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man setzte dann eine Kommission von zwanzig Männern ein, aus deren Mitte Maximus und Balbinus später nach dem Tod der Gordiane zu Kaisern erhoben wurden. Hiermit stimmt Zos. I 14. 2 durchaus überein, nur dass er fälschlich angiebt, dass Maximus und Balbinus schon bei der Einsetzung der Zwanzigmännerkommission zu Kaisern gewählt worden seien; es ist dies eine ähnliche Nachlässigkeit wie die oben1) bemerkte und jedenfalls durch die starke Kürzung des dexippeischen Berichtes entstanden.2)

Dass die Berichte über die Gesandtschaft wie über die Massnahmen des Senats auf die gleiche Quelle zurückgehen, ergiebt sich auch daraus, dass sie bei Zosimus und in der vita gleich zusammenhängend sich finden; vgl. Zos. I 14. 1 (fotɛhav Ev Puun....) bis zum Schluss = v. Gord. (έστειλαν Ρώμῃ 9. 7-10. 1. Daher ist BOEHMES Meinung,3) dass zwar Zos. I 14. 1 und v. Gord. 9. 7-8 auf die gleiche Quelle Dexippus zurückgingen, dagegen in v. Gord. 10. 1 und Zos. I 14. 2 wieder eine gemeinsame, aber andere Quelle vorliege, als irrig zu bezeichnen; denn wir würden dann zu der wunderlichen Annahme gedrängt, dass beide Schriftsteller an dem gleichen Punkte einer zusammenhängenden Erzählung von einer gemeinsamen Quelle zu einer anderen wieder gemeinsamen übergegangen wären. Ferner habe ich ja auch schon oben) gezeigt, dass auch v. Gord. c. 10 auf Dexippus zurückgeht.

Wenn ferner BOEHME meint, dass Zonaras für diese Ereignisse gleichfalls dieselbe Quelle wie Zos. I 14. 2 und die v. Gord. 10. 1 benutzte, so muss ich dem widersprechen. Vielmehr stammt der Bericht Zonar. XII 165) aus zwei verschiedenen Quellen,) aus der Synopsis SATHAS und aus Herodian. Der Synopsis SATHAS (S. 36 Z. 1 ff.), die eine wichtige Quelle des Zonaras bildet, verdankt er die Angabé, dass Maximus und Balbinus zu Strategen gewählt wurden, doch von der Einsetzung der Zwanzigmänner wissen beide nichts;7) dass dagegen Maximus und Balbinus gleich zu Kaisern gewählt wurden, ist die zweite Relation des Zonaras, die jedenfalls aus Herod. VII 10 stammt. Abweichend ist nur die Begründung, mit der die Synops. SATHAS und Zonaras die Einsetzung motivieren: Synops. SATHAS S. 35 Ζ. 31S. 36 Ζ. 1 μήπω τῶν ἀπὸ Λιβύης φθασάν

1) S. 428.

2) Auch nach der weniger sorgfältigen Wiedergabe des Berichtes des Dexippus v. Maxim. 32. 3 gegenüber v. Gord. 10. 1 (vgl. S. 429) könnte es so scheinen, als ob Maximus und Balbinus gleich anfangs zu Kaisern erhoben worden seien.

3) S. 48.

4) S. 429.

5) Bd. III, S. 125-126 (ed. Dindorf).

6) Vgl. PATZIG, Über einige Quellen des Zonaras, Byz. Zeitschr. V. (1896) S. 40. 7) Die fehlerhafte Namensform des Zonaras 'Alßivos ist wohl eine Folge der schwankenden Angaben der Synopsis, wo derselbe Kaiser bald Baλßivos, bald Tάißios oder Talßivos heisst.

των βασιλέων διὰ τὴν τῆς θαλάσσης δυσπορίαν; Zon. XII 16 Bd. III S. 125 Ζ. 24-25 τῶν δὲ σταλέντων χρονισάντων κατὰ τὸν πλοῦν. Diese Abweichung des Zonaras ist jedenfalls entstanden aus dem Versuch,1) den herodianischen Bericht von der Sendung der Gesandten mit den Angaben der Synops. SATHAS zu kombinieren. Die Synops. SATHAS ihrerseits geht in ihrem Bericht über die Massnahme des Senates S. 36 Z. 1-4 unzweifelhaft auf Zos. I 14. 2 zurück:

Synops. SATHAS S. 36. 1-4. προχειρίζεται στρατηγοὺς ἄνδρας τῆς βουλῆς ἐμπείρους τῆς στρατηγίας Βαλβίνον καὶ Μάξιμον, οἳ τὰς ἐπὶ τὴν Ῥώμην ὁδοὺς προκαταλαβόντες ἕτοιμοι ἦσαν πρὸς ἐπανάστασιν.

Zos. I 14. 2.

προχειρίζονται τῆς βουλῆς ἄνδρας εἴκοσι στρατηγίας ἐμπείρους· ἐκ τούτων αὐτοκράτορας ἑλόμενοι δύο, Βαλβίνον καὶ Μάξιμον, προκαταλαβόντες τὰς ἐπὶ τὴν Ῥώμην φερού σας ὁδοὺς ἕτοιμοι πρὸς τὴν ἐπανάστασιν ἦσαν.

nur

Die Synops. SATHAS hat also Zosimus wörtlich ausgeschrieben, dass sie die Angabe über die Zwanzigmänner fortliess und daher auch die Erhebung des Maximus und Balbinus aus der Zahl dieser zu Kaisern, weshalb dann Zonaras gleichfalls davon nichts weiss.

Endlich glaubte MENDELSSOHN, dass auf Grund des c. 16 des I. Buches dem Zosimus die Benutzung des Dexippus abzusprechen sei. Hier heisst es nämlich von den beiden Gordianen: τῶν δὲ βίᾳ χειμῶνος ἐν τῷ πλεῖν άлoloμévæv, während v. Max. et Balb. 16. 6 unter Berufung auf Dexippus und Herodian angegeben wird, dass die Gordiani in Afrika gestorben seien. Es findet sich nun aber v. Gord. 16. 2 an einen aus Her. VII 9 geschöpften Bericht über den Tod der Gordiane mit fuit praeterea aus einer anderen Quelle die Bemerkung angeknüpft, dass ein gewaltiger Sturm wesentlich zur Niederlage der Gordiane beigetragen habe. Dass dieser Zusatz aus Dexippus stammt, den hier der Biograph zur Kontrolle heranzieht, ist von DAENDLIKER2) richtig erkannt und meines Wissens auch von niemandem bestritten worden. SPANHEIM und nach ihm MARTIN3) Suchten Zosimus dadurch mit Dexippus in Einklang zu bringen, dass sie bei ersterem für ἐν τῷ πλεῖν, ἐν τῷ πολεμεῖν schrieben, da der Text hier insofern eine Verderbnis aufweist, als im cod. Parisinus v to лav überliefert ist; mit dieser Konjektur würde der Widerspruch gelöst sein. Aber selbst, wenn wir von einem solchen Hilfsmittel absähen, wäre es doch nicht wunderbar, wenn Zosimus, der den viel ausführlicheren Bericht des Dexippus in einer Zeile wiedergiebt, aus jenem Sturm auf dem Lande einen solchen zur See gemacht hätte.) Diese Abweichung

1) Einen ähnlichen Versuch s. bei PATZIG S. 40.

2) A. a. O. S. 259.

3) S. 8.

4) Vgl. DAENDLIKER S. 259; SOMMER S. 20.

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wäre eine ganz ähnliche Flüchtigkeit wie die oben bemerkten und berechtigt uns um so weniger dem Zosimus hier die Benutzung des Dexippus abzusprechen, als er an dieser Stelle Gordian III als Sohn Gordians II bezeichnet, eine fehlerhafte Angabe, die nach der ausdrücklichen Bemerkung der v. Gord. 19, 9 und 23, 1 aus Dexippus stammt.

MENDELSSOHN Zu I, 16 beruft sich nun darauf, dass diese Angabe sich nach v. Gord. 22. 4 bei zwei Schriftstellern finde. Dass aber ein so unbestimmtes Citat aut duo bei den Scr. h. Aug. nicht viel besagen will, ist wohl unbestreitbar; vielmehr glaube ich besonders nach dem Zusatz nam amplius invenire non potui, dass der Biograph sich hier, wie so oft, den Anschein besonders gründlicher Quellenstudien geben will. Hätte er diese Nachricht wirklich bei einem zweiten Gewährsmanne gefunden, so würde er, da er zweimal (v. Gord. 19. 9, 23. 1) hierauf zu sprechen kommt und seine Quellen namentlich anführt, auch diesen Namen sicher nicht verschwiegen haben. Dass nun aber Zosimus, der sonst unzweifelhaft den Dexippus benutzt hat, diese sicher aus Dexippus stammende Notiz nicht aus diesem sondern aus jenem zweiten Schriftsteller geschöpft haben sollte, ist eine mehr als gewagte Behauptung.

Wir haben meiner Ansicht nach an den bisher behandelten Stellen noch keinen Grund gehabt, dem Zosimus die Benutzung der Chronik des Dexippus abzusprechen; denn die Abweichungen erwiesen sich als Flüchtigkeiten des Zosimus in sonst mit Dexippus übereinstimmenden Berichten, und dass Flüchtigkeit zu den besonderen Fehlern des Zosimus gehört, ist auch von MENDELSSOHN 1) mit Recht betont worden.

Anders freilich verhält es sich mit den Kapiteln I 27; 36; 39, in denen zum Teil erhebliche Abweichungen von Syncellus hervortreten, bei dem MENDELSSOHN den Bericht des Dexippus zu finden glaubte, und dies mag ihn wohl hauptsächlich dazu bewogen haben, eine Benutzung der Chronik des Dexippus durch Zosimus zu bestreiten.

In Zos. I 27 glaubte MENDELSSOHN insofern eine Stütze für seine Annahme gefunden zu haben, als hier bereits vor der Gefangennahme Valerians von einer Eroberung von Antiochia berichtet wurde, während nach dem dexippeischen Berichte bei Syncellus I 716 zum ersten Mal von einer solchen Eroberung nach jenem Ereignis die Rede sei. Das ist aber ein Irrtum, denn es heisst bei Syncellus bereits I 715: 'Enì Ovalegiavov de καὶ Γαλιηνοῦ ..... Σαπώρης ὁ τῶν Περσῶν βασιλεὺς καταδραμὼν τὴν Συρίαν ἦλθεν εἰς ̓Αντιόχειαν. Von Seiten des Zosimus liegt hier allerdings insofern eine Ungenauigkeit vor, die er übrigens III 32. 5 vermieden hat, als er diese erste Einnahme für die Regierung des Gallus berichtet, während sie erst unter Valerian 256 stattfand.) Ferner ist

1) Praef. S. VII.

2) Vgl. SCHILLER, Röm. Kaisergesch. I 820.

MENDELSSOHN im Irrtum, wenn er diese erste Einnahme als error des Zosimus bezeichnet; denn sie ist so gut bezeugt wie sonst ein Ereignis, vgl. v. tyr. trig. 2, 2. 3; Anon. p. Dion. V 218 (ed. DINDORF); Zos. III 32. 5; Joh. Mal. p. 296; Amm. Marc. XXIII 5. 3; Ammian setzt zwar hinzu : et haec quidem Gallieni temporibus evenerunt, aber die Einzelheiten seines Berichtes lassen deutlich erkennen, dass er das von den vorher genannten Schriftstellern für die Regierung Valerians berichtete Ereignis im Auge hat.')

Auch der Vorwurf, den MENDELSSOHN (zu I 27) gegen Zosimus erhebt, dass er garnichts von der Wiedergewinnung Antiochias erwähne, und man daher nicht begreife, wie Valerian dann (c. 36. 1) Antiochia zum Stützpunkt seiner Operation machen könne, ist nur zum Teil berechtigt; denn wenn auch Zosimus die Wiedereinnahme nicht direkt erwähnt, so berichtet er doch 32. 2, dass Valerian den Successian kommen liess, um mit ihm gemeinsam eine Neuordnung der Verhältnisse von Antiochia und Umgegend vorzunehmen.2)

Ich bin nun der Ansicht, dass die Widersprüche, die MENDELSSOHN in Zos. 1 27 und weiterhin I 36; 39 den Angaben des Dexippus gegenüber zu finden glaubte, in einheitlicher Weise sich lösen lassen. Der Bericht über die Gefangennahme Valerians und die darauf folgenden Ereignisse findet sich bei Syncellus S. 715, 16-716, 16, der nach MENDELSSOHNS Meinung aus der Chronik des Dexippus schöpfte; da aber Zosimus damit nicht übereinstimmt, so schloss er, dass derselbe nicht Dexippus benutzt haben könne. Man hat bisher angenommen,3) dass Panodor, der hier die Vorlage des Syncellus bilde, nur aus Julius Africanus, Eusebius und der Chronik des Dexippus geschöpft habe. Aber es ist zuerst von DE BOOR') richtig erkannt worden, dass Syncellus noch eine andere Quelle benutzte, eine Quelle kirchlich-weltlichen Inhalts, spätestens aus der zweiten Hälfte des VIII. Jahrhunderts, wahrscheinlich aber aus der Zeit des Heraclius, da in derselben das Interesse für den gewaltigen Bedränger von Byzanz, Chosroes II., hindurchklinge; da sich diese Angaben auch zum Teil bei Zonaras finden, so folgerte er, dass die Quelle von diesem gleichfalls benutzt worden sei. Dieser Meinung schloss sich PATZIG5) an, der insofern

1) Vgl. über die erste Belagerung BERNHARDT, Geschichte des römischen Reiches von Valerian bis Diocletians Regierungsantritt I. Berlin 1887, S. 37, 272; OBerdick, Die römerfeindlichen Bewegungen im Orient. Berlin 1869, S. 11; SCHILLER 1820; über die zweite BERNHARDT S. 39; OBERDICK S. 17; SCHILLER I 822; MOMMSEN V 431 scheint nur eine Eroberung nach der Gefangennahme Valerians anzunehmen.

2) Ουαλεριανοῦ δὲ Σουκεσσιανὸν μετάπεμπτον ποιησαμένου .... καὶ σὺν αὐτῷ τὰ περὶ τὴν ̓Αντιόχειαν καὶ τὸν ταύτης οἰκισμὸν οἰκονομοῦντος.

3) Zuletzt BOEHME S. 15.

4) Römische Kaisergeschichte in byzantinischer Fassung. 1. Teil: Der Anonymus post Dionem: Byzant. Zeitschr. I (1892) S. 29.

5) Byzant. Zeitschr. V (1896) S. 37 f.

noch einen Schritt weiter that, als er ein direktes Zurückgehen des Zonaras auf Syncellus annahm. Denn dass die alte Ansicht von dem Einquellensystem des Zonaras hinfällig ist, hat derselbe Forscher schlagend erwiesen. Aus der eben charakterisierten Quelle hatte Syncellus schon einmal einen ausführlichen Exkurs über persische Geschichte S. 676. 15 bis 679 geschöpft. Ich glaube, dass auch für den eingehenden Bericht über Valerians Gefangennahme und die Kämpfe mit den Persern an unserer Stelle, der sicherlich nicht aus Dexippus stammt, dieselbe Herkunft anzunehmen ist.

Was nun zunächst die Gefangennahme Valerians betrifft, so erscheint dieser in Syncellus' Bericht S. 715. 18-22 in auffallend ungünstigem Licht er selbst geht als Überläufer ins feindliche Lager und wird zum Verräter am eigenen Heere. Dass diese selbe Darstellung neben einer abweichenden bei Zonaras XII, 23 Bd. III, S. 140, 21-31 sich findet, kann ihre Glaubwürdigkeit nicht erhöhen, da Zonaras, wenn auch unter Hinzufügung eigener Bemerkungen,1) sie augenscheinlich dem Syncellus entnommen hat, auf den auch die hierauf folgenden Nachrichten zurückgehen.*) Diese ganz unglaubwürdige Überlieferung, die OBERDICK S. 126 mit Recht als eine späte Fabel bezeichnet, werden wir wohl nicht gut dem Dexippus zuschreiben können. Vielmehr glaube ich, dass gerade dieser Bericht aus einer kirchlich-weltlichen Quelle stammt, die den Verfolger der Christenheit durch eigenen Verrat sich der göttlichen Strafe überliefern liess. Denn dass man so die Gefangennahme des Kaisers auffasste, zeigt uns gleich der bei Syncellus 3) folgende, dem Eusebius entlehnte Brief des Dionysius Alexandrinus, und wie sich der christliche Fanatismus das Schicksal dieses Kaisers ausmalte, können wir z. B. aus Orosius VII 22. 4; Lactant. de morte pers. c. 5; Agathias IV 23 d.; Leo Gramm. S. 78; Cedren I S. 454 zur Genüge erkennen.

Abweichend lautet der Bericht,) der sich bei Zosimus I 36 findet. Wenn derselbe auch dem Valerian durchaus nicht günstig ist, so weiss er doch von jener schändlichen Verräterei nichts, die er wohl sicher bei seiner Stimmung gegen Valerian nicht verschwiegen haben würde, wenn sie damals schon bekannt gewesen wäre. Nach Zosimus wurde der Kaiser bei einer Unterredung, ähnlich wie einst Crassus, auf verräterische Weise von den Persern gefangen genommen. Diese durchaus glaubwürdige Überlieferung, in der wir meiner Ansicht nach den Bericht des Dexippus

1) Über derartige Zusätze, die Zonaras häufig zu seinen Quellenberichten zu machen pflegt, vgl. PATZIG, Byzant. Zeitschr. V S. 38.

2) Vgl. unten S. 436 f.

3) S. 719, 19 ff.

4) Vgl. über die verschiedenen Darstellungen der Gefangennahme Valerians: WIETERSHEIM, Geschichte der Völkerwanderung I S. 288 ff.; BERNHARDT S. 270 ff.; OBERDICK S. 125 ff.

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