ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

war, auch durch die feinen und desto gefährliches ren Versuchungen des Hochmuths unangefochten, der Demuth treu. Die Verehrung, die ihm zu Theil ward, ließ ihn nur desto stärker seine ins nere Unwürdigkeit, seine inneren Uebel, an des nen der Christ bei dem Leben der Gnade doch hienieden noch leidet, empfinden. Er verlangte nicht Wunder zu thun, denn die Verrichtung wunderbarer Dinge sagte er- giebt dem Menschen nicht Gerechtigkeit, sondern Ruhm uns ter den Menschen. Wer aber unter den Mens schen berühmt ist, wird, wenn er nicht auch ein Gerechter ist, den ewigen Strafen nicht entgehen. Wer aber durch Gottes Barmherzigkeit gerecht. fertigt als ein Gerechter nur vor den Augen Gottes gelebt hat, wird, so wenig er auch den Menschen bekannt seyn mag, doch an der Selig keit der Heiligen Theil nehmen." Wenn er aufs gefordert wurde, für Kranke oder Leidende irgend einer Art zu beten; betete er mit diesem Zusah: ,,Herr, du weißt, was für das Heil unserer Sees len dienlich ist. Wenn wir also dich um das bitten, was von dir zu erbitten, die gegenwärtige Noth uns mahnt; so verleihe deine Barmherzigkeit, was unsern geistlichen Nußen nicht hindert. Unser demüthiges Gebet werde also, wenn es frommt, so von dir erhört, daß vor allem dein Wille geschehe." Wenn diejenigen, die ihn um feine Fürbitte angesprochen, ihm ihren Dank für deren Erhörung aussprachen, antwortete er: „Es ist nicht um meines Verdienstes, sondern um eu

res Glaubens willen geschehn. Der Herr hat es nicht mir, sondern euch verliehen.“ Sein Lebens. beschreiber und Schüler sagt von ihm in seinem Geiste (c. 26.),,Der bewundernswerthe Mann wollte nicht den Ruhm eines Wunderthäters has ben, obgleich er täglich größere Wunder verrich tet, indem er durch seine heiligen Ermahnungen viele Ungläubige zum Glauben, viele Irrlehrer. zur Erkenntniß der Wahrheit, viele in den verderbtesten Sitten Lebende zu einem nach den Gesehen der Enthaltsamkeit eingerichteten Leben führte, indem die Trunkenen Nüchternheit, die Ehebrecher Keuschheit, die Hab- und Raubsüchtigen Alles den Armen austheilen lernten, indem den Hochmüthigen die Demuth, den Streitfüch tigen der Frieden, den Ungehorsamen der Ge horsam süß wurde. Solche Wunder strebte Fulgentius stets zu verrichten."

II.

Severinus in Deutschland.

Mitten unter den Zerstörungen, welche eine Folge jener das römische Reich zertrümmernden Völkerwanderung waren, nach dem Tode des Attila, (I. 453.) zog in die Gegenden Deutschlands an der Donau, das heutige. Oestreichische und Bayerische der aus dem Orient kommende Abe Severinus. Die Gegenden, wo er sich niederließ,

!

waren gerade damals der Schauplah der größten Verwüstung und Verwirrung. Kein Plag war sicher, ein wildes Volk folgte auf das andere, alle gesellschaftliche Ordnung war aufgelöset. Das Land wurde verwüstet, die Bewohner wurden als Gefangene fortgeschleppt. Allgemeine Verarmung und Hungersnoth folgte dem beständigen Kriege. Nur die Macht des Glaubens und der Liebe konnte den Severinus bewegen, an diesen. Ståtten der Verwüstung sich niederzulassen, den Aufenthalt mitten unter verderbten und unter wilden Völkern, unter allen Gråueln der Zerstdrung, dem stillen, einsamen, nur dem Gebet und der Betrachtung göttlicher Dinge geweihten Leben. vorzuziehn, seine Ruhe und Neigung dem Dienste feiner Brüder aufzuopfern, denn eine Ruhestätte håtte der Mann, der auf eine so außerordentliche Weise seine Bedürfnisse eingeschränkt hatte, der an alle Arten von Entbehrung gewöhnt, gegen alle Ungemächlichkeiten abgehärtet war, leicht in einem entlegenen Winkel wohl finden können. ,,Aber je mehr er in die Einsamkeit sich zurückzuziehen wünschte, desto mehr wurde er gemahnt durch einen innern Ruf des Gottes, der mit ihm war, daß er den bedrückten Völkern seine Gegenwart nicht entziehen sollte" *). Als ihm, da er schon

viel

*) Die von seinem Schüler Eugippius verfaßte Lebens beschreibung. (c. IV.) Quanto solitudinem incolere > cupiebat, tanto crebrius revelationibus monebatur, ne praesentiam suam populis denegaret afflictis.

viel in diesen Gegenden gewirkt hatte, und sein Ruf weit verbreitet war, die Bischofswürde ans getragen wurde; schlug er sie aus, indem er ers Flårte, es sey ihm genug, daß er seiner lieben Einsamkeit beraubt, durch göttliche Fügung in diese Gegenden gekommen sey, um unter Menschen, die ihm keine Ruhe ließen, leben zu müssen *).

Wohl mußte es auf die verweichlichten und auf die wilden Völker großen Eindruck machen, wenn sie den Severinus allen Gemächlichkeiten freiwillig entfagen, wenn sie ihn von so geringer und elender Kost leben sahen, wenn sie ihn mitteh im Winter, da die Donau so fest gefroren war, daß sie Wagen tragen konnte, wenn sie ihn doch im Eise und Schnee barfuß einhergehen sahen. Die verweichlichten Menschen konnten von ihm lernen, was ihnen besonders in ihrer damaligen Lage so nothwendig war, sich von außertichen Dingen unabhängig zu machen, durch das Leben im Geiste über die gegenwärtigen Drangfale sich zu erheben, durch Freudigkeit des Geistes Mangel und Entbehrung sich leicht zu machen 'und zu versüßen. Die Menschen aus den rohen Völfern, welche nur Schwächlinge, die von dem Uebergewicht ihrer Körperkraft erdrückt wurden, vor

*) L. 1. c. 9. sufficere sibi, quod solitudine desiderata privatus, ad illam divinitus venisset provinciam, ut turbis tribulantium frequentibns inter

[blocks in formation]

fich sahen, sie mußten wohl, da sie nur das Uebergewicht jener physischen Macht kannten, von Bewunderung und Verehrung ergriffen werden, wenn fie diesen Mann in einem durch Entbehrung abgezehrten Körper, durch die bloße Kraft eines von Glauben und Liebe beseelten Geistes wirken fahen. (L. c. c. IV.) Welcher Gegensaß zwischen ihm und den weltlich gesinnten Geistlichen, wie deren Einer einst zu ihm sagte: Mach du Heiliger, daß du aus unserer Stadt fortkommst, damit wir während deiner Abwesenheit von Fasten und Wachen etwas ausruhen können. (c. 23.) Der vor Liebe erglühte Mann konnte sich der Thrånen darüber nicht enthalten, daß ein Mensch in diefem heiligen Berufe sich selbst und seinen Stand durch eine so frivole Art zu reden entwürdige.

Doch war Severinus fern davon, diese Entfagungen als etwas besonders Verdienstliches zu betrachten, sich deshalb für einen Heiligen anzufehn. Wenn man ihn deshalb pries, sprach er: „Glaubt nicht, daß, was ihr seht, ein Verdienst von meiner Seite ist, es soll vielmehr euch zum heilsamen Beispiele dienen. Es demüthige sich menschlicher 'Hochmuth. Wir werden dazu auserwählt, daß wir etwas Gutes vermögen, wie der Apostel sagt: daß er uns gewählet hat, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir sollten seyn heilig und unsträflich vor ihm. Betet nur für mich, daß die Gaben meines Heilandes mir nicht zur Mehrung der Verdammniß, sondern, zur Förderung meiner Rechtfertigung gereichen mögen."

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »