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aufserlicher Zustand abwechseln. Einerley kust, wie einerley Arbeit, ermüdet. Ja, wie könnten wir doch ohne diesen beständigen Wechsel alle Arten von Vers standeskräften und von Tugenden zeigen? Geniesse also jedes gegenwärtige Gute, und lege dich auf die grosse Kunst, jedem Dinge seine gute Seite abe zusehen. Und hier erinnere ich diejenigen meiner Leser, welche des "Hrn. von Mosers so lehrreiche Lebensbeschreibung gelesen haben, an die große Kunst, wodurch sich dieser aufrichtige Christ seine eben so unverdiente als harte Gefangenschaft sehr erträglich zu machen gewußt hat.

Endlich, willst du hienieden stets eine recht Lautere und köstliche Freude geniessen: so werde, sey und bleibe ein wahrer, thätiger Christ, oder freue dich in dem HErrn, wie Paulus, da er dieses Phiks 4, 4. schrieb, als ein armer Gefangener in dem üppigen Rom, that. v. 11-14. Freue dich über den HErrn, feine Macht, Weisheit und unaussprechliche Güte, in feinen Geschöpfen; in allem dem mannigfaltigen Gur ten und Vergnügen, das sie dir jeden Augenblick ge währen, und besonders auch in den geistlichen Wohlthas ten; ja, freue dich schon zum voraus über alle Wohls thaten, die er dir noch künftig und die ganze Ewigkeit hindurch våterlich und gnådig erweisen wird. müsse dich stets zur Freude über seine unverdiente Huld ermuntern, deine gute Gattin, deine Kinder, Freun de, Glücksgüter, Ehre, alles, mit einem Worte, was du besitzest. Besonders müsse es dir eine Freude seyn, stets das zu thun, was recht und deinen vers schiedenen Pflichten gemäß ist. Spr. Sal. 21, 15. Ges B 4 nieße

Alles

nieße nur alles mit der frölich dankbarn und from men Gesinnung eines Kindes: so bist du immer auch unter herben Umständen selig. Matth. 5, 1. ff.

O ihr Tugendhaften, zeiget doch euren ungeras thenen Brüdern durch euer zufriedenes, heiteres und fröliches Wesen, daß die stete Ausübung der Religion das leichteste und zuverlässigste Mittel, stets überwies gend freudig zu seyn, sen. Du aber, allerseligstes Wes fen, unser Vater und ewiger Wohlthäter, laß besons. ders diejenigen deiner gehorsamen Kinder, die sich so, schwer ihres natürlichen Hanges zur Miedergeschlagens heit und Trübsinnigkeit erwehren können, ihr grosses Glück nach seiner ganzen Grösse einsehen und empfins den. Laß sich freuen alle, die auf Dich trauen: ewiglich laß sie sich Deiner rühmen und frohlocken. Denn du beschirmest sie ja. Fröhlich laß seyn in Dir, die deinen Namen, die Dich und Deine Religion kennen und hochschäßen. Denn du HErr, segnest ja die Gerechten: Du krös nest sie mit Gnaden, wie mit einem Schilde. Pf. 5, 12. 13.

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Gleichy

Vierte Betrachtung.

leichwie der Naturforscher, welcher selbst auf hos hen Bergen und in Einöden Gottes Werken in der Natur mit unermüdeter Geduld nachspüret, öfters durch die schönsten Blumen und Meisterstücke der Schöpfung ganz unvermuthet belohnet wird: eben so glücklich ist auch der Verehrer Gottes und der Tugend, wenn er gleichsam darauf ausgehet, um seines Gleichen in fernen Zeiten und ländern aufzusuchen. Er findet nicht selten in den finstersten und verderbtesten Zeiten, mitten unter Ubergläubigen oder lasterhaften, Månner, bie groß und glücklich in sich selber, der Segen eines Landes, ja ihres Zeitalters gewesen sind; Tugendhafte, welche durch ihr Beyspiel noch jeho für die Nachwelt gleichsam am Himmel als wohlthätige Gestirne glänzen, Ich darf fleißigen Bibellefern aus der Urwelt nur die ehrwürdigen Namen eines Abels, Enochs, Seths, Noahs, Abrahams, Melchisedeks, Abimelechs, Hiobs und Moses nennen, und dann mit Ueberges hung der neutestamentlichen Tugendmuster meine Leser nur an die groffen, wohlthätigen Männer erinnern, welche um die Zeiten der Reformation mitten in der Finsterniß des Pabstchums, als von Gott aufgesteckte Lichter scheinten und auch in andern einen gleich seligen Wahrheits- und Tugendeifer anzündeten, wie JEsus vom Johannes Joh. 5, 35. rühmet und wie eigentlich alle Christen seyn sollten. Phil. 2, 15, 1

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B 5

Jeht

Jeht will ich einen Mann aus dem sogenannter weltlichen Stande aufstellen, um zu zeigen, was für erhabene und für ganze Königreiche höchst wohlthätige Gesinnungen die Liebe zu Gott und seinem Worte eins flösse, und wie wirksam zum Besten vieler tausend Menschen, das wahre, nicht aber das falsche und zu unnüßen Klosterandächteleyen verleitende, Chris ftenthum mache. - Es ist der Herr Philipp y von Mornay; ein Mann, der unter der allen Franzos fen unvergeßlichen Regierung Heinrichs des vierten, als Soldat, Staatsmann, Gelehrter, und welches über alles geher, als der aufgeklärteste, tugendhaftestë und wohlthätigste Christ gleich groß, bewunderns und liebenswürdig war, "und noch Muster für alle, die in Ansehen und hohen Würden stehen, ist. Schon dies fes einzige Benspiel ist die beredteste Anpreisung und Bertheidigung des, jeden Menschen und ganze Staaten so sehr beglückenden, aufgeklärten Christenthums. Nicht lobsprüche, nein, nur einige seiner Thaten sollen dies jetzt beweisen.

Schon über 30 Jahre lang war Frankreich der blutige Schauplatzy innerer Kriege und alles nur erfinns lichen Elendes, welches die durch ihre fast satanischen Rånke und Bosheit in der Völkergeschichte so berüchtigs te königliche Mutter, Katharine von Medices durch die stete Verheßzung der zwo königlichen Familien Bours bon und Guise stiftete, unterhielt und vermehrte; fie, um alles auf einmal zu sagen, die Urheberin der parisis schen Bluthochzeit ! Heinrich IV. bestieg 1589. den Thron. Aber so aufferordentlich groß auch sein Bers stand und die Güte seines wahrhaftig königlichen Herr

zens war: so daurten doch die steten Empörungen, Verråthereyen, Bürgerkriege und Plagen des Reiches noch immer fort. Aber da schenkte Gott dem Könige und dem äusserst zerrütteten Staate in einem Sully, und Mornay zween der weisesten, rechtschaffensten Ras the, Freunde und Stüßen.

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Der letztere wurde 1549. gebohren und in Paris Römischkatholisch erzogen. Allein, seitdem er auf sein, pieles Bitten von seiner Mutter mit einem französis schen N. Testamente beschenkt worden war, las er es unter inbrünstigem Flehen um die Erleuchtung des H. Geistes, mit einer solchen Begierde und Aufmerksams keit, daß er sehr frühzeitig die großen Gebrechen und Irrthümer seiner väterlichen Religion einsehen lernte, und seine weise Mutter Mühe hatte, ihn von dem öf fentlichen Uebertritte zur protestantischen Religion so lange zurück zu halten, bis sie 1561. selber nach einer langen Ueberlegung und völligen Ueberzeugung mit ihs rem ganzen Hause diesen großen Schritt that, der auf immer ihrem Sohne den Weg zu den einträglichsten Ehrenstellen in der Kirche, die ihm seine zween vork nehmen Oheime bereits ausgemacht hatten, versperrte. Dein ungeachtet fahr er zu Paris in seinem Studiren mit einem solchen Eifer und Glücke fort, daß er allges mein bewundert, und selbst von seinem sonst mit seinen Religionsgesinnungen unzufriedenen Oheime, dem Erzs bischoffe, geliebet wurde. Als aber dieser ihn durch ein angebotenes Bischum wieder in die Kirche zurück los cken wollte: so mußte der Prålat von seinem jungen Meffen diese so großmüthig fromme Erklärung hören:

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