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Aesthetische Forschungen

von

Adolf Zeifing.

Inhalt.

I. Einleitung und Uebersicht der früheren Systeme.

II. Ueber das Schöne überhaupt.

III. Ueber das Rein-Schöne.

IV. Ueber das Komische.

V. Ueber das Tragische.

VI. Ueber das Erhabene.

VII. Ueber das Reizende.

VIII. Ueber das Humoristische.

IX. System und Charakteristik der Künste.

X. Verhältniß der Künste zum Rein-Schönen, Komischen, Tragischen 2c.

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4522.

Druck von C. W. Les fe in Darmstadt.

Vorwort.

Wo etwas Schönes zum Dasein gelangt, stellt es sich stets als das Product zweier einander entgegengesezten, aber mit einander in Wechselbeziehung stehenden Factoren dar, nämlich einerseits eines schauenden, empfindenden Subjects, welches als solches der idealen Welt angehört, andererseits eines geschauten, empfundenen Objects, das als solches in der realen Welt wurzelt; ja genau genommen ist das Schöne eben nichts Anderes als die zwischen Subject und Object, zwischen Idealem und Realem hin- und herwogende lebendige Strömung, in welcher die Differenz beider dergestalt überwunden wird, daß dieselben inmitten ihres gegensäglichen Verhältnisses als Eins und in dieser Einheit als Inbegriff alles Idealen und Realen, kurz als das unbedingte, mangellose Sein empfunden werden.

Bei diesem eigenthümlichen Wesen des Schönen kann die Aufgabe, welche die Wissenschaft desselben zu lösen hat, in nichts Anderem bestehen, als einerseits in einer möglichst scharfen Bestimmung und Abgränzung des Schönen seinem Begriffe nach, also von Seiten seiner Idealität, andererseits in einer möglichst genauen Beobachtung und Zerlegung desselben seiner äußeren Erscheinung nach, also von Seiten seiner Realität; und hiezu muß sich end

lich drittens der Nachweis gesellen, daß zwischen den realen und idealen Qualitäten des Schönen, wenn auch nicht eine vollständige Identität, doch eine solche Correspondenz und Analogie besteht, zufolge welcher die einen als Bilder und Reflexe der anderen aufzufassen, und beide als zwar in gewissem Betracht divergirende, aber im Ursprung unmittelbar beisammenseiende und im Ziel wieder zusammenlaufende Ausstrahlungen eines und desselben Mittelpunktes zu denken sind.

So nahe es zu liegen scheint, dieses als die Aufgabe der Aesthetik zu erkennen, so sind sich doch dessen die bisherigen Bearbeiter derselben nicht mit voller Klarheit bewußt geworden oder sie haben es wenigstens an einer dieser Erkenntniß entsprechenden Behandlung des Gegenstandes fehlen lassen. Zwar hat man schon seit lange richtig erkannt, daß das Schöne auf einer Uebereinstim= mung des Realen und Idealen beruht. Statt nun aber nach genauer Erforschung des Realen einerseits und des Idealen andererseits zu zeigen, worin denn nun die Uebereinstimmung des Einen mit dem Andern bestehe und durch welche Qualitäten die einzelne, endliche Erscheinung als ein Bild des allumfassenden, unendlichen Seins sich darstellen könne: sezte man diese Uebereinstimmung als eine geheimnißvolle, nicht näher zu erklärende Thatsache voraus und hielt es nicht weiter für nöthig, sich neben der rein-idealistischen Auffassung und Entwickelung des Schönen auch mit einer Ergründung seiner realen, in Raum und Zeit sich darstellenden Qualitäten zu befassen.

Daß sich die Wissenschaft hiebei nicht beruhigen kann, wird jegt um so bereitwilliger zugestanden werden, als gegenwärtig überhaupt der wissenschaftliche Trieb, nachdem er lange Zeit in einseitiger Weise dem Idealismus gehuldigt, vorzugsweise auf die Erforschung des Realen gerichtet ist, und eine mehr realistische Behandlung des Schönen erscheint also als ein in der Zeit liegendes Bedürfniß. Aus der Anerkennung dieses Bedürfnisses sind die vorliegenden „Aesthetischen Forschungen“ hervorgegangen, und das Hauptziel, welchem sie nachstreben, besteht daher in einer möglichst klaren und objectiven Beantwortung der Frage, in wie fern und durch welche räumlich - zeitliche Eigenschaften die realen Erschei= nungen die Fähigkeit besigen, dem anschauenden Geiste als Analoga

der ihm selbst inwohnenden idealen Urbilder und eben hiedurch als schön, d. i. als Repräsentationen des unbedingten, mangellosen Seins zu erscheinen.

In dieser Hinsicht stellt sich also die vorliegende Schrift als ein erster Versuch dar, das Schöne mehr, als es bisher geschehen, auch nach der Art und Weise der naturwissenschaftlichen Auffassungsweise zu betrachten und den in räumlichen und zeitlichen Verhältnissen, in stofflichen und formellen Bedingungen wurzelnden Ursachen nachzuspüren, aus denen die verschiedenartigen ästhetischen Wirkungen der realen Erscheinungen hervorgehen. Daß hiemit kein schlechthin unerreichbares Ziel verfolgt wird, bezeugt der zwischen allen Dingen bestehende natürliche Zusammenhang. Wie alle Wirkungen, so müssen auch diejenigen Effecte, welche die Dinge durch ihre Schönheit auf uns machen, nothwendig in natürlichen Bedingen, z. B. in gewissen quantitativen Verhältnissen, in so oder so beschaffenen Formen, in so oder so vor sich gehenden Bewegungen, in solchen oder anderen chemischen Combinationen u. f. w. ihren Grund haben; und durch eine möglichst sorgfältige und umfassende Beobachtung des zwischen den ästhetischen Wirkungen und ihren Ursachen bestehenden Causalzusammenhangs müssen sich mithin nothwendig Geseze entdecken und Resultate gewinnen lassen, die über das Wesen des Schönen und über die theils gleichartigen, theils verschiedenartigen Wirkungen desselben weit befriedigendere Aufschlüsse geben, als sie die rein - idealistische Betrachtungsweise, welche sich nur mit den im Geist ausschwingenden und hier sich selbst vergeistigenden Wirkungen als solchen beschäftigt, zu gewähren vermochte.

Natürlich sind die Ergebnisse der hier mitgetheilten Forschungen in Vergleich mit dem, was auf diesem Felde noch zu thun übrig bleibt, eben nur als erste Anfänge und Anregungen aufzunehmen. Indessen ist darin über eine nicht geringe Anzahl wesentlicher Punkte, z. B. über die verschiedene Mischung der quantitativen, formellen und sensualen Eigenschaften im Rein-Schönen, Komischen, Tragischen z., über die Bedeutung gewisser Maaßverhältnisse für die idealistische und charakteristische Schönheit der Formen, über die Analogie der Ursachen, auf denen die gleichartige Wirkung der optischen und akustischen Erscheinungen beruht u. s. w., des bis

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