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kinderlos, nachdem sie durch Testament vom 22. Nov. 1786, publ. 13. Febr. 1787, ihre Nichte Margarethe Gottliebe von Witzleben geb. von Maltitz zur Universalerbin eingesetzt hatte. So vereinigte also diese wieder Antheil I und II von Werben. 1799 brannte das Wohnhaus von Kaspers Hof ab und Hans Friedrich Wilhelm von Witzleben baute das jetzige Haus, welches 1802 vollendet wurde. Bei jenem Brande, der sehr plötzlich eingetreten sein muss oder sehr schnell um sich griff, ward buchstäblich weiter nichts gerettet als ein silberner Becher und eine kleine Wachspuppe.*)

Um das Jahr 1804 wohnte Hans Friedrich Wilhelm von Witzleben, aus Missbehagen über augenblickliche Verhältnisse in Werben (Streit mit dem alten Herrn von Weissenfels), eine Zeit lang in Kalke, 1/2 St. nordwestlich von Triebel im Kreise Sorau N./S., wo am 9. Jan. 1804 sein jüngster Sohn geboren wurde. Er war aber nicht Besitzer von Kalke, wie Berghaus, Handb. der Mark Brandenb. III. S. 701 meint. Auch Ledebur, Ad. Lex., irrt, wenn er Kalke vor 1837 im Witzlebenschen Besitz sein lässt.

Hans Friedrich Wilhelm von Witzleben, dem nach dem Gothaschen genal. Taschenbuch der freiherrl. Häuser auf das Jahr 1856 im Jahre 1807 vom Könige Friedrich August von Sachsen für sich und seine Nachkommen der Grafentitel angetragen sein soll, welchen er jedoch abgelehnt habe, starb Sonntag den 5. März 1815 abends 10 Uhr zu Klinge bei Forst i./L. (Kreis Kottbus) und wurde am 9. in Werben begraben. Seine Wittwe folgte ihm am 28. Dec. 1819 früh 9 Uhr, in Werben plötzlich vom Schlage gerührt. Beide hatten 16 Kinder (s. Tab. II. 11), von denen 1 Tochter und 8 Söhne sie überlebten. Diese einigten sich hinsichtlich der Erbschaft dahin, dass die Tochter, Amalie Charlotte Gottliebe von Bomsdorff, Antheil II (der noch den Bomsdorffs gehört) für 13,000 Thaler und Eugen Ludwig Heinrich Ferdinand von Witzleben zusammen mit seiner Gemahlin für 32,000 Thaler, die er seinen Geschwistern zahlte, Antheil I übernahm. Als Eugen am

*) Diese Puppe, obgleich von Wachs, hat bereits drei Brände ausgehalten, vielleicht schon den von 1783. Nach dem Tode der Margarethe Gottliebe von Witzleben kam sie an deren Tochter Amalie von Bomsdorff. Da sie aber „spuken" und besondere Ereignisse vorher ankündigen soll, mochte die Besitzerin sie nicht länger behalten und gab sie dem Bruder Eugen, dessen Wittwe sie ihrem Schwager Leopold von Witzleben schenkte. Wenn Becher und Puppe verloren gehen, haben wir gross Unheil zu bestehen."

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25. Nov. 1827 zu Werben starb, beerbte ihn seine Gemahlin, Agnes Lina Philippine Rosamunde Ida geb. Reichs-Freiin von SchönaichBeuthen, und brachte das Gut ihrem zweiten Gemahl, dem K. Preuss. Landwehr-Lieutenant Friedrich Wilhelm Müller, Besitzer des Ritterguts Klein-Kölzig, zu.

Von den eben erwähnten 8 Söhnen waren 4 verheirathet, Eugen, Eduard und Friedrich waren aber nur mit Töchtern gesegnet, so dass allein Leopold, der älteste, den Stamm fortpflanzte.

Hans Dietrich August Leopold von Witzleben, am 18. Mai 1789 früh 3 Uhr zu Kottbus geboren, besuchte die Klosterschule Rossleben 1805-7, studirte in Göttingen und Leipzig Jura und Cameralia, trat aber am 18. Nov. 1809 als Offizier in Königlich Würtembergische Dienste und zwar bei der Garde zu Fuss. Er wurde bald in den Generalstab, dann zur Kriegskanzlei des Königs versetzt; 1812 stand er bei der Garde du Corps, 1813 wurde er Divisions-Adjutant beim General von Wöllwarth. Nachdem er im October 1813 als Oberlieutenant im Kav. Regt. No. 2 den Würtembergischen Dienst verlassen, wurde er am 12. Nov. dess. J. als Second-Lieutenant in dem Königl. Preuss. 1. Schlesischen Kürassier-Regiment angestellt, mit welchem er im December in Cantonnements bei Gotha lag, im Januar 1814 an den Rhein, dann über Koblenz, Trier, Metz in die Gegend von Chalons marschirte und am 13. und 14. Febr. die Gefechte bei Etoges und Montmirail mitmachte. Noch im Laufe des Februar trat er in Kaiserlich Russische Dienste über als Rittmeister und Adjutant des Prinzen Paul von Würtemberg, ward aber bald darauf während einer Courier-Reise von Tournay nach dem Hauptquartier Chaumont gefangen genommen und nach dem Süden von Frankreich abgeführt. In Folge der Einnahme von Paris aus der Gefangenschaft erlöst, ging er mit dem Prinzen Paul nach England und Russland und 1815 mit der russischen Armee nach Deutschland. 1816 nahm er den Abschied, kehrte nach dem südlichen Frankreich zurück, verheirathete sich zu Serres bei Lauzun am 21. Dec. 1816 mit Céleste Lätitia, des Präsidenten der Anwaltskammer am Kassationshofe Joseph Nicolaus de Bequey-Beaupré zu Paris und der Maria Josephine Wilhelmine Pauline d'Iverny Tochter, geb. 19. Sept. 1794 zu Paris, und lebte nun auf dem Schlosse Lauzun bei Marmande im Departement de Lot et Garonne bis zum Jahre 1835, in welchem er mit seiner ganzen Familie nach Deutschlaud zog. Im nächsten Jahre wurde er Gross

herzoglich Sächsischer Kammerherr in Weimar, 1845 siedelte er nach Miltenberg am Main (in Bayern) über. Auf der dort erworbenen Villa starb er, nachdem er längere Zeit kränklich gewesen, am 16. Mai 1862 und wurde am 18. dess. M., seinem 74. Geburtstage, begraben. Seine Wittwe zog 1864 zu ihrer jüngsten Tochter. Ida nach St. Louis in Nord-Amerika und starb am 18. Mai 1880 zu Detroit, Michigan, U. S. Leopold's von Witzleben Nachkommen s. Tab. II. 11.

5) Dietrich Eugen Heinrich von Witzleben auf Kähnert und sein Sohn Friedrich Heinrich August von Witzleben auf Polnischdorf,

1752-1836.

Hans Heinrichs von Witzleben (s. S. 408) 11. Kind und 8. Sohn, Dietrich Eugen Heinrich von Witzleben, wurde am 10. Januar 1752 zu Gaditz geboren und trat in Königl. Preussische Kriegsdienste beim Leib-Regiment zu Pferde, bat aber bald um den Abschied, der ihm als Rittmeister mit der Erlaubniss, die Uniform der Armee tragen zu dürfen, bewilligt wurde (vor dem April 1776). Am 6. Juli 1775 hatte er sich, 23 Jahre alt, mit Charlotte Luise Katharina von Werder, der am 15. Febr. 1739 zu Brettin geborenen, also 36 Jahre alten Tochter des gewesenen Königl. Preuss. Kammerpräsidenten im Herzogthum Cleve und Fürstenthum Meurs, Wolfgang Friedrich August von Werder auf Brettin, Woltersdorf, Golwitz, Gross- und Klein-Wusterwitz, und der Hermine von Bismarck, vermählt. Von deren Mitgift und seinem Antheil der Kaufgelder für Gaditz und Ateritz erwarb er nun das Rittergut Kähnert, (im Kreise Jerichow I der Provinz Sachsen, 3/4 St. westlich von Theessen) und lebte hier bis zum Tode seiner Gemahlin, welche am 22. Juni 1800 starb und zu Grabow (bei Burg, Reg. Bez. Magdeburg) in dem zu Kähnert gehörigen Gewölbe beigesetzt wurde. Nachdem er dann eine zweite Ehe mit Wilhelmine von Schierstedt, der Schwester des Präsidenten von Schierstedt auf Görtzke, eingegangen, zog er nach Schwedt a. O., wo er zwei Häuser erwarb und am 6. März 1814 verstarb. Sein Sohn erster Ehe war Friedrich Heinrich August von

Witzleben,*) welcher am 3. April 1776 früh 2 Uhr zu Brettin geboren, auf der Schule zu Kloster Bergen bei Magdeburg erzogen und 1794 in Preusische Kriegsdienste getreten war und zwar am äussersten Ende der Monarchie bei dem Regiment Bosniaken, dem er als jüngster Cornet aggregirt wurde und mit welchem er noch in demselben Jahre an dem Feldzuge in Polen theilnahm.

Die Bosniaken, die einzigen Lanzenreiter der damaligen Armee, waren ursprünglich im Südosten Europas angeworben und hatten ihre phantastische orientalische Art sich zu kleiden im Sommer ganz roth

beibehalten.**) Von ihren früheren Vorgesetzten oft scheel angesehen, waren sie erst durch den eben glücklich beendeten Krieg wieder hoch zu Ehren gekommen. Der berühmte Reitergeneral Günther war im polnischen Feldzuge ihr ruhmgekrönter Führer gewesen und jetzt ihr Chef. Sie lagen über 21 Dörfer und kleine Landstädte des Preussischen Polen vertheilt.

Mit Beginn des neuen Jahrhunderts verwandelte der König die Bosniaken in ein „Corps Polnischer Edelleute unter dem Namen Towarczys“ und theilte demselben gleichzeitig einen „Pulk Tartaren“ zu. Mit Ausnahme der Offiziere wurden alle Nicht-Polen und Nicht-Tartaren entlassen und von jetzt an nur noch Polnische Edelleute und mohamedanische Tartaren angeworben. Im Mai 1800 ward der Cornet von Witzleben zum Second-Lieutenant der Towarczys ernannt.

Wenige Tage vor den Schlachten von Jena und Auerstedt erging der Befehl zur Mobilmachung der 15 Schwadronen Towarczys, deren Chef und General - Inspecteur jetzt der General von L'Estocq war. Friedrich von Witzleben stand in Knysczyn bei der Eskadron des Rittmeisters von St. Paul. In Folge der Capitulation von Prenzlau erschien jedoch ein Vorrücken der Towarczys über die Weichsel hinaus nicht gerathen. In den Weihnachtstagen von 1806 kam Friedrich von Witzleben in der Gegend von Soldau in mehreren kleinen Gefechten seit dem polnischen Feldzuge von 1794 zum ersten Mal wieder ins Feuer. Am Tage

Geschichte

*) cf. Ranglisten der K. Preuss. Armee von 1794 bis 1830. des 2. Ulanen-Regiments von J. von Dziengel, herausgegeben von C. W. von Schöning. Dziengel hat in Bezug auf die Feldzüge von 1812 und 1815 die dienstlichen Berichte sowie ein Tagebuch des damaligen Rittmeisters von Witzleben benutzt.

**) Friedrich d. Gr. vermehrte die Bosniaken, welche bisher nur eine Schaar von 100 Mann gewesen, zum Beginn des Feldzuges von 1762 auf 1000 Mann. 8. Archenholtz, Gesch. des siebenj. Krieges, II. S. 226.

von Preusisch-Eylau, 7. Febr. 1807, griffen die Towarczys bei dem Dorfe Kuschitten das französische 48. und 50. Linien-Regiment an, rannten beide, alles vor sich niederstechend, um und nahmen ihnen einen Adler ab, welcher am Geburtstage der Königin Luise im Königlichen Hauptquartier eintraf.

Bei Heilsberg kam es am 10. Juni 1807 zur Schlacht. Die französische Kürassier-Division Espagne war vor kurzem erst aus Italien angekommen und wollte an den Lorbeeren des siegreichen Feldzuges noch theilnehmen. Im Schritt ritt sie den Towarczys entgegen. Diese äusserten, sie wüssten nicht, wohin bei solchen Eisenmännern zu stechen sei. „Nur immer ins Gesicht!" war die Antwort. Und diese Regel, die schon Cäsar den Seinigen bei Philippi gab, erzeugte Selbstvertrauen, und bei dem nun folgenden äusserst blutigen Kampfe, Mann gegen Mann, wurden die Kürassiere gänzlich über den Haufen geworfen, ihre hinter ihnen stehenden Unterstützungen umgeritten und gesprengt. Ein gleiches Schicksal traf auch einige französische Infanterie-Bataillone, die sich auf die Erde warfen und den Towarczys jedoch ohne sonderlichen Erfolg hinten nach in den Rücken feuerten. Einem verworrenen Knäule gleich, in dicke Staubwolken gehüllt, stürzte sich die Masse der Fliehenden und Verfolgenden bis an das Wäldchen von Lawden, wo plötzlich ein heftiges Kartätschfeuer die Sieger aufhielt. So schnell wie sie gekommen, jagten die Towarczys zurück; die inzwischen wieder aufgestandenen französischen Bataillone wurden abermals umgeritten und hinter der Schlachtlinie alles gesammelt. Die russischen Generale erschöpften sich in Lobeserhebungen über die Tapferkeit der preussischen Kavallerie, die Kosacken kamen abends scharenweise zu den Towarczys, lobten ihre Bravour, reichten ihnen die Schnapsflaschen und erwiesen ihnen allerlei Auszeichnungen. Des Königs Cabinets-Ordre vom 18. Juli 1807 verlieh den Towarczys Lob und Ehre als „überzeugende Beweise der Zufriedenheit" und der russische Feldmarschall hob in seinem Berichte unter denen, die „besonders zu empfehlen" seien, den PremierLieutenant von Witzleben ausdrücklich hervor.

Im Frieden von Tilsit trat Preussen seine polnischen Landestheile ab. Das Regiment und das Bataillon Towarczys wurden, weil die Polnische Benennung nicht mehr angemessen", in ein Corps Ulanen umgeändert, und bei der allgemeinen Reduction der Armee, welche zahllose Offiziere ausser Dienst setzte, traf auch Friedrich von Witzleben, den

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