'Schopenhauer's Philosophie der Tragödie. Von August Siebenlist. Ἦθος ἀνθρώπῳ δαίμων - Alle Rechte vorbehalten. Pressburg & Leipzig, Verlag von Carl Stamp fel. 1880. JOHANNES VAHLEN, k. k. Hofrathe, ord. Professor der klass. Philologie an der Universität Berlin, wirkl. Mitgliede der Akademieen der Wissenschaften zu Berlin und Wien u. s. w., u. s. w. B ei dem hier vorliegenden Versuche, Schopenhauer's "Philosophie der Tragödie" im Zusammenhange darzustellen, bin ich zunächst und zumeist referirend und nicht kritisirend vorgegangen. Mein eigenes Urtheil floss nur da mit ein, wo es sich um besonders brennende Fragen, sogenannte,,Tagesfragen" der Aesthetik handelte. Dabei sind neben Aristoteles und Lessing, die hier noch fortwährend die erste Stimme haben und hoffentlich für immer behalten, auch einschlägige Erscheinungen der neueren und neusten Literatur, insoweit Diess nöthig und thunlich schien, zum Vergleiche herangezogen worden. Als Richtschnur nahm ich mir hierin, was Schopenhauer an Frauenstädt schreibt (M, 584)1): So sehr ich überzeugt bin, dass man über meine Philosophie hinaus in der Längendimension niemals wird gehen können: so lässt sie doch in der Breite noch viele Bereicherungen zu, als Belege, Erläuterungen, Anwendungen in allen ihren Theilen. 1) S. die erste Anmerkung des I. Abschnittes: Einleitendes. |