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(3u pag. 47. Zeile 2 von oben.)

Die leßten Worte des Severinus sollen heißen (Ps. 150. v. 1.):,,Lobet den Herrn in seinem Heiligthum.“ (3u pag. 90. Zeile 7 von unten.)

Die Worte, auf welche sich Avitus bei Gundebad bes ruft (Pf. 68. v. 31.): „Er zerstreuet die Völker, die da gerne friegen."

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III. Abschnitt der Geschichte des chrift lichen Lebens. Wirkungen des Christenthums unter und nach den Zerstö rungen, welche die Völkerwanderung hervorbringt.

Wir fahen julegt die Zerstörung, welcher alle

irdischen Erscheinungen, so hoch sie sich auch ers heben mögen, nicht entgehn können, in das für ewig gehaltene römische Reich einbrechen, und selbst die großen kirchlichen Stiftungen, die Frucht des Blutes der Märtyrer und der vieljährigen Arbeiten erleuchteter und fremmer Kirchenlehrer, von dem Strome dieser gewaltig um sich greifenden Zerstörung mit fortgerissen. Aber während die Heyden hoffnungslos an dem Grabe der irdi. schen Herrlichkeit trauerten, verzweiflungsvoll die alten Bildungsformen unter der einreißenden Barbaren untergehn fahen, hielten fromme Chriften fest an dem Anker gläubiger Hoffnung, an dem sie sich über alles Wandelbare erheben, und durch den sie mitten in dem Strome der Zerstdrung einen festen Standpunkt finden konnten. Sie wußten, daß Himmel und Erde vergehn wür111. 86, 18 Hft. A

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den, die Worte des Herrn aber nicht vergehn könnten, diese Worte gaben ihnen mitten im Tode eine unversiegliche Quelle des Lebens. Die bestehenden kirchlichen Formen, insofern sie mit den Verfassungsformen des römischen Reichs zusammen hingen, mußten zwar in der allgemeinen Auflösung, mit untergehen; aber das eigenthümliche Wesen der Kirche wie des Christenthums konnte von keiner Zerstörung ergriffen werden, und dieses erwies sich in den Zeiten der alternden und hinsterbenden Welt desto mehr als das unvergångliche Lebensprincip einer neuen Schdpfung. In jener Zeit der einbrechenden Zerstörung schrieb ein christlicher Kirchenlehrer (wahrscheinlich Leo der Große ehe er Bischof gewor den) de vocat. Gentium L. II. c. 33: „Den Wirkungen der christlichen Gnade dienen selbst die Waffen, durch welche die Welt zerstört wird. Wie Viele, welche in der Ruhe des Friedens sich taufen zu lassen zögerten, trieb die Furcht vor der augenblicklichen Gefahr zur Taufe, bei wie Vielen langsamen und lauen Gemüthern wirkt nicht plößlich drohendes Schrecken, was ruhige Ermahnung lange nicht wirken konnte? Manche Söhne der Kirche, welche in feindliche Gefan genschaft geriethen, machten ihre Herren dem Evangelium dienstbar, und sie wurden denjenigen, welchen sie nach dem Kriegsloose dienten, als Lehrer des Glaubens vorgesezt. Andere der Barbaren, welche unter den römischen Hülfstruppen dienten, lernten so, was sie in ihrem Vater

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lande nicht lernen konnten, in unsern Gegenden, und kehrten mit dem Unterricht im Christenthum zu ihren Wohnsißen zurück. So kann nichts der göttlichen Gnade widerstehn, daß sie nicht sollte vollführen können was sie will, so daß der Streit zur Einheit führt, daß die Wunden in Heilmit> tel verwandelt werden, daß das was der Kirche Gefahr drohet, ihr Wachsthum fördern muß.". Einzelne, welche das Evangelium mit einem heiligen Feuer der Liebe entzündet und mit ge waltiger Glaubenskraft befeelt, mit dem Geiste der Weisheit ausgerüstet hatte, ste erschienen wie Gesandte des Himmels, wie Wesen von einem höhern, göttlichen Geschlecht, was sie ja allerdings auch waren, unter dem verderbten, verweichlichten Geschlechte, und unter den rohen Völkern," durch welche dieses unterdrückt wurde. Es zeigte sich hier, wie viel der Einzelne durch die Kraft der Religion zu wirken vermag. Wir wenden unsern Blick zuerst nach der nordafrikanischen Kirche, in welcher wir auf die Zeit der höchsten Blüthe, die Zeit der Verwüstung folgen sahen.

I.

Die nordafrikanische Kirche unter den Vandalen.

Das wilde Volk der Vandalen, welches obgleich außerlich zum Christenthume sich bekennend, doch durch unwissende und fanatische Geistliche un

terrichtet und geleitet, von dem Wesen des Christene thums keinen Begriff gehabt zu haben scheint, es überschwemmte Nordafrika unter dem despotischen und grausamen Könige Geiserich. Der fanatiz sche haß gegen die Bekenner einer andern Lehrs form (denn die Vandalen waren Arianer) ging uneksättlicher Habsucht zur Seite und konnte dies ser zur Beschönigung dienen. Das Verderbniß unter den Namenchristeu in den reichen Haupts ståbten von Nordafrika war allerdings sehr groß, wie aus den Klagen des Augustinus, die wir im vorigen Bande angeführt haben, hervorgeht; es fehlte aber auch nicht an einer zerstreuten Gemeinde achter Christen, wie gleichfalls aus dem, was wir im vorigen Bande bemerkten hervorgeht *). Die Verfolgungen dienten nun dazu,

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*) Was Salvianus von der Vermischung des Heis denthums und Christenthums in Carthago, sagt: (de Gubernat Dei. L. 8. pag. 191. ed. Baluz.) Daß Viele, welche sich äußerlich zum Christenthum bekanns ten, im Herzen den Gößen dienten." (Quis enim non éorum qui Christiani appellabantur Coelestem illam aut post Christum adoravit, aut quodest pejus multo ante quam Christum? quis non daemonicorum sacrificiorum nidore plenus, divinae domus limen introiit?) Dies stimmt ganz zusammen mit den ähnlichen Klagen des Auguftinus. (S. B. II. z. B. S. 254.) So auch, wenn er sagt: daß fromme Miss che, wenn sie in den Straßen von Carthago erschies nett, verspottet wurden, (L. II. c. 2. pag. 194, 195.) wo schwerlich der Sonderbarkeit in der Erscheinung der Mönche; sondern der Frivolität der Großstädter

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