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trotzdem aber selbst bemerkt, dass der siegreiche" Vaumisa solange in Armenien warten musste, bis Dareios mit Verstärkungen in Medien ankam. Alsdann lieferte der König selbst am 26. Adukanis dem Phraortes bei Kudurus in Medien eine zweite Schlacht, die mit der Niederlage und der Flucht des Gegenkönigs endete. Wenn wir bedenken, dass der letzte Kampf des Dâdaršiš bei Uhjâma am 9. Thâigarcis-Swan, die erste Schlacht des Vaumisa bei Izzitu erst am 7. Anâmaka-Tebet, also nach der Zwischenzeit von mehr als sieben Monaten, stattgefunden hat, so müssen wir einen annähernd langen Zeitraum auch für den Abstand zwischen der letzten Schlacht des Vaumisa und jener bei Kudurus voraussetzen, infolgedessen fallen aber Ab und Elul als in der Reihe nächste Monate weg. Aber auch Šebat bleibt ausser Betracht, wenn wir mit MARQUART, Philologus LIV, 232 Untersuchungen zur Geschichte von Eran I, 64 erwägen, dass der armenische Monat Margas mit dem bloss susisch überlieferten Markazana identisch ist. Dann kann aber Adukaniš bloss dem Marchešvan, d. h. der regenlosen, den Bewässerungsbauten in Persien günstigen Herbstzeit gleichgestellt werden; vgl. SPIEGEL, Erânische Altertumskunde I, 248. Es liegt kein Hindernis vor, den Markazana mit dem wohl auch auf irânischen Ursprung zurückzuführenden armenischen Margas, der dem babylonischen Sebat entspricht, gleichzustellen.

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Auf dieser Grundlage erscheint es möglich, die einzelnen Angaben der Behistûninschrift kalendermässig zu bestimmen und in ein chronologisches System einzufügen. Ich gehe dabei von der Erkenntnis aus, dass das in den babylonischen Kontrakttäfelchen erwähnte I. Jahr des Barzia wie dem VIII. Kambysesjahre so auch dem Anfangsjahre" des Dareios, beziehungsweise des Nidintubel-Nebukadnezar III., gleichkommt. Da nun ein Täfelchen aus dem jar des Anfangsjahres des Barzia bekannt ist, so ist der Rückschluss berechtigt, dass Gaumâta in einigen Ostländern und insbesondere auch in Babylon bereits im jar April Mai 523 v. Chr., also vor seiner amtlich erfolgten Proklamation, als König anerkannt worden ist. Die Inschrift besagt, dass sich Gaumâta am 14. Vijachna-Adar auf dem Berge Arakadris für Bardes ausgegeben hat, es hat demnach dieses Ereignis in dem dem Ijar 523 vorangehenden Adar, Februar/März 523 v. Chr., stattgefunden, worauf am 9. GarmapadaTammuz des nachfolgenden Jahres, vielleicht auf Grund von ungünstigen Nachrichten über den Verlauf des Kambyseischen Zuges nach Aethiopien, die Proklamation zum König der Länder" (šar mâtâti) und die allgemeine Anerkennung als König erfolgt ist, die angemasste Herrlichkeit aber bereits am 10. Bâgajâdiš-Tišri zu Ende ging.

Der Tod des Gaumâta hat zu zahlreichen Aufständen Anlass gegeben, zuerst in Susiana, wo ein gewisser Atrina nach dem Diadem griff. Dieser Versuch wurde aber sehr bald, jedenfalls noch im Verlaufe des Jahres 522 v. Chr., durch die Truppen des Dareios unterdrückt und Atrina selbst hin

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gerichtet. Gleichzeitig, und zwar gemäss den Kontrakttäfelchen gleich nach dem Tode des Gaumâta, wurde Nidintubel zum Könige von Babylon unter dem Namen Nebukadnezar ausgerufen. Dareios sagt I, 18 der persischen Version, dass er sich „nachher" pasâva gegen Nidintubel-Nebukadnezar in Vormarsch gesetzt hat und dem Zusammenhang ist zu entnehmen, dass er den ersten Schritt nach dem Falle Atrinas, also wohl noch im Jahre 522 v. Chr., unternommen hat. Am 27. Atrijâdija-Kislev des Jahres 522 stiess demnach Dareios zum ersten Mal mit Nidintubel-Nebukadnezar in einer Schlacht am Tigris zusammen und am 2. Anâmaka-Tebet, bereits anfangs des Jahres 521 v. Chr., erlitt Nidintubel bei Zazâna am Euphrat eine zweite Niederlage, worauf er in Babylon von Dareios belagert wurde. Es folgten dann die Einnahme von Babylon, die Bestrafung des Nidintubel und ein längerer Aufenthalt des Königs in der eroberten Stadt; leider ist aber in II, 2 die Zeit dieses Aufenthalts nicht genau bestimmt. Das erste uns erhaltene von den nach Dareios datierten Täfelchen ist am 20. Sebat seines ,,Anfangs" ausgestellt (STRASSMAIER, Dareios Nr. 1), also nach der Schlacht bei Zazâna, die Dareios zur thatsächlichen Herrschaft über Babylonien, die zum weiteren Kampf entschlossene Hauptstadt ausgenommen, verholfen hat. BOSCAWEN1) hat erwiesen, dass die am 17/VII., 20/VII., 10/VIII., 21/IX. und 27/XI. des „Anfangs" und am 1/? und 15/I. des I. Jahres des Nebukadnezar šar Bâbili datierten Täfelchen nach den in denselben auftretenden Zeugen dem Gegenkönig Nidintubel-Nebukadnezar zuzuzählen sind und folgert daraus ganz richtig im Gegensatz zu OPPERT 2), dass sich die Regierung Nidintubels über den Zeitraum bis zum Elul 521 v. Chr. erstreckt hat.

„Während" Dareios „in Babylon" weilte dieser Aufenthalt wird nach meinem sich auf die Worte jâtâ adam Bâbirauv stützenden Dafürhalten bis über den Hochsommer 521 v. Chr. gedauert haben - ergriff ein allgemeiner Aufruhr Persien, Susiana zum zweiten Male, Medien, Assyrien, Armenien, Parthien, Margiana, Sattagyden und die Saken, also ausser Baktrien und Sogdiana das gesamte östlich vom Tigris belegene Reichsgebiet. In all den genannten Ländern ist dieser Aufruhr gleichzeitig ausgebrochen und zwar, gemäss den Angaben des Königs, die sich auf des letzteren Aufenthalt und auf seine Abreise aus Babylon beziehen, sowie angesichts der Thatsache, dass sich Susiana bereits zum zweiten Mal empört hat, während des Jahres 521 v. Chr. Am gefährlichsten war der Aufstand in Medien unter Führung des Fravartis-Phraortes, der sich für Chšathrita aus dem Hause des Uvachšatara-Kyaxares ausgab und in allen einst zu Medien angehörenden Ländern Anerkennung gefunden hat. Dareios sah sich gezwungen, zuerst gegen diesen nicht zu unterschätzenden Gegner

1) Transactions of the Society of Biblical Archeology VI, 31.
2) Ebenda VI, 271.

aufzutreten, verfügte aber zur Zeit über ein verhältnismässig nicht zahlreiches Heer, welches er zudem noch zu teilen genötigt war. Der Perser Vidarna-Hydarnes führte mithin bloss eine Heeresabteilung gegen die aufständischen Meder und lieferte denselben am 6. Anâmaka-Tebet, Ende December 521 v. Chr., bei Marus in Medien eine Schlacht, die mehr einer Niederlage als einem Siege glich, da sich Vidarna nach der südmedischen Landschaft Kampada mit dem Rest seiner Truppen zurückziehen und dortselbst die Ankunft der unter Dareios eigenem Befehl stehenden Verstärkungen abwarten musste. Hiernach betraute Dareios mit dem Oberbefehl in Medien den Armenier Dâdaršiš

wieder ein Beweis, dass Vidarna bei Marus den Kürzeren gezogen und weiterhin zum Oberbefehl nicht geeignet erschien und sendete denselben nach Armenien, um den Angriff nach Medien von Westen her zu versuchen. Am 6. Thuravahara-lijar, (April 520 v. Chr.) kämpfte Dadaršiš mit den Aufständischen bei Zuza, am 18. Thuravahara, Anfang Mai, bei Tigrâ und am 9. Thâigarciš, Ende Mai, bei Uhjâma in Armenien, aber diese Schlachten hatten für Dareios die Bedeutung von Niederlagen, da sich Dâdaršiš genötigt sah, den König um Verstärkungen anzugehen und sich mit dem Rest seiner Truppen nach Assyrien zurückzuziehen. Jetzt sendete Dareios gegen die Meder den Perser Vaumisa, der endlich am 15. Anâmaka, also erst Anfang Januar 519 v. Chr., einen kleinen Vorteil bei Izzitu in Assyrien errang und dadurch in die Lage kam, einen neuen Angriff auf Armenien zu wagen; seine zweite Schlacht, die von Autijâra am letzten Thuravahara, Mitte Mai 519 v. Chr., wurde auch bereits in Armenien geschlagen. Trotz dieses Vorteils fühlte sich dennoch Vaumisa nicht stark genug, den Phraortes nach Medien zu verfolgen, sondern wartete in Armenien die Ankunft des Grosskönigs ab.

Erst jetzt verliess Dareios Babylon und fiel in Medien ein. Am 26. Adukanis-Marchešvan, erste Novemberhälfte 519 v. Chr., wurde Phraortes bei Kudurus aufs Haupt geschlagen, in Ragâ auf der Flucht ereilt und in Agbatana gekreuzigt. Mit seiner Hinrichtung hörte aber der Aufruhr noch nicht auf, da noch die Parther und Hyrkanier unter Waffen standen. Dareios Vater Vištâspa hat anfangs in Parthien einen schweren Stand gehabt und erlitt am 22. Vijachna-Adar bei Vispauzatiš eine schwere Niederlage. Aus dem Umstande, dass Dareios in die Lage kam, seinem geschlagenen Vater Verstärkungen zu senden und dass Phraortes auf der Flucht nach Parthien in Ragâ ertappt wurde, ist zu schliessen, dass die zweite Schlacht in Parthien jener von Kudurus gefolgt war, und demnach in die erste Maihälfte 518 v. Chr. anzusetzen ist. Am 1. Garmapada, Mitte Juli 518 v. Chr., gewann Vištâspa thatsächlich einen Sieg über die Aufständischen bei Patigrabanâ, wohl kurz vor der Gefangennahme des Phraortes, da der letztere sonst von Parthien aus Hilfe erlangt hätte. Des Phraortes Gefangennahme muss deshalb im Sommer 518 v. Chr. statt

gefunden haben, weil erst nach der Schlacht bei Kudurus dem Vištâspa persische Truppen nachgesandt wurden und Phraortes selbst es gewiss nicht an Versuchen fehlen liess, entweder seinen Verfolgern zu entkommen oder sich in der Umgegend von Ragâ verborgen zu halten, was allerdings eine geraume Zeit wird beansprucht haben. Es hat demnach die Schlacht bei Patigrabanâ Mitte Juli, die bei Vispauzatiš Anfang März 518 v. Chr. stattgefunden.

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Die Aufstände von Sagaštien und Margiana waren nicht von Betracht und im allgemeinen fallen sie mit dem grossen medischen Aufstande zeitlich zusammen. Mit dem letzteren ist aber auch der Aufstand in Ostpersien gleichzeitig, woselbst, in der Stadt Târavâ, ein zweiter Pseudobardes, Namens Vahjazdáta, aufgetreten ist, sich für Bardes, Kyros' Sohn, ausgegeben und zum Könige von Persien aufgeworfen hat. Gegen ihn wurde der Perser Artavardija entsendet. Bei dieser Gelegenheit sagt Dareios: hja anija kâra Pârsa pasû manû ašijava Mâdam, „das übrige persische Heer zog mir nach, nach Medien" (III, 6 Pers.), was im babylonischen Texte folgendermassen wiedergegeben wird: „die Leute von Persien gingen mit mir nach Medien", nišu ša Parsû itti a italkû Mâdâ. Nun wohnt dem altpersischen Wort pasû die Bedeutung hinter" inne, aber das babylonische itti'a hat ganz bestimmt die Bedeutung „mit mir" und dadurch wird uns eine wichtige Zeitbestimmung geboten: Ardavardija wurde gleichzeitig mit dem Aufbruch des Dareios aus Babylon im Jahre 519 v. Chr. nach Persien beordert. Nun stiessen am 12. Thuravaharajar, Ende April, bei Rachâ Vahjazdâta und Artavardija aneinander. Da Dareios bei Kuduruš in der ersten Novemberhälfte 519 v. Chr. gekämpft hat und die letzte Schlacht Vaumisas im Mai desselben Jahres geschlagen wurde, so stellt sich heraus, dass Dareios erst im Hochsommer oder Herbst nach Medien zog und gleichzeitig Artavardija mit dem Oberbefehl in Persien betraute. Die Schlacht bei Rachâ hat somit Ende April 518 v. Chr. stattgefunden und erst nachher am 6. Garmapada (= zweite Junihälfte) desselben Jahres, wurde Vahjazdâta auf dem Berge Paraga geschlagen, gefangen genommen und in der persischen Stadt Uvâdaidaja gekreuzigt.

Vahjazdâta hat aber vorher eine Heeresabteilung nach Arachosien gesendet, wodurch Dareios genötigt ward, dem Satrapen von Arachosien Vivána einige Verstärkungen zu senden. Dem Wortlaute 1 martijam mathistam akunaus avathašam athaha paraita Vivânam žatâ (III, 9 Pers.) „er machte einen Menschen zum Obersten derselben, also sprach er zu ihnen: Ziehet hin, schlaget den Vivâna", ist zu entnehmen, dass Vivâna noch zur Lebenszeit Vahjazdûtas, also vor dem Juni 518, gegen die Gesinnungsgenossen des Vahjazdâta zu operieren anfing. Nun hat am 13. Anâmaka-Țebet, Ende Dezember, Vivâna den Aufständischen die Schlacht bei Kâpišakâniš, am 7. Vijachna-Adar, zweite Hälfte des Februar, eine zweite in Gandutava geliefert, worauf sich der Führer der Aufständischen

in die arachotische Festung Aršâda geflüchtet hat und bald auch mit der letzteren in Vivânas Hände fiel. Demnach ist die Schlacht in Gañdutava im Februar 518 und jene bei Kâpišakâniš in die letzten Dezembertage 519 v. Chr. anzusetzen.

Die Pazifikation von Medien und Persien nahm den Aufenthalt des Dareios wohl für längere Zeit in Anspruch. Meines Erachtens stehen mit den Kämpfen in Medien, Parthien, Persien und Arachosien die persischen Eroberungen im Indosthale und der Fall des hinterlistigen Satrapen in Lydien Oroites in zeitlichem Zusammenhang. Oroites, ein gewaltthätiger Mann und herrschsüchtiger Ränkeschmied, beutete die irânischen Wirren rücksichtslos zu seinen Gunsten aus, beseitigte arglistig und in offenem Gegensatz zu des Dareios Absichten den Tyrann von Samos Polykrates, schlug Dareios die Hilfe gegen die Aufständischen ab und tötete sogar den Satrapen von Phrygien Mitrobates und dessen Sohn Kranaspes, die die Ermordung des Polykrates nicht billigen wollten. Infolgedessen hat ihn Dareios vom Amte abberufen, Oroites bot aber auch dem Befehle des Königs Trotz, legte durch diese Widerspenstigkeit seine wahren Bestrebungen an den Tag und wurde von Bagaios, dem Sohne des Artontes, auf des Königs Geheiss getötet (Hdt. III, 126-128). HERODOT sagt, dass diese Ereignisse oideóvtwv twv пonyμátov, also wohl inmitten der irânischen Wirren oder unmittelbar nach deren Erledigung, stattgefunden haben.

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Durch diese Ereignisse, die doch geeignet waren, die Aufmerksamkeit des Dareios vollauf zu beschäftigen, erklärt sich die grosse Lücke in der Inschrift zwischen dem Ausgang des persisch-arachotischen Aufstandes und dem zweiten von dem Armenier Aracha angestifteten Aufstande in Babylon. Auch Aracha, obzwar er notorisch ein Fremder war - der Name seines Vaters Haldita weist ja auf chaldischen Ursprung hin hat sich für Nebukadnezar, den Sohn des Nabonned, erklärt und griff als angeblicher Erbe des letzten einheimischen Königs nach der Krone. Auch für die Chronologie dieses Gegenkönigs bietet HERODOT einen nicht zu unterschätzenden Anhaltspunkt, indem er sagt, dass sich die Babylonier während der persischen Expedition gegen Samos empört haben. Nun war Otanes, der Nachfolger des Oroites auf dem lydischen Satrapensitze, mit der Führung der samischen Expedition betraut. Da Oroites während oder unmittelbar nach der Beilegung der irânischen Wirren gestürzt wurde und erst sein Nachfolger die Expedition gegen Samos unternommen hat, so darf keinesfalls der dieser Expedition gleichzeitige Aufstand von Babylon dem Aufstande Nidintubels im Jahre 522-521 gleichgestellt werden, sondern ist derselbe erst in der Zeit nach der Beilegung von irânischen Wirren, etwa im Jahre 516-515 v. Chr., anzusetzen.')

1) C. F. LEHMANN, Xerxes und die Babylonier, Wochenschrift für klassische Philologie 1900, Sp. 963 Anm. 1, sucht nachzuweisen, dass Herodot, hier wie mehrfach in

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