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einen von den übrigen Tagen des Monats stark abstechenden Charakter trugen. Die Bestimmungen über diese Tage, die ausdrücklich als „,böse Tage" bezeichnet werden, lauten:

Der Hirt der zahlreichen Menschen soll Fleisch, das auf Feuer gekocht ist, gesalzenes Brot nicht essen, das Gewand seines Leibes nicht wechseln, ein helles Kleid nicht anziehen, ein Opfer nicht darbringen. Der König soll den Wagen nicht besteigen, als Herrscher keinen Ausspruch tun. Ein Orakelpriester soll im Adyton einen Bescheid nicht geben, ein Arzt an einen Kranken die Hand nicht legen. Einen Wunsch auszuführen 2 ist er (nämlich der Tag) nicht geeignet. In der Nacht soll der König (die und die Opfer darbringen), so wird sein Gebet bei Gott genehm sein.

Daß die unter No. 2 genannten 7., 14., 21., 28., sowie 19. Tage eines Monats den unter No. 1 erwähnten Namen šabattu getragen hätten, ist allerdings bis jetzt noch nicht zu belegen.

Die Folgerungen, die sich aus den vorstehenden Tatsachen mit größerer oder geringerer Sicherheit ergeben, sind diese: 1. Der hebräische Name Sabbat kann nicht von dem assyrischen šabattu getrennt werden, sondern es handelt sich in beiden Fällen um dasselbe Wort zur Bezeichnung eines Feiertags. 2. Es ist wahrscheinlich, daß das hebräische Wort Sabbat im Hebräischen nicht einheimisch, sondern daselbst ein altes Lehnwort aus dem babylonischen šabattu ist; in diesem Falle könnte die eigentliche Grundbedeutung des Wortes Sabbat auch nur aus dem Babylonischen mit Sicherheit entnommen werden, nicht aus dem Hebräischen. 3. Es ist wahrscheinlich, daß im Babylonischen šabattu nicht nur im allgemeinen eine Bezeichnung für einen Bußtag ist, sondern daß auch speziell der 7., 14., 21., 28., sowie auch der 19. Tag eines Monats als solche šabattu's zu gelten haben. 4. Trifft diese unter No. 3 genannte Annahme zu, so kann auch die Institution des israelitischen

1 Delitzsch' Fassung der Zeichengruppe als „,die Priesterin" ist im Hinblick auf Parallelstellen unmöglich. 2 Delitzsch' Fassung des betreffenden Zeichens als „,(zu) irgendwelchem (Anliegen)" ist im Hinblick auf Parallelstellen unmöglich.

Sabbats nicht von dieser babylonischen Feier des je 7. Tages eines Monats getrennt werden. 5. Eine weitere noch offene Frage wäre dann die, ob eine solche Feier eines Sabbats in Israel und in Babylonien auf eine gemeinsame Ausgangsquelle zurückginge, oder ob es sich in Israel um eine alte, vielleicht durch die Kanaanäer vermittelte Entlehnung dieser Institution aus Babylonien handelte. 6. Ob ursprüngliche Entlehnung vorliegt oder nicht: jedenfalls trägt die israelitische Sabbatfeier, so wie sie uns im Alten Testament entgegentritt, einen vom babylonischen šabattu und von der babylonischen Feier des je 7. Monatstages stark verschiedenen Charakter und müßte auch im Falle der Entlehnung dieser Institution aus dem Babylonischen angenommen werden, daß sie sich dann innerhalb Israels ganz eigenartig weiter entwickelt hätte, daß z. B. das Unterlassen der Arbeit am Sabbat in Israel einen ganz andern Sinn bekommen hätte als in Babylonien, wo die Vermeidung der Vornahme gewisser Handlungen an diesen Tagen vielmehr darum geschah, weil diese Tage als Unglückstage betrachtet wurden, an denen eine Handlung nicht glückte. Desgleichen müßte die israelitische Feier des je 7. Tages durch das ganze Jahr hindurch, unabhängig vom Monatsanfang, als eine eigenartige Umgestaltung der babylonischen Institution angesehen werden, wo diese Loslösung der Feier des je 7. Tages vom Monat sich bis jetzt wenigstens noch nicht belegen läßt.

Hymnen und Gebete, Polytheismus.'

In der Art und Weise, wie sich die babylonische Religion in ihren uns wieder zugänglich gewordenen Literaturdenkmälern äußert, zeigt sich ein merkwürdiger Kontrast: Auf der einen

IS. Näheres in KAT3 S. 607–612.

Seite krassester Aberglaube, Wahrsagerei und Beschwörungswesen in vollster Blüte, und zwar nicht etwa bloß als mehr oder weniger geduldete Überbleibsel aus einer älteren überwundenen Religionsstufe, sondern bis in die letzten Zeiten des assyrischen und babylonischen Reiches als unentbehrliche und hochangesehene Zweige der offiziellen Staatsreligion betrachtet; auf der anderen Seite eine reichhaltige Literatur von Götterhymnen und Gebeten, die relativ recht hohe Vorstellungen von der Gottheit aufweisen und die sich besonders auch durch die starke Betonung des Sünden- und Schuldbewußtseins, das den Menschen gegenüber der Gottheit erfüllt, auszeichnen. Namentlich in letzterer Hinsicht klingen diese sogenannten babylonischen Bußpsalmen oft merkwürdig an alttestamentliche Psalmen an und es ist sehr im Auge zu behalten, wenn auch einstweilen noch nicht sicher zu erweisen, ob nicht zwischen der alttestamentlichen und der babylonischen Psalmenliteratur ein wirklicher historischer Zusammenhang besteht, der aus einer Berührung der babylonischen mit der israelitischen Religion, sei es in der älteren oder in der jüngeren Zeit, zu erklären wäre. Auch die rein formale Seite der babylonischen und der hebräischen Psalmen, der sogenannte Parallelismus der Versglieder (Halbzeilen), wie der rhythmische Aufbau im einzelnen legen es nahe, an einen historischen Zusammenhang zwischen der hebräischen und der babylonischen Poesie zu denken. Jedoch ist gerade bei einer Vergleichung der hebräischen und der babylonischen Psalmenliteratur auch wieder große Vorsicht geboten, da die Gefahr vorliegt, daß um gleichartiger Ausdrucksweise willen die wirklichen Übereinstimmungen überschätzt werden. So können und werden tatsächlich z. B. Ausdrücke wie „Sünde begehen", vom Menschen ausgesagt,,,Sünde vergeben", von der Gottheit ausgesagt, in der babylonischen

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1 Vgl. auch die Schreibung in Halbzeilen auf dem zum Schöpfungsepos gehörigen Texte oben S. 13 Abb. 1.

Zimmern, Keilinschriften und Bibel.

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Religion nicht ganz den gleichen Sinn wie in der israelitischen gehabt haben. Insbesondere wird daran festzuhalten sein, daß sich der Begriff der Sünde in der babylonischen Religion weit mehr als in der israelitischen auf die Verletzung kultischer, ritueller Vorschriften, als auf die Nichtbeobachtung allgemeiner sittlicher Normen bezieht, wenn auch das letztere bei den Babyloniern keineswegs fehlt. - Endlich möge an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß auch die schönsten und edelsten Erzeugnisse der babylonischen Hymnen- und Gebetsliteratur durchweg noch auf der Stufe des Polytheismus stehen, auch wenn einzelne dieser Hymnen durch die überschwängliche Erhebung desjenigen Gottes, an den sie gerichtet sind, über alle anderen Götter, äußerlich mehrfach einen monotheistischen Anstrich aufweisen. Übrigens zeigt sich die gleiche Erscheinung auch auf anderen Gebieten, so in den Personennamen1 und in Götterlisten, wo gleichfalls in älterer wie in jüngerer Zeit von wirklichem Monotheismus nicht die Rede sein kann, sondern höchstens das angenommen werden kann, daß in spätbabylonischer Zeit, eventuell sogar hier bereits unter dem Einfluß außer-babylonischer Religionen, unter der Priesterschaft der Stadt Babylon Bestrebungen sich zeigten, die dahin gingen, in allen übrigen Göttern des babylonischen Pantheons nur eine Manifestation Marduk's, des Stadtgottes von Babylon, zu erblicken. 2

1 Über das Vorkommen des Namens Jahwe in Personennamen aus der Hammurabi-Zeit, das in der letzen Zeit im Anschluß an Delitzsch' Vortrag so viel von sich reden gemacht hat, sei hier nur so viel bemerkt, daß es mir nach wie vor sehr fraglich ist, ob in den betreffenden Elementen ja-'-PI, jaPI, ja-u--um der Gottesname Jahwe oder auch nur ein Wort gleichen Stammes mit diesem Gottesnamen enthalten ist. S. Näheres, auch über das sonstige Vorkommen des Namens Jahwe in den Keilinschriften, in KAT3 S. 465-468.

2 So im Hinblick auf den von Delitzsch, Babel u. Bibel I S. 49 erwähnten, neuerdings vielfach erörterten Text, wo ich, im Gegensatz zu dem von mehreren Seiten gemachten Vorschlag, in dem Namen,,Marduk" hier nur eine appella

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Im Folgenden möge nun, da auf diese Weise am besten eine Anschauung von der babylonischen Hymnenliteratur, ihren Schönheiten und auch ihren Schranken gegeben werden kann, ein solcher babylonischer Hymnus seinem vollen Wortlaute nach mitgeteilt werden. Es ist dies ein erst neuerdings bekannt gewordener Hymnus an die Göttin Ištar, der es aus mehreren Gründen verdient, hier vor andern gewählt zu werden, einmal, weil es einer der wenigen größeren babylonischen Hymnentexte ist, die uns bis jetzt vollständig, nicht nur in fragmentarischem Zustand, wie so viele, vorliegen, sodann auch deshalb, weil er in besonders anschaulicher Weise beides mit einander vereinigt, den Hymnus auf die Gottheit und das an diese gerichtete Bußgebet.

Ich flehe zu dir, Herrin der Herrinnen,
Ištar, Königin aller Wohnstätten,

Göttin der Göttinnen,
Leiterin der Menschen!

Irnini 2, du bist gepriesen, bist groß unter den Igigi3,

bist gewaltig, bist Herrscherin, dein Name ist groß.

5 Du bist die Leuchte von Himmel und Erde, streitbare Tochter Sin's, führst die Waffen, veranstaltest den Kampf;

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erteilst alle Befehle, bekleidest dich mit der Herrscherkrone,

o Herrin, herrlich ist deine Größe, über alle Götter erhaben. Du schaffst Wehklagen, bringst in Streit friedliche Brüder,

gewährest Fesselung.

Du fesselst, Herrin der Niederwerfung,

stößest nieder, die an mir übeltun; mit Schrecken bekleidet ist. das Gesetz von Erde und Himmel;

Gušea2, die mit Kampf gerüstet, Du vollführst Gericht und Entscheidung, Götterkammern, Kapellen, Tempel und Heiligtümer achten auf dich!

tivische Bezeichnung für „,Gott" zu erblicken, ähnlich wie bei Bel und Ištar, doch dabei bleiben möchte, daß hier die verschiedensten Götter des babylonischen Pantheons in der Weise mit Marduk gleichgesetzt werden, daß die sonst jenen 'zugehörigen Epitheta einfach auf Marduk übertragen werden. 1 Veröffentlicht und übersetzt von L. W. King in dessen The Seven Tablets of Creation, London 1902, Vol. I. p. 222—236 und Vol. II p. 75-84. 2 Beinamen der Ištar. 3 Bezeichnung für die Gesamtheit der Götter.

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