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als es für Augen und Ohren viel ist. (An Mams. F. 14. Okt. 1770; vgl. an J. Fahlmer 22. Jan. 1775: Wie eine Schlittenfahrt geht mein Leben rasch weg und klingelnd und promenierend auf und ab.)

Wenn du kühn im Wagen stehst, und vier neue Pferde wild unordentlich sich an deinen Zügeln bäumen, du ihre Kraft lenkst, den austretenden herbei, den aufbäumenden hinab peitschest, und jagst und lenkst und wendest, peitschest, hältst und wieder ausjagst, bis alle sechszehn Füfse in einem Takt ans Ziel tragen, das ist Meisterschaft. (An Herd. Juli 1772.)

Wie von unsichtbaren Geistern gepeitscht, gehen die Sonnenpferde der Zeit mit unseres Schicksals leichtem Wagen durch, und uns bleibt nichts übrig als, mutig gefafst, die Zügel festzuhalten und bald rechts, bald links vom Steine hier, vom Sturze da die Räder wegzulenken. (Egm. 2. Die Vergleichung des Lebens mit einer Fahrt ist G. überaus geläufig, wie im Schwager Kronos, oder an Kestner 25. Dez. 1773: Ich lerne jeden Tag und haudere mich weiter, ebenso an Hel. El. Jac. 31. Dez. 1773, und an S. v. La Roche 21. März 1775: Täglich streb' ich, habe auch wieder, Gott sei Dank, Relaispferde für meine weitere Route getroffen.)

Ist denn das Leben blofs wie eine Rennbahn, wo man sogleich schnell wieder umkehren muss, wenn man das äusserste Ende erreicht hat? (W. M. Lehrj. 8, 7.)

ein einfach Rad, in dem

Und doch ist die Welt nur ganzen Umkreise sich gleich und gleich, das uns aber so wunderlich vorkommt, weil wir selbst mit herumgetrieben werden. (It. R. 17. März 1787.)

Ich sah das Aufzehren einer Wolke (durch die wiederhergestellte Elastizität der Luft) ganz deutlich: sie hing um den steilsten Gipfel, das Abendrot beschien sie. Langsam, langsam sonderten sich ihre Enden ab; einige Flocken wurden weggezogen und in die Höhe gehoben, und so verschwand die ganze Masse nach und nach vor meinen Augen wie ein Rocken von einer unsichtbaren Hand ganz eigentlich abgesponnen. (It. R. 8. Sept. 1786. Über G.s eigene

,,Spinnerei" s. Fr. Aja an Herz. A. A. 30. Nov. 1778.)

Wenn die Männer sich mit den Weibern schleppen, werden sie abgesponnen wie ein Wocken. (Spr. in Pr. 315.)

Den rechten Lebensfaden Spinnt einer, der lebt und leben läfst; Er drille zu, er zwirne fest, Der liebe Gott wird weifen. (Die Weisen und die Leute, 7. Juni 1814. Vgl. an Boiss. 29. Juli 1817: Die alten Knaule ins Feuer werfen und neue zwirnen, 3. Juli 1830: Gätliche Fäden mit einander zwirnen u. a.)

Es sieht aus, als wenn die Zwirnsfädchen, an denen mein Schicksal hängt, und die ich schon lange in rotierender Oscillation auf und zu trille, sich endlich knüpfen wollten. (An Herd. 25. März 1775.)

Knüpfen Sie, wenn Sie mögen, den alten Faden wieder an; es ist ja dies sonst ein weiblich Geschäft. (An A. Gr. Stolb. 3. Juni 1780.)

Die Gräfin von Werthern ist dem Herzog sehr nützlich und würde es noch mehr sein, wenn die Knoten in dem Strange seines Wesens nicht eine ruhige gleiche Aufwickelung des Fadens so sehr hinderten. (An Fr. v. St. 10. März 1781. Vgl. W. M. Wanderj. 2, 5: Es ist überhaupt nicht so leicht, einen alten verworrenen Zustand zu entwickeln und die vielen verschränkten Fäden auf einen Knaul

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zu winden; oder Wendungen wie „, manche Knäulchen Gedankenzwirn auf und ab wickeln", an Herz. K. A. 25. März 1776.)

Die verworrenen Knoten Des wild verknüpften Sinnes löst er leicht Und bald mit wohlerfahrner leichter Hand. (Erw. u. Elm. 1, 2. Vgl. Nat. Tocht. 5, 2: Wie soll ich nun Des wunderbaren Knotens Rätselschlinge, Die mich umstrickt, zu lösen unternehmen? Egm. 5: Der Schlaf löst die Knoten der strengen Gedanken.)

Jahre dauert's, dass ich Auftrösle die bunte Schnur meines Glücks, Geklöppelt tausendfarbig Von dir, o Suleika. (W. östl. D. 8, 18.)

um

Einen verworrenen Knaul kann man dir bequem auf einmal in die Hand geben; um ihn zu entwirren aber, ihn dir als einen reinen Faden in seiner Länge zu zeigen, braucht es Zeit und Raum. (Did. Vers. über die Mal.)

(An

Mein Roman (W. M.) gleicht indessen einem Strickstrumpf, der bei langsamer Arbeit schmutzig wird. Schiller Dez. 1795.)

Ein Mifsverständnis reifst fort wie eine gefallene Masche in einem Strumpf; man hätt's im Anfang mit einer Nadel fangen können. (An S. v. La R. 22. Dez. 1774. Vgl. W. M. Lehrj. 2, 2: Der Dichter sieht die unauflöslichen Rätsel der Mifsverständnisse, denen oft nur ein einsilbiges Wort zur Entwickelung fehlt, unsäglich verderbliche Verwirrungen anrichten.)

Der Dichter soll seine Umrisse auf ein weitläufig gewobenes Zeug aufreifsen, damit der Musikus vollkommen Raum habe, seine Stickerei mit grofser Freiheit und mit starken oder feinen Fäden, wie es ihm gut dünkt, auszuführen. (An Zelt. 19. Mai 1812. Vgl. It. R. 6. Febr. 1788: Das Zeug, worauf gestickt werden soll, mufs weite Fäden

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haben, und zu einer komischen Oper mufs es absolut wie Marli gewoben sein", und an Knebel 27. Februar 1811: Ich schicke Dir diesen Greuel den Text zu Haydns Jahreszeiten, damit Du den Komponisten bedauerst, der auf ein solches Segeltuch seine Stickerei hat verwenden müssen.)

Soll auch ich

Man ermahnte uns ganz ernstlich auf die Bilderjagd auszugehen, die uns denn doch zuletzt nicht ganz ohne Frucht liefs, obgleich Apels Garten, die Kuchengärten, das Rosenthal das wunderlichste Revier sein mochte, um poetisches Wildbret darin aufzusuchen. (D. u. W. B. 7.). Jetzt dir über das Schreiben Schreibend die Menge vermehren und meine Meinung verkünden, Dafs auch andere wieder darüber meinen und immer So ins Unendliche fort die schwankende Woge sich wälze. Doch so fähret der Fischer dem hohen Meer zu, sobald ihm Günstig der Wind und der Morgen erscheint; er treibt sein Gewerbe, Wenn auch hundert Gesellen die blinkende Fläche durchkreuzen. (Epist. I, 1794.)

Hebel, ein Provinzialdichter, der von dem eigentlichen Sinn seiner Landesart durchdrungen, von der höchsten Stufe der Kultur herab seine Umgebungen überschauend das Gewebe seiner Talente gleichsam wie ein Netz auswirft, um die Eigenheiten seiner Lands- und Zeitgenossen aufzufischen. (Aufs. z. Lit. N. 112, 1816.)

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Die Leser und Meiner, die mir Dein letzter Brief vorführt, merken nicht, dafs sie mit dem Regenwurm, der so glatt hinunter zu gehen scheint, einen Angel verschlucken, der ihnen zu schaffen machen wird. Das Büchlein (Ital. Reise) wird sie noch manche Zeit im Bauche grimmen. (An Zelt. 14. Nov. 1816.)

Goethe verglich sich mit einem Gärtner, der eine Menge schöner Blumen besitze, ihrer aber dann erst recht gewahr und froh werde, wenn jemand einen Straufs von ihm fordere. (Unterh. mit v. Müller 27. Sept. 1823. Vgl. an Zelt. 24. Mai 1827: Der zweite Teil der Wanderjahre ist abgeschlossen; nur weniger Binsen bedarf es, um den Straufskranz völlig zusammenzuheften.)

Was von dir (in Mochels Urne) gesagt ist, lässt sich noch sehr halten; ich wollte allenfalls den Spargel schon tiefer aus der Erde herausgehoben haben; dieser Ehrenmann ist billig genug, ihn nur, so weit er grün ist und hervorguckt, abzuschneiden. (An Lav. 3. Juli 1780.)

Ich verglich Dich einer wohl eingerichteten Mühle, die zu dem Umschwung ihres Räderwerks Wasser braucht und, damit ihre Steine sich nicht selbst aufreiben, Weizen die Fülle nötig hat. Ob Du nun gleich, als ein organisches Wesen, dies alles selbst besitzest, so forderst Du doch von aufsen Zuflufs in Deinen Mühlgraben und zahlreiche Mahlgäste. Den besten Weizen wünschen wir Dir an gelehrigen Schülern, die Du freilich nicht zermalmen, aber desto erwünschter schroten und zurichten mögest. (An Zelter 5. Okt. 1830.)

Gewifs ist, dafs an so einem kleinen Orte, WO eine Anzahl wunderbarer moralischer Existenzen sich an einander reiben, eine Art von Gärung entstehen müsse, die einen lieblich säuerlichen Geruch hat; nur geht's uns manchmal wie einem, der den Sauerteig selbst essen soll. Es ist eine böse Kost; aber wenn es in kleinen Portionen zu anderem Mehl (,,Mal" giebt der mir vorliegende Druck) gebracht wird, gar schmackhaft und heilsam. (An Lavater 24. Juli 1780.)

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