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Verkaufe Schönewerda's an den von Geusau, 1610, ausgezogen war. Das waren die Lehnstücke, welche Georg Friedrich von Witzleben am 24. Aug. 1617 seinen Lehnsfolgern hinterlassen hatte. Die Allodial

oder Erbstücke waren grössten Theils auf seine Wittwe, Magdalene geb. von Hessler, übergegangen, darunter namentlich ein Haus mit einem Garten am Dorfe, ein anderes Haus und eine wüste Stätte, zu welchen zusammen 8878 Acker Land gehörten. Auf diesen drei Hausstätten wurden nach dem Jahre 1628 ein herrschaftliches Wohnhaus sowie sonstige Wohn- und Wirthschaftsgebäude erbaut, ein grosser Hof angelegt und der Garten auf 11/4 Acker bemessen. Dies ist der spätere rothe Hof. Der ehemals Heinitzsche Ritterhof verfiel oder wurde abgebrochen, wenigstens ist nie mehr von ihm die Rede.

Als die alte Wolmirstedter Linie der von Witzleben 1651 mit Georg Friedrich ausstarb, fielen dessen Lehngüter an die Söhne Philipp Heinrichs von Witzleben, des letzten Besitzers von Wendelstein, die Allodialstücke, wozu noch eine Oelmühle getreten war, an seine Schwester Anna Magdalena verwittwete von Trotha. Mit dieser geriethen die Lehnserben wegen der von ihr zum Wiederanbau des durch den Krieg verderbten Gutes Wolmirstedt vorgeschossenen Auslagen und wegen Separirung der Erbstücke in Streitigkeiten, welche auf kurfürstlichen Befehl durch den Schösser und Amtshauptmann zu Eckartsberga 1652 in Güte beigelegt wurden. Sie behielt die Erbgüter und empfing aus dem Lehn jährlich 50 Thaler zum Unterhalt. Von den Trotischen Gütern" ist noch nach hundert Jahren die Rede, der dazu gehörige nach 1628 angelegte Hof wird aber am 25. Sept. 1679 schon der rothe Hof" genannt. Anna Magdalena von Trotha starb am 14. Jan. 1680 und nun fielen auch die Wolmirstedter Erbgüter an die Besitzer der Lehngüter.

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Im Jahre 1727 theilten sich die Brüder Hartmann Ludwig und Wolf Dietrich Arnold von Witzleben in die bisher gemeinsam besessenen Güter. Diese waren, soweit sie in Wolmirstedter Flur lagen:*)

I. Lehn.

a) Der Ritterhof, der blaue Hof genannt, an herrschaftlichen mit einem Wall umgebenen, auch übrigen Wohn- und Wirthschaftsgebäuden

*) s. „Des im Amtsbezirke Eckartsberga gelegenen Ritterguths und Dorfs Wollmerstedt Steuer und Schock Catastrum de Anno 1776" im Gräflich von Helldorffschen Archiv zu Wolmirstedt.

sammt Garten ungefähr 4 Acker haltend, nebst 713 Ackern Land, 101 Ackern Wiesen, 1 Fleck Weiden und 337 Ackern Holz, sowie 5 Ackern zum Rittergute Allerstedt, Witzlebenschen Antheils, gehörigen Landes, b) eine Mühle mit einem oberschlächtigem Mahlgange nebst Wohnhaus, Ställchen, Hof, einem Fleckchen Garten und 16 Ackern Land,

c) eine Mühle mit einem oberschlächtigem Mahlgange, Wohnhause, Ställen, Hof, 112 Acker Garten, in den 2 kleine Wohnhäuschen eingebaut waren, und einer Ziegel-Brennerei,

d) eine Schenke mit Wohnhaus, Ställen, Hof und 3/4 Acker Hanfgarten,

e) ein Wohnhäuschen für den Gerichtsdiener,

f) ein Backhaus mit Zuchtvieh-Ställen, Höfchen ohne Garten und 7/16 Acker Land,

g) ein Garten von 1/2 Ackern, der Kirchgarten genannt,

h) eine Scheune am Kirchgarten,

i) ein Hof nebst Schäferei und 1/4 Acker Garten,

k) eine Oelmühle mit einem Rade nebst Wohnhaus und Stall, die Dammölmühle genannt, mit 12 Acker Land und 12 Acker Wiesen.

II. Erbe.

a) Der rothe Hof mit herrschaftlichen und übrigen Wohn- und Wirthschaftsgebäuden, grossem Hof, 1/4 Acker Garten, 25/8 Acker Krautland und 887/8 Acker Land,

b) eine Oelmühle mit einem Rade, nebst Wohnhaus, ZuchtviehStällchen und Höfchen ohne Garten (gehörte 1628 Anna Wertherin, später zu den Trothischen Gütern).

Hiervon erhielt Hartmann Ludwig den blauen Hof mit 358 Ackern Ritterland und 52 Ackern Ritterwiese, die Mühle I. b, das Backhaus f, die Scheune h und die Hälfte, also 44/16 Acker, des zum rothen Hofe gehörenden Erblandes, Wolf Dietrich Arnold den rothen Hof mit 447/16 Ackern Erbland, 355 Acker Ritterland, 49 Acker Ritterwiese, die Mühle c, den Garten g und die Dammölmühle k, und in gemeinschaftlichem Besitz verblieben der unter I. a erwähnte Fleck Weide, die 337 Acker Holz, wovon 25 im Eichelbach, 105 im Birnthal, 207 im Steinthal lagen, und 5 Acker Allerstedter Land, ferner die Schenke d, das Wohnhäuschen e, die Schäferei i und die Oelmühle II. b.

Die erwähnten 337 Acker waren nur ein Theil des zum Rittergute Wolmirstedt gehörenden Holzes, welches nach dem Theilungsvertrage vom 24. Mai 1662 im Ganzen 2014 Acker, d. s. über 4000 Morgen, umfasste, und zwar derjenige, welcher in der Flur von Wolmirstedt lag; das übrige lag im Allerstedter Gerichte oder bildete, wie der Wetzelshain (8-900 Morgen), eine Gemarkung für sich.

Zum rothen Hofe gehörte später noch, von Wolf Dietrich Arnold d. J. von Witzleben oder dessen Sohn Dietrich Gottlieb erst erworben, ein Anspännergut, bestehend aus Wohnhaus, Zug- und Zucht-Vieh-Ställen, Scheune, Hof nebst darin befindlichen zur Brennerei (welche aber 1776 nicht gangbar) optirten separaten Gebäuden und /s Ackern Garten, 373/16 Ackern Land, 4 Ackern Wiese und 3 Ackern Holz im Eichelbache, welches durch Kaufvertrag vom 18. Sept. 1779 in den Besitz der Frau Henriette Elisabeth von Witzleben geb. von Stecher überging.

Etwa vier und ein halbes Jahrhundert war Wolmirstedt im Besitz unseres Geschlechts gewesen, als es im Jahre 1803 verkauft wurde. Sowohl der blaue als der rothe Hof gehörte mehreren Besitzern, von denen keiner in der Lage war, sei es aus Mangel an Lust oder an Geld, das Gut allein zu übernehmen. Schulden, die sich in Folge der unsicheren Zeiten immer mehr anzuhäufen drohten, waren auch vorhanden, und so schien der Verkauf das rathsamste. Der rothe Hof stand seit 1779 unter Sequester. Was den blauen Hof anbetrifft, so hatte von den Brüdern der älteste, Adam Karl Friedrich, seinen Antheil 1792 den andern drei Brüdern gegen Zahlung einer Leibrente überlassen: der zweite, Friedrich Ludwig, der allein etwas von der Landwirthschaft verstand, wollte das Gut nicht übernehmen, weil seine Frau den Aufenthalt in der Residenz Kassel dem auf dem sächsischen Edelsitze vorzog; der Vorschlag des jüngsten Bruders, aus den bedeutenden Wäldern Holz zu schlagen und mit dessen Erlös die Schulden zu tilgen, fand nicht den Beifall der Brüder: Friedrich Ludwig war als Forstmann dagegen, weil die Wälder dadurch ruinirt würden; und so drang Georg Hartmanns Ansicht durch, der aus finanziellen Gründen oder anderer Finanzoperationen. wegen für den Verkauf war. So ward denn durch Kaufvertrag d. d. Freiburg den 11. Juni 1803 das Lehn- und Rittergut Wolmirstedt blauenhöfischen Antheils für 115,000 Thaler an den Kurf. Sächs. Stiftshauptmann Ferdinand Heinrich von Helldorff auf Bedra, welcher gleichzeitig auch den rothenhöfischen Antheil an sich brachte, verkauft.

Es

geht die Sage, dieser habe in den nächsten Jahren den ganzen Kaufpreis aus dem Holze herausgeschlagen,*) und mit Bezug hierauf fiel dann die treffende Bemerkung: „Von den Verkäufern war der eine Chef des Kur

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hessischen Forstwesens, der andere geheimer Finanzrath,

den Herrn von Helldorff zu beidem machen sollen!"

man hätte

Wie Georg Hartmann von Witzleben die Haupttriebfeder zum Verkauf gewesen war, so leitete er auch die Verkaufsverhandlungen und schliesslich die Uebergabe des Gutes an den neuen Besitzer. Er schrieb darüber Ende Juni seinen Brüdern Friedrich und August:

,,Neue Ansichten von Wollmerstedt seit Johannis Tag.

Leidliches Wetter veranlasste mich, mit Frau und Kind am Johannesfest**) Nachmittags nach Wollmerstedt zu fahren. Das alte einfache Haus hatte schon durch die Effecten und Meubels des neuen Besitzers ein etwas anderes Ansehen genommen und die wenigen Habseligkeiten seiner alten Besitzer in den Hintergrund verdrängt Um so mehr war es nöthig, auf den Verkauf zu denken, der sich denn des andern Tags mit einem Erlös von 60 Thlr. 21 Gr. beschloss. Wir schieden nicht ohne Wehmuth von Adelheid und Gustgen des Abends, den sonst heitern. Sontags-Kallmang ***) stimmte alles traurig, denn der neue Superintendent schied von seiner Gemeinde mit einer, wie ich höre, nicht ganz schlechten Abschieds-Rede, die viele Thränen hervorlockte. Festlich und munter

wurde nun der Tag. Alles schickte sich an, den neuen Besitzer feierlich auf der Grenze zu empfangen. Das Dorf war mit 5 Ehrenpforten (Zöglingen des Birn- und Steinthals), das Schloss mit Maien und Rosenkränzen geschmückt, der Weg herein und die Treppe mit Blumen bestreut. Die junge Mannschaft zog zu Pferde mit einer rothen Fahne, der Kantor mit der Jugend aus, und so geleiteten sie sämmtlich den neuen Besitzer mit Musik in sein neues Eigenthum, wo die mannbaren Dirnen unter Anführung der ältesten Dem. Nehmlich die neue Frau mit einer schönen mit Blumen geschmückten Torte empfingen. Auf dem Ried begann ein Vogelschiessen, vor dem Backhaus ein Tanz, bei welchem aber der Fahnenträger, der Mons. Hellwing, nicht erscheinen durfte, weil

*) „conferas Buschii" Graf Bismarck und seine Leute, 2. Aufl., Bd. II, S. 123. **) Freitag, den 24. Juni 1803.

***) Kallmang ist soviel als Trouble, durch viel Besuch verursachtes lebhaftes Treiben, lebhafter Verkehr, also: das sonst immer heitere sonntägliche Treiben war diesmal traurig.

er sich in Bucha besoffen, mit dem Pferde gestürzt und die Fahne zerbrochen hatte; der Tanz wurde des Abends in der grossen rothen HofsStube fortgesetzt. Durch alles dieses liessen sich nun die Hinauszuthuenden sämmtlich an Ein- und Aufpacken, an Räumen und Scheuern, sowie an Aufstellung der wohl unterhaltenen Inventarien-Stücke nicht. abhalten. Man will auch behaupten, dass dem neuen Besitzer das Inventarium, die Uebernahme und das Korn in Aehren weit mehr als der ihm langweilige festliche und freundliche Empfang der Einwohner interessirt habe.

Montags mit dem frühen Tag begann die Uebergabe des blauen Hofs, nach deren Beschluss ich erst in Begleitung des Babliks, den ich aber durch den Eichelbach über die jungen Lärchen und Kiefern den hohlen Weg herunter durch den Garten eine ihm interessante Excursion machen liess, anlangte. (Hier kommt nun das grobe Benehmen von Vaken, Prügelei mit Helldorffs Kutscher und dergl.; alles dieses habe ich ausgelassen.)

Adelheid traf den Sonntag Mittag in Steinburg ein, war mit schwerem Herzen geschieden und reiste Dienstags nach Erfurt ab. Am Donnerstag wurde der Eisbach und Küchenschlag abgezählt. Letztern Orts nahm ich schon die weidenden Schafe im Holze wahr und dachte: „Es ist doch alles eitel!" schwieg aber, als Helldorff meinte, das schade dem Holze nicht und ein tüchtiger Hammel ist mehr werth als eine Eiche. Nachmittags besah und besuchte ich mit ihm und dem Hept*) die Oekonomie und fand schon vieles verändert; eine ganz andere und, wie ich glaube, treffliche Behandlung der Aecker fing schon an. Bei allem wird bis ins tiefste Detail durchgeschaut.

Ich schlief in der grossen Stube, sah zum letzten Mal hinterm Garten die Sonne aufgehen, zählte sodann das letzte Mal über Zeisdorf das Holz ab und fuhr sodann hinten weg nach Bibra.

Mit Schluchzen schied am Dienstag der Amtsschösser, gestern Rosenthal mit Thränen, und mit Schmerz und Trübsinn die Holzhauer im Küchenschlag, als sie mir zum Abschied einen sehr hübschen Blumenstrauss überreichten. Wo möglich komme ich nun in den erstern Jahren nicht wieder hin, nachdem ich nun den Kelch der Trennung bis auf die Hefe ausgeleert habe. Lieb ist mirs, dass ich den förmlichen Abschied

*) Hauptmann Adam Karl Friedrich von Witzleben, der zu Steinburg lebte.

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