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Biographen. Zwischen beiden Berichten finden sich keine Widersprüche, und beide schliessen mit einem Preis auf die männlichen Tugenden Zenobias; wir dürfen hier also eine gemeinsame Quelle annehmen. Dieser Bericht ist von den modernen Darstellern als der richtige angesehen worden.') Wir haben nun gesehen, dass die Ser. h. Aug. und Zosimus für die Ereignisse im Orient Dexippus benutzt haben, ferner ist bei beiden unmittelbar vorher wie nachher Dexippus ganz unzweifelhaft Quelle, sodass wir auf ihn auch diese durchaus glaubwürdige Überlieferung zurückführen können.

Abweichend lautet dagegen der Bericht des Syncellus, den wir zu näherer Untersuchung einmal mit dem dexippeischen in v. Gall. 12, 6—13. 1 vergleichen wollen.

Gall. 12. 6—13. 1. Occupato tamen Odenato bello Persico, Gallieno rebus ineptissimis, ut solebat, incubante Scythae navibus factis Heracleam pervenerunt atque inde cum praeda in solum proprium reverterunt, quamvis multi naufragio perierint.o)

Per idem tempus Odenatus insidiis consobrini sui interemptus est cum filio Herode, quem et ipsum imperatorem appellaverat. Tum Zenobiauror eius, quod parvuli essent filii eius, qui supererant Herennianus et Timolaus, ipsa suscepit imperium diuque

rexit.

Sync. I, S. 716, 22-717, 5. ̓Αλλὰ πάλιν Ωδέναθος κατὰ Περσῶν ἀριστεύσας και Κτησιφῶντα πολιορκίᾳ παραστησάμενος, ἀκούσας τῆς Ασίας τὰς συμφορὰς σπουδαίως ἐπὶ τὴν Ποντικὴν Ἡράκλειαν ἔρχεται διὰ Καππαδοκίας σὺν ταῖς δυνάμεσι τισι Σκύθας καταληψόμενος αὐτό θι δολοφονεῖται ὑπό τινος Ὠδενάθου τούνομα καὶ αὐτοῦ. οἱ δὲ Σκύθαι πρὶν αὐτὸν ἐλθεῖν ἐπανῆλθον εἰς τὰ ἴδια διὰ τοῦ Πόντου, καὶ διαφ θείρουσιν Ωδέναθον τοῦ Ὠδενάθου φονευτὴν οἱ τούτου δορυφόροι, Ζηνοβίᾳ δὲ τῇ γαμετῇ αὐτοῦ τὴν ἀρχὴν τῆς ἑῴας ἐγχειρίζουσι.

,

Mit ad verlässt Syncellus seinen Bericht über die Gotenzüge und wendet sich wieder den Ereignissen im Orient zu. Aber gleich seine erste Bemerkung zeigt, dass er Dexippus nicht mehr benutzt, sondern wieder jener schlechteren Quelle folgt. Während nämlich in dem unzweifelhaft auf Dexippus zurückgehenden Bericht v. Gall. 10. 6; 12, 1; v. tyr. trig. 15, 4 und damit übereinstimmend Zos. I 39, 13) nur von einer Belage

der beiden geleugnet werde. DESSAU, Prosopogr. II S. 135. Biographen.

KLEBS, Rhein. Mus. 47 S. 10; PETER, Scr. h. A. S. 152;
Dagegen glaubt BERNHARDT S. 303 ff. an die Angabe des

1) Vgl. BERNHARDT S. 159 ff.; Oberdick S. 39 f.; Mommsen, Röm. Gesch. V S. 436; SCHILLER I S. 857 f.

2) Die hier im Text folgenden Worte Navali bello superati sunt sind von Peter mit Recht als späteres Einschiebsel bezeichnet worden; wohl nach dem Muster von v. Gall. 12. 7.

3) Vgl. S. 437f.

rung von Ctesiphon die Rede ist, berichtet Syncellus fälschlich,1) dass Ctesiphon von Odenath erobert worden sei. Es folgt nun der Bericht über Odenaths Tod, der in vollem Widerspruch mit unserer sonstigen Überlieferung steht und daher von fast allen Forschern) mit Recht verworfen worden ist. Wie ist nun der Bericht des Syncellus zu erklären?

Zunächst hatte derselbe nach jener oben charakterisierten Quelle die Kämpfe mit den Persern geschildert. Mit TÓTɛ hatte er dann einen aus. Dexippus stammenden Bericht über die Einfälle der Goten angefügt, bei dem man trotz seiner Verworrenheit doch noch diesen Ursprung erkennen kann. Dann ging er wieder auf jene erste Quelle zurück, und nun folgt der merkwürdige Bericht, der Odenath auf einem Zuge gegen die Scythen in der Gegend von Heraclea umkommen lässt. Diese Angabe kann man nun wohl folgendermassen erklären: Dexippus hatte nur berichtet,) dass Odenath sich zur Zeit jenes Einfalles im Kampfe mit den Persern befand und dann am Schlusse seines Berichtes über diesen Scythenzug bemerkt, dass Odenath zu jener Zeit ermordet wurde; vielleicht hatte er auch von einer Absicht desselben, gegen die Goten zu ziehen, gesprochen.) Mit diesem dexippeischen Bericht nun hat Syncellus mit derselben Flüchtigkeit, die wir schon vorhin bei ihm den Angaben des Dexippus gegenüber bemerkten, die zweite Quelle so verquickt, dass er in der Gegend von Heraclea, wohin nach Dexippus 5) die Goten kamen, den Odenath auf einem Zuge gegen sie ermordet werden lässt.

Auch in dem weiteren Bericht erkennen wir deutlich jene von Dexippus abweichende Quelle. Weder v. Gall. 13, 16) noch der damit übereinstimmende Zos. I 39 nennen den Namen des Mörders, und Dexippus scheint daher denselben nicht berichtet zu haben. Syncellus dagegen weiss, dass der Mörder Odenath hiess, eine falsche und nirgends bezeugte

1) S. MOMMSEN, Röm. Gesch. V S. 435 Anm. 2; verkehrt ist OBERDICK S. 35 Anm. 51. MENDELSSOHN macht auch für diese Angabe des Syncellus den Dexippus verantwortlich.

2) S. BERNHARDT S. 32, 159 ff.; WIETERSHEIM I2 S. 633; SCHILLER I S. 857; MOMMSEN, Röm. Gesch. V S. 436. Nur OBERDICK S. 36 Aum. 52 macht verzweifelte Anstrengungen, den Bericht des Syncellus zu halten.

3) Vgl. v. Gall. 12. 6; 13. 1.

4) Ob Odenath in der That gegen die Goten gezogen und Dexippus davon berichtet hat, wie das nach Syncellus den Anschein gewinnt, lässt sich nicht unbedingt sicher entscheiden; doch legen die, wenngleich verworrenen, Angaben des Syncellus im Verein mit dem Umstande, dass die Goten im Gegensatz zu dem gewaltigen Umfang der bisherigen Züge diesmal ihre Operationen nicht über Heraclea ausgedehnt zu haben scheinen, diese Annahme immerhin nahe; vgl. RAPPAPORT S. 66 f.

5) S. v. Gall. 12. 6.

6) Der eingehendere Bericht über Odenaths Tod v. tyr. trig. c. 15 u. 17 stammt jedenfalls aus einer anderen Quelle. Der Mörder heisst hier Maeonius.

442 B. Rappaport, Hat Zosimus I, c. 1—46 die Chronik des Dexippus benutzt?

Angabe. Ferner berichtet er, wovon ebenfalls jene beiden nichts wissen, dass der Mörder der Rache der Leibgarde zum Opfer fiel, und diese dann die Herrschaft der Zenobia übertragen habe.

Somit hat sich gezeigt, dass der Abschnitt bei Sync. I, S. 715, 15 717,8 zum grössten Teil auf eine von Dexippus abweichende Quelle zurückzuführen ist. Hierdurch und durch die im Eingang gegebenen Ausführungen glaube ich den Nachweis erbracht zu haben, dass trotz der von MENDELSSOHN und zum Teil auch von BOEHME angeführten Gründe und trotz WACHSMUTHS abweichender Ansicht die Chronik des Dexippus als Quelle für Zosimus I 1-46 anzusehen ist.

443

Zur historischen Geographie des mesopotamischen Parallelogramms.

Von Kurt Regling.

Die vorliegenden Untersuchungen sind hervorgegangen aus Studien über den Partherkrieg des Crassus. Um diesen einer neuen Bearbeitung zu unterziehen, waren zunächst eingehende Quellenforschungen nötig, deren Früchte ich in meiner Schrift de belli Parthici Crassiani fontibus niedergelegt habe.1) Dann führten mich einige bisher übersehene wichtige geographische Hinweise in den Quellenschriftstellern auf die geographische Seite der Frage. Die Studien hierüber nahmen, da ich notwendigerweise das ganze Gebiet zwischen den Strassen Zeugma-Edessa und Barbalissos-Nikephorion in den Kreis meiner Untersuchung ziehen musste, einen solchen Umfang an, dass es geraten schien, sie von der eigentlichen Darstellung des Feldzuges, die ich bald in diesen Blättern folgen lassen zu können hoffe, äusserlich und innerlich loszulösen.

Bei der Schilderung der heutigen Verhältnisse des mesopotamischen Parallelogrammes haben diejenigen Gelehrten, welche zuletzt das fragliche Gebiet bereist haben, Herr Geheimrat SACHAU, Herr Professor MORITZ, Herr Dr. Frh. VON OPPENHEIM, mir in liebenswürdigster Weise das in ihren Reisewerken nicht publicierte Material durch mündliche Belehrung oder briefliche Mitteilung zur Verfügung gestellt, wofür ich ihnen an dieser Stelle meinen wärmsten Dank ausspreche.

Die Benutzung der mir fremden arabischen und syrischen Quellen haben mir die Herren Dr. NÜTZEL, ANDREAS, HOROWITZ und MITTWOCH gütigst ermöglicht und die Arbeit hierdurch wesentlich gefördert; Herr Professor HIRSCHFELD hat mir bei der Entstehung der vorliegenden Untersuchung seinen bewährten Rat und Beistand stets zu Teil werden lassen. Die beigegebene Karte ist mit gütiger Erlaubnis des Herrn Dr. R. KIEPERT, welcher mich auch bei der Anlage und technischen Ausführung

1) Diss. inaug. histor., Berlin 1899. Vgl. Wochenschrift für klass. Philol. 1899, Sp. 1147; Berl. philolog. Wochenschrift 1901, Sp. 850; Bolletino di filologia classica 1900, S. 140; Revue critique d'histoire et de littérature 1899, S. 484.

derselben freundlichst unterstützt hat, der von diesem Gelehrten für das Reisewerk des Frh. v. OPPENHEIM angefertigten Karte (Syrien und Mesopotamien, I., Westliches Blatt) entlehnt.

Unter der Bezeichnung „mesopotamisches Parallelogramm" verstehe ich denjenigen Teil des nordwestlichen Mesopotamiens, welcher im W. von dem hier in nordsüdlicher Richtung fliessenden Euphrat (von Zeugma bis zum Knie von Barbalissos), im S. ebenfalls von dem, hier westöstlich strömenden Euphrat (vom Knie von Barbalissos bis zur Einmündung des Flüsschens Balissos == Belich), ) im O. von diesem Balissos und den ihm von Norden her zufliessenden Bächen, im N. endlich durch die grosse Karawanenstrasse begrenzt wird, die von Zeugma-Bireğil nach Edessa-Urfa führt.

Von alten Quellen stehen uns über dies Gebiet folgende geographische Schriftsteller zur Verfügung:

Strabo, geogr. XVI, 746-748.

Isidoros von Charax, mansiones Parth., bei MÜLLER, Geographi graeci minores Bd. I, S. 244-247.

Plinius, natur. histor., besonders V § 86/7, VI § 118,9.
Ptolemaios, geogr., besonders V 15 und 19.
Stephanos von Byzanz, vizά.

Dazu treten die itineraria:

tabula Peutingerana, herausgegeben von E. DESJARDINS; kleine Ausgabe mit guter Reproduktion der Tafel von K. MILLER, Weltkarte des Castorius, Ravensburg 1888.

itinerarium Antonini, herausgegeben von PARTHEY und PINDER, citiert nach den Seiten der Ausgabe von WESSELING.

anonymus Ravennas, herausgegeben von denselben.

Hieroclis synecdemus, bei WESSELING, vet. Roman. itineraria, Amsterdam 1735, S. 713-715.

Ferner ist heranzuziehen die notitia dignitatum, das Staatshandbuch aus dem 5. Jahrh. nach Christus, herausgegeben von BöсKING, Von SEECK (citiert nach letzterer Ausgabe).

Die gelegentlich herangezogenen orientalischen Autoren werden jeder an seiner Stelle citiert werden. Ausser der geographischen Fachlitteratur, der sich ein Werk wie Prokopios, de aedificis anschliesst, sind die Berichte über die Feldzüge des Crassus, Traianus, Verus, Antoninus Severi filius, Galerius, Julianus und Chosroes mehr oder weniger wertvoll an geographischen und topographischen Angaben.

1) Moderne orientalische Namen setze ich kursiv; in der Umschreibung folge ich der KIEPERTSchen Karte zu V. OPPENHEIMS Reisewerk.

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