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osten liegen. Eine ableitung für das wort in den ältern sprachen zu finden, ist mir bis jetzt nicht gelungen, auch mit huzv. 1877 scheint mir das wort nicht zusammengestellt werden zu dürfen, wie man wohl geglaubt hat, die lautlichen schwierigkeiten scheinen mir unüberwindlich. Nur im armenischen findet sich das ganz gleichlautende khavar, welches dasselbe wort sein mufs und „finsternifs“ bedeutet. Diese bedeutung scheint mir nun die grundbedeutung zu sein; die sonne kommt aus der finsternifs heraus und geht wieder in dieselbe zurück, man wird also den ausdruck sowohl für osten als für westen gebrauchen können.

Aus diesen untersuchungen geht nun hervor, dafs das éranische, ebenso wie die mehrzahl der übrigen indogermanischen sprachen, in der bezeichnung der himmelsgegenden mit dem sanskrit nicht übereinstimmt. Es sind nur zwei fälle denkbar: entweder die himmelsgegenden waren noch nicht fest bestimmt als die Indogermanen sich trennten und jedes volk hat sich später eigene bezeichnungen erfunden. Für diese ansicht könnte es nun namentlich sprechen, dafs auch Inder und Éranier in der bezeichnung der himmelsgegenden nicht übereinstimmen, wonach dieselben also auch in der arischen periode noch nicht fest bestimmt gewesen wären. Die Inder hätten demnach ihre bezeichnungen selbständig erfunden oder auch durch entlehnung erhalten, entweder von den Semiten oder von den Aegyptern, die nach Plutarch (de Is. et. Os. 32) dieselbe anschauung gehabt haben. Es ist aber auch die zweite möglichkeit denkbar dafs diese bezeichnungen wirklich schon in der urzeit festgesetzt wurden und die meisten indogermanischen völker dieselben nur vergessen haben. In dieser ansicht mufs uns bestärken, dafs gerade das celtische also derjenige zweig der indogermanischen sprachfamilie, der sich am frühesten abgetrennt hat — aufs schönste mit dem sanskrit übereinstimmt. Vgl. Pictet Origines II, 495 und die noch ausführlicheren mittheilungen bei Pott zählmethode p. 261 flg. Vollkommen erledigt ist

aber die sache auch hiermit noch nicht und bedarf noch

fernerer untersuchung.

Fr. Spiegel.

Spen ́ta.

Die bedeutungen des in der überschrift genannten wortes im altbaktrischen sind in Justis wörterbuche ganz richtig entwickelt, blos vom standpunkte der sprachvergleichung aus erlaube ich mir noch einige zusätze zu machen. Die ableitung des wortes çpenta ist klar: es ist mit dem suffixe ta aus der wurzel çpan abgeleitet, welche selbst, nach cl. 8 flectirt, einmal (Yt. 21, 4) im Avesta vorkommt. Dafs vor t ein schliefsendes n abgeworfen werde, ist im avesta noch viel weniger durchgreifende regel als im sanskrit, wie dies wörter wie granta, avakanta u. a. m. beweisen. Ueber die bedeutung ist die tradition einstimmig: sie übersetzt çpan durch afzūdan, vermehren, und spenta durch afzunik vermehrend. Das letztere wort wird an einigen stellen weiter dahin erklärt: ein vermehrer sei, der aus einer sache deren viele mache, demnach wäre çpenta in der bedeutung eines part. perf. act. aufzufassen. Es ist längst bemerkt worden, dafs ein unserem spenta ensprechendes afzün oder afzuṭ auf den münzen der Sasaniden als beiwort der könige neben gadman (= qharen anh) majestät, vorkommt. Die Sāsāniden rühmten sich mithin ebensowohl als spätere abendländische könige allzeit mehrer des reiches zu sein. Der ausdruck çpenta und sein späteres äquivalent afzūn war mithin ein ehrentitel, der den höchsten geistigen und irdischen gewalten beigelegt wurde, und es begreift sich mithin leicht, wie die bedeutung, vermehrend" in die von ehrwürdig, heilig" übergehen konnte. Dafs wirklich schon die Parsen dem worte çpenta diese bedeutung zutheilten, erhellt aus den schriften Neriosenghs, der dasselbe durch guru wiederBeiträge z. vgl. sprachf. V. 4.

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giebt und die ameša-çpenta meist amarā: gurava: benennt. Der bedeutungsübergang ist also ein ganz ähnlicher wie im lat. augustus (vergl. besonders Corssen in d. zeitschr. III, 269 fg.).

"

Aus dem sanskrit hat man çpenta öfter zu erklären gesucht und hat es stets auf die wurzel çvi, çu zurückgeführt, welche theils wachsen, schwellen" (Bopp), theils „glänzen, helle sein" (Benfey) bedeuten sollte. Noch näher liegt aber das lautlich vollkommen entsprechende çvan, das sich in den veden einige male am ende von compositen findet, wie matariçvan in der mutter schwellend (cf. Roth zu Nir. VII, 26) durgrbhiçvan. Die erklärung, welche die scholiasten vou çvan geben, stimmt zu der, welche wir oben für çpan gefunden haben. Aus dem weitern kreise der indogermanischen sprachen schliefst sich, wie längst bekannt, slav. svętu und lit. szvèntas heilig an çpenta an, auch das deutsche hun, hüne (vgl. Gerland in d. zeitschr. X, 275 flg.) scheint sich mir besser an çvan als an çvi anzuschliefsen *).

*) Dem slaw. svetu entspricht genau zunächst got. svinths (stark, gesund); vgl. Miklosich lex. palaeo-slov. s. v. svetu. anm. d. red.

Fr. Spiegel.

Zur neusten geschichte der slawischen
sprachforschung.

In nummer 347 (30. dec. 1866) der Petersburger Zeitung (Peterburgskija vědomosti) erzählt jemand, der sich in Prag aufgehalten hatte, unter anderm sein letztes gespräch mit dem dortigen professor Hattala, das sich auf Russland, namentlich auf dessen stellung zum slawenthum bezog. Nachdem erwähnt ist, dafs die slawische philologie den russischen gelehrten sehr verpflichtet sei, namentlich Vostokov's verdienste hervorgehoben sind, heifst es weiter: „Schleicher (vormaligen professor an der universität Prag, jetzt in Jena) hält er (d. i. Hattala) für einen sehr oberflächlichen philologen, und was die hauptsache ist, kann ihm nicht verzeihen, dafs er das slawenthum von oben herab behandelt, als ein abgelebtes element. Jetzt ist professor Hattala damit beschäftigt, seine lateinisch geschriebene abhandlung zu beenden mit dem zwecke, die fehler und unzuverlässigkeiten (nevěrnosti) nachzuweisen, die von Schleicher in bezug auf slawische philologie begangen sind. Da er den von unsern (d. h. den russischen) slawisten (Sreznevskij, Biljarskij, Grigorovič) erreichten resultaten gerechtigkeit widerfahren läfst, vermag er sich auf keine weise zu erklären, warum viele bis auf die gegenwart deutschen gelehrten den vorzug geben, sogar in solchen fragen, die vorzugsweise von russischen oder auch gelehrten andrer slawischer völker gelöst werden könnten. Professor Hattala glaubt, dafs die deutsche wissenschaft sich niemals unparteiisch zum slawenthum verhalten wird".

Wir schicken diese stelle der Petersburger Zeitung der besprechung der darin angekündigten schrift voraus, weil durch sie die tendenz und der eigentliche zweck dieser letzteren klar genug dargelegt wird. Der titel der Hattala'schen schrift lautet: De contiguarum consonantium mutatione in linguis slavicis scripsit Martinus Hattala (ex

actis reg. scient. societ. Bohemicae. Ser. V. tom. XIV) Pragae 1865 (doch erst 1867 erschienen). Was den vorwurf gegen die deutsche wissenschaft betrifft, deren unparteilichkeit in der ganzen welt anerkannt ist, so können wir den füglich auf sich beruhen lassen. Wenn aber herr Hattala Schleicher verachtung des slawenthums vorwirft, so möchten wir ihn aufmerksam machen auf eine stelle der Schleicherschen schriften, die er, der diese schriften durchsucht hat, um angriffspunkte zu finden, sicher kannte, aber zu ignoriren für gut fand, sprachen Europas p. 200: „Zu diesem echt flexivischen und alterthümlichen formenreichthum gesellt sich noch, oder es folgt vielmehr aus ihm, eine groíse durchsichtigkeit des grammatischen baues; aus jeder wurzel erwächst ein weitverzweigter stammbaum von ableitungen, die klar als solche erkennbar sind und deren jede eine bestimmte beziehung ausdrückt. Frisch ist noch das leben im slawischen im vergleich mit unsern abgelebten sprachen und diese fähigkeit, ableitungen aller art zu bilden (das nomen ist nicht minder lebenskräftig) ersetzt den mangel, welcher der sprache daraus erwächst, dafs sie in der zusammensetzung viel mehr gehemmt ist, als namentlich deutsch und griechisch". Spricht man so von sprachen und völkern, die man für abgelebt und verfallend hält? Wunderbar wäre es auch, wenn herr Hattala nicht gewufst hätte, dafs Schleicher in zwei slawischen sprachen, im böhmischen und russischen, schriftstellerisch thätig gewesen ist; er citirt sogar p. 54, n. 144 eine russische abhandlung von Schleicher. Hält man es denn für der mühe werth in sprachen zu schreiben, denen oder deren trägern man keinen cultureinflufs mehr zugesteht? Jene äufserung war also, um kein stärkeres wort zu brauchen, sicher nicht unparteiisch. Aber partei oder nicht, sehen wir, worauf es vor allem ankommt, ob Hattala durch seine schrift die Schleicherschen forschungen beseitigt und etwas besseres an deren stelle gesetzt hat. Erreichte er das, so wird jeder, und Schleicher zuerst, bereit sein das verdienst anzuerkennen.

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