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brüderlichen Theilung 1707 die Geldportion erlost hatte, kaufte er das Gut Merzdorf bei Elsterwerda, dessen er sich jedoch, als ihm nach dem Tode seines Neffen Hans Ludwig 1713 Wartenburg gänzlich überlassen worden, wieder entäusserte. Auf Wartenburg gerieth er aber bald in finanzielle Verlegenheiten.,, 1726 kam das Gut in Sequestration, 1728 oder 29 kam es zum Concurs und das Amt Wittenberg hatte die Sequestration bis 1747 oder 48. 1748 melirte sich der Graf von Brühl von Martinskirchen*) darin und hube den Concurs, verglich sich mit den Creditores und bekam Wartenburg und Listerfehrde in Lehn. Zu selbiger Zeit seines (d. h. Philipp Heinrichs von Witzleben) Besitzes und während der Sequestration waren viele Irrungen und Streitigkeiten entstanden zwischen Herrschaft und Unterthanen, welche auch bereits noch nicht alle entschieden, und wurden die Hauptdokumente sowohl von hier (Wartenburg) an Ihm nach seinem Quartier in Wittenberg als auch ins Amt Wittenberg eingeschickt; dieser Process zog sich ins Weite, anno 1756 kam der traurige Krieg, das Amtshaus wie auch sein Absteigequartier brannte zu Wittenberg ab und auch mit solchen alle die Acten und dabei befindlichen Dokumente." **)

Philipp Heinrich von Witzleben hatte also Wartenburg 1748 an den Grafen von Brühl verkauft und war nach Annaburg gezogen, von wo er sich der angedeuteten Processe wegen zeitweise nach Wittenberg begab. In Annaburg fand am 13. Juli 1750 die Hochzeit seiner Tochter Christine Wilhelmine mit Christian Gottlob Marschall von Bieberstein auf Bleddin statt, in Annaburg entschlief nach 54jähriger Ehe seine Gemahlin am 3. September 1757 und er selbst am 6. August 1763 in dem hohen Alter von 87 Jahren, 4 Monaten und 1 Woche.

Von den 6 Söhnen, welche sich unter Philipp Heinrichs 17 Kindern befanden, erreichten nur drei, nämlich Hans Friedrich, Gottlob August und Philipp Heinrich, das Mannesalter.

Hans Friedrich von Witzleben war am 21. Mai 1712 früh um 9 Uhr in Merzdorf geboren und zwei Tage später getauft worden.

*) Friedrich Wilhelm RGraf von Brühl, n. 1695. 4. Febr. † 1760. 23. Aug., Königl. Poln. und Kurf. Sächs. Wirkl. Geh. Rath, Bruder des bekannten Sächsischen Ministers Heinrich RGr. von Brühl. Nach dem Tode des Grafen Friedrich Wilhelin von Brühl gelangte Wartenburg in den Besitz des Grafen Johann Jakob von Hohenthal, dessen Nachkommen es als Majorat noch innehaben.

**) Aus einem Actenstück des Archivs zu Wartenburg.

Er trat in Kursächsische Militärdienste, ward 1730 Cornet bei der Garde du Corps und machte den Krieg in Polen 1733-35 mit, während dessen er unterm 9. Sept. 1734 vom Sous-Lieutenant zum Premier-Lieutenant bei der Garde du Corps mit dem Range eines Rittmeisters der Kavallerie aufrückte. Am 28. Juni 1738 erhielt er eine Compagnie beim Arnimschen Cuirassier-Regimente, 1742 wohnte er dem Kriege in Böhmen und Mähren bei und am 21. Mai 1744, seinem 33. Geburtstage, wurde er zu Wolmirstedt mit Wilhelmine Juliane von Witzleben aus dem rothen Hofe zu Wolmirstedt, der am 7. April 1724 zu Wolmirstedt geborenen Tochter des Stifters der rothenhöfer Linie, getraut, stand aber schon im Juli dess. J. in Böhmen und Schlesien wider die Preussen im Felde. Laut Patents d. d. Warschau am 10. Oct. 1746 ward er zum Major declarirt (das Regiment, bisher Haudring'sches, hiess jetzt Graf Ronnow'sches Regiment Curassiers), d. h. er erhielt den Charakter als Major, und unterm 25. März 1751 ward er (im nunmehrigen LeibKürassier-Regiment) zum wirklichen Major und am 10. August 1753 zum Obristlieutenant ernannt. Nachdem die Sächsische Armee den 16. Oct. 1756 am Fusse des Liliensteins die Waffen gestreckt hatte, nahm er Preussische Dienste, wurde in der Königlichen Suite als Adjutant angestellt und wohnte so den Schlachten bei Prag, Hochkirch, Liegnitz und Torgau bei. Nachdem er 1769 zum Obersten befördert war, starb er in Potsdam am 10. Sept. 1783 an der hitzigen Brustkrankheit und ward am 12. dess. M. im Gewölbe des Kirchhofes zu Bornstedt bei Sanssouci beigesetzt. Seine Wittwe zog nach Brandenburg, wo sie am 14. Nov. 1797 starb, nachdem ihr auch alle drei Töchter im Tode längst vorangegangen waren. s. Tab. II. 10.

Gottlob August von Witzleben, am 16. Sept. 1714 zu Wartenburg geboren, wird im dortigen Kirchenbuche 1736 als Cornet erwähnt. Später finden wir ihn als Fürstl. Würtembergischen Lieutenant bei dem. Jägercorps, und als „Lieutenant der Würtembergischen Truppen" wurde er am 17. Juni 1762 zu Magdeburg mit Frau Johanna Elisabeth Renner copulirt,*) der Wittwe Karl Gottliebs Renner, Amtsverwalters auf dem Kurf. Sächs. Schlosse Lichtenburg, und Tochter Johann Gottfrieds Neuber, Königl. Poln. und Kurf. Sächs. Revier-Försters zu Naundorf auf Annaburger Revier. Diese gehörte zu den Erben des Floss

*) Garnison-Kirchenbuch zu Magdeburg.

meisters Johann Daniel Neuber, welcher das Rittergut Tanneberg (3/4 St. südöstlich von Geyer) und die Schlossmühle bei Zöblitz (im Königreich Sachsen) hinterlassen hatte. Gottlob August von Witzleben scheint nun die Bewirthschaftung von Tanneberg übernommen zu haben, wenigstens wohnte er nach seiner Vermählung daselbst und starb auch dort schon am 16. April 1763. Seine Wittwe erhielt bei der Neuberschen Erbschaftsregulirung zu ihrem Antheil die Schlossmühle bei Zöblitz mit dem. zu derselben gehörenden freien Erbgute und wird als Besitzerin derselben in den Acten des Haupt-Staats-Archivs zu Dresden noch am 8. Febr. 1770 genannt.

Philipp Heinrich von Witzleben, am 2. Dec. 1723 Vormittags gegen 11 Uhr zu Wartenburg geboren, stand am 1. Jan. 1746 als jüngster Fähnrich beim 1. Bataillon der Königlichen Leibgarde in Potsdam, wurde Second-Lieutenant laut Patents vom 28. Nov. 1751, marschirte am 28. Aug. 1756 als ältester Second-Lieutenant aus Potsdam mit nach Schlesien und ist am 6. Dec. 1757, da er 16 Jahre gedient, als PremierLieutenant in Breslau an der Blessur, so er am 22. Nov. in der Bataille bei Breslau empfangen, gestorben und in der St. Elisabeth-Kirche daselbst beigesetzt.

3) Raban Heinrich von Witzleben, sein Sohn Hans Heinrich und seine Enkel.

1673 - cr. 1793.

Raban Heinrich von Witzleben, am 28. Sept. 1673 als 6. Kind aus Hartmann Ludwigs von Witzleben zweiter Ehe zu Wartenburg geboren, ward 1687 Page bei dem Erbprinzen August Wilhelm zu Braunschweig-Wolfenbüttel,*) erhielt 1694 eine Fähnrichsstelle im Regiment des Obersten von Hering und ging in demselben Jahre mit nach Brabant. Aber schon 1696 dankte er als Lieutenant ab, da ihn sein Vater nach Wartenburg zurückberief. Nachdem er bald darauf Rackith übernommen hatte, vermählte er sich am 11. Febr. 1701 mit Maria Salome von Hoff aus Peres, Hermann Heinrichs von Hoff auf Peres (bei

*) n. 1662. 8. März, succedirte dem Vater, Anton Ulrich, 1714. 27. März, † 1731. 23. März.

Zwenkau) und Salome's von Preuss aus Wendischborn Tochter, welche ihm 5 Kinder gebar, von denen jedoch nur das dritte, eine Tochter, und das jüngste, ein Sohn, Hans Heinrich, am 8. Juni 1713 zu Rackith geboren und am 11. getauft, zu verständigen Jahren kamen. Im September 1703 gerieth er mit dem Rath der Stadt Kemberg in eine kleine Differenz, die aber alsbald ihre Erledigung fand. Er erhielt eines schönen Tages einen Zettel folgenden Inhalts:

Dem Herrn Lieutenant von Witzleben zu Rackith wird hiermit dienstlich notificiret, dass wir die herannahende Ecker-Mast auf unserer Heyde Oppien zu conserviren gesonnen, Dannenhero wollen Sie dem. Schützen zu Köblitz und wer sich sonst darauf aufhalten möchte, dass er sich der Huthung darauf von dato an gäntzlich enthalten möge, andeuten lassen, wiedrigenfalles das darauf befundene Vieh ohne Unterschied gepfändet werden soll.

Sign. Kemberg den 4. September 1703.

Darauf erwiderte er:

Bürgermeister und Rath daselbst."

„Ich würde zwar auff vorstehendes ansuchen die behörige Gebühr zu verfügen nicht ermangelt haben, wenn es nur legitimo modo geschehen, Nachdem ich aber als einer von Adel dergleichen Zuschickung solcher Zeddel ungewohnt, auch sonsten nirgends Styli ist, Als erwarte zuförderst, wie die Herren ein anderes requisition Schreiben, so etwas höflicher stylisirt, diesfalls ergehen lassen und es geziemender suchen werden, alsdann will nicht ermangeln, was rechtens seyn wird, darauff zu verfügen, protestire anbey wieder fernere Zufertigung dergleichen chartegken, sonsten ich es behörigen ortes rechtlich zu vindiciren wissen werde, gestalt es denn auch mehr einer Aufflage als requisition ähnlich zu seyn scheinet. Sign. Rackith d. 8. Sept. 1703.

Raban Heinrich von Witzleben."
Und nun ward ihm nachstehendes Schreiben zutheil:

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Insonders hochgeehrter Herr Lieutenant!

Demnach wir die Eckermast auf der Heyde Oppin zu schonen gesonnen, Als ersuchen wir unsern hochgeehrten Herrn Lieutenant hiermit dienstlich, Sie wollen Ihren auf dem Köblitzer Hause sich aufhaltenden Leuten nachdrücklich befehlen, dass sie mit ihrem Schwein und andrem Vieh unsere obbemelte Heyde Oppien fernerweit nicht betreiben und,

so lange die Eckermast wehret, derselben sich enthalten möchten, wiedrigenfalles sie der Pfändung gewärtig sein sollen. Wir versehen uns freundnachbarlich Willfahrung und verharren

Unsers hochgeehrten Herrn Lieutenants

dienstwillige

Der Rath zu Kemberg.

Kemberg den 15. September 1703.“

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In der brüderlichen Theilung 1707 erhielt Raban Heinrich von Witzleben Rackith als Eigenthum. Aber trotzdem er 1712 seinen Neffen Hans Ludwig zur Hälfte beerbt hatte, vermochte er das Gut auf die Dauer nicht zu halten. Nachdem seine Gemahlin, Maria Salome von Witzleben geb. von Hoff, das ihr gehörige neben den Rittergutsgebäuden des Hauses Rackith gelegene kleine Freigut am 21. Sept. 1735 für 1000 Thlr. an den minderjährigen Heinrich Friedrich von Platen veräussert hatte, verkaufte er selbst an ebendenselben laut Kontrakts vom 28. Sept. 1735 und mit Consens der Mitbelehnten sein altschriftsässiges Rittergut Rackith mit dem zugehörigen Dorfe Rackith, dem Vorwerke Lochau und der Heide zu Köblitz für 54,000 Thaler, wovon der grösseste Theil zur Befriedigung der Gläubiger verwendet werden musste. Raban Heinrich von Witzleben, der seit dem Jahre 1729 adelicher Kurkreis-Steuereinnehmer war, scheint nun eine Zeit lang zu Schmiedeberg oder Kemberg gelebt zu haben; als aber sein Sohn Hans Heinrich um das Jahr 1737 von Hans Heinrich von Bardeleben das Gut Gaditz mit dem Dorfe Ateritz (1/2 resp. 3/4 St. südöstlich von Kemberg) erworben hatte, zog er nach letzterem Orte. Von hier aus richtete er unterm 20. Aug. 1746 eine Eingabe an den Kurfürsten Friedrich August, worin er sagte: „Nachdem bey der Preussischen Invasion, unter harter Bedrohung des Feindes, die Steuer-Catastra von mir abgefordert; so wurde, da selbe nicht geliefert, ich als ein Geissel gantzer 14 Tage in der grössten Kälte mit fortgeschleppet und mir dadurch vieler Schaden an meiner Gesundheit zugezogen. Dieweil nun ich einen eintzigen Sohn habe, welcher mit dem Guthe Gaditz im hiesigen Kreise ansässig, Ew. Königl. Majestät und Churfürstl. Durchlaucht unter dem ehemaligen Brandischen CuirassierRegiment als Lieutenant gedienet und in der Pohlnischen Campagne den Winter durch die Glieder erfrohren, dass er Anno 1735 seinen Abschied nehmen müssen, als gelanget an E. K. M. meine Bitte mir Er

meinen Sohn Hanss Heinrich cum spe succedendi zu adjungiren."

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