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um ein Landgut, der Andere um Lebensunterhalt. Man darf zwar auch um solche Dinge, wenn man deren bedarf, den allmächtigen Gott bitten, aber wir müssen uns zugleich erinnern, was uns unser Erlöser geboten hat: Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach feiner Gerech tigkeit; so wird euch solches Alles zufallen." Und an einer andern Stelle (Moral. L. 22. 43.):

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Das wahre Gebet besteht nicht in den Worten des Mundes, sondern in den Gefühlen des Her`zens, denn als eine mächtigere Stimme dringen zu dem verborgenen Ohr Gottes nicht unsere Worte, sondern unser Verlangen.” Wenn wir um das ewige Leben mit dem Munde bitten, und doch nicht mit dem Herzen es verlangen; fo ist unser Rufen doch nur ein Schweigen. Wenn wir aus der Fülle des Herzens darnach verlan. gen, so ist unser Schweigen doch ein Rufen zu Gott. Im Inwendigen also, im Verlangen des Herzens ist das verborgene Schreien, welches zu menschlichem Ohr nicht gelangt, und doch das Ohr des Schöpfers erfüllt." Von der Wirkung des heiligen Geistes im menschlichen Gemüthe fagt er: Der Hauch des heiligen Geistes erhebt die menschliche Seele, indem er sie berührt, und indem er die irdischen Gedanken unterdrückt, ent zündet er die Seele mit der Sehnsucht nach dem Ewigen, so daß sie an nichts mehr als an dem, was droben ist, Freude hat, und Alles, was von der Erde, von der menschlichen Verderbniß kommt, verachtet. Das verborgene Wort vernehmen, heißt

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also, das Wort, des heiligen Geistes im Herzen empfangen. Dies Wort kann wahrlich nur der fennen, wer es haben kann. Es wird empfunden, aber durch Morte läßt es sich nicht ausdrük. ken*),“, Von den mannichfachen Weifen, wie der heilige Geist die Menschen zu sich zieht und erzicht: Suweilen erweckt uns Gott durch. Liebe, bald durch Schrecken zur Buße, Bald zeigt er, wie nichtig das Gegenwärtige sey, und richtet die Sehnsucht, our Liebe, des Ewigen, auf, bald offens bart er zuerst das Ewige, damit sodann das Zeitliche in Jeiner Nichtigkeit erscheine. Bald stellt er uns unser eigenes Böse offen dar, und er weicht uns, so daß wir auch über das fremde Pose Schmerz empfinden. Bald hält er das Pole Anderer unfern Blicken entgegen, und in: dem, er uns dadurch zur Buße erweckt, bessert fr uns auf eine wunderbare Weise von unserm eigenen Bösen.

Gin Maun, der das Wesen des auf den in#ern Menschen zu wirken bestimmten Christen: thums fo gut fannte, mußte wohl erkennen, daß der, Der Mensch, um seine Brüder zum Heil zu füh ren, nichts anders thun kann, als durch Wort und Leben diese innere göttliche Kraft dem Her zen derselben nahe bringen; daß das Werk, das der Herr allein zu treiben sich vorbehalten, mit seinem Geißt, nicht durch menschlichen Me

**)^^,,Sentiri potest, sed strepitu locutionis exprimi are non potest."

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chanismus, oder menschliche Gewalt sich erzwingen aßt. Und wir finden bei ihm: wirklich manche schöne Aussprüche, die sich darauf beziehen, wenn gleich er durch einen nicht genug überlegten Et ser fortgerissen nach den hier ausgesprochenen Grundsäßen nicht immer getreu handelte. So erklärte er sich nachdrücklich gegen blinde Eiferer, welche die Juden in Italien mit Gewalt zur Taufe zwingen, oder in ihrer freien Religionsübung stören wollten. Einem Bischof von Neapel schreibt er (L. 13. ep. 12,) :,, Diejenis gen, welche mit aufrichtiger Gesinnung die Ungläubigen zum rechten Glauben zu führen suchen, müssen durch Freundlichkeit, nicht durch Rauhheit zu wirken suchen, damit nicht die Seelen, welche durch vollständig abgelegte Rechenschaft von, der Lehre gewonnen werden konnten, durch Feindseligkeit entfernt werden. Diejenigen, welches anders verfahren, und die sie unter diesem Vorwande an ihrer gewohnten Religionsübung hinpern wollen, die zeigen, daß sie mehr ihre Sache, als die Sache Gottes treiben. Warum schreiben wir den Juden Regeln vor, wie sie ihren Gottesdienst halten sollen, wenn wir sie dadurch nicht gewinnen können? Wir müssen also darnach streben, daß sie vielmehr durch vernünftige Ueberzeugung und Sanftmuch angezogen, sich uns anschließen, nicht uns fliehen, daß, indem wir ihnen aus ihren heiligen Schriften, was wir sagen, beweisen, wir sie mit Gottes Gnade bekehren." (L. 13. ep. 12.) Und an einen Bischof

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von · Terracina (L. I. ep. 35.),,Diejenigen, welche vom Christenthum noch fern sind, muß man durch Sanftmuth, Milde, durch Ermahnen, Zureden zum Glauben zu führen suchen, damit nicht diejenigen, welche die sanfte Gewalt der Predigt zum Glauben hinziehen konnte, durch Drohungen und Schrecken abgestoßen werden *)

In einem andern Briefe an einen Bischof von Car gliari (9,6.) führt Gregor als Grand an, daß Gort nur ein freiwilliges Opfer gefällen könne, und er bes iruft sich auf Pf. 54, 8., wo nach dem Hebräischen es heißt:,,ein freiwilliges Opfer will ich dir bringen, nach der alexandrinischen Version die lateinische richtig bat:,,Voluntarie sacrificabo tibi ;" und auf Pf. 28, 7, wo Luther dem Hebräischen näher hat:,,mit meinem Liede will ich ihm danken“. (ihn' preisen), die lateini? ische Uebersehung, nach der alexandrinischen, hier für den Zweck Gregors angemessener Ex voluntate mea confitebar illi.“ Es sind mit diesen schönen Erkläruns gen Gregors zu vergleichen die ähnlichen des Cassio dor im Namen der duldsamen ostgothischen Könige. So Theodorich bei der den Juden bewilligten Freis heit in der Ausübung ihrer Religion: Die Religion können wir nicht gebieten, Keiner kann gegen seinen Billen zum Glauben gezwungen werden," (Religio, nem imperare non possumus, quia nemo cogitur, ut credat invitus.) Cassiodor variorum L. II. ep. 27. Und Theodat an den Kaiser Justinian (L. c. X. 26.): Wir maßen uns keine Entscheidung über diejenigen Dinge an, die nicht zu unserm Bes reiche gehdren; denn da Gott viele Religionen bestehen läßt, so wagen wir

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wir erinnern unscht Eine vorzuschreiben; denn

gelesen zu haben, daß man freiwil

lig dem Herrn opfern müsse, nicht nach irgend eines

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Das Christenthum in der Armuth und Niedrigkeit und auf dem Krankenlager,

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Die Wirkung des Christenthums zeigt sich nicht minder im Kleinen als im Großen. Sie bedarf feines in die Augen fallenden großen Schauplages, um sich zu offenbaren. Es ist das Licht, das, wo es auch immer seyn mag, nicht unter dem Scheffel bleiben kann.. Já, was das Christenthum ist, zeigt sich am anschaulichsten eben darin, wie es das in den Augen der Menschen unansehnliche, für nichts geachtete Gefäß mit einer himmlischen Herrlichkeit erfüllt, welche alle irdische Herrlichkeit unendlich überstrahlt, wie es Kräfte der zukünftigen Welt darin ergießt, gegen welche alle Kräfte der Erde nichts sind. Zu allen Zeiten zeigt sich uns in den Wirkungen des Evangeliums, was der Apostel Paulus 1. Cor. 1, 27. so herrlich sagt: Was thōricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählet, daß er zu

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Zwingenden Gebot. Wer anders zu verfahren sucht, handelt offenbar den Geboten Gottes entgegen." (Earum si quidem rerum judicium non praesumimus, unde mandatum specialiter non habemus; nam cum divinitas patiatur multas religiones esse, non unam nos audemus imponere. Retinemus enim legisse, voluntarie sacrificandum esse domino, non cujusquam cogentis imperio; quod qui aliter facere tentaverit, evidenter coelestibus jussionibus obviarit.)

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