das dritte Drittel zum Leben ab" ist vielleicht der technische Ausdruck für diese Teilung beim Friedensschluß), der Sieg ist wohl nach orientalischer Sitte durch Einführung des Landeskultus, also der Jahve-Verehrung besiegelt worden; die Mesa-Inschrift Z. 18 berichtet aus späterer Zeit, daß Geräte Jahves aus der moabitischen Stadt Nebo fortgeführt wurden. Umgekehrt hat David moabitische Heiligtümer nach Jerusalem gebracht (2 Sa 8, 10ff.). Diese Trophäen wurden zu Salomos Zeiten verhängnisvoll; man hat sie wahrscheinlich zunächst in Kreisen eingewanderter Moabiter zu götzendienerischen Zwecken benutzt (1 Kg 11, 5: Verehrung des Kamoš in Jerusalem). Nach dem Buche Ruth

1) Zum Folgenden vgl. Buhl, Artikel Mesa und Moab in Hauck RPr. Th3, wo aber die mit den Inschriften zusammenhängenden Partien nach dem Folgenden zu modifizieren sein werden, ebenso Artikel Mesha von Driver und Artikel Moab von G. A. Smith, Wellhausen und Cheyne in Enc. Bibl. und H. Winckler KAT bes. S. 251 ff., wo die in Geschichte Isr. I besonders über 2 Kg 3 geäußerten Anschauungen modifiziert sind.

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war David selbst moabitischer Abstammung. Wir haben keine Ursache, die Geschichtlichkeit der Angabe zu bezweifeln, obwohl man Sa 22, 3f., wo David,,für Vater und Mutter" Zuflucht in Moab sucht, eine Andeutung erwarten würde. Das Buch Ruth diente vielleicht als staatsrechtliches Aktenstück, das den Moabitern den Anschluß an das Davidreich leichter machen sollte.1 Mit dem Sturze des Davidreichs ist Moab naturgemäß wieder unabhängig geworden. Aber während der Herrschaft

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der Omri-Dynastie wurde es von dem Nordreiche wieder in Tributpflicht gehalten. Omri hat den moabitischen König Kamoš - kân (?), den Vater des durch die Steininschrift wohlbekannten Mesa, nach der Eroberung der Stadt Mehedeba (ca. 882) unterworfen; Ahab hat dann unter Mesa die Unterwerfung erneuert. Zwei biblische Geschichtsquellen (2 Kg 1, 1; 3, 5) berichten dann, daß der König von Moab nach Ahabs Tode den Tribut verweigerte. Joram zog gegen ihn zu Felde und Josaphat von Juda leistete ihm Heeresfolge (2 Chr 20 stellt es als selbständigen Kriegszug Josaphats dar). Der Feldzug hat nicht zur Unterwerfung Moabs

Abb. 110: Mesastein.

1) Wichtiger ist die religiöse Tendenz des Buches, die das „,auserwählte" Volk in Beziehung zur Heidenwelt setzt und die in scharfem Gegensatz steht zu dem späteren verkehrten und unheilvollen Partikularismus der ,,Kinder Abrahams", gegen den auch Johannes der Täufer und Jesus eiferte.

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