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seinem Tode ist dann Antiochos I., so gut wie sein Vater, und zwar unter dem Titel 'Avtíozos Aróhλwv Zwro1), apotheosiert worden.) Der grosse Fortschritt zur offiziellen Verehrung des lebenden Herrschers von Staatswegen scheint erst unter dem 3. Seleukiden, Antiochos II. Theos,gethan worden zu sein. Von ihm wohl ist ein uns inschriftlich erhaltenes, für die Geschichte des Seleukidenkultes sehr wichtiges Dekret erlassen.") Es ist gerichtet an Anaximbrotos, den Statthalter einer kleinasiatischen Satrapie,) und bestellt eine Oberpriesterin für seine erste Gemahlin und zugleich seine Halbschwester 5) Laodike, welche etwa 248 v. Chr. von ihm verstossen wurde. Die Kultgründung erfolgt für den Bereich einer Satrapie") und schliesst sich an einen schon bestehenden Kult des Königs sowie seiner Vorfahren unter einem dozuoɛus an.) Die neuen Oberpriesterinnen werden neben den seither bestehenden Oberpriestern an den nämlichen Orten), offenbar den Hauptstädten der Satra

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Stratonike, wurde auch in Smyrna verehrt, CIGr. 3137 HICKS, Manual 176 DITTENBERGER, Sylloge I1 171 MICHEL, Recueil 19 Z. 83 u. 70. Vgl. dagegen Z. 61, wo vielleicht ἡ τοῦ βασιλέως Σελεύκου τυχή zu lesen ist. Antiochos I. wird in derselben Inschrift Z. 100 genannt: ὁ Θεὸς καὶ Σωτὴρ Αντίοχος.

1) Den Beinamen Soter führte er schon bei Lebzeiten seit der Besiegung der Gallier in der Mitte der siebziger Jahre des 3. Jahrhunderts, APPIAN, Syriaka 65, dazu NIESE, Gesch. der griech. und mak. Staaten II, S. 80 Anm. 5, auch Dittenberger, Sylloge 12 216 Z. 21 f. mit Note 1, BABELON, Les rois de Syrie p. LIII sq., WILCKEN bei PAULY-WISSOWA I 2 Sp. 2453. Den vollen Namen als Gott nach seinem Tode giebt die Inschrift CIGr. 4458.

2) Darüber BABELON a. a. O. p. LIV.

3) Gefunden im November 1884 in dem Dorfe Durdurkar in Südphrygien zwischen Karajuk-Bazar und Khorzum, jetzt in der École française d'Athènes, herausgegeben von PARIS und HOLLEAUX, Bull. Corr. Hell. IX (1885) S. 324-330, ein zweites Mal von HOLLEAUX ebd. XIII (1889) S. 523-529 MICHEL, Recueil 40; das Edikt stammt

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aus der Zeit 261/48 v. Chr., Bull. Corr. Hell. IX, S. 328.

4) So richtig HOLLEAUX, Bull. Corr. Hell. XIII, S. 526 mit Rücksicht auf Z. 4 ἐν τῇ σατραπείαι und Z. 29 ἐν τοῖς ὑπό σε τόποις. Es ist die Satrapie mit dem Hauptort Eriza, die wir durch die Inschrift Bull. Corr. Hell. XV (1891) S. 556 kennen. Anaximbrotos giebt die Abschrift weiter an Dionytas, einen ihm unterstellten Beamten, offenbar einen Strategen oder Unterstrategen für einen kleineren Bezirk, vgl. NIESE, Gesch. der griech. und mak. Staaten II, S. 95 Anm. 4.

5) Über die Verwandtschaft vgl. PoLYÄN VIII 50 und dazu KÖHLER, SBer. Ak. Berlin 1894, S. 448, NIESE a. a. O. II, 139 Anm. 3; WILCKEN bei PAULY-WISSOWA I 2 Sp. 2455.

6) Ζ. 4: ἀ]ρχιέρειαν τῶν ἐν τῆι σατραπείαι. In der Erklärung dieser Worte gehen HOLLEAUX und KÖHLER auseinander. Ersterer (S. 526) denkt sich zu tev noch ein τónov oder iɛgav hinzu, während KÖHLER (a. a. O. S. 449 Anm. 2) die Bestellung der Oberpriesterin aus den Bewohnern der Satrapie darin angedeutet sieht. Die S. 30 Anm. 4 angeführten Inschriften von Kypros entscheiden zu Gunsten von HOLLEAUX.

7) Ζ. 22 1.: καθάπερ πρότερον καθεστήκασι κατὰ τὴν βασιλε[ί]α[ν ἡμῶν ἀρχιερεῖς und Z. 274. : ἐπιγραφήσονται δὲ καὶ ἐν τοῖς συναλλάγμασι μ[ε]τὰ τῶν τε θε?]ῶν (besser als [προγόνων) καὶ ἡμῶν ἀρχιερεῖς; vgl. HOLLEAUX S. 528.

8) Z. 24.

pieen, eingesetzt. Sie tragen auch goldene Kränze als Abzeichen ihrer Würde1) und sollen ebenso wie die doɛɛis an die Spitze der Kontraktsurkunden gesetzt werden.2) Die Inschrift lehrt, wie KAERST") mit Recht betont, dass der Kult der Ptolemäer in Ägypten, das eponyme Priestertum derselben zu Alexandreia durchaus nicht etwas dem ägyptischen Reiche besonders Eigentümliches sind." Aber im Gegensatz zu der ptolemäischen Zentralisation) begegnet uns im Seleukidenreich zum erstenmal jenes System der Dezentralisation in Gestalt der provinzialen Kulte,3) das später im römischen Kaiserreich fortgesetzt worden ist. Wer der Schöpfer dieses Systems ist, wissen wir nicht: auf alle Fälle nicht Antiochos II, dessen Kult sich vielmehr an einen in der gleichen Dezentralisation schon bestehenden Kult seiner verstorbenen Vorfahren angelehnt zu haben scheint. Von den beiden ersten Seleukiden, die demnach übrig bleiben, liegt es am nächsten an Antiochos I. zu denken, der auf dem von seinem Vater gelegten Grund die Provinzialverwaltung weiter ausgebaut und vielleicht nach der Konsekrierung seines Vaters diesen provinzialen Kult zunächst für denselben, ähnlich wie Tiberius später den provinzialen Divus-Augustuskult, geschaffen hat. Ist das richtig, so haben für den Herrscherkult im Seleukidenreich die beiden ersten Antiochi dieselbe Bedeutung, wie im Ägypterreich die beiden ersten Ptolemäer, d. h. vor dem Jahre 246 ist auf alle Fälle in beiden Reichen der offizielle Herrscherkult und zwar nicht nur für die toten, sondern auch den lebenden König (und die Königin) vollkommen ausgebaut gewesen. Der Beiname

1 Z. 245.

2) Z. 26 ff. Schon KÖHLER macht auf die von uns oben S. 10 besprochene analoge, nach Hephaistions Tod von Alexander getroffene Bestimmung aufmerksam. 3 Rhein. Mus, LII, S. 65 Aum. 2.

4 Das Vorhandensein von besonderen Oberpriestern in dem von den Ptolemäern beherrschten Kypros (BRANDIS bei PAULY-WISSOWA II 1 Sp. 471f. hält mit Recht den dopisosès tis risov, Journ, of Hell. Stud. IX, S. 225 ff. No. 20. 23. 107 a. 109, und den seiner Ansicht nach damit identischen ἀρχιερεὺς τῶν κατὰ τὴν νῆσον ἱερῶν, LE BAS 2787. 2781 -= abgekürzt Loisgeờg tày xatừ tập rigor, Journ. of Hell. Stud. IX, No. 24, vgl. CIGr. 2622. 2624, auch blos doziɛosés, für provinziale Oberpriester des kyprischen Königskultes beweist nichts gegen die Zentralisation im eigentlichen Ägypten, da die auswärtigen Besitzungen der Ptolemäer nicht mit dem Hauptland vereinigt waren. Weiter stammen die uns erhaltenen Inschriften der kyprischen doğısosis erst aus der späteren Ptolemäerzeit die frühesten aus dem 2. Jahrhundert, vgl. STRACK, Gött, gel. Anzeigen, August 1900, S. 647, so dass wohl die Einrichtung der provinzialen Kulte in Kypros immerhin der kurzen Zeit der Seleukidenherrschaft auf der Insel unter Antiochos IV, vgl. ENGEL, Kypros I S. 406 ff.) zugewiesen werden darf.

5 Vgl. KOHLER, SBer. Berl. Ak. 1894, S. 448f. Bekannt ist ausserdem noch ein organyos xai dopisosię Zvoias Kolias xai Poirizas aus der Zeit Antiochos' des Grossen; Bull. Corr, Hell. XIV 1890 S. 387 #; vgl. Nisse a. a. O. II, S. 378

Aum. 4.

6) NIESE a. a. O. II, S. 93 ff.

Theos, den der zweite Antiochos trägt, entspricht dann sehr wohl dem historischen Thatbestand, wenn auch nicht zu erweisen ist, dass sich der Träger desselben selbst bei Lebzeiten bedient hat.') Denn auf Münzen aus seiner Regierung erscheint der Beiname noch nicht, dagegen finden wir auf denselben zum erstenmal die Strahlenkrone, was dafür ein ebenso sicheres Zeichen der Vergötterung ist.")

Von Antiochos Theos ab ist also der seleukidische Reichskult fertig: es werden stets zusammenverehrt die verstorbenen und apotheosierten Könige und am Schluss der Reihe der jeweils regierende Basileus. Durch die Inschrift CIGr. 4458 (aus Seleukeia am Orontes)) kennen wir die Liste der Divi bis auf Seleukos IV. Philopator (187-175). Es sind: Seleukos Zeus Nicator, Antiochos Apollon Soter, Antiochos Theos, Seleukos Kallinikos, Seleukos Soter, Antiochos,) Antiochos der Grosse. Diese haben zusammen einen Priester, daneben hat dann der regierende König Seleukos IV. seinen eignen. So ist es geblieben, bis das Seleukidenreich zu Ende ging. Antiochos IV. (175/4-165/4)5) heisst auf seinen Münzen Dεòs 'Erigavns.) In dem Makkabäer-Aufstande unter ihm spielt auch der θεὸς Herrscherkult als Stein des Anstosses für die Juden eine Rolle.) Die Samaritaner dagegen, die sich von den Juden lossagten, adressieren als getreue Unterthanen ihren Brief an den König: Βασιλεῖ Αντιόχῳ Θεῷ Ἐπιφανεῖ.) Entsprechend heisst Demetrios II. Nikator auf seinen Münzen ɛos

1) Über diesen Beinamen vgl. NIESE a. a. O. II, S. 134 Anm. 1. KÖHLER, SBer. Berl. Ak. 1894, S. 449 nimmt an, dass Antiochos den Beinamen geführt habe, weil er sich in den Provinzen seines Reiches als Gott hat verehren lassen.

2) BABELON a. a. O. p. LVI, vgl. ECKHEL, D. N. III p. 214 u. 217. BEURLIEP, De divinis honoribus S. 89 ff.

3) Über die Inschrift BABELON p. LXXIV ff. Dazu vgl. man die Datierung in dem Psephisma von Antiocheia in Persis bei KERN, Inschriften von Magnesia am Mäander 61 Ζ. 15: ἐπὶ ἱερέως Σελεύκου Νικάτορος καὶ Αντιόχου Σωτῆρος καὶ Ἀντιόχου Θεοῦ καὶ Σελεύκου Καλλινίκου καὶ βασιλέως Αντιόχου καὶ τοῦ υἱοῦ αὐτοῦ βασιλέως Αντιόχου.

4) Es ist der Sohn Antiochos des Grossen, der mit seinem Vater längere Zeit zusammen den Königstitel führte, aber vor demselben, schon 193 v. Chr., starb; so richtig schon VON GUTSCHMID, Geschichte Irans, S. 34 Anm. 3; WILCKEN bei PAULY-WISSOWA I 2 Sp. 2470, KERN a. a. O. zu 61 (diese Inschrift lehrt auch, dass Vater und Sohn bereits zu ihren Lebzeiten Priester hatten), NIESE a. a. O. II, S. 679 Anm. 3; falsch derselbe ebda. S. 172 (vgl. S. 777) und BABELON a. a. O., p. LXXIV ff., S. 43 ff.

5) Diese Regierungszahlen nach NIESE, Hermes XXXV (1900) S. 494.
6) BABELON S. 67 ff., auch WILCKEN bei PAULY-WISSOWA I 2, Sp. 2475 f.

7) 2 Makk. VI 7 ist die Rede von der erzwungenen Teilnahme der Juden an dem monatlichen Opfer zur Feier von Königsgeburtstag. Über Statuen des Antiochos Epiphanes, die im Tempel von Jerusalem aufgestellt waren, spricht HIERONYMUS ZU DANIEL XI 31 p. 716 VALL.; vgl. BEURLIER а. a. O. S. 96.

8) JOSEPHUS Ant. Iud. XII 258 ff.; darüber NIESE, Hermes XXXV (1900) S. 519 f.; für eine Fälschung erklärt den Brief WILLRICH, Iudaica S. 140 Anm. 3.

Beiträge z. alten Geschichte I.

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Φιλάδελφος oder θεὸς Νικάτωρ,) Antiochos VI: ̓Επιφανὴς Διόνυσος,) Demetrios III. Eukairos: 90s Pilonάtwo wrio,) Antiochos XII.: Διόνυσος Επιφανὴς Φιλοπάτωρ Καλλινίκος.) Aber nicht nur diese genannten, sondern alle Seleukiden dieser Zeit haben die Göttlichkeit bei Lebzeiten besessen, wenn sie sich auch nicht so wie jene direkt 90s oder Дóvvoos nennen. Jeder hat wenigstens „einen offiziellen, sacralen, seine Göttlichkeit illustrierenden Beinamen" gehabt.")

Vergleichen wir zum Schluss die Königskulte der beiden grössten Diadochenstaaten, so tritt uns, neben der grossen Masse von Ähnlichkeiten in den äusseren Formen, in der Grundidee ein scharfer Gegensatz, wenigstens im 1. Jahrhundert des Bestehens beider Reiche, entgegen, den schon VON PROTT beleuchtet hat:) Der Ptolemäer, zunächst nur der abgeschiedene, dann seit Philadelphos auch der lebende, wurde nicht eigentlich ein Gott, sondern mit strengem Festhalten an den altgriechischen Ideen nur der Tempelgenosse (ovvvaos) eines Gottes, Ptolemaios I. speziell des Zeus (und des Herakles), 7) Berenike der Aphrodite,) Arsinoe bei allen Göttern des Landes, desgleichen wohl Philadelphos. Die Fiktion ist, solange es sich um abgeschiedene Herrscher handelt, dass der oder die betreffenden Götter den verstorbenen König zu sich heraufziehen;) als auch lebende zu dieser Ehre gelangen sollen, treten für die Götter ihre Vertreter auf Erden, die in Ägypten allmächtige Priesterschaft, ein und besorgen die Vergötterung. Damit hängt es zusammen, dass der neue Göttergenosse seinen irdischen Namen behält, und dass, als der Titel os beigegeben wird, derselbe stets nur mit dem Epitheton ornans des Herrschers verbunden wird. Der Seleukide dagegen wird zunächst mit seinem Hinscheiden, dann in der dritten Generation schon bei Lebzeiten wirklich ein Gott, im Anfang ein ganz bestimmter, mit Namen bezeichneter: Seleukos wird nach seinem Ableben Zeus Nikator, Antiochos I. Apollon Soter, dagegen Antiochos II. allgemein ɛós. Seitdem der lebende Herrscher direkt als Gott bezeichnet wird, ist hier offenbar im Anschluss an die orientalische Anschauungsweise die Vorstellung lebendig gewesen, dass die Gottheit in dem jeweiligen König Menschengestalt gewonnen habe und auf Erden

1) BABELON S. 119 ff. und 153 ff.

2) Vgl. DIODOR XXXIII 4a; JOSEPHUS XIII 218; BABELON S. 128 ff.; WILCKEN bei PAULY-WISSOWA I 2 Sp. 2478.

3) BABELON S. 206 ff.

4) Derselbe S. 208 ff.

5) Vgl. WILCKEN bei PAULY-WISSOWA 12 Sp. 2487. Der göttliche Beiname des letzten Seleukiden war wahrscheinlich Eusebes WILCKEN ebenda).

6) VON PROTT a. a. O. S. 467 f.

7) THEOKRIT XVII 16 ff.

8) Ebenda XVII 45 ff., XV 106 ff.

9 THEOKRIT an den angeführten Stellen.

erschienen sei, was in dem Beinamen 'Erupavýs zum Ausdruck kommt.') Die Idee der Epiphanie in dieser Anwendung auf die Vergötterung der Herrscher scheint mir ein echtes Erzeugnis des Zusammentreffens von griechischem und orientalischem Denken in der hellenistischen Epoche zu sein; ihr müsste einmal genauer nachgegangen werden.) Da der Titel Epiphanes nicht allein bei den Seleukiden auftritt, sondern auch in Kappadokien (hier sogar, wie es scheint, zuerst)) und, wie wir schon sahen, auch in Ägypten, so folgt daraus, dass im 2. Jahrhundert in allen genannten Herrscherkulten die orientalische Gottkönigsidee durchgedrungen war, mit anderen Worten, dass der ägyptische Kult auf dieselbe Stufe, auf der der Seleukidenkult von vornherein gestanden hatte, herabgeglitten war.) Ein Unterschied aber bleibt zwischen dem Ptolemäerkult und dem seleukidischen immer bestehen. Während nämlich der alexandrinische Staatskult der verstorbenen wie der lebenden Herrscher von einem Priester besorgt wird, ist in Syrien der Kult des lebenden Herrschers von dem der Divi dauernd getrennt. Dadurch wird unserer Ansicht nach die hohe Bedeutung des Kultes des lebenden Herrschers gegenüber

1) Die Erklärung des Beinamens 'Exigavýs als von Anfang an gleichbedeutend mit dem farblosen nobilis, mit dem es später die Römer übersetzen, die noch LETRONNE bei MÜLLER FHG. a. oben a. O., S. 35 verteidigt, ist unhaltbar, das richtige hat schon VISCONTI, Iconographie grecque, Ausg. v. Mailand 1824 ff. III p. 331, II p. 425 ff.; man vgl. auch die folgende Anm.

2) PUCHSTEIN in HUMANN und P., Reisen in Kleinasien und Nordsyrien S. 342, nennt den Begriff der Epiphanie zweifellos altgriechisch", hält aber für das Verständnis der Bedeutung eine weitgreifende Untersuchung für erforderlich. Für Ägypten genügt vielleicht die Anknüpfung der Ptolemäer an Dionysos, um den Titel os Επιφανής zu erklären; der König war ein νέος Διόνυσος (über diesen Titel LÜDERS, die dionys. Künstler S. 74 Anm. 135) und dadurch, wie der Gott selbst, ein 'Exiqavýs. Es scheint, dass von Ägypten ausgehend der Dionysoskult auf die Ausgestaltung der Herrscherkulte einen gewissen Einfluss ausgeübt hat; denn wir sehen auch die Vereine der dionysischen Künstler im Dienste der Herrscher und ihrer Vergötterungsbestrebungen stehen; man vgl. unten S. 88 die Ausführungen über den pergamenischen Kult. In Syrien dagegen und in den von ihm abhängigen Kleinstaaten, wie Kappadokien, scheinen mir auch einheimisch-orientalische Anschauungen von dem Erscheinen der Gottheit auf Erden in dem Königs-Titel 'Exqαvýs zum Ausdruck zu kommen, vgl. MARTI, Gesch. der israelit. Religion S. 66; Derselbe, Das Buch Jesaja, Tübingen 1900, S. 11. Ob das, was wir hier orientalisch nennen, babylonisch ist, verdiente einmal eine Untersuchung eines Orientalisten, die dann den Anteil des Orientes bezw. Babylons an der Weiterbildung der hellenistischen Herrscherkulte im Seleukidenreich und seinen Dependenzen vielleicht deutlicher uns zum Bewusstsein brächte.

3) Hier führte ihn Ariarathes IV. (220–162) während seiner Minderjährigkeit, vgl. STRACK, Dynastie S. 114f.

4) Die Regierung des Ptolemaios V. Epiphanes bedeutet den Beginn einer neuen Richtung in Ägypten, ein Verlassen der griechisch-makedonischen Basis auf allen Gebieten; darüber P. M. MEYER, das Heerwesen der Ptolemäer u. Römer in Ägypten S. 58 ff. und M. L. STRACK, Rhein. Mus. LV (1900) S. 167 ff.; der letztere ist auch der Ansicht, dass unter diesem Herrscher seleukidische Einflüsse sich geltend gemacht haben, ebenda S. 174 f.

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