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stellte man solche nur in geschlossenen oder umgrenzten Räumen auf; so n. 39 im Ergasterion, n. 45-47 im Bereiche der Rathäuser, n. 68 in der Theokolenkapelle. Die Altäre zum Hippodrome standen meist innerhalb der Aphesis; aber vermutlich waren auch n. 48-52 irgendwie von der Außenwelt geschieden. Der Artemisaltar n. 62 ist unbestimmbar. Bei weitem die meisten der Altäre von Olympia sind unter auswärtigem Einflusse gegründet, unmittelbar, nicht bloß durch die Verbreitung der religiösen Denkweise des Zeitalters. Dies gilt vor allem von denen der Meter, der Kureten, der Daktyle, der Eileithyia, vielleicht auch der Urania, die von kretischen Ansiedlern herrühren, welche über die See nach der Alpheiosniederung kamen. Noch am oberen Laufe des Flusses sind kretische Spuren bemerkbar. Der Heradienst scheint auf Argos zurückzuführen, obgleich auch bei ihm kretische Einwirkung bezeugt ist1). Der Dienst des Zeus ist wahrscheinlich durch aitolischen Einfluß von Dodona her überkommen. Er wurde nach Unterwerfung der Pisaten durch die Eleier von diesen aus politischer Klugheit gefördert und gelangte durch die emporblühende Agonistik zum höchsten Ansehen, demgegenüber alle andern Kulte in den Hintergrund traten. Der Artemisdienst hat sich von Arkadien aus der pisatisch-elischen Landschaft mitgeteilt, dann aber durch die Verbindung mit dem Stromgott ohne äußeren Einfluß in Olympia Wurzel gefaßt. Die Verehrung der Despoinen stammt von Lykosura, die des Zeus Areios und Hypsistos aus Asien, des Apollon Pythios von Delphi, der Dioskuren von Sparta, der Athena Hippia wahrscheinlich aus Arkadien.

Bei einigen der Altäre von Olympia sind Änderungen der ursprünglichen Anlage vorgenommen. Selbstverständlich bekamen die allmählich emporsteigenden Aschenaltäre des Zeus (19), der Hera (25) und der Ge (33) nach und nach ein anderes Aussehen. Der mit der Zeit eingesunkene Kuretenaltar (32) wurde heraufgehoben und aus einer ursprünglich runden Form in eine viereckige umgestaltet. Ähnlich hat sich, als der Boden der Altis höher wurde, eine Hebung auch bei anderen Altären nötig gemacht. Das gehört in das Gebiet der Frühlingslustration und ließ sich mit der jährlichen Koniasis verbinden. Den Doppelaltar n. 3 hat man wohl nach dem Tempelbau des Libon zurechtgerückt 2). In gleicher Weise versetzt ist der Altar der Muttergöttin (29), bei dem der Bau des Metroon der Besitzerin Entschädigung bot. Es ist unverkennbar, daß Wert darauf gelegt war, Altäre in Richtung der Tempelachsen aufzustellen,

1) Kreta betreffend vgl. O. F. I, Frühlingsreinigung, Klio VI, 65. III, Dienst d. Muttergöttin, ebd. VII, 177 ff. Der Aschenaltar der Hera n. 25 galt als Weihgeschenk des Klymenos, P. 5, 14, 8. Vgl. M. O. II, Prozession, Klio XIV, S. 415. 2) O. F. I, Frühlingsreinigung, Klio VI, 75 ff. M. O. II, Prozession, ebd. XIV, S. 402 f.

gleichviel, ob sie der Tempelgottheit errichtet waren oder einer andern, und zwar auf beiden Seiten. So geschah es bei n. 26 östlich und bei n. 65 westlich vom Heraion, bei n. 3 östlich vom Zeustempel; westlich von ihm ist wenigstens der Rest eines Fundamentes erhalten1). Dicht vor dem Tempelchen neben dem Sikyonierschatzhause lag der Kuretenaltar (32). N. 47 war mit der Mittelhalle der Buleuterienbauten in Übereinstimmung gebracht.

Manche Altäre, welche einst in Blüte standen, sind später verfallen. Daß unter dem Boden des Heraion die Spuren einstiges Opferdienstes sich nachweisen ließen, haben wir oben gesehen 2). Das Gleiche gilt von dem Raum im Süden des Philippeion und unter den Fundamenten des Zeustempels. Die Trümmer des Heiligtums der Urania sah noch Pausanias. Manches ist verschwunden, ohne Spuren zu hinterlassen. Anderes kam wieder auf, wie der Chamynedienst, je nachdem der Zeitgeist oder ein mächtiger Wille sich geltend machte.

Nach wechselreichen Kämpfen hatten die Eleier den Bewohnern der Pisatis die einträgliche Verwaltung des olympischen Heiligtums genommen. Sechs Kriege hat es gekostet, ehe der letzte Widerstand gebrochen war3). Ganz haben die Pisaten den Verlust niemals verschmerzt. Aber seit Ol. 51 (576 v. C.) darf das Regiment der Eleier als gesichert gelten1). Um diese Zeit fand jene viel umfassende Neuerung der Verhältnisse statt, aus der sich das geschichtliche Bild von Olympia entwickelt hat. Das Prytaneion wurde erbaut und eingerichtet. Der Herd der Hestia bildete fortan den Ausgangspunkt für alle Opfer. Das Kollegium der Theokolen und ihrer Genossen veranstaltete den Dienst im Auftrage der Staatsregierung von Elis. Ein zweiter Seher und ein zweiter Hellanodike wurde angestellt, die Zählung der Olympiaden eingerichtet und Ol. 1 auf 200 Jahre zurückdatiert. Die Altis bekam eine neue Einfriedigung, 600 Jahre vor der neronischen. Sechs Doppelaltäre wurden eigens gestiftet und über den heiligen Hain verteilt; sie waren den Hauptgottheiten von Elis und Olympia gewidmet. Der Dionysosdienst kam ganz nach

1) Dörpfeld-Borrmann, Ol. Erg. II, 166 n. 16. Furtwängler, ebd. IV, 4f. M. O. II, Prozession, n. 42, Klio XIV, S. 433.

2) Siehe oben S. 32. M. O. II, Prozession, Klio XIV, S. 417. Dörpfeld-Borrmann, Ol. Erg. II, 28. Furtwängler, ebd. IV, 3, 5.

Zum Folgenden

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3) 1. Ol. 26 (676 v. C.): Strab. 355. 2. O1. 34 (644 v. C.): P. 6, 22, 2. 3. Ol. 48 (588 v. C.): P. 5, 6, 4. 6, 22, 3. 4. Strab. 362. 5. O1. 81 (456 v. C.): P. 5, 10, 2. Hdt. 4, 148. Strab. 353. Dazu Flasch in Baumeisters Denkm. 1100. 6. O1. 104 (364 v. C.): Diod. 15, 78. P. 6, 22, 3.

4) Vgl. Hochfest III, Gottesfriede, Beitr. z. A. G. V, 191. Nach Africanus zu Ol. 30 wurden diese und die folgenden 22 von den Pisaten veranstaltet. Der Aufstand von Ol. 104 (364 v. C.) hatte keinen dauernden Erfolg; vgl. O. F. III, Dienst d. Muttergöttin, Klio VIII, 158 ff.

Elis; eine Schwesterschaft von sechzehn Frauen vertrat die Bezirke des Landes und übernahm zu gleicher Pflege den Dienst der Hera in Olympia und des Dionysos in Elis; Hippodameia und Physkoa wurden nebeneinander verehrt. Aber sonst traten die Frauendienste fortan in den Hintergrund. Dagegen hebt sich der Dienst des Zeus, von Jahrhundert zu Jahrhundert gesteigert, als glänzender Mittelpunkt heraus, und ihm gesellen die anderen sich bei, an Zahl zunehmend, an Bedeutung untergeordnet 1). Was noch weiter zurückliegt, als die Verwaltung der alten Pisaten, ist von Nebel bedeckt. Die überraschenden Funde der Neuzeit, welche Wilhelm Dörpfeld 1908 unter dem Boden des klassischen Olympia gemacht hat, genügen nicht, diesen Nebel zu lichten. Sie gehören einer Zeit an, in der es weder ein Griechenvolk gab, noch etwas von dem bestanden hat, was man als Geschichte bezeichnet. Was die Erbauer jener urzeitlichen Siedelung und ihrer Apsidenhäuser erlebt und getan haben, ist nicht überliefert und gehört nicht in den Rahmen unserer Betrachtung.

1) Zur Reform von Ol. 50 vgl. Hochfest II, Zeitenordnung, Beitr. z. A. G. 59. - III, Gottesfriede, ebd. 190 ff. O. F. I, Frühlingsreinigung, Klio VI, 3ff., 15. Den Olympischen Vorgängen entsprechen ähnliche anderwärts, besonders in Delphi und in Athen.

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Beiträge zur Geschichte von Ravenna in spätrömischer und byzantinischer Zeit.

Von Ernst Stein.

I.

Chronologie der ravennatischen Bischöfe vom Ende des vierten bis zur Mitte des achten Jahrhunderts.

Agnellus berichtet vom Tode des Bischofs Ursus: . . . infirmitatem modicam sensit corporis, quasi eructuans reddidit spiritum Idus Aprilis; in tali pace et tranquillitate vitam finivit in die sanctae resurrectionis. Daraus folgt, daß im Todesjahre des Ursus Ostern auf den 13. April fiel, und das ist innerhalb des in Betracht kommenden Zeitraumes nur in den Jahren 385 und 396 der Fall; daß 396 das richtige Datum sei, kann man daraus erschließen, daß dann die vier Bischöfe zwischen dem 343 nachweisbaren Severus und dem Ursus, der nach Agnellus 26 Jahre Bischof war, sich bequemer einfügen lassen und auch im Hinblick auf die Reihe der Nachfolger des Ursus das Jahr 396 allein möglich erscheint1). Die Bischöfe, die Agnellus zwischen Ursus und dem sicher am 26. Mai 521 verstorbenen Aurelianus auf einander folgen läßt, sind Petrus, Neon, Exuperantius, Johannes und Petrus. Davon ist durch einen Brief des Papstes Leo I. 2) Neon für das Jahr 458 sicher bezeugt, ferner steht fest, daß Petrus Chrysologus am 3. Dezember 450 gestorben, also des Agnellus Angabe, daß Neon auf einen Petrus gefolgt sei, richtig ist. Weiter ist sicher, daß von 477-494 ein Johannes den bischöflichen Stuhl innehatte3), und auch daß, wie Agnellus erzählt, dieses Johannes Nach

1) Agn. c. 23. Daß Rubeus p. 58f. und die, welche ihm folgten, aus den Worten: Et in tali vero die ab eo dedicata est ipsa ecclesia et vocata Anastasis haben herauslesen wollen, die Anastasis sei an einem gleichfalls auf den 13. April fallenden Ostertage, also 385 (Rubeus irrt um 1 Jahr und schreibt 384) geweiht worden, ist unbegreiflich. Natürlich will Agnellus nichts anderes sagen, als daß die Weihung der Ursiana auch an einem Ostertage stattgefunden hat. Nach meiner Chronologie (s. unten) ist 385 als Zeitpunkt für den Tod des Ursus geradezu ausgeschlossen.

2) J.-K. 543 vom 24. Oktober 458.

3) Das lehrt seine Grabschrift CIL XI 304.

folger und des Aurelianus Vorgänger ein Petrus war, wird dadurch bestätigt, daß für die Jahre 501, 502, 516 und 519 ein Bischof dieses Namens nachweisbar ist1).

Daß dem Agnellus ein im ganzen zuverlässiger Bischofskatalog vorlag, hat Lanzoni 2) nachgewiesen und dadurch wird die schon bisher herrschende Meinung noch mehr gesichert, daß Exuperantius zwischen Neon und dem 477 auf den bischöflichen Stuhl gelangten Johannes an seinem Platz und die Verlegung der Ermordung des Patriziers Felix, die 430, und die Erhebung der Eudoxia zur Augusta, die 438 stattfand, in seine Zeit einer der zahlreichen Anachronismen des Agnellus ist. Gleich hier sei bemerkt, daß der Episkopat des Exuperantius sicher ein sehr kurzer war; nicht nur wird sein hohes Alter ausdrücklich bezeugt, sondern auch die Inhaltlosigkeit seiner Vita im Gegensatz zur großartigen Bautätigkeit des Neon zwingt uns zu dieser Annahme 3). So steht die Reihe der ravennatischen Bischöfe für die zweite Hälfte des V. Jahrhunderts fest; umso größere Schwierigkeiten bietet sie in der ersten Hälfte desselben. Daß die Chronologie des Agnellus unmöglich ist, liegt auf der Hand. Schon die Brüder Ballarini, die im XVIII. Jahrhundert die Werke Leos d. Gr. herausgaben, haben erkannt, daß Agnellus dem zweiten Petrus jene Geschehnisse zuweist, die dem ersten zukommen1). Nachdem nun jener Petrus, der dem Neon vorausgeht, sicher der Chrysologus war, so muß nach den Ballarini Ursus dessen unmittelbarer Vorgänger gewesen sein und 396 kann selbst dann nicht das Todesjahr des letzteren sein, wenn man die Angabe, der Chrysologus sei von Papst Sixtus III. (432-440) konsekriert worden 5), verwirft. Diese Meinung der Brüder Ballarini hat 1909 Mgr. Testi-Rasponi wieder aufgenommen und mit großem Scharfsinn zu begründen gesucht; bevor ich seine Darlegung teils verkürzt wiedergebe, teils widerlege, müssen wir einen anderen Versuch, die bestehenden Schwierigkeiten zu lösen, erörtern, denn es wird sich zeigen, daß das Richtige in der Mitte liegt.

Die Vita des Bischofs Johannes bei Agnellus c. 34-46 ist sowohl durch ihre außerordentliche Länge, als auch durch die in ihr enthaltenen

1) Acta synhodi a. 501, M. G., Auctt. antt. XII p. 432, § 25, 2. Acta synh. a. 502, a. a. O. p. 447, § 9. p. 451, § 19, 3. Avitus v. Vienne, ep. ad div. 30 (M. G., Auctt. antt. VI 2, 68 f.). Anon. Vales. §§ 81. 82.

2) Riv. scienze stor. VI (1909) 441 ff. Seinen Nachweis nimmt Testi-Rasponi, Atti e mem. della R. dep. di stor. patr. per la Romagna XXVII (1909) 290–294 an.

3) Agn. c. 31. Lanzoni a. a. O. 438 stellt die Beispiele dafür zusammen, daß Agnellus welthistorische Ereignisse, von denen seine Quellen berichten, willkürlich in die Zeit dieses oder jenes ravennatischen Bischofs verlegt. Der Sarkophag des Exuperantius, durch eine dem VIII. oder IX. Jahrhundert angehörende Inschrift (CIL XI 303) bezeichnet, steht jetzt im museo arcivescovile. 4) Testi-Rasponi a. a. O. 289. — 5) Agn. c. 49.

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