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In Hammurabi's Gesetz ist aber die Sachlage eine durchaus andere. Bei ihm ist regelmäßig vom „Kinde" mâru (Ideogramm TUR) die Rede; soll dagegen unterschieden werden, so wird ausdrücklich vom Sohne ablu (Id. TUR. UŠ „männliches Kind“) und von der Tochter martu (Id. TUR. ŠAL ,,weibliches Kind") gesprochen. Richtig ist freilich, daß in dem völlig unmißverständlichen Falle, wo der Vater den Söhnen Frauen freit (§ 166), die Söhne nur als ,,Kinder" bezeichnet werden. Aber daß wir diesen Spezialfall nicht verallgemeinern dürfen, beweist u. a. deutlich der das Praelegat (o. S. 36) behandelnde § 165, welcher lautet:

„Nimm an: ein Mann schenkte seinem Sohne (TUR. UŠ), den er bevorzugt, Acker, Garten und Haus und hat ihm darüber eine gesiegelte Urkunde ausgestellt, und später ist der Vater gestorben; wenn dann die Geschwister (s. § 180 wörtlich die Brüder') teilen, soll er das Geschenk' des Vaters vorwegnehmen und im übrigen sollen sie sich in die väterliche Habe zu gleichen Teilen teilen." Es begreift sich, daß eine Bevorzugung durch eine Zuwendung an liegenden Gütern nur einem Sohne zukommen kann.

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Der Verwirrung hat schon Scheil, der in der Übersetzung meist noch richtig zwischen „Kind“ und „Sohn“ scheidet, dadurch vorgearbeitet, daß er in der Transskription mit einer Ausnahme nur mâru „Kind“ setzt. Sehr lehrreich für diesen Wirrwar ist der § 170. Hier wird bestimmt, daß die Kinder der Magd, die der Vater anerkannt hat, mit den Kindern der Ehefrau zu gleichen Teilen erben sollen. Aber der Sohn (TUR. UŠ), das Kind (1UR) der Gattin," soll zuerst wählen. Das heißt, ein Sohn aus einer vollgültigen Ehe hat vor seinen sämtlichen Geschwistern den Vorzug. Der Singular erklärt sich hier wohl durch die Regel, daß die Zeugung von Kindern einer Magd und besonders deren Anerkennung meist dann erfolgte, wenn auf Nachkommenschaft von der Frau keine Hoffnung mehr war, und wenn sie sich doch noch einstellte, schwerlich mehr sehr zahlreich ausfiel. Wenn aber hier die deutschen Bearbeiter unter den zur Teilung zugelassenen nur die Söhne verstehen1), so wird dadurch der Sachverhalt vollkommen verschoben.

§ 172 bestimmt, daß im Falle keine Verschreibung (nudunnu) auf den Todesfall vorhanden war (s. o.), die Frau (außer ihrer ganzen Mitgift) einen Anteil am beweglichen Vermögen ihres Mannes wie ein Sohn vermählt, wozu man vergleiche, was, auch hier im Kern genau die Sachlage treffend, der vielgeschmähte Herodot über solche Frauen und deren Verpflichtung zur Keuschheit in dem von ihm besuchten babylonischen Tempel berichtet, ein neuer Beweis für seine in der Hauptsache jedesmal erprobte und nicht zu erschütternde Glaubwürdigkeit!

1) Auch D. H. Müller, der im übrigen hier richtig zwischen Kindern“ und „dem Sohne“ scheidet, beginnt seine Übersetzung des § 170: „Wenn einem Manne seine Gattin Kinder (Söhne) geboren und seine Magd Kinder geboren hat. . . . “ Der § 170 setzt nur voraus, daß unter den von der Gattin geborenen Kindern ein Sohn vorhanden ist.

(kîma TUR. UŠ išten) erhalten solle. Auch das hat seinen guten Sinn. Denn wir wissen aus § 178 ff., daß ab intestato eine erbrechtliche Bevorzugung der Söhne stattfand: die Tochter. der nicht eine Mitgift ausgesetzt war, erbt mit den Brüdern zu gleichen Teilen, aber den Brüdern verbleibt die Nutznießung am schwesterlichen Anteil (s. speziell § 180).

Nur an der Mitgift hat also die Frau ein Eigentum. Wenn also im Falle des § 172 die Witwe einen Anteil wie den eines Sohnes erhält. so liegt darin die wichtige Bestimmung des vollen Eigentumserwerbs! Ebenso erhält in § 191 (o. S. 36/7) das zu entlassende Adoptivkind ein Drittel Sohnes-Anteil.

In der Regel also und das ist von großer Wichtigkeit das Gesetz vom Kinde", nicht vom Sohne".

spricht

Dagegen handeln z. B. § 168/9 nur oder vorwiegend von der Verstoßung des Sohnes", die nur durch richterliches Urteil und erst nach der zweiten Verfehlung ausgesprochen werden darf. Denn es wird hier ausdrücklich von der Sohnschaft (ab-lu-tum) gesprochen, so daß der Ausdruck mâru „Kind" ohne Gefahr eines Mißverständnisses verwendet werden konnte.

Soviel für diesmal. Es wird klar sein, dass. wer Hammurabi's Gesetz juristisch und kulturgeschichtlich verwerten will, sich nicht auf die Übersetzungen verlassen darf, sondern das Original befragen muss.

Zwanzig Jahre sind bald vergangen, seitdem ich im Winter 1884/85 für Mommsen's Übungen die Haftung des conductor operis für custodia, ein Kapitel aus meiner 1883 verfaßten, die Locatio conductio operis behandelnden juristischen Doktor- und Referendararbeit, bearbeitete, und deren sechzehn seitdem ich. Mommsen's früherer Anregung endlich folgend, es in der Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte1) veröffentlichte. Den babylonischen Rechtsaltertümern die, ihnen gerade seitens eines für sie philologisch-historisch und juristisch also Vorbereiteten gebührende. nachdrückliche Aufmerksamkeit zuzuwenden, bin ich inzwischen durch andere, das Verkehrswesen und seine Normen nicht außer Acht lassende Arbeiten verhindert worden.

Wenn ich nunmehr der Haftung des Unternehmers nach römischem Recht eine das babylonische Familienrecht betreffende Spezialuntersuchung folgen lasse, und dergestalt der Kreis meiner Studien von Babylon bis Rom sich wie auf anderen Gebieten, so auch hier zu schließen beginnt, so gereicht es mir zur wehmütigen Befriedigung, daß dieses gerade in dem Heft dieser Beiträge geschieht, das dem Andenken und dem Vermächtnis unseres unerreichbaren Vorbildes in der Vereinigung und Beherrschung der Philologie, der Geschichte und der Jurisprudenz gewidmet ist.

1 Romanistische Abteilung Bd. IX.

42

La lettre de Pompeius Propinquus

à Galba et l'avènement de Vitellius en Germanie.

Par Philippe Fabia.

I.

Vers la fin de l'année 68 l'empereur Galba, nous apprend Plutarque, 1) était avisé par des lettres fréquentes de ses procurateurs que dans les deux armées germaniques régnait une agitation dangereuse. Quelques jours après les kalendes de janvier 69 il recevait du procurateur de Belgique, Pompeius Propinquus, la nouvelle qu'une révolte militaire avait éclaté dans la province supérieure. C'est par la mention et l'analyse de cette lettre que Tacite commence le récit proprement dit des Histoires (I. 12):,,Paucis post kalendas Ianuarias diebus Pompeii Propinqui procuratoris a Belgica litterae adferuntur, superioris Germaniae legiones, rupta sacramenti reverentia, imperatorem alium flagitare et senatui ac populo Romano arbitrium eligendi permittere, quo seditio mollius acciperetur“. Quand on compare la lettre ainsi résumée avec la narration détaillée de l'évènement, telle que Tacite l'a faite plus loin (I, 55—57), on doit, ce me semble, remarquer à première vue deux disparates, et je m'étonne que nul ne les ait encore signalées.

L'armée de la Germanie supérieure, celle que commandait Hordeonius Flaccus, comprenait alors trois légions, la IVe Macedonica. la XXI Rapax, la XXII Primigenia. 2) L'analyse de la lettre donne nécessairement à entendre qu'elles prirent part toutes les trois à l'acte dénoncé. Or il résulte de la narration ultérieure que deux seulement s'en rendirent coupables. Tandis que, le 1er janvier 69, les légions de la province inférieure, celles

1) Galba, 19. 1-3, éd. Sintenis. M. Car. En. Borenius a très bien montré le premier (De Plutarcho et Tacito inter se congruentibus, Helsingsforsiae, 1902, p. 147 et suiv.) que la lettre de Pompeius Propinquus relative à la sédition du 1er janvier est distincte de ces lettres relatives aux symptômes de la révolte. Ce qui, dans Plutarque, correspond au passage ou Tacite mentionne l'arrivée de la lettre, c'est vers le début du ch. 23: voóμevos dé ὁ Γάλβας . .

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2) Hist., I, 55-56, 61. Comp. W. Pfitzner, Geschichte der römischen Kaiserlegionen, Leipzig, 1881, p. 117.

que commandait Vitellius, renouvelaient, quoique de mauvais gré, leur serment à Galba,,,in superiore exercitu quarta et duetvicensima legiones, isdem hibernis tendentes, ipso kalendarum Ianuariarum die dirumpunt imagines Galbae, quarta legio promptius, duetvicensima cunctanter, mox consensu. Ac, ne reverentiam imperii exuere viderentur, senatus populique Romani oblitterata iam nomina sacramento advocabant... Nocte, quae kalendas Ianuarias secuta est, in coloniam Agrippinensem aquilifer quartae legionis epulanti Vitellio nuntiat, quartam et duetvicensimam legiones, proiectis Galbae imaginibus, in senatus ac populi Romani verba iurasse". Quant à la XXIe lègion, Tacite n'en parle pas. Le premier désaccord porte donc sur le nombre des révoltés. Le second porte ou a l'air de porter sur leur conduite. S'étant mis en état de rébellion manifeste contre Galba, d'après la lettre ils réclament un autre empereur et laissent au sénat et au peuple le droit de l'élire. d'après la narration ils prêtent serment au sénat et au peuple. Cette version ne revient-elle pas à dire qu'ils rétablissent, autant que cela dépend d'eux, le gouvernement républicain?

Nous verrons tout à l'heure que non, malgré l'apparence. Mais le premier désaccord est bien réel et il résulte de ce que Tacite ou sa source a mal résumé la lettre du procurateur. Si, dans la narration détaillée. il n'est point parlé de la XXIe légion, c'est sans nul doute qu'elle ne fit rien de notable le 1er janvier, qu'elle se résigna. comme les légions de l'autre province, à la prestation du serment normal. Le mouvement insurrectionnel du 1er janvier fut l'œuvre de deux légions seulement. Quoi de plus naturel que l'attitude réservée de la XXI légion? Isolée au bout de la province. dans ses quartiers de Vindonissa. 1) elle devait attendre. quel que fût son désir de renverser Galba. que les plus forts, les deux légions de Mogontiacum.2) les quatre légions de la province inférieure.") donnassent le signal de la révolution. Elle s'y rallia certainement dès qu'elle en eut connaissance. Mais, la distance entre Mogontiacum. où avait éclaté la sédition du 1er janvier. et Vindonissa étant à peu près le double de la distance entre Mogontiacum et Colonia Agrippinensis.4) puisque la nouvelle, tout de suite portée à Vitellius, ne lui parvint que dans la nuit du 1er au 2 janvier. elle ne put guère parvenir à la XXI

1) Hist., IV, 70; comp. IV, 61. 2) Hist., IV., 25, 37, 59, 61.
Comp. Pfitzner, p. 117 et suiv.

3) Hist., I, 55.

4) Les mesures de la table de Peutinger (éd. Ern. Desjardins) donnent, réduites en kilomètres, pour la distance de Colonia à Mogontiacum 167 k., pour celle de Mogontiacum à Vindonissa 337 k. Ritter, jugeant la distance de Mogontiacum à Colonia trop grande pour que Vitellius ait pu savoir dans la nuit du 1er au 2 janvier ce qui s'était passé le 1er à Mogontiacum, conjecture que les deux légions insurgées hivernaient au plus loin à Confluentes (82 k. de Colonia). Mais

il oublie que le porte-aigle (et les autres messagers) ont usé de la poste.

légion dans la journée du 2 janvier. Au cours de cette même journée l'armée de la Germanie inférieure avait salué Vitellius empereur. 1) Les deux légions de Mogontiacum en furent informées et se déclarèrent pour ce prétendant le lendemain, 3 janvier.2) Quant à la légion de Vindonissa. quoique Tacite date du 3 janvier l'adhésion de toute l'armée supérieure, et superior exercitus, speciosis senatus populique Romani nominibus relictis, tertium nonas Ianuarias Vitellio accessit", 3) il parait impossible qu'elle ait été imformée et se soit déclarée ce jour là même: car, arrivée à Mogontiacum, la nouvelle de Colonia avait encore les deux tiers du chemin à faire pour atteindre Vindonissa. Le plus probable est que la XXIe légion se prononça le 3 janvier contre Galba sous l'influence de l'autre nouvelle, et un peu plus tard pour Vitellius sous l'influence de celle-ci. A cause de son isolement lointain elle n'avait rien fait de notable le 1er janvier. elle ne fit les jours suivants qu'accepter les choses accomplies, à aucun moment elle ne prit aucune initiative. L'effacement de son rôle explique. sans l'excuser entièrement, le silence de Tacite à son égard dans la partie de la narration détaillée qui correspond à la lettre de Pompeius Propinquus. Et, pour la même raison, dans la partie de cette narration qui excède chronologiquement le contenu de la lettre Tacite ne se fait pas scrupule d'attribuer à l'armée supérieure ce qui ne convient qu'à sa portion principale. Il a commis cette inexactitude non seulement en datant du 3 janvier l'adhésion totale de l'armée supérieure à Vitellius, mais aussi en ajoutant:,,Scires illum priore biduo non penes rem publicam fuisse"; car l'apparente soumission à la république pendant les deux premières journées de janvier fut l'attitude des deux légions de Mogontiacum assermentées au sénat et au peuple, mais non celle de la XXI légion assermentée à Galba; et celle-ci ne quitta sans doute que le 3 janvier l'obédience officielle de Galba pour se mettre sous celle de la république. On le voit, la double faute que nous constatons en cette fin du récit est identique à la faute qui a été commise dans le résumé de la lettre.

Elle a été commise par l'historien résumant la lettre, et non par le procurateur l'écrivant. On ne peut alléguer, pour disculper Tacite ou sa source, ni que Pompeius Propinquus s'était trompé faute de renseignements assez précis ni que, sous le coup de l'émotion. il avait involontairement donné à sa pensée une expression trop générale. Le jour où Galba adopte Pison. il sait l'exacte vérité sur les événements du 1er janvier en Germanie supérieure. L'empereur sait, et Tacite lui fait dire dans son discours à Pison, qu'il y a deux légions séditieuses:,,Ne tamen territus fueris, si duae legiones in hoc concussi orbis motu nondum quiescunt".4) Dans son allocution du même jour aux prétoriens, tout en atténuant à dessein la gravité de la révolte, il désigne avec précision les rebelles: ;, Ultro ad

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