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die verborgenen Gedanken der Menschen. richten wird. Ich weiß zwar wohl, daß ich als ein unnüßer Knecht nicht gethan habe, wie ich sollte, doch der Herr weiß, was bisher mein Wille war.“ Nachdem er sie nochmals auf das feierlichste be schworen, seinem Unterrichte treu zu bleiben, sich seiner geistlichen Stiftungen in den Klöstern anzunehmen, nachdem er ihnen, die er im Herzen trug, Lebewohl gesagt, fiel er auf seine Kniee und empfahl die ihm anvertrauten Schafe im Gebete dem ewigen Hirten. Als er schon den lezten Zügen nahe war, ließ er noch einmal seine Schüler vor seinem Bette sich versammeln, und während sie einander weinend untarmten, sagte er noch einmal: Ich kann nun nicht mehr mit euch reden, und ihr werdet mich nicht mehr bei euch sehen, lebt also wohl in Frieden, laßt mich nun zur Ruhe gehen." Man bemerkte, wie er lange, gen Himmel blickend, still betete. ~Dann betete er laut:,,Herr, nun låssest du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast. O, gedenke doch, daß du mich aus einem Erdenkloße gemacht hast. Gehe nicht ins Gericht mit deis nem Knechte, denn vor die ist kein Lebendiger gerecht. Gedenke meiner, der du allein ohne Sünden bist, Weltheiland Christus, führe mich aus dem Leibe dieses Todes, und rette mich in dein himmlisches Reich. Du warst stets mein Beschüßer, in deine Hände empfehle ich meinen Geist. Ich weiß, daß ich es nicht verdiene, dein Angesicht zu schauen. Doch du weißt, daß meine

Hoffnung stets auf deine Barmherzigkeit geseht war, und daß ich fest im Glauben an dich vers harrte und im Bekenntnisse deines - Namens thue ich den legten Athemzug. Nimm mich also auf nach beinet großen Barmherzigkeit, und laß meine Erwartung nicht zu Schanden werden. Deine gnädige Hand beschüße mich, und führe mich nach den Orte der Erquickung, sey es auch die lehte Hütte, welche du deinen Dienern, und denen, die dich fürchten, bereitet hast.” Und uns ter dem Gebete verschied er *).

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*y Zu den in den vorhergehenden Lebensbeschreibungeń angeführten Beispielen von der Gewalt, welche die Religion über rohe, verwilderte Gemüther ausübté, “ mögen wir hier noch dieses hinzusehen. Der Abe Ebrolf (Euroul) hatte sich mit seinen Mönchen in einem dicken von wilden Thieren und Räubern bewohne ten Walde niedergelassen. Einer der Räuber kam zu ihnen, und bei ihrem Anblick von Ehrfürcht ergriffen, sprach er zu ihnen: Ihr habt hier keinen für euch passenden Ort gewählt. Die Bewohner dieses Wals des leben vom Raube, und können in ihrer Mitte, Keinen dulden, der von eigner Hände Arbeit sich ers nährt. Ihr könnt hier nicht lange sicher wohnen. Was wollt ihr aber auch in dieser wilden, unfruchts baren Gegend machen?" Der Abt Ebrolf antwortete ihm: Wisse, mein Bruder, daß der Herr mit uns ist, und da wir unter feinem Schuhe stehen, fürchten wir die Drohungen der Menschen nicht, denn Er selbst hat es gesagt: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib tödten und die Seele nicht mögen tödten. Denn wise, daß der Herr seinen Knechten audy in der Eins dde Nahrung zu reichen vermag. Und auch du kannst

IV.S

Gregor, der Große, römischer Bischof, v. J. 590 an.

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Aus der stillen Ruhe des Mönchsthums, in die er sich häufig zurücksehnte, war Gregor in eine unruhvolle, vielseitige Thätigkeit, in eine

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dieses Reichthums mit theilhaftig werden, wenn du
das schlechte Gewerbe aufgiebst, und dem wahren les\
bendigen Gott zu dienen gelobst, denn unser Gott
vergißt alles Böse, was der Sünder gethan hat, an
dem Tage, wann er sich bekehrt von allen seinen Suns
ben, wie der Prophet spricht. (Hesek. 18, 21.) Also,
mein Bruder, verzweifele nicht an der Güte Gottes
wegen der Größe deiner Sünden, sondern folge der
Ermahnung jenes Psalms (Ps. 34.): „Laß vom Bd,
fen, und thue Gutes,“ und sey überzeugt, daß,,die Au-
gen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Oh.
ren hören auf ihr Schreien." Aber auch das schreckliche
Wort ertöne vor deinen Ohren: das Antliß des Herrn
stehet über die, so Böses thun, daß er ihr Gedächts
niß ausrotte von der Erde." Der Räuber ging dars
auf hinweg; aber die von dem ehrwürdigen Abt im
herzlichen eindringlichen Tone zu ihm gesprochenen
Worte hatten einen tiefen Eindruck in seiner Seele
zurückgelassen. Am andern Morgen eilte er zu den
Mönchen zurück, er brachte dem Abt von seiner Ars
muth zum Geschenk drei seiner schlechten Brote und
eine Honigscheibe, er gelobte mit gerührtem Herzen
Besserung seines Lebens, und blieb dort als Mönch
zurück. Und nach seinem Beispiele wurden viele
andere Räuber dieses Waldes durch die Ermahnun
gen des frommen Mannes bewogen, entweder Mönche

Menge von Geschäften, die zum Theil dem geistlichen Leben und Berufe ganz fremdartig waren, hineingeworfen worden. Italien wurde von den das römische Gebiet häufig bedrohenden Longobarden verwüstet *), und Gregor hatte als einer der

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zu werden, oder den Landbau anzufangen, und auf eine rechtschaffene Weise von ihrer Hånde Arbeit sich zu ernähren. (Das Leben dieses Abtes in Mabillon Acta S. O, B. T. I. fol. 356.)

Ein anderer frånkischer Abt dieser Zeit, Launanne (Loumon), wurde in seiner Zelle von Räubern übers fallen, aber das Ehrwürdige seiner Erscheinung erschüt "terte sie so, daß sie zu seinen Füßen niederfielen, fethe Knice umfaßten und ausriefen: Schone unseret heiliger Gottesmann!" Er antwortete:,,Warum bittet ihr um Schonung, meine Kinder, weshalb feyd ihr hieher gekommen?" Sie gestanden ihm nun Als les, und er antwortete voll Sanftmuth: Der Herr

erbarme sich eurer, meine theuersten Kind Feht auf

Gottes Erbar:

und entfagt euren Räubereien, damit mung euch zu Theil werde." (L. c. fol. 336.) *) In Rücksicht auf die Zerstörung der römischen Welt zu seiner Zeit sagt Gregor in einer Predigt: Jene Heilige, an deren Grabe wir stehen, erhoben sich im Geiste, die damals blühende Welt zu verachten. Es war damals langes Leben unter den Menschen, stete Wohlfahrt, Ruhe und Frieden und doch da in sich selbst die Welt, noch blühete, war sie in den Herzen Jener schon hingewelft. Seht! schon ist die Welt in sich selbst hingewelft, und noch blühet sie in unserm Herzen. Ueberall Tod, überall Trauer, überall Zerstds rung, von allen Seiten werden wir geschlagen, von allen Seiten wird uns Bitteres gereicht - und doch

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mächtigsten Vasallen des oströmischen Kaisers für die Vertheidigung des Landes mit zu sorgen; in der Mitte zwischen den eroberungssüchtigen Longobarden, den oft pflichtvergessenen Statthaltern des oströmischen Reichs und einem rånkevollen Hofe, wir können uns denken, welche traurige Lage für einen als Mönch erzogenen Mann, der fo gern nur ganz der geistlichen Wirksamkeit ge lebt hätte! Daneben die Sorgen für die Vers waltung der zahlreichen Güter, welche die romische Kirche in verschiedenen Welttheilen und Låndern und in verschiedenen Reichen besaß, und deren Einkünfte dem Bischof für die Verwaltung feines Amtes, für die Ernährung der Menge von Armen, die Loskaufung der Menge von Gefan

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mit blindem Sinn der irdischen Begierde lieben wir das Bittere der Welt selbst, wir folgen der dahin fliehenden Welt nach, wir flammern uns fest an die dahin sinkende Welt, und weil wir die Sinkende nicht halten können, so sinken wir selbst mit ihr, die wir in ihrem Sinten halten wollen, dahin. Einst fesselte uns die Welt an sich durch ihre Ergdklichkeiten, jekt ist sie so voll Leiden, daß sie selbst uns zu Gott hin weiset. Das Dahinfallen dieser irdischen Dinge zeigt, wie sie auch damals fast nichts waren, als sie fest zu stehen schienen. Dies bedenkt also wohl, um zur Liebe des Ewigen euer Herz hinzurichten, damit ihr die ir dische Herrlichkeit verachtend, durch unsern Herrn Jes sus Christus zu der Herrlichkeit gelangen möget, die ihr schon im Glauben besißet.“ (In Evangel. II. Hom. 28.)

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