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Gebot, mit unbedingter Vollmacht, wie man es nennt; sondern ein Vorbehalt der Genehmigung, ein besonderer Auftrag, d. i. ein den Aposteln ertheiltes Zeugniß, daß wir in Beziehung auf das fremde, nicht auf das eigne Wort, ihnen glauben sollen. Christus will uns nämlich, wie es nöthig war, in der Überzeugung befestigen, daß sein Wort, wenn Menschen es lehren, wirksam sei, und daß man nicht ein anderes Wort vom Himmel begehren dürfe. Von Menschensatzungen kann das nicht gelten: "Wer euch höret, der höret mich." Denn Christus fordert, sie sollen so lehren, daß man ihn höre, da er spricht: "Der höret mich. Er will also, daß man seine Stimme, sein Wort höre, nicht Menschenfahungen. Also einen Ausspruch, welcher ganz vorzüglich für uns spricht, und den wichtigsten Trost u. Unterricht enthält, deuten jene Esel mit Gewalt auf die geringfügigsten Dinge, auf den Unterschied der Speisen, der Kleidung u. Ühnliches.

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Sie führen auch (Hebr. 13, 17) an: "Sehorchet euren Lehrern." Dieser Spruch fordert Gehorsam gegen das Evangelium; denn er gibt den Bischöfen keine Gewalt außer dem Evangelio. Auch dürfen die Bischöfe nicht Sahungen gegen das Evangelium machen, noch ihre Sabungen gegen das Evangelium deuten. Wenn sie das thun, so ist der Gehorsam verboten, nach dem Spruche (Gal. 1, 8): "So Jemand ein anderes Evangelium würde predigen, der sei verflucht. Dasselbe antworten wir auf die Stelle (Mt. 23, 3): „Alles nun, was sie euch sagen, das haltet u. thut es. Denn offenbar wird das nicht im Augemeinen geboten, als sollten wir Alles annehmen; denn anderwärts gebietet die h. Schrift: "Gott mehr zu gehorchen, als den Menschen“ (Apg. 5, 29). Wenn sie also etwas Gottloses lehren, soll man sie nicht hören. Das ist aber gottlos, daß Menschenfahungen Gottesdienste, ja nothwendige Gottesdienste sein, daß sie Vergebung der Sünden u. ewiges Leben verdienen sollen. Sie werfen uns auch die öffentlichen Ürgernisse u. die Unruhen vor, die unter dem Vorwande unsrer Lehre entstanden sind. Darauf antworten wir kurz. Wenn man auch alle Ürgernisse zusammenfaßte; so bewirkt doch der einzige Artikel von der Vergebung der Sünden, daß wir um Christi willen, unverdient, durch den Glauben Vergebung der Sünden erlangen, so viel Gutes, daß dieses alle Nachtheile aufwiegt. Und eben der Artikel hat von Anfang für Luther'n, nicht nur unsern, sondern auch den Beifall Vieler erworben, die jetzt uns bekämpfen. "Denn es schläft die alte Gunst, vergeßlich sind die Sterblichen," sagt Pindar. Wir aber wollen weder von der für die Kirche so nothwendigen Wahrheit weichen, noch können wir den Gegnern beistimmen, wenn fie dieselbe verdammen; denn man muß Gott mehr gehorchen, als den Menschen. Es werden von der erregten Spaltung diejenigen Rechenschaft ablegen müssen, welche die offenbare Wahrheit von Anfang verdammt haben, und jest mit der größsten Grausamkeit sie verfolgen. Sodann, haften denn keine Ürgernisse bei den Gegnern? Wie viel Unheil stiftet die kirchenschånderische Entheiligung der Messen, die um des Gewinnes willen gehalten werden; welche Schandbarkeit liegt im Colibate. Doch wir brechen die Vergleichung ab! Dieses haben wir für jest auf die Confutation geantwortet. Nun überlassen wir allen Gläubigen das Urtheil, ob die Gegner mit Recht sich rühmen, unsre Confession aus der Schrift wahrhaft widerlegt zu haben.

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III. Die schmalkaldischen Artikel.

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Artikel chriftlicher Lehre, so da håtten sollen auf's Concilium zu Mantua, oder wo es sonst worden wåre, überantwortet werden von unsers Theils wegen, und was wir annehmen, oder nachgeben könnten, oder nicht zc., durch D. Martin Luther'n geschrieben. Anno 1537.

Vorrede Doct. Mart. Luther's.

Da der Papst Paulus, des Namens der Dritte, ein Concilium ausschrieb im vergangenen Jahr, auf die Pfingsten zu Mantua zu halten, und hernach von Mantua wegrückte, daß man noch nicht weiß, wohin er's legen will oder kann, und wir uns auf unsern Theil versehen sollten, daß wir entweder auch zum Concilio berufen, oder unberufen verdammt würden; ward mir befohlen, Artikel unsrer Lehre zu stellen u. zusammen [zu]bringen, ob's zur Handlung käme, was u. wieferne wir wollten oder könnten den Papisten weichen, und auf welchen [Artikeln] wir gedächten endlich zu beharren u. zu bleiben. Demnach habe ich diese Artikel zusammenbracht u. unserm Theil überantwortet. Die sind auch von den Unsern angenommen, und einträch tiglich bekennet u. beschlossen, daß man sie solle, wo der Papst mit den Seinen einmal so kühne wollt werden, ohne Lügen u. Trügen, mit Ernst u. wahrhaftig ein recht frei christlich Concilium zu halten, wie er wohl schuldig wäre, öffentlich überantworten, und unsers Glaubens Bekenntniß fürbringen.

Aber weil sich der röm. Hof so greulich vor einem freien, christlichen Concilio fürchtet, und das Licht so schändlich fleucht, daß er auch Denen, die seines Theils sind, die Hoffnung genommen hat, als werde er nimmermehr ein frei christlich Concilium leiden, viel weniger selbst halten; daran sie sich denn, wie billig, fast ärgern u. nicht geringe Beschwerung darüber ha ben, als die daran merken, daß der Papst lieber wollte die ganze Christenheit verloren u. alle Seelen verdammt sehen, ehe er sich u. die Seinen wollte ein wenig reformiren, und seiner Tyrannei ein Maaß sehen lassen: so hab ich gleichwohl diese Artikel indeß wollen durch öffentlichen Druck an den Tag geben, ob ich ja ehe sterben sollt, denn ein Concilium würde, wie ich mich ganz versehe u. verhoffe, weil die lichtflüchtigen u. tagscheuen den Schelmen so jämmerliche Mühe haben, das Concilium zu verziehen u. zu verhindern; damit die, so nach mir leben u. bleiben werden, mein Zeug niß u. Bekenntniß haben vorzuwenden, über das Bekenntniß, das ich zuvor habe laffen ausgehen, darauf ich auch noch bisher blieben bin, und bleiben will mit Gottes Gnaden.

Denn was soll ich sagen? Wie soll ich klagen? Ich bin noch im Leben, schreibe, predige u. lese täglich; noch finden sich solche giftige Leute, nicht allein unter den Widersachern, sondern auch falsche Brüder, die unsers

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Theils sein wollen, die sich unterstehen, meine Schrift u. Lehre stracks wider mich zu führen; lassen mich zusehen u. zuhören, ob sie wohl wissen, daß ich anders lehre, und wollen ihr Gift mit meiner Arbeit schmücken u. die armen Leute unter meinem Namen verführen; was will doch immermehr nach meinem Tode werden? Ja, ich sollte billig Alles verantworten, weil ich noch lebe. Ja wiederum, wie kann ich allein alle Mäuler des Teufels stopfen? sonderlich Denen, wie sie alle vergiftet sind, die nicht hören noch merken wollen, was wir schreiben; sondern allein an dem sich üben mit allem Fleiß, wie sie unsre Worte in allen Buchstaben auf's Schändlichste verkehren u. verderben mögen. Solchen lasse ich den Teufel antworten, oder zuleht Gottes Zorn, wie sie verdienen. Ich denke oft an den guten Gerson, der zweifelt, ob man etwas Guts sollte öffentlich schreiben. Thut man's nicht, so werden viel Seelen versäumet, die man könnte erretten; thut man's aber, so ist der Teufel da mit unzähligen giftigen, bösen Mäulern, die Alles vergiften u. verkehren, daß doch die Frucht verhindert wird. Doch was sie daran gewinnen, fiehet man am Tage; denn fintemal sie so schändlich wider uns gelogen, und die Leute mit Lügen haben wollen behalten, hat Gott sein Werk immer fortgetrieben, ihren Haufen immer kleiner, und unsern größer gemacht, und sie mit ihren Lügen zu Schanden lassen werden, und noch immerfort.

Ich muß eine Historie sagen. Es ist hie zu Wittenberg gewest aus Frankreich ein Doctor gesandt, der vor uns öffentlich saget, daß sein König gewiß u. über gewiß wäre, daß bei uns keine Kirche, keine Obrigkeit, kein Ehestand sei; sondern ginge Alles unter einander wie das Vieh, und thất Jedermann, was er wollte. Nun rathe, wie werden uns an jenem Tage vor dem Richterstuhl Christi ansehen Die, so solche grobe Lügen dem Könige u. andern Landen durch ihre Schrift eingebildet haben für eitel Wahrheit? Christus, unser aller Herr u. Richter, weiß ja wohl, daß sie lügen u. gelogen haben; deß Urtheil werden sie wiederum müssen hören, das weiß ich fürwahr. Gott bekehre, die zu bekehren sind, zur Buße; den Andern wird's heißen: Wehe u. Ach ewiglich.

Und daß ich wieder komme zur Sache, möchte ich fürwahr wohl gern ein recht christlich Concilium sehen, damit doch viel Sachen u. Leuten ge= holfen würde. Nicht daß wir's bedürfen, denn unsre Kirchen sind nun durch Gottes Gnaden mit dem reinen Wort u. rechtem Brauch der Sacramente, mit Erkenntniß allerlei Ständen u. rechten Werken also erleuchtet u. beschickt, daß wir unserthalben nach keinem Concilio fragen, und in solchen Stücken vom Concilio nichts Bessers zu hoffen noch zu gewarten wissen; sondern da fehen wir in den Bisthümen allenthalben viel Pfarren ledig u. wüste, daß einem das Herz möcht brechen; und fragen doch weder Bischöfe noch Thumherren darnach, wie die armen Leute leben oder sterben, für welche doch Christus ist gestorben, und sollen denselben nicht hören mit ihnen reden, als den rechten Hirten mit seinen Schafen, daß mir grauet u. bange ist, er möchte einmal ein Engelconcilium laffen gehen über Deutschland, das uns Alle in Grund verderbet, wie Sodom u. Gomorra, weil wir sein so freventlich mit dem Concilio spotten.

über solche nöthige Kirchensachen wären auch in weltlichem Stande unzählige große Stücke zu bessern. Da ist Uneinigkeit der Fürsten u. Stände, Wucher u. Geiz sind wie eine Sündfluth eingerissen, und eitel Recht wor den; Muthwill, unzucht, übermuth mit Kleidern, Fressen, Spielen, Prangen mit allerlei Untugend u. Bosheit, Ungehorsam der Unterthanen, Gesinde

u. Arbeiter aller Handwerk, auch der Bauern übersehung (und wer kann's Alles erzählen?) haben also überhand genommen, daß man's mit zehen Conciliis u. zwanzig Reichstagen nicht wieder wird zurechtbringen. Wenn man solche Hauptstücke des geistlichen u. weltlichen Standes, die wider Gott sind, im Concilio würde handeln; so würde man wohl zu thun kriegen alle Hände voll, daß man dieweil wohl würde vergessen des Kinderspiels u. Narrenwerks von langen Röcken, großen Platten, breiten Gürteln, Bischofs- u. Cardinals: hüten oder Stäben, und dergl. Gaukelei. Wenn wir zuvor hätten Got: tes Gebot u. Befehl ausgericht im geistlichen u. weltlichen Stande; so wollten wir Zeit gnug finden, die Speise, Kleider, Platten u. Casel zu re: formiren. Wenn wir aber solche Camelen verschlingen, und dafür Mücken seigen, die Balken lassen stehen u. die Splitter richten wollen; so möchten wir wohl auch mit dem Concilio zufrieden sein.

Darum hab ich wenig Artikel gestellet; denn wir ohne das von Gott so viel Befehl haben, in der Kirchen, in der Obrigkeit, im Hause zu thun, daß wir sie nimmermehr ausrichten können. Was soll's denn? oder wozu hilft's? daß man darüber viel Decret u. Sahungen im Concilio machet, sonderlich, so man diese Hauptstücke, von Gott geboten, nicht achtet noch hält. Gerade als müßte er unser Gaukelspiel feiern, dafür, daß wir seine ernste Gebote mit Füßen treten. Über unsre Sünden drücken uns, und las: fen Gott nicht gnädig über uns sein; denn wir büßen auch nicht, wollen darzu noch allen Greuel vertheidigen.

Ach lieber Herr Jesu Christe, halt du selber Concilium, und erlöse die Deinen durch deine herrliche Zukunft; es ist mit dem Papst u. den Seinen verloren, sie wollen dein nicht; so hilf du uns Armen u. Elen den, die wir zu dir seufzen u. dich suchen mit Ernst, nach der Gnade, die du uns gegeben hast durch deinen h. Geist, der mit dir u. dem Vater lebet u. regieret, ewiglich gelobet, Amen.

Das erste Theil

ist von den hohen Artikeln der göttlichen Majeståt, als: 1. Daß Vater, Sohn u. h. Geist, in Einem göttlichen Wesen u. Natur, drei unterschiedliche Personen, ein einiger Gott ist, der Himmel u. Erden geschaffen hat.

II. Daß der Vater von Niemand, der Sohn vom Vater geboren, der h. Geist vom Vater u. Sohn ausgehend.

III. Daß nicht der Vater, noch h. Geist, sondern der Sohn sei Mensch

worden.

IV. Daß der Sohn sei also Mensch worden, daß er vom h. Geist, ohne männlich Buthun, empfangen u. von der reinen, h. Jungfrauen Maria geboren fei; darnach gelitten, gestorben, begraben, zur Hölle gefahren, auferstanden von den Todten, aufgefahren gen Himmel, fizend zur Rechten Gottes, künftig zu richten die Lebendigen u. die Todten 2c. Wie der Apostel, item S. Athanasii Symbolum, und der gemeine Kinderkatechismus lehret.

Diese Artikel sind in keinem Zank noch Streit, weil wir zu bei den Theilen dieselbigen bekennen, darum nicht vonnöthen, jest davon weiter zu handeln.

Das andere Theil

ist von den Artikeln, so das Amt u. Werk Jesu Christi, oder unsre Erlösung betreffen.

Hie ist der erste u. Hauptartikel:

Daß Jesus Christus, unser Gott u. Herr, sei um unser Sünde willen gestorben, und um unser Gerechtigkeit willen auferstanden, Röm. 4, (25). - Und er allein das Lamm Gottes ist, das der Welt Sünde trägt, Joh. 1, (29). Und Gott unser Aller Sünde auf ihn gelegt hat, Jef. 53, (5). Item, sie sind allzumal Sünder, und werden ohne Verdienst gerecht, aus seiner Gnade, durch die Erlösung Jesu Christi in seinem Blut, zc. Röm. 3, (23).

Dieweil nun Solches muß gegläubet werden, und sonst mit keinem Werk, Gesetz noch Verdienst mag erlanget oder gefasset werden; so ist es klar u. gewiß, daß allein solcher Glaube uns gerecht mache, wie Róm, 3, (28) St. Paulus spricht: "Wir halten, daß der Mensch gerecht werde ohne Werke des Gesetzes, durch den Glauben." Item (26): "Auf daß er allein gerecht sei u. gerecht mache Den, der da ist des Glaubens an Jefum."

Bon diesem Artikel kann man Nichts weichen oder nachgeben, es falle Himmel u. Erden, oder was nicht bleiben will. "Denn es ist kein ander Name den Menschen gegeben, dadurch wir können selig werden," spricht Petrus Apg. 4, (12). Und: »durch seine Wunden sind wir geheilet," Jes. 53, (5). Und auf diesem Artikel stehet Alles, das wir wider den Papst, Teufel u. alle Welt lehren u. leben. Darum müssen wir deß gar gewiß sein, und nicht zweifeln, sonst ist es Alles verloren, und behält Papst u. Teufel u. Alles wider uns den Sieg u. Recht.

Der 2. Artikel. Von der Messe.

Daß die Messe im Papstthum muß der größeste u. schrecklichste Greuel sein, als die stracks u. gewaltiglich wider diesen Hauptartikel strebet, und doch über u. vor allen andern påpstlichen Abgöttereien die höheste u. schönste gewest ist. Denn es ist gehalten, daß solch Opfer oder Werk der Messe, auch durch einen bösen Buben gethan, helfe dem Menschen von Sünden, beide hie im Leben u. dort im Fegfeuer, welches doch allein soll u. muß thun das Lamm Gottes, wie droben ges sagt. Von diesem Artikel ist auch nicht zu weichen oder nachzulassen; denn der erste Artikel leidet's nicht. Und wo etwa vernünftige Papis ften wären, möchte man dermaßen u. freundlicher Weise mit ihnen reden: Erstlich, warum sie doch so hart an der Messe hielten? Ist es doch ein lauter Menschenfündlein, von Gott nicht geboten. Und alle Menschenfündlein mögen wir fallen lassen, wie Christus spricht Mt. 15, (9): Sie dienen mir vergeblich mit Menschengeboten." - 3um Andern ist's ein unnöthig Ding, das man ohne Sünde u. Fahr wohl lassen kann. - Zum Dritten kann man das Sacrament viel besser u. seliger Weise, ja allein seliger Weise, nach Christus Einsehung kriegen. Was ist's denn, daß man um einer erdichteten, unnöthigen Sachen willen, da man's sonst wohl u. seliger haben kann, die Welt in Jammer u. Noth wollt zwingen?

Man lasse den Leuten öffentlich predigen, wie die Messe, als ein

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