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Eugenius wurde nach Albigeois in Frankreich verbannt, wo er in Ruhe und Einsamkeit, durch sein Leben die Menschen dieser Gegend erbauend, seine lezten Jahre zubrachte.

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Einer jener in der so traurigen Zeit der nordafrikanischen Kirche durch den Geist der Liebe Segen verbreitenden Männer, war Fulgentius. Er verwaltete das Amt eines Abgabeneinnehmers (Prokurator) in dem afrikanisch vandalischen Reiche und er war auf dem Wege, zu ansehnlicheren Aemtern fortzuschreiten. Er suchte zwar die Strenge, welche sein Amt von ihm forderte, durch den Geist der Liebe zu mildern; aber doch konnte sein sanftes liebevolles Herz in der Verwaltung eines solchen Amtes keine Ruhe, finden. Desto mehr entwickelte sich bei ihm in diesem Gegensahe der Ueberdruß am Weltleben, die Sehnsucht nach einem stillen, geistlichen Leben. Sollte ich nicht dachte er wie ein Matthäus durch die Gnade Gottes aus einem Abgabeneinnehmer ein Jünger des Herrn und ein Verkündiger des Evangeliums werden können? Er wurde zuerst Mönch, dann in einer Zeit, da der König Trasamund keinen Bischof einer nicht arianischen Ges meinde dulden wollte, gegen seinen Willen zum Bischof der verwaiseten Gemeinde zu Nuspe in Byzacene gewählt. Mit Freimüthigkeit und Ehrerbietung zugleich vertheidigte er seinen Glauben vor seinem arianischen Könige. So redet er den König an in einer durch diesen selbst veranlaßten Vertheidigungsschrift seines Glaubens:

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,,Wenn ich meinen Glauben, so weit ich von Gott die Fähigkeit empfangen, frei vertheidige; fo darf mich kein Verdacht der Widerspånstigkeit treffen, da ich weder meiner Niedrigkeit noch der Würde des Königs uneingedenk bin und da ich wohl weiß, daß ich Gott zu fürchten und die Könige zu ehren habe, nach Rôm. 13, 7. 1. Pet. 2, 17. Gewiß erweiset euch Der die rechte Liebe und Ehre, der euch auf eure Frage so antwortet, wie es der wahre Glaube erfordert.“. Nachdem er ́darauf den König gepriesen, daß er, der König eines noch ungebildeten Volkes, so großen Eifer für die Erkenntniß der reinen Schriftlehre zeige, sagte er: Ihr wißt ja wohl, nach wie viel höherem Gute der strebt, wer die Wahrheit zu erkennen trachtet, als wer die Gränzen eines zeitlichen Reiches zu erweitern sucht.“ Zweimal wurde er nach Sardinien verbannt, hier war er der geistliche Führer vieler andern Verbannten, die sich an ihn anschlossen, von hier aus ertheilte er Rath, Trost und Glaubensstärkung durch seine Briefe an die verlassenen christlichen Freunde in Afrika und an Solche, die sich aus anderen Ges genden in geistlichen Dingen und in Herzensangelegenheiten an ihn wandten.

Wir wollen Einiges aus diesen Briefen ausheben. So ermahnt er einen römischen Senator (ep. VI.):,,Richte zur heiligen Schrift das Studium deines Herzens hin und erkenne da, wer du warst, wer du bist, und wer du seyn sollst. Wenn du demüthig und sanftmüthig zur heiligen

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Schrift kommst; so wirst du hier gewiß die Grade finden, welche den Gefallenen wieder aufrichtet, welche ihn auf dem Wege des Guten geleitet und ihn endlich zur Seligkeit des Himmelreichs hinführt." So schreibt er einer Wittwe, die er über den Verlust ihres Mannes tröstet (ep. II.): Fleißig bete mit Worten; stets aber durch heilige Gedanken und heiligen Wandel. So kannst du erfüllen was der Apostel gebietet, daß wir ohne Unterlaß beten sollen (1. Thess. 5, 16), denn vor Gott ist ein Gebet jedes gute Werk, dessen sich der allgenugsame Gott erfreut." Derselben schreibt er:,,Laß in dir immer die Liebe zu dem Bräutigam leben, der immer der lebendige ist, wie es nach dessen Auferstehung durch das Wort des Engels bezeugt wird. Was sucht ihr den Lebendigen bei den Todten? Der Lebendige ist der, welcher das Wört des Vaters ist, und dieser ist Er selbst, das Leben der Gläubigen." In ei nem andern Briefe (ep. IV.) sagt er:,,Das Feuer der göttlichen Liebe (Luc. 12, 49.) auf die Erde zu ergießen, ist Christus gekommen, um allen Keim des Hochmuths zu verbrennen und um den gedemüthigten Herzen die Gluth heiliger Zer knirschung mitzutheilen. So geschieht es, daß wir in unseren Sünden uns selbst mit aufrichtigem Herzen anklagen, und in unsern guten Werken Gott mit aufrichtiger Herzensdemuth preifen, so daß wir ihm verdanken, was uns seine Liebe schenkt, und uns selbst als schuldig erkennen, wo unsere Schwäche gegen ihn sündigt. ~ Die Zer

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knirschung des Herzens erregt die Empfindung für das Gebet. Das demüthige Gemüth erlangt die göttliche Hülfe. Die Zerknirschung des Herzens erkennt dessen Wunden. Das Gebet aber fucht Heilung zur Gesundheit. Und wer ist dazu tüchtig? Denn wer kann auf die rechte Weise beten, wenn nicht der Arzt selbst den Anfang des geistlichen Verlangens eingießt. Oder wer kann im Gebet verharren, wenn nicht Gott was ` er in uns angefangen, mehrt, und was er in uns gefået, nåhrt.“ - Gegen einens ascetischen Hochmuth schrieb er (ep. II.):,, Vergebens verachtest du deine irdischen Güter, wenn du strafbaren Hochmuth im Herzen trågst. Denn nicht allein diejenigen sündigen, welche ihrer Reichthümer in ihrem Herzen sich überheben; noch schwerer fündigen diejenigen, welche ihrer Verachtung des Reichthums in ihrem Herzen sich überheben." In seinem dritten Briefe schreibt er:,,Unter schwerem Drucke befinden sich hier die Seelen aller Gerechtfertigten und im Glauben Lebenden. Ja diejenigen Seelen allein erkennen, 7 in welchem Drucke sie sich befinden, in die das wahre Licht sich ergießt, welches jeden Menschen erleuchtet, der auf die Welt kommt." Er warnt zugleich vor der Verzweiflung und vor der Sis cherheit (ep. VII.): Wer hindert die Hand des allmächtigen Arztes durch die Schuld seiner Verzweiflung, das Heil des Menschen zu wirken? Der Arzt selbst spricht ja: Die Gesunden bes dürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.

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Wenn unser Arzt recht geschickt ist; so kann er alle Krankheiten heilen. Wenn unser Goft barmherzig ist, kann er alle Sünden vergeben. Das ist keine vollkommene Güte, von der nicht alles Böse überwunden wird. Das ist keine vollkommene Heilkunst, für die es eine unheilbare Krankheit giebt. Keiner also bleibe an dem Arzte verzweiflend in seiner Krankheit. Keiner komme weil er Gottes Barmherzigkeit verkleinert, in der Auszehrung seiner Sünden um. Der Apostel sagt: (Rom. 6, 6.) daß Christus für die Gottlosen ge storben: und 1. Timoth. 1, 15. daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen. Die heilsame Bekehrung besteht in einem Zweifachen, daß die Buße nicht von der Hoffnung und die Hoffnung nicht von der Buße verlassen sey, wenn man von ganzem Herzen seis ner Sünde entfagt und von ganzem Herzen die Hoffnung der Vergebung auf Gott sett."

Aus seiner zweiten Verbannung wurde er bald zurückgerufen durch die sanfte Regierung des Königs Hilderich. Die Rückkehr der verfolgten Bekenner war ein Fest für das carthagische Volk, zahlreiche Schaaren strömten ihnen nach dem Hafen entgegen. Aber mit der größten Liebe und Verehrung wurde Fulgentius empfangen. Als er von Carthago zn seiner Gemeinde zurückkehrte; kamen ihm auf allen Wegen große Schaaren mit. Lichtern und Laubkrånzen entgegen und ließen das Lob Gottes ertönen. Doch blieb er, der unter den Leiden seinem Glauben standhaft gewesen

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