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an dem Gößendienste sie zu zwingen. Aber für ' keinen, Preis wollte dieser sie hingeben. Als nun aber Eusebius durch den Rausch, dem er sich bei der heidnischen Opfermahlzeit überlassen, in tiefen Schlaf versunken war, rissen die Heiden die Julia mit Gewalt aus dem Schiffe. Der Anführer versprach ihr die Freiheit, wenn sie opfern wolle. Sie antwortete aber: Der Dienst Christi, dem ich täglich mit reinem Herzen diene, das ist meine Freiheit. Sie wurde gemißhandelt, ange spieen, in's Gesicht geschlagen; aber sie sprach: Mein Herr Jesus hat sich für mich in's Gesicht schlagen und anspeien lassen, warum sollte ich nicht um seinetwillen mich in's Gesicht schlagen und anspeien lassen. Als sie gegeißelt wurde, sprach sie: Ich bekenne den, der für mich gegeis Belt worden. Und so trug sie Alles geduldig in dem Glauben an ihren Erlöser und in der Liebe zu ihm bis zum Mårtyrertode.

Als eben jener Geiserich im J. 455 Rom erobert und geplündert hatte; wurde wiederum von dem vandalischen Heere eine Menge Gefangener nach Afrika fortgeschleppt. Sie sollten in das Innere des Landes verkauft werden, Månner wurden von ihren Frauen, Kinder von ihren Eltern getrennt. Da ließ der Bischof Deogratias von Carthago alles Gold und Silbergeråthe einschmelzen und das gelösete Geld gebrauchte er, deuen, welche in die Leibeigenschaft fortgefchleppt werden sollten, die Freiheit zu verschaffen, die von einander getrennten Familienglieder wieder

zusammenzuführen. Da kein, anderer Plak hinreichte, die so große Menge zu fassen; so gab er zwei große Kirchen zu ihrer Aufuahme und er verfah diese mit Spreu und Betten. Auch be stimmte er für Jeden täglichen Unterhalt nach Verhältniß des Standes. Da viele von der ungewohnten Schiffarth und durch die harte Be handlung während der Gefangenschaft krank geworden waren; so ging er mit Aerzten zu bestimmten Zeiten unter ihnen herum, es wurden ihm Speisen nachgetragen, welche er nach Vers hältniß ihres verschiedenen Befindens nach der årztlichen Vorschrift ihnen austheilte. Des Nachts besuchte er sie an ihren Betten, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Die Altersschwäche konnte diesen ehrwürdigen Mann in seiner frommen Thätigkeit nicht hindern. Je mehr ein sols cher geistlicher Vater für eine solche bedrückte Ges meinde seyn mußte; desto größer war die Trauer derselben, als er starb, nachdem sie erst drei Jahre dieser våterlichen Leitung genossen hatte.

Vier und zwanzig Jahr blieb die Gemeinde verwaiset, da die Vandalen die Wahl eines neuen Bischofs nicht gestatteten. Erst unter der Regierung des sich anfangs nicht so verfolgungssüchtig zeigenden Königs Hunnerich, gelang es dem oströmischen Kaiser Zeno, die Erlaubniß zur Wahl eines neuen Bischofs auszuwirken. Aber der vandalische König machte dabei eine für seine römischen Unterthanen sehr verfängliche und harte, obgleich in Rücksicht auf seine Verhältnisse zum

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oftrömischen Reiche nicht unbillige Bedingung, die arianischen Gemeinden sollten dort auf glei che Weise freie Religionsübung erlangen. Wenn piese nicht erfolgte, so sollte der Bischof von Care thago und die übrigen nicht arianischen Bischöfe und Geistlichen der nordafrikanischen Kirche une ter die Mauren verbannt werden *).

Da die Geistlichen zu Carthago wohl voraussehn konnten, daß die Annahme dieser mißlichen Bedingung dazu werde gebraucht werden,

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*) Jm Verhältnisse zu dem oftrömischen Kaiser war freis lich die Bedingung nicht so unbillig, denn mit wels chem Rechte konnte dieser für seine Glaubensgenossen in den Staaten des fremden Monarchen die Freiheit verlangen, welchen er selbst doch den Glaubensgenossen Senes nicht bewilligen wollte? Noch dazu waren die Arianer im oströmischen Reiche größtentheils ihrer Abs stammung nach den Vandalen verwandt, Soldaten der deutschen Hülfsvölker oder deren Nachkommen. Wir finden auch noch dabei die merkwürdige Bedins gung, daß es den arianischen Bischöfen im Orient ers laubt seyn solle, in welcher Sprache sie wollten, zu predigen, quibus voluerint linguis populo tractare, Was wohl darauf hindeutete, daß man damals in der griechischen Kirche den Gebrauch der noch rohen deuts schen Sprache als einer zu profanen, bei dem Gottess dienste nicht zulassen wollte. Anders hatte Chrysosto mus gedacht, der. absichtlich einen gothischen Presbys ter in gothischer Sprache vor den feinen Griechen predigen ließ, um ihnen anschaulich zu zeigen, wie das Christenthum dazu bestimmt fey, in alle Völker und Zungen mit seiner göttlich bildenden Kraft eins audringen.

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manche Verfolgungen gegen die unterdrückte Parthei zu veranlassen und zu beschönigen; so erklärten sie: Unter einer solchen Bedingung wollent wir keinen Bischof haben, möge der Christus, der bisher die Kirche geleitet, auch fernerhin sie leiten! Aber die Gemeinde sehnte sich zu sehr, wieder einen Bischof zu haben, und fie drang darauf, daß ein solcher gewählt werde. Die Wahl tráf einën Mánn, der durch seinen frommen Elfer und seine Glaubenskraft diesen schwierigen und gefährvollen Verhältnissen wohl gewachsen war, den Eugenius. Seine Weihung war ein großes Fest, insbesondere für die Jus gend, die noch nie einen Bischof in der Kirche, gesehn hatte. Er zeigte, wie viel Einer im Geistë des Glaubens und der Liebe auch mit geringem menschlichen Mitteln könné. So arm seine Kir che auch war, da ihr die Vandalen alle ihre Güter genommen hatten, sö konnte er doch unter die große Menge der Nothleidenden reiche Almofen austheilen. Was ihm täglich durch fromme Menschen dargereicht wurde, war an demselben Tage schon vertheilt und Gott ließ es ihm an keinem Tage an Mitteln fehlen, seine Liebe auszuüben. Solche Liebe mußte wohl Vieler Her. zen zum Geben erwecken. Aber je größere Verehrung er sich durch einen solchen Wandel selbst bei den über die Glaubenslehre anders Denkenden erwarb, je mehr er eben dadurch zur Ausbreitung seines Glaubens auch unter den Vandalen wirken konnte, desto mehr mußte die Ei

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fersucht der arianischen Geistlichen und der Haß des tyrannischen Fürsten dadurch gegen ihn erregt werden. Es wurde von ihm verlangt, er solle Alle, welche in vandalischer Landestracht seine Kirche besuchten, zurückweisen. Eugen ertheilte die christlich männliche Antwort: Das Haus Gottes steht Allen offen, keiner kann, die in dasselbe eingehen wollen, zurückweisen.“

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Es wurden nun an den Kirchthüren Leute ausgestellt, welche die in vandalischer Tracht hineingehenden Männer und Weiber, unter denen viele auch römischer Abkunft waren, solche nåmlich, welche im Dienste des Hofes standen, alle diese gewaltsam ergreifen und mißhandeln sollten.

Nach manchen einzelnen harten und grausamen Maßregeln wurden vier tausend neun Hundert sechs und siebzig Geistliche, und andere durch ihren Eifer ausgezeichnete Männer zur Verban nung in eine afrikanische Wüste verurtheilt. Es waren unter ihnen viele Kranke, Greise, denen das Alter schon das Gesicht geraubt hatte. Als sie in den numidischen Gränzstädten Sicca, Veneria und Lares, von wo die maurische Mannschaft sie abholen sollte, angelangt waren, kamen zwei vornehme vandalische Staatsbeamte zu ihnen und suchten sie zu überreden, daß sie doch in den Willen des Königes, der ihnen große Ehre erweisen werde, sich fügen mögten; aber ihre Antwort war: Wir sind Christen, wir sind rechtgläubige Christen. Man schloß sie nun in einem ganz engen Gefängnisse ein, wo sie so

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