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unsern Häusern, gegen den Bund mit den Römern;" und sie sagten ihm alles Unrecht, so sie von ihm erlitten. Und schrieben auch einen

Brief an den hohen Rath und sagten: „Ob des Unrechts vom Landpfleger werden wir nicht in die Schule kommen, sondern erklären sie in Ver. und werden auswandern wegen unserer Sicherheit und bitten Euch, uns beizustehen, so Ihr nicht wollt, dass wir ausziehen in ein ander Land."

Viertes Kapitel.

Des folgenden Tages aber, als am Tage Richardi, welches ist der siebente des Hornung, geschah es, dass das Volk nicht ging in die Schule, sondern gürteten ihre Lenden und packte seine sieben Sachen zusammen und seine sechs Dreier und versammelte sich auf dem Markte zur Auswanderung. Da gedachte der Landpfleger, sie wollten ihn und die Kriegsknechte überfallen, und liess dreimal blasen in die Posaune, und die Kriegsknechte kamen zusammen. - Und der Oberste der Kriegsknechte kam geritten zu dem Volke auf dem Markte, und das Volk schrie: „Steinigt ihn! Steinigt ihn!" Er aber sagte und sprach: „Ich will Euch nicht Leid's thun, sondern bin Euer Freund und bitte Euch, bei uns zu bleiben in unserm Lande friedlich bei den Töchtern der Philister." Aber das Volk antwortete und sprach: „Der Landpfleger hat uns Unrecht gethan und verletzt den Bund mit den Römern; wir werden nicht hier bleiben, sondern ausziehen in ein anderes Land;" und wurde noch viel mit ihm gesprochen. Da antwortete der Oberste und sprach: „Ich werde zum Landpfleger gehen, ihm sagen und also sprechen: Du hast verletzt den Bund des Volkes mit den Römern; versprich mir, ihnen nicht Leid's weiter zu thun. Und werde Euch einholen vor dem Thore und Euch sagen, was der Landpfleger versprochen." — Und das Volk wanderte aus und wurde eingeholt vor dem Thore von dem Obersten, und er sprach: „Der Landpfleger hat sich verborgen in dem Innern seines Hauses und die Zugänge besetzt mit Wachen und will niemand sein Angesicht sehen lassen; gehabt Euch wohl und wandert in Frieden!" Da jubelte das Volk und schrie, und er neigte sich und ritt wieder in die Stadt, von dannen er gekommen war. Und das Volk zog fürbass an den Fluss, der da heisst die Elster, lagerte sich an den Orten Beesen und Ammendorf und schlug auf die Stiftshütte an der Stätte, die da heisst die Breyhahnschenke

und assen und tranken mit den Kindern des Landes und schliefen auf ihren Heuböden. Und mit ihnen waren gezogen, die da heissen Stiefelputzer, Barbiere und Anderer Viele. Und der Landpfleger schickte

gen Merseburg, Eisleben und Sangerhausen und zu Denen, die da sind zu Artern, und liess Kriegsknechte holen zu Fuss und zu Ross; die Häupter aber des Volks versammelten sich in der Stiftshütte, pflogen Raths und schickten ab Gesandte an den hohen Rath und den Landpfleger. Und der hohe Rath und der Landpfleger hielten auch Rath bei Tag und Nacht, und der Landpfleger wollte hart bestrafen das Volk Gottes ob ihres Auszugs. Und der hohe Rath sagte Vieles gegen den Landpfleger ob seiner Strenge

Fünftes Kapitel.

Und es begab sich, da Abend geworden war, dass die Kriegsknechte kamen von Merseburg und zogen durch Ammendorf. Da wurde bange dem Volke Gottes und die Oberhäupter riefen zusammen das ganze Volk und stellten Wachen aus, bewaffneten sich und waren bewaffnet die ganze Nacht, denn sie gedachten, sie würden überfallen. Des andern Tages aber schickten sie wieder Gesandte an den hohen Rath und den Landpfleger, aber er wollte nicht nachgeben. Aber Einer des

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hohen Rathes schrieb dem Volke einen Brief, sagte zu ihm und sprach: „Der Landpfleger wird Euch schon nachgeben, beharrt nur auf Eurem Vorsatz." Und die Philister kamen zu der Stiftshütte mit ihren Weibern und Töchtern und brachten Wein, Rum, Tabak und Cigaros, denn dieses mangelte im Lande an der Elster. Die Philister aber in der Stadt ergrimmten über den Landpfleger ob des Auszuges ihrer Lieblinge und wollten ihn umbringen, und sind Viele geworfen in den Kerker ob ihres Vorsatzes. Und des folgenden Tages schickten sie wiederum Gesandte zu dem hohen Rath und Landpfleger, und diese antworteten ihnen und sprachen: „Euch soll nichts Leids geschehen wegen des Auszugs und sollt nicht mehr überfallen werden Nachts in Euren Häusern und sollt Eure eigenen Gesetze haben, wonach Ihr gerichtet werdet, so Ihr zurückkehrt in die Stadt, von dannen Ihr gezogen seid." Und die Häupter versammelten das Volk und fragten es nach seinem Willen, und das Volk wollte einziehen und zog ein Abends bei erleuchteten Fenstern zur Freude der Philister, ihrer Weiber und Töchter. Und das Volk ging wieder in die Schule nach dem Brauch ihrer Väter, und

die Schriftgelehrten freueten sich sehr, ihre Lieblinge zu haben in der Schule.

Er

Als Georg Hartmann von Witzleben endlich fühlte, seine Kraft sei der Last der Geschäfte nicht mehr gewachsen, bat er um seinen Abschied, der ihm auch durch Allerhöchste Cabinets-Ordre vom 4. Febr. 1828 gewährt wurde. Die juristische sowohl als die philosophische Fakultät überreichte ihm bei seinem Scheiden das Doctordiplom. lebte nun abwechselnd in Naumburg und in Kassel. Nach dem Tode seines Bruders Friedrich Ludwig und seines einzigen Töchterchens zweiter Ehe zog er sich nach Rossleben zurück und widmete sich hier ausschliesslich der Stiftung seiner Väter, der Klosterschule. Am Morgen

des 15. Sept. 1841 entschlief er sanft in den Armen der Gattin und des Sohnes, und am 18. ward er auf dem Kirchhof zu Rossleben begraben.

Karoline von Witzleben lebte nach Georg Hartmanns Tode, fast immer kränkelnd, in Rossleben, wo sie am 17. Dec. 1860, 6 Uhr morgens, in Folge eines Schlaganfalls ruhig und schmerzlos verschied.

e) Christian Dietrich August von Witzleben,
1768-1821.

Friedrich Wilhelms von Witzleben auf dem blauen Hofe zu Wolmirstedt jüngster Sohn war Christian Dietrich August von Witzleben, am 11. Aug. 1768 abends 1211 Uhr zu Wolmirstedt geboren. Er trat im Jahre 1782 in Preussische Kriegsdienste bei dem in Halberstadt und Quedlinburg garnisonirenden Infanterie-Regiment Herzog von Braunschweig, wurde bald Gefreiter-Corporal, am 13 Apr. 1784 zum Fähnrich und am 10. Apr. 1788 zum Second-Lieutenaut befördert. Mit dem Regiment marschirte er 1792 wider die Franzosen und nahm Theil an der Kanonade von Valmy, 20. Sept. 1792, der siegreichen Bataille von Pirmasenz, 14. Sept. 1793, und namentlich an dem unglücklichen Sturm auf Bitsch, in der Nacht vom 16. zum 17. Nov. 1793.

Auf Grund gleichlautender Nachrichten von Einwohnern der Stadt und einverstandenen Offizieren des Bergschlosses Bitsch hielt man es für leicht, letzteres durch einen Ueberfall zu nehmen. Unter dem Kommando des Obersten Graf Wartensleben wurden 1800 Mann aus den Armeen des Herzogs von Braunschweig und des Prinzen Hohenlohe vereinigt,

wozu das Regiment Herzog von Braunschweig 8 Offiziere, 15 Unteroffiziere und 300 Mann stellte. Zu den Offizieren gehörte August von Witzleben. Das Corps wurde in 10 Colonnen getheilt, wovon die eine Hälfte den Angriff auf die Stadt, die andere auf die verschiedenen Ausgänge der Festung machen sollte. Das von einem höhern Offizier des Bataillons Leib-Garde während der Belagerung von Landau geführte Tagebuch sagt wörtlich: „Beim Sturm auf Bitsch war man in der Idee, dass, sobald man sich sehen liesse, die Thore geöffnet würden und die Garnison keinen Sturm abwarten würde. Daher waren von den Regimentern die Lieblinge der Generale und Kommandeure sowohl an Offizieren als Gemeinen dazu genommen, um dass sie nach der Einnahme mit Ordens stolziren könnten, allein die Franzosen dachten anders." Am 17. Nov. 1793 früh 21 Uhr geschah von dem Major von Kalkreuth, Hohenloheschen Regiments, der Angriff auf die Stadt; er fand wenig Widerstand, erbrach die Thore, machte einen Theil der Besatzung nieder. und unterstützte dann den Angriff auf die Festung. Unterdessen griffen auch die andern Colonnen die ihnen angewiesenen Punkte an, überstiegen die Pallisaden, erbrachen die festen Thüren, drangen in die Gewölbe ein und gelangten zum Theil in den Graben. Trotzdem der Feind diesen durch ein heftiges Musketenfeuer, durch Granaten und Steine vertheidigte, stürmten die Angreifer mit gleicher Heftigkeit und Todesverachtung immer von neuem gegen die Poternen des Hauptwalles und das Thor

Da aber die mitgebrachten Werkzeuge durch das Erbrechen der vielen stark mit Eisen beschlagenen Thüren völlig abgenutzt waren und es sich als unmöglich erwies, das Thor zu sprengen, auch viele Offiziere getödtet waren, gab der Oberst Graf Wartensleben um 6 Uhr morgens den Befehl zum Rückzuge. 25 Offiziere, 554 Unteroffiziere und Gemeine hatte das Vaterland zu beweinen. Das vom Regiment Herzog von Braunschweig gestellte Kommando büsste 50 Todte und 150 Gefangene ein. Unter den letztern befand sich, schwer blessirt, der Lieutenant August von Witzleben. Nachdem er längere Zeit in den feuchten Kasematten zu Bitsch gelegen, wurde er nach Dijon abgeführt, wo die gefangenen Deutschen in einem Mönchskloster untergebracht waren. Nachdem der Frieden von Basel geschlossen (5. Apr. 1795), kehrte er nach Deutschland zurück und 1796 stand er wieder bei seinem Regiment in Halber

An den Folgen jener Verwundung leidend wurde er, nachdem er am 7. Oct. 1797 zum Premier-Lieutenant befördert war, 1798 zur Dienst

leistung beim 3. Musketier-Bataillon seines Regiments kommandirt.*) Unterm 14. März 1800 bewilligte König Friedrich Wilhelm III. dem Premier-Lieutenant vom Infanterie-Regiment Herzog Braunschweig, August von Witzleben, den Abschied, um welchen derselbe wegen seines in Folge der Verwundung von 1793 immerwährend kränklichen Zustandes gebeten hatte, mit dem Charakter als Capitain und Beibehaltung der Regiments-Uniform, indem er ihm zugleich das rühmliche Zeugniss gab, dass er sich während der Zeit seiner vieljährigen Dienste und bei den darin vorgefallenen Kriegs-Begebenheiten als ein guter und dienstbeflissener Offizier bewiesen und seiner Schuldigkeit bei allen Vorfällen mit unermüdetem Fleiss und Eifer ein Genüge gethan, weshalb er ihm auch mit Königlicher Huld und Gnade zugethan verbleiben wolle. Der „nunmehrige Capitain von Witzleben" ward dann als Rendant der Kriegsund Domänenkasse zu Halberstadt im Civildienst versorgt. In Halberstadt verheirathete er sich am 14. Mai 1800 mit der am 7. Mai 1780 zu Minden geborenen Tochter des Königl. Preuss. Ober-Kammerpräsidenten und Probstes Franz Traugott Friedrich Wilhelm von Breitenbauch auf Burg-Ranis und Brandenstein (n. 1736. 6. Jan., † 1796. 5. Mai) und der Philippine Winter von Musbach (n. 1740. 31. Dec., † 1794. 26. Jan.), Friedrike Eberhardine Auguste Antoinette Ernestine Elisabeth von Breitenbauch, welche mit ihrer Schwester Philippine Marianne (später mit dem Major von Thielau in Breslau vermählt) bei ihrer Stiefmutter, Antoinette Agnese Jakobine von Breitenbauch geb. von Gustedt (verm. 1795), in Halberstadt lebte.

Während der Westfälischen Zeit, in der August von Witzleben seine Stelle behielt, führte er den Titel Königl. Westfälischer DepartementsDomänen-Receveur. Seine Krankheit verschlimmerte sich derart, dass er bettlägerig wurde, und dies mag wohl der Grund gewesen sein, dass man ihn 1815 seines Postens enthob. Er verkaufte nun sein seit 1806 besessenes Haus und siedelte nach Halle a. S. über. Dorthin schrieb ihm sein einstiger Regiments-Kamerad Karl Friedrich Heinrich Günther von Witzleben (Th. I. S. 141) am 3. Febr. 1818 von Potsdam aus: Theurester liebster Vetter!

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Bei Gott! mit einer Schaam, für die ich keine Worte habe, ergreife ich die Feder, Ihnen, mein liebster Vetter, zu schreiben, weil ich Ihren

**) Diese 3. Musketier-Bataillone waren, ähnlich den jetzigen Ersatz-Bataillonen, Truppen, die nicht mit ins Feld rückten, sondern in den Festungen stehen blieben.

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