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men, zu richten die Lebendigen u. die Todten 2c., laut des Symboli Apostolorum.

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Der 4. Art. Von der Rechtfertigung.

Weiter wird gelehret, daß wir Vergebung der Sünden u. Gerechtigkeit vor Gott nicht erlangen mögen durch unser Verdienst, Werk u. Gnugthun; sondern daß wir Vergebung der Sünden bekommen u. vor Gott gerecht werden aus Gnaden, um Christus willen, durch den Glauben, so wir gläuben, daß Christus für uns gelitten hat, und daß uns um seinetwillen die Sünde vergeben, Gerechtigkeit u. ewiges Leben geschenkt wird. Denn diesen Glauben will Gott für Gerechtigkeit vor ihme halten u. zurechnen, wie St. Paulus sagt zum Römern

am 3. u. 4.

Der 5. Art. Vom Predigtamt.

Solchen Glauben zu erlangen, hat Gott das Predigtamt eingeseßt, Evangelium u. Sacrament gegeben, dadurch er, als durch Mittel, den h. Geist gibt, welcher den Glauben, wo u. wenn er will, in denen, so das Evangelium hören, wirket, welches da lehret, daß wir durch Christus Verdienst, nicht durch unser Verdienst, einen gnädigen Gott haben, so wir Solches gläuben.

Und werden verdammt die Wiedertåufer*) u. Andere, so lehren, daß wir ohne das leibliche Wort des Evangelii den h. Geist durch ei gene Bereitung, Gedanken u. Werke erlangen.

Der 6. Art. Vom neuen Gehorsam.

Auch wird gelehret, daß solcher Glaube gute Früchte u. gute Werke bringen soll, und daß man müsse gute Werke thun, allerlei, so Gott geboten hat, um Gottes willen, doch nicht auf solche Werke zu vertrauen, dadurch Gnade vor Gott zu verdienen. Denn wir empfahen Vergebung der Sünden u. Gerechtigkeit durch den Glauben an Christum, wie Christus selbst spricht, Lk. 17, (10): „So ihr dies Alles gethan habt, sollt ihr sprechen: Wir sind untüchtige Knechte !" Also Lehren auch die Våter. Denn Ambrosius **) spricht: "Also ist's beschlossen bei Gott, daß, wer an Christum glåubet, selig sei, und nicht durch Werke; sondern allein durch den Glauben, ohne Verdienst, Vergebung der Sünden habe."

Der 7. Art. Von der Kirche.

Es wird auch gelehret, daß allezeit müsse eine heilige christliche Kirche sein u._ bleiben, welche ist die Versammlung aller Gläubigen, bei welchen das Evangelium rein geprediget, und die h. Sacramente, laut des Evangelii, gereicht werden.

Denn dieses ist gnug zu wahrer Einigkeit der christl. Kirchen, daß da einträchtiglich nach reinem Verstande das Evangelium geprediget, und die Sacramente dem göttlichen Wort gemäß gereicht werden. Und ist

*) Diese Schwärmer zur Zeit der Reformation hielten ihre selbsterfonnenen Lehren für göttl. Eingebungen, das äußerliche Wort, das Lehramt u. die Feier der Sacramente für überflüssig, die Laufe der Kinder für schriftwidrig, erträumten ein tausendjähriges Reich, und predigten Freiheit u. Gleichbeit u. Gemeinschaft der Güter 2c. Gegen sie sind außerdem noch die Artikel 8, 9, 12, 14, 16 u. 17 gerichtet.

**) starb 397 als Erzbischof von Mailand.

nicht noth zu wahrer Einigkeit der christl. Kirchen, daß allenthalben gleichförmige Ceremonien, von den Menschen eingescht, gehalten werden, wie Paulus spricht, Eph. 4, (10): „Ein Leib, Ein Geist, wie ihr bes rufen seid zu einerlei Hoffnung eures Berufs: Ein Herr, Ein Glaube, Eine Laufe."

Der 8. Art. Was die Kirche sei?

Item, wiewohl die christl. Kirche eigentlich nichts Anders ist, denn die Versammlung aller Gläubigen u. Heiligen, jedoch dieweil in diesem Leben viel falscher Christen u. Heuchler sind, auch öffentliche Sünder unter den Frommen bleiben; so sind die Sacramente gleichwohl kräftig, obschon die Priester, dadurch sie gereicht werden, nicht fromm sind, wie denn Christus selbst anzeiget, Mt. 23, (2): "Auf dem Stuhl Mosi siten die Pharisåer 2c.

Derhalben werden die Donatisten *) u. alle Andere **) verdammt, so anders halten.

Der 9. Art. Von der Taufe.

Von der Taufe wird gelehret, daß sie nöthig sei, und daß dadurch Gnade angeboten werde; daß man auch die Kinder taufen soll, welche durch solche Taufe Gott überantwortet u. gefällig werden.

Derhalben werden die Wiedertåufer verworfen, welche lehren, daß die Kindertaufe nicht recht sei.

Der 10. Art. Vom heiligen Abendmahl.

Vom Abendmahl des Herrn wird also gelehret, daß wahrer Leib u. Blut Christi wahrhaftiglich unter der Gestalt des Brotes u. Weins im Abendmahl gegenwärtig sei, und da ausgetheilet u. genommen wird. Derhalben wird auch die Gegenlehre verworfen.

Der 11. Art. Von der Beichte.

Von der Beichte wird also gelehret, daß man in der Kirche privatam absolutionem [Privatabsolution] erhalten, und nicht fallen lassen soll, wiewohl in der Beichte nicht noth ist, alle Missethat u. Sünden zu erzählen, dieweil doch Solches nicht möglich ist. Ps. 18. ***): "Wer kennet die Missethat?~

Der 12. Art. Von der Buße.

Von der Buße wird gelehret, daß Diejenigen, so nach der Taufe gefündiget haben, zu aller Zeit, so sie zur Buße kommen, Vergebung der Sünde erlangen mögen, und ihnen die Absolution von der Kirchen nicht soll geweigert werden. Und ist wahre rechte Buße eigentlich Reu u. Leid, oder Schrecken haben über die Sünde, und doch daneben glåuben an das Evangelium u. Absolution, daß die Sünde vergeben u. durch

*) Der Bischof Donatus von Carthago (im 4. Jahrh.) u. seine Anhänger lehrten, daß geistliche Handlungen von unwürdigen Dienern nicht auf giltige Weise verwaltet werden könnten.

**) Hierunter sind, wie Abschn. 4 in der Apologie beweiset, vorzugsweise die Wicliffiten verstanden, die es namentlich für Sünde hielten, die Sacramente von Unwürdigen zu empfangen.

***) Muß heißen Pf. 19, 13. In der ersten Ausgabe der Bibelübersehung behielt Luther die Eintheilung der Vulgata bei, die Ps. 9 u. 10 zusammenzieht u. dagegen P. 147 in zwei Pfalme theilt. Es muß daher von Ps. 10–147 nach der jezigen Ausgabe jedesmal Eine Zahl hinzugesetzt werden.

Christum Gnade erworben sei; welcher Glaube wiederum das Herz tröstet und zufrieden machet. Darnach soll auch Besserung folgen, und daß man von Sünden lasse; denn dies sollen die Früchte der Buße sein, wie Johannes spricht, Mt. 3, (8): "Wirket rechtschaffene Früchte der Buße!"

Hie werden verworfen die, so lehren, daß Diejenigen, so einst sind frommi worden, nicht wieder fallen mögen.

Dagegen werden auch verdammet die Novatiani, *) welche die Absolution denen, so nach der Taufe gesündiget hatten, weigerten.

Auch werden die verworfen, so nicht lehren, daß man durch Glauben Vergebung der Sünde erlange, fondern durch unser Gnugthun. Der 13. Art. Vom Gebrauch der Sacramenten.

Vom Gebrauch der Sacramenten wird gelehret, daß die Sacra mente eingesetzt sind, nicht allein darum, daß sie Zeichen seien, dabei man äußerlich die Christen kennen möge; sondern, daß es Zeichen u. Zeugniß sind göttliches Willens gegen uns, unsern Glauben dadurch zu erwecken u. zu stärken: derhalben sie auch Glauben fordern, und denn recht gebraucht werden, so man's im Glauben empfåhet u. den Glauben dadurch stårket.

Der 14. Art. Vom Kirchenregiment.

Vom Kirchenregiment wird gelehret, daß Niemand in der Kirchen öffentlich lehren, oder predigen, oder Sacrament reichen soll, ohne or= dentlichen Beruf.

Der 15. Art. Von Kirchenordnungen.

Von Kirchenordnung, von Menschen gemacht, lehret man diejenigen halten, so ohne Sünde mögen gehalten werden, und zu Frieden u. guter Ordnung in der Kirchen dienen, als: gewisse Feier, Festa u. dergleichen. Doch geschieht Unterricht dabei, daß man die Gewissen nicht da mit beschweren soll, als sei solch Ding nöthig zur Seligkeit. Darüber wird gelehret, daß alle Sahungen u. Tradition, von Menschen darzu gemacht, daß man dadurch Gott versöhne u. Gnade verdiene, dem Evangelio u. der Lehre vom Glauben an Christum entgegen sind; derhalben find Klostergelübde u. andere Tradition vom Unterscheid der Speise, Tage 2c., dadurch man vermeint, Gnade zu verdienen, und für Sünde gnug zu thun, untüchtig, und wider das Evangelium. Der 16. Art. Von der Polizei u. weltlichem Regiment.

Von Polizei u. weltlichem Regiment wird gelehret, daß alle Obrig keit in der Welt, und geordnete Regiment u. Gefeße, gute Ordnung von Gott geschaffen u. eingesetzt sind, und daß Christen mögen in Obrigkeit, Fürsten u. Richteramt ohne Sünde sein, nach kaiserlichen u. andern üblichen Rechten, Urthel u. Recht sprechen, Übelthåter mit dem Schwert strafen, rechte Kriege führen, streiten, kaufen u. verkaufen, aufgelegte Eide thun, Eigenes haben, ehelich sein zc.

*) Sie leiteten ihren Namen vom röm. Presbyter Novatianus her, und er klärten sich (im 3. Jahrh.) gegen die Wiederaufnahme der Gefallnen in die Kirchengemeinschaft, selbst wenn sie Buße thäten. Ihres großen Eifers für Sittenreinheit wegen nannte man sie spottweise Katharer, d. h. die Reinen, woraus sich im Abendlande das Wort Gazzari, und daraus das Wort Kezer bildete.

Hie werden verdammet die Wiedertåufer, so lehren, daß der obangezeigten Keines christlich sei.

Auch werden Diejenigen verdammet, so lehren, daß christl. Vollkommenheit sei, Haus u. Hof, Weib u. Kind leiblich verlassen, und sich der vorberührten Stücke äußern, so doch dies allein rechte Bollkommenheit ist rechte Furcht Gottes, und rechter Glaube an Gott. Denn das Evangelium lehret nicht ein äußerlich, zeitlich, sondern innerlich, ewig Wesen u. Gerechtigkeit des Herzens, und stößt nicht um weltlich Regiment, Polizei u. Ehestand; sondern will, daß man solches Alles halte als wahrhaftige Ordnung, und in solchen Ständen christl. Liebe u. rechte gute Werke, ein Jeder nach seinem Beruf, beweise. Derhalben sind die Christen schuldig, der Obrigkeit unterthan, und ih ren Geboten gehorsam zu sein in Allem, so ohne Sünde geschehen mag. Denn so der Obrigkeit Gebot ohne Sünde nicht geschehen mag, soll man "Gott mehr gehorsam sein, denn den Menschen, Apg. 5, (29). Der 17. Art. Von der Wiederkunft Christi zum Gericht.

Auch wird gelehret, daß unser Herr Jesus Christus am jüngsten Tage kommen wird, zu richten, und alle Todten auferwecken, den Glâubigen u. Auserwählten ewiges Leben u. ewige Freude geben, die gottlosen Menschen aber u. die Teufel in die Hölle u. ewige Strafe verdammen.

Derhalben werden die Wiedertåufer verworfen, so lehren, daß die Teufel u. verdammte Menschen nicht ewige Pein u. Qual haben werden.

Item, hie werden verworfen etliche jüdische Lehren, die sich auch jehund ereignen, daß vor der Auferstehung der Todten citel Heilige, Fromme ein weltlich Reich haben, und alle Gottlosen vertilgen werden.

Der 18. Art. Vom freien Willen.

Vom freien Willen wird gelehret, daß der Mensch etlichermaßen einen freien Willen hat, äußerlich ehrbar zu leben, und zu wählen unter denen Dingen, so die Vernunft begreift; aber ohne Gnade, Hilfe u. Wirkung des h. Geistes vermag der Mensch nicht, Gott gefällig zu werden, Gott herzlich zu fürchten, oder zu glauben, oder die angeborne böse Luft aus dem Herzen zu werfen; sondern Solches geschieht durch den h. Geist, welcher durch Gottes Wort gegeben wird. Denn Paulus spricht 1. Cor. 2, (14): "Der natürliche Mensch vernimmt Nichts vom Geiste Gottes."

Und damit man erkennen möge, daß hierin keine Neuigkeit gelehret werde, so sind das die klaren Worte Augustini vom freien Willen, wie jesund hiebei geschrieben aus dem 3. Buch Hypognostikon: "Wir bekennen, daß in allen Menschen ein freier Wille ist; denn sie haben je alle natürlichen, angebornen Verstand u. Vernunft; nicht, daß sie Etwas vermögen mit Gott zu handeln, als: Gott von Herzen zu lieben, zu fürchten; sondern allein in äußerlichen Werken dieses Lebens haben sie Freiheit, Gutes oder Böses zu wählen. Gut meine ich, das die Natur vermag, als: auf dem Acker zu arbeiten, oder nicht, zu essen, zu trinken, zu einem Freunde zu gehen, oder nicht, ein Kleid an- oder auszuthun, zu bauen, ein Weib zu nehmen, ein Handwerk zu treiben u. dergleichen etwas Nüßliches u. Gutes zu thun, welches Alles doch ohne Gott nicht ist, noch bestehet, sondern Alles aus ihm,

und durch ihn ist. Dagegen kann der Mensch auch Böses aus eigener Wahl vornehmen, als: vor einem Abgott niederzuknien, einen Lodtschlag zu thun" 2c.

Der 19. Art. Von der Ursach der Sünden.

Von Ursach der Sünden wird bei uns gelehret, daß, wiewohl Gott, der Allmächtige, die ganze Natur geschaffen hat u. erhält, so wirket doch der verkehrte Wille die Sünde in allen Bösen u. Veråchtern Gottes, wie denn des Teufels Wille ist, und aller Gottlosen, welcher alsbald, so Gott die Hand abgethan, sich von Gott zum Argen gewandt hat, wie Christus spricht Joh. 8, (44): "Der Teufel redet Lügen aus seinem Eigen."

Der 20. Art. Vom Glauben und guten Werken.

Den Unfern wird mit Unwahrheit aufgeleget, daß fie gute Werke verbieten. Denn ihre Schriften von [den] zehn Geboten u. andere be weisen, daß sie von rechten christlichen Ständen u. Werken guten nůßlichen Bericht u. Ermahnung gethan haben, davon man vor dieser Zeit wenig gelehret hat; sondern allermeist in allen Predigten auf kindische, unnöthige Werke, als: Rosenkränze, Heiligendienst, Mönche werden, Wallfahrten, gefaßte Fasten, Feier, Brüderschaften ic. getrieben. Solche unnöthige Werke rühmet auch unser Widerpart nun nicht mehr so hoch, als vorzeiten; darzu haben sie auch gelernet nun vom Glauben zu reden, davon sie doch in Vorzeiten gar Nichts geprediget haben; lehren dennoch nun, daß wir nicht allein aus Werken gerecht werden vor Gott; sondern sehen den Glauben an Christum darzu, sprechen: Glauben u. Werke machen uns gerecht vor Gott, welche Rede mehr Troft's bringen möge, denn so man allein lehret, auf Werke zu vertrauen.

Dieweil nun die Lehre vom Glauben, die das Hauptstück ist in christlichem Wesen, so lange Zeit, wie man bekennen muß, nicht ge trieben worden; sondern allein Werklehre an allen Orten geprediget, ist davon durch die Unsern solcher Unterricht geschehen:

Erstlich, daß uns unsere Werke nicht mogen mit Gott versöhnen u. Gnade erwerben; sondern Solches geschieht allein durch den Glauben, so man glåubet, daß uns um Christus willen die Sünden vergeben werden, welcher allein der Mittler ist, den Vater zu versöhnen. Wer nun vermeinet, Solches durch Werke auszurichten, und Gnade zu verdienen, der verachtet Christum, und suchet einen eigenen Weg zu Gott wider das Evangelium.

Diese Lehre vom Glauben ist öffentlich u. klar im Paulo an vie len Orten gehandelt, sonderlich zum Ephefern am 2, (8): "Aus Gnaden seid ihr selig worden durch den Glauben, und Dasselbige nicht aus euch; sondern es ist Gottes Gabe, nicht aus Werken, damit sich Niemand rühme" zc.

Und daß hierin kein neuer Verstand eingeführet_sei, kann_man aus Augustino beweisen, der diese Sache fleißig handelt, und auch also lehret, daß wir durch den Glauben an Christum Gnade erlangen, und vor Gott gerecht werden, und nicht durch die Werke, wie sein ganzes Buch: de Spiritu et Litera, [vom Geist u. Buchstaben] ausweiset.

Wiewohl nun diese Lehre bei unversuchten Leuten sehr verachtet wird, so befindet sich doch, daß sie den blöden u. erschrockenen Gewissen sehr tröstlich u. heilsam ist. Denn das Gewissen kann nicht zu

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