ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors]

Herz gegen jede zarte Empfindung, besonders gegen das Mitgefühl mit fremdem Weh, da sie eignen Schmerz verleugnen lehrte. Die einzige Triebfeder dieser Schule war der Stolz. Epikurs Schüler gestanden es frey, daß das Vergnügen ihr höchstes Gut wäre, und ihr Vergnügen suchten sie in der Wollust. Die Peripatetiker, die Akademiker, und andre, forschten nicht mehr nach Wahrheit, sondern weteiferten in Spizfindigkeiten der Lehre, unbekümmert um Weisheit und um Tugend. Jede Stadt Griechenlandes und eines großen Theils von Asien, wo nach Aleranders Zeit griechische Sprache und griechische Sitte herrschten, hatte zu dieser Zeit ihre aufgeblähten Marktschreyer, welche in dem philosophis schen Mantel und mit langem Barte prangend, für Phif. Lucian b. losophen galten. Sie verachteten die Gögenpfaffen, und wurden von diesen verachtet; aber beyde waren im mer beceit sich wider jeden mit einander zu verbinden, der, mit der Fackel der Wahrheit, dem nächtlichen Truge der einen, oder dem luftigen Spinnengewebe der andern nahen würde. So war, mit Ausnahme einiger wahren Philosophen, wie Cicero, Seneca und Epiktet, während einiger Jahrhunderte die Beschaffenheit der Weltweisheit, in der griechischen Ländern, in Italien, und in den römischen Pflanzstädten Afrikas, Galliens und Spaniens. Diese Philosophie war so eitel wie der Gößendienst. Griechen und Römer, sie mochten zahllosen Gößen Weihrauch in den Tempeln streuen; oder in öffentlichen Hallen und Baumgängen leerem und spizfindigem Schulgeschwäz obliegen, lebten ohne Hofnung, weil ohne Gott, und betäubten die Todesfurcht durch Thorheiten und Laster, deren Mittelpunct die herrschende, stolze, mit dem Raube der Nationen prangende, vom Blute derselben trunkne, vor seinen Tyrannen zitternde Rom war.

11. Die Beherrscher Roms, das heißt die Beherr scher des größten Reiches so jemals war, und deren Stellvertreter in den Provinzen, mußten die Lehre Jesu Christi anfeinden, so bald sie von ihr hörten, nicht allein weil deren Lauterkeit ihren Lüsten Einhalt zu thun drohte, sondern auch, weil der Gögendienst, mit seinem ganzen Anhange von Auguren, Spähern der Eingeweide von Opferthieren, und andern Zeichendeutern,

eine wichtige Springfeder der römischen Staatskunst von jeher gewesen, indem die, bey jeder öffentlichen Unternehmung erfoderte Erforschung und Auslegung des göttlichen Willens Männern vom herrschenden Ors den der Patricier war anvertrauet worden. *) Die Wichtigkeit dieses Einflusses konnte einem Manne, wie Julius Cäsar war, nicht entgehen. Er ließ sich zum Pontifer marimus (Oberpriester) ernennen, nach ihm auch Augustus, und alle folgende Kaiser vereinigten dieses geistliche Amt mit der Herrscherwürde. Aber diese stolzen Cäsarn hatten noch einen wichtigen Grund den Göz hendienst zu schüßen, indem jeder von ihnen, als eine Gottheit, jeine Tempel, seine Priester hatte, und nach dem Tode wenn man nicht etwa seine Leiche den Hunden hinwarf in die Zahl der waltenden Götter aufgenommen (apotheosirt) ward. So schon Cäsar und Augustus. Solche Götter waren natürlich nicht nur aus eifersüchtiger Staatsklugheit der Religion Jesu Christi abbold, sondern auch aus persönlicher Eifersucht.

[ocr errors]
[ocr errors]

12. Aehnliche Ursachen des Widerstands fand das Christenthum bey den andern Nationen. Die Druiden bey den celtischen und germanischen Stämmen, machten einen erblichen, und sehr mächtigen Priesterorden aus, wie die Brahminen in Indien; und die gleichfalls erblichen Magier standen noch in Ansehen bis hin zum Strome des Indus.

zweyten

13. Ich habe anderswo gesprochen vom dreyfachen f. die ste Bevr Charakter des Gözendienstes, welcher auf Trug, Unzucht lage zum und Mord gegründet war. Er hatte sich in diesen drey Bande. Zweigen auf der ganzen Erde verbreitet, und immer mehr, je nachdem, von Geschlecht zu Geschlecht, die : heiligen Ueberlieferungen immer mehr verdunklet oder

*) Zwar waren endlich, später als zu den herrschenden Würden, auch Plebejer zum Augurat und allen Zweis gen des Priesterthums gelanget; das änderte aber in Absicht auf dessen Einfluß nichts. Denn die Nachkommen solcher Plebejer, obschon sie nicht den Glanz des alten Adels erhielten, wurden doch edle genannt, und machten allezeit gemeinschaftliche Sache mit den Patrie ciern, da sie gleiche Ansprüche auf die Staatsverwalt tung hatten.

Röm. II, 14, 15.

mißdeutet worden. China war das einzige Land, wo sich, mit Abrechnung einiger abergläubischen Zusäße, noch heilige Ueberlieferung, aber nicht vollständig, erhalten hatte. Stolz und Sinnlichkeit hatten bey allen Völkern, in verschiedner Mischung, die heilige Wahrheit verdrängt, und jede böse Lust ward, unter dem Namen einer Gottheit, verehrt und befriediget. Wir dürfen nicht zweifeln, daß unter Griechen, Römern und unter sogenannten Barbaren, hie und da wenige Edle waren, deren Herz nach wahren Gütern sich sehnte,' die aus der Nacht so sie umgab, weder vergebens noch ohne Einfluß des »wahrhaftigen Lichts, welches jeden Joh. 1. 9. »Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt,« sich zum Unsichtbaren zu erheben strebten, und, wie der große Apostel der Heiden sagt, kein Gesez habend, »sich selbst Gesez waren, und es zeigten, daß sie das »>Werk des Gesezes in den Herzen eingeschrieben hatten.<< Solche waren der Welt entfremdet; »die ganze Welt 1. Joh. V. 19. lag im Argen,« mehr als je, aller Lüste Spiel, in Gottesvergessenheit versunken; im eigentlichen Sinne unsers kräftigen Wortes gottlos, weil ohne Gott. Auf dieses Weltmeer, »auf wilde Wellen des Meers, | Jud. 13. vwelche ihre eigne Schande ausschäumten,« solten die galiläischen Fischer sich begeben, und die Welt erneuen, »den Gekreuzigten predigend, der den Juden ein Wer1. Kor. 1. 23. »gerniß war, und den Heiden eine Thorheit.« Das menschliche Verderben solten sie in seiner Festung, dem Innersten des menschlichen Herzens angreifen; den Sklaven der Lüste solten sie sagen, im Namen »des unXVII. 23. »bekannten Gottes:« »Jhr solt heilig seyn, denn Ich 3. Mof. XIX. »bin heilig;« Reinheit des Herzens solten sie predigen den unkeuschen; Verachtung des Irdischen den habsüch tigen und ehrgeizigen; lautre Liebe zur Wahrheit den lügenden; Milde und Gerechtigkeit den grausamen und ungerechten; die Gößendiener solten lernen, den unsichtbaren Gott »von ganzem Herzen lieben, von ganzer 6. Mof. VI.15. »Seele, aus allen Kräften,« und »lieben den Nächsten 3. Mos. XIX. »wie sich selbst, weil Gott der HErr ist.« Menschen, welche für die Nächstenliebe nicht einmal einen Namen hatten, folten sie diese Liebe predigen, und die Demut einer Welt empfehlen, deren Scheintugenden aus der bittern Wurzel des Stolzes emporwuchsen; die holde

Apost. Gesch.

2.

18.

Demut, diese Zwillingsschwester der Liebe, Tochter der Religion Jesu Christi wie sie, solten sie, wie sie, predigen im Namen des gekreuzigten Sohnes Gottes. Ihn solten sie, als das »Licht der Welt« offenbaren; Joh.VIII.12. als das Licht welches aufgegangen war denen die da »saßen im Schatten des Todes.« Sie solten, »in Sei- Matth. IV. »nem Namen, predigen Buße und Vergebung der Sünde »unter allen Völkern, und anheben zu Jerusalem.« Luk. XXIV. Sie folten, auf Geheiß Jesu Christi, »gehen hin in alle >>Welt, und lehren alle Völker, und sie taufen im Nas »men des Vaters, und des Sohnes, und des heiligen »Geistes; und sie lehren beobachten, was Er ihnen be- xxviii. 19, »fohlen hatte.«

16.

47.

Matth.

20.

14. Solchen Auftrag gab der Sohn Gottes Seinen Jüngern; aber welche Hülfsmittel gab Er ihnen auch! Was sag ich Hülfsmittel? Er und der heilige Geist waren ihre Hülfe! Es ist ein charakteristischer Zug in der Weise Gottes, daß Er nicht nur in der Schwäche Sich kräftig erweiset, sondern daß die Schwäche der Dinge, f. Kor. das Unvermögen der Geschöpfe so Er braucht, Herolde XII. 9, 10. werden müssen Seiner Macht; und, weil Er eben sie erfor, auch Herolde Seiner Weisheit, so wie Seiner Erbarniung.

Matth.

19.

15. Gleich leeren Gefäßen erfüllte Er diese Männer, deren Willen Er geheiliget hatte, mit Seiner Gnade. »Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Er»den« sprach Er, »darum gehet hin, und lehret alle »Völker. Welchen Mut mußte ihnen dieser Eingang xxvIII, 18, Seines Auftrags geben! Und so sprach der Auferstandne, und fuhr darauf gen Himmel! Er, durch den sie schon vor Seinem Tode Kranke geheilt, Teufel ausgetrieben hatten! Er, Der ihnen anizt “verheißen hatte, daß »sie folten angethan werden mit Kraft aus der Höhe!« sur. XXIV. »>getauft werden solten mit dem heiligen Geiste!« Er, Der ihnen verheißen hatte, daß Er »den Vater bitten 15. wolte, daß Er ihnen den Geist der Wahrheit senden. »möchte, daß Er bey ihnen bleiben solte ewiglich, bey ihnen bleiben, und in ihnen seyn!« Der ihnen verheis- 3oh. xiv. sen hatte, daß Er Selbst ihnen diesen »Geist der Wahr »heit senden wolte, Der sie in alle Wahrheit leiten 3os xv. 16. vwürde.«

49.

Upost.Gesch.

16, 17.

Joh

vergl. mit XVI, 13.

1

Upest.Gesch.

11.

16. Und als Er herab auf sie kam, dieser Geist der Wahrheit, wie erneuete Er sie, eh sie das Menschengeschlecht erneueten! Welche Freudigkeit gab Er ihnen! welche Kraft! welchen Muth! Wie stellte Er in ihnen dem staunenden Menschengeschlechte, die Lugenden der Religion Jesu Christi, und die Kräfte der zu Hebr. VI. 5. künftigen Welt« lebendig dar! Es war ein Kleines, daß Er sie in Sprachen reden ließ, so sie nie gelernet hatten; daß Kranke genasen, über welche der Schatte -V. 15. des Petrus, wenn er vorüber ging, hinwallete; daß todt hinstürzten, welche ihm, das heißt dem heiligen -V. 11. Geiste der ihn erfüllete, gelogen hatten; daß er sagen konnte zum lahmen Bettler, der da lag vor der Thüre des Tempels: »Silber und Gold hab' ich nicht; was »ich aber habe, das geb ich dir; im Namen Jesu Christi »von Nazareth, steh auf und wandele!« So hoch diese Macht sie auch über die Cafarn Roms erhub, waren selbst solche Wunder doch nur gleichsam Sinnbilder jener Schöpfungen, welche durch die Apostel in den Herzen der Menschen gewürket wurden, wenn der Glaube fie erleuchtete, Hofnung des ewigen Lebens in ihnen aufging, Liebe, sie die Seele der Religion Jesu Christi, Liebe zu Gott und zum Nächsten sie entflammte!

111. 6.

17. Wie geeignet übrigens die vom Sohne Gottes Seinen Jüngern mitgetheilte Wundergabe war, dem Evangelium Eingang zu bahnen, das würde wohl keiner Bemerkung erfodern, wenn nicht zu unsern Zeiten der Unglaube, eben von diesen Wundern der Upostel, welche den Unglauben ihrer Zeitgenossen beflegten, An= laß genommen, den Glauben an die Religion bey manchen zu untergraben. Einige Weltweisen haben behaup ten wollen, es sey der Weisheit Gottes unwürdig Wunder zu thun, weil durch solche die Geseße der Notur aufgehoben, diese in ihrem Laufe gehemmt werde. So will man Thatsachen, welche durch Zeugnisse und durch Würkung so bewährt sind als irgend Eine je war, da rum leugnen, weil man mennt, Gott werde so nicht handeln! Den Schöpfer der Natur will man an Gefete binden; man will Ihn, wie die Griechen ihren Zeus, dem eisernen Zepter eines blinden Verhängnisses unterwerfen. Sind die Wunder, in der sichtbaren und physischen Welt, Gottes unwürdig, warum nicht auch

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »