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den, wenn diese zugleich von Staunen ergriffen, und durch die Töne der Muttersprache, denen jeder so hold ist, gewonnen wurden! Der Muttersprache, die noch als Trest denjenigen übrig blieb, deren Vaterland durch Roms Gewalt und List die Freyheit verloren hatte!

10. Schön sagt Grotius, »Strafe welche die Spra »chen traf, zerstreuete die Menschen; (1. Mos. XI.) »die Gabe der Sprachen sammlete die Zerstreueten »wieder in Ein Volk.«

Hugo Grot.
Annot in

Nov. Test, ad
Act. II. 8,

11. Möge der Unglaub' es versuchen, ein Wunder zu widerlegen, welches der Schriftsteller erzählte, als Jerusalem noch stand, dessen Zeugen ganz Jerusalem, bald so viele Nationen wurden, deren jede in ihrer Muttersprache davon überzeuget ward, ein Wunder, welches andern mitgetheilet ward, und so fortdauerte, daß Paulus den Korinthiern, als von einer Sache, die gleichsam täglich bey ihnen geschah, davon schrieb; nicht um diese Gabe zu verherrlichen, sondern um sie zu belehren, daß es höhere Gaben gebe, welche gleichwohl, alle der Liebe unterordnet, ohne die Liebe keinen Werth 1.1. Kor. hätten!

12. Erklären möge der Ungläubige wodurch so viele Tausende sich bewegen ließen, den Aposteln zu glauben, das Wort vom Kreuze anzunehmen, welches allen Lú sten Einhalt thut; den Stolz, diese lezte Feste des natürlichen Verderbens, dem Erdboden gleich macht; ein Wort, dessen Annahme sie der Schmach, der Marter, dem Tode Preis, zugleich aber ihnen einen Sinu gab, dem keine Entsagung schwer wird, der Schmach, Marter und Tod nicht achtet; alles hingibt um Liebe und aus Liebe; selig schon hienieden, in Erwartung ewiger Seligkeit !

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XIV.

13. Die Entsagung der Güter ward keinem zur Pflicht gemacht. Frey würkte der Geist der Liebe, und der Verachtung des Zeitlichen. Wir finden nicht, daß andre Gemeinen sie einführten. Der Erstlingsgemeine zu Jerusalem geziemte es mit übertreffendem Beyspiele vorzuleuchten, und auch hierin ein Bild zu werden, von der ofreyen, neuen, himmlischen Jerufalem,, die unser Hebe X11.2. »aller Mutter ist.«

14. Die leste Stelle dieses Abschnitts (Apost. Gesch.

Gal. IV. 26.

vergl. mit

und Offenb. XXI. 2.

f. Prideaux.

II. 46. 47.) erklärt sich durch den Gebrauch der ersten Christen. Da sie noch keine Tempel haben konnten, ward das Brod in den Häusern gebrochen, das heißt, in dem Hause eines Christen versammelten sich mehr, zu Empfahung des heiligen Abendmahls. Ehe sie auseinander gingen, hielten sie ein gemeinschaftliches Mahl. Jeder trug dazu ben, je nachdem er vermochte, alles ward gemeinschaftlich gegessen. Wo also die Gemeinschaft der Güter nicht eingeführt war, da geschah den Armen hierdurch eine Wohlthat. Die brüderliche Liebe gab diesen Mahlzeiten den Namen Agape, welches auf griechisch Liebe heißt. Es waren Liebesmahle. *)

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IV.

Um diese Zeit gingen Petrus und Johannes

»hinauf in den Tempel, um die neunte Stunde, da »man pflegte zu beten.« **)

2. Das war um drey Uhr Nachmittags, zur Stunde des Abendopfers. Zwar hatten die Vorbilde ihre Kraft verloren, da der Sohn Gottes alles erfüllet hatte; gleichwohl fuhren die Apostel, und nach ihrem Beyspiel Die Gläubigen aus den Juden fort, den Tempel zu be

*) Ich glaube nicht, daß man bey einem frühern heidni-
schen Schriftsteller als Plutarch dieses Wort dyan
(Liebe) finde. Dieser blühete im zweyten Jahrhun-
dert und wahrscheinlich ward es von den Christen zu-
erst gebraucht.

....

** »gingen ·
hinauf.« – Aus Ehrfurcht gegen den Tem-
pel fagten die Einwohner Jerusalems: hinaufgehen in ́
den Tempel; so wie alle Ifraeliten, aus Ehrfurcht
gegen die heilige Stadt, sagten: hinauf gehn gen Jez
rusalem. Uebrigens gingen die Apostel nicht ins eigent
liche Tempelgebäude hinein, sondern in den äußern
Hof, welcher der Hof der Weiber genannt ward, weil
diese nicht weiter gehen durften. In diesem versamm-
lete man sich zum Gebet, die Männer unten, die Weis
ber oben auf Gallerten. Die Thüre des östlichen Ein-
gangs zu diesem Hofe hieß, wegen ihrer Pracht, die
fone. Rings um den Tempel, im äußersten Bors
hofe, welcher der Vorhof der Heiden hieß, weil sie
bis in diesen gehen durften, waren bedeckte Säulen-
gänge. Der östliche hieß die Halle des Salomo.

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fuchen. Es war der einzige Tempel des lebendigen Gottes auf Erden, den der Sohn Gottes Selbst durch Seine Gegenwart geheiliget hatte.

3. Und es war ein Mann, lahm von Mutterleibe wan, der ward getragen, und sie sezten ihn täglich vor »des Tempels Thür, die genannt wird die schöne, daß »er um Almosen bate von denen die in den Tempel gin= »gen. Da er nun sahe Petrus und Johannes, da sie wolten eingehn in den Tempel, bat er um ein Almo»sen. Petrus aber sah ihm grad' ins Angesicht, mit »Johannes, und sprach: schau uns an! Da sah er sie »aufmerksam an, erwartend etwas von ihnen zu em»pfangen. Petrus aber sprach: Silber und Gold hab' »ich nicht, was ich aber habe, das geb' ich dir: Im »Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf, und wandele! Und bey der rechten Hand ihn ergreifend, »richtete er ihn auf. Sogleich wurden seine Füß' und »Knöchel gekräftiget, und er sprang auf, stand, wan= delte, und ging mit ihnen hinein in den Tempel; wan»delse umher und sprang, und lobete Gott. Und es »sah ihn das ganze Volk, wie er wandelte und Gott »lobte. Auch Paunten sie ihn, daß er derjenige wäre, »der gesessen hatte, Almosens wegen, vor der schönen »Thüre des Tempels. Und sie wurden voll Staunens »und Entsegens, über das, was ihm wiederfahren war, Als er nun Petrus und Johannes bey der Hand hielt, »lief alles Volk zu ihnen in die Halle welche heißet Sa»lomons, und wunderten sich. Da Petrus das sah, »redete er zum Volk: Ihr Männer von Israel, was wundert ihr euch darüber? oder was sehet ihr so auf »uns, als hätten wir durch eigne Kraft und Heiligkeit »diesen wandeln gemacht? Der Gott Abrahams, und »Isaaks, und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat »Seinen Sohn Jesus verkläret, Den ihr überantwor»tet und verleugnet habt vor Pilatus, da dieser urthei»lete Ihn los zu geben. Ihr dagegen verleugnetet den »Heiligen und Gerechten, und batet, daß man euch den »Mörder schenkte; den Urheber des Lebens aber habt vihr getödtet. Den hat Gott auferweckt von den Tod»ten, deß sind wir Zeugen. Und durch den Glauben van Seinen Namen, hat Sein Name diesen, den ihr »sehet und kennet, gesund gemacht; und der Glaube

.. Petr. 111. 12. 13.

»der durch Ihn kommt, hat diesem in euer aller Gegens wart, vollkommne Genesung gegeben.<<

'4. Der Upostel spricht von seinem und des Jehan, nes Glauben, denn der lahm gewesene hatte keinen Glauben an Genesung gehabt, sondern nur gehoft ein Almosen zu empfangen. Hören wir weiter: .

5. »Nun, Brüder, ich weiß daß ihr's aus Unwis»fenheit gethan habt, wie auch eure Obersten. Also aber hat Gott erfüllet, was Er durch den Mund aller Seiner Propheten vorher verkündigen ließ, daß Chri»stus leiden solte. *) So thut nun Buße, und befehret weuch, daß eure Sünden getilget werden; auf daß da »kommen mögen die Zeiten der Erquickung vom Untlige »des HErrn, und Er feuden möge Den euch vorher ver»kündigten Jesum Christum, **) Der den Himmel ein- wnehmen muß, bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott geredet hat, durch den »Mund aller Seiner heiligen Propheten, von Unbeginn »der Welt an, ***) Denn Moses hat gesagt zu den

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*) »Daß Christus leiden solte.« Die Vulgata hat: »Daß Sein Christus leiden solte.« Das heißt: Sein Gefälb

ter.

**) »Vorher verkündigten« Пçoxenneveyμevor. So hat auch die Vulgata qui praedicatus est Einige (viels leicht viele) griechische Handschriften haven: ПgoxɛXεlgisμevov »vorherbestimmten.« So las auch der halige gryfoftomus.

***) Diejenigen welche ein Taufendjähriges Reich Chrifti auf Erden erwarten, pflegen diese Stelle darauf zu deuten. Sie werden gleichwohl Mühe haben »in allen Propheten« diese Hofnung gegründet zu finden; auch Mühe haben zu erklären, warum Petrus seinen Zuhörern, die er von der göttlichen Sendung. Jesu Christi, der als Weltrichter wieder kommen wird, überzeugen wolte, einen so dunklen Wink auf diese Erwartung, (welche doch auch diejenigen so sie am inbrünstigsten hegen, fur keine Hauptlehre halten werden) in dieser gedrängten, kraftvollen Rede hätte geben wollen? Der große Upostel redet von der »Zukunft des Tages Gottes, durch »welche die flammenden Himmel werden aufgeloset, und »die Elemente schmelzen werden« und von der Erwars tung »eines neuen Himmels und einer neuer Erde, »nach Seiner« (Gottes) »Verheißung, in welchen Ges

Vätern: Einen Propheten wird der HErr euer Gott euch erwecken, aus einem eurer Brüder, wie mich; 6. Mof. Den folt ihr hören in allem was Er euch sagen wird. xvII, Und es wird geschehen, jede Seele welche diesen Pro»pheten nicht hören wird, die soll vertilget werden aus »dem Volk. Und alle Propheten, von Samuel an, wie viel ihrer nacheinander geredet, haben diese Tage sverkündiget. Ihr seyd der Propheten und des Bun»des Kinder, den Gott mit unsern Vätern gemacht hat, »da Er sprach zu Abraham: Und durch deinen Samen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden. Euch »zuvördert hat Gott auferwecket Seinen Sohn, und u. H. u. d. Ihn gefandt daß Er euch segne, daß jeder sich bekehre Apoft. Gefch. von seinem Bösen.«

6. Ich weiß nicht, ob die Aufrichtung des Lahmen kräftiger für die über die Apostel ausgegoßnen Gaben zeuge, als diese Flammenrede ihres Hauptes. Wunder hatten sie im Namen Jesu schon gethan, als Er noch auf Erden wallete, aber an Freudigkeit und an Mut des Glaubens, an innerer Kraft, waren sie schwach gewesen, und doch oder vielmehr weil unvolle kommen in der Demut. Sie hatten noch zu oft sich felbst gesucht, daher auch sich selbst gefunden, und an uns selbst finden wir nichts Gutes, am wenigsten wenn wir glauben etwas Gutes zu finden. Wie verändert waren sie izt! Wie redeten sie! wie handelten sie von nun an! Petrus sah den Lahmen, der Lahme wandelte und sprang! Kaum hatte er, oder vielmehr Jesus Christus durch ihn, dieses Wunder gethan, so war sein erster Gedanke, Eifer für die Ehre Gottes, Vernichtie gung sein selbst. Und wie ergreift er diesen Anlaß, um dem Volke zu sagen, daß der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs Seinen Sohn verklärt habe! daß fie aber den Urheber des Lebens, den der Heide lossprechen wollen, Ihn, durch dessen Namen dieser Lahme vor ihrer aller Augen gefund worden, getödtet haben! Nicht allein die That schreibt er allein diesem Namen Jesu zu, sondern auch den Glauben an diesen Namen, welcher in ihm gewürket hatte, erkennt er für

»rechtigkeit wohnet.« So spricht er in seinem Send-
fchreiben.

1. Mos.XXII.

18.

III.

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 »