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Leben brauchbar ist manches aus dem Unterricht für häusliche Vorgänge, wie Kochen, Medizin, Kleiderreinigen und anderes.

Physik und Chemie sind jezt im Stundenplan der Oberrealschulen im Verhältnis zu anderen Fächern so stark vertreten, mit 6 Stunden oben (in Hamburg sogar 6+2 Stunden praktischer Übungen), daß sie diese fast zu technischen Vorschulen machen, ja direkt zum Studium der Naturwissenschaften hinleiten. Indes wird natürlich die Fachbildung, wie auch auf den anderen Schulen, am besten der Hochschule vorbehalten. Für die allgemeine Bildung in Physik, wie sie andere Menschen als Naturwissenschaftler gebrauchen und die sollen doch auch von der Oberrealschule abgehen genügen wohl die 4 Stunden des Plans unten, eine weniger als jest im Realgymnasium; von diesen müßten etwa 1⁄4, an die Chemie abgegeben werden. Das Gymnasium behält wie jest 2 Stunden.

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Es bleiben noch die Fächer Turnen, Schreiben, Zeichnen und Singen. Das Turnen bildet die Schüler körperlich aus, allerdings etwas pedantisch; und man darf nicht zuviel erwarten von den wöchentlich 2-3 Stunden dieses Faches gegenüber den 20-30 und mehr wissenschaftlichen und ähnlichen Unterrichtes. Eine Erholung wird mehr als durch Turnen durch Spiele erreicht, die dafür auch besser als der Sport sind, welcher wieder Anstrengung fordert. Leider muß vielerwärts auch das Spielen den Kindern erst wieder beigebracht werden, weil sie z. B. in großen Städten so wenig Zeit und Zusammenkünfte haben. Fürs Leben bleibt vom Turnen und Spiel die Freude an körperlichen. Übungen, das Gefühl erhöhter Kraft und Gesundheit fördert das Wohlbefinden, in und neben den körperlichen Übungen werden einfache, natürliche Genüsse bevorzugt, und dabei wird Kameradschaft gepflegt, unter Umständen im wetteifernden Spiel auch Verkehr mit den niederen Klassen, so daß die sozialen Unterschiede nicht so scharf hervortreten. Demnach treibt die Schule am besten zuerst Freiübungen mit Musik und Singen, wozu von neuen Liedern z. B. das reizende: „Wenn die Buben Steckenpferd reiten" von Breu benutzt werden kann. Solche oft wiederholten gefälligen Bewegungen find anfangs gesünder und wichtiger als Kraftübungen an Geräten, die indes später auch nötig sind. Neben dem Turnen muß Zeit für freiwilliges tägliches Spiel geschafft werden. Das wird den Jungen gut tun; dann werden. fie tüchtig Blut, starke Muskeln wie gesunde Knochen bekommen, und nicht nur Nerven, wie vielfach jezt. Der eigentliche

Unterricht, der im Stundenplan unten mit 2 Stunden angeseßt ist, mußte in Serta und Quinta mit ihren 24 Stunden leider ausfallen; doch ist ja ausreichend Zeit zum Spiel da.

Eine gute Hand ist für die Schule wie fürs Leben sehr wichtig. Die jetzigen zwei Schriften, deutsch und latein, erfordern bei geringen Vorteilen einen erheblichen Aufwand geistiger Kraft und Arbeit; besser wäre eine, die lateinische, welche leichter und gefälliger, wenn auch vielleicht nicht immer so charakteristisch ist, und mit ihren runden Formen das Auge nicht so angreift. Sie läßt sich auch deshalb besser übersehen, weil sie nicht über und unter der Reihe liegt, wie die deutsche, sondern fast nur darüber, und so mehr weißen Raum freiläßt. Übrigens ist ja die sogenannte deutsche Schrift aus der lateinischen hervorgegangen, zu der man leicht durch einen Übergang zurückkehren könnte, wie ihn bekannte Systeme und Methoden bieten. Im Stundenplan unten sind hierfür 2 Stunden bis Quarta angeseßt, wie jest in der Oberrealschule.

Das Zeichnen lehrt die Jungen sehen und ist oft anwendbar in anderem Unterricht, z. B. in der Geographie wie in den Naturwissenschaften und als Skizze beim Aufsat; es erzieht auch ästhetisch. Augenblicklich ist ja die Kunst Trumpf, und das Zeichnen soll auch ihr dienen; das kann aber leicht übertrieben werden, denn nicht jeder Schüler hat künstlerische Anlagen, und daran gemessen sollte dieser Unterricht eher wahlfrei sein. Indes die meisten Schüler, wenn auch nicht alle, können durch ihn sehen und mancher kann auch skizzieren lernen, d. h. mit einigen Strichen etwas deutlich und greifbar machen. Das, wie auch das Verstehen technischer Zeichnungen, ist im Leben für viele Menschen brauchbar und angenehm, für den Techniker aber ist die Skizze Berufssprache. Im Stundenplan unten ist das Zeichnen nach Untertertia hinaufgeschoben, um nicht neben dem Schreiben herzugehen, das etwa ähnlich wirkt. Der Unterricht geht in der Oberrealschule ganz durch, und ihm tritt hier von Obersekunda an wahlfreies Linearzeichnen zur Seite, um Perspektive und anderes zu lehren. Im Realgymnasium und Gymnasium ist das Zeichnen von Obersekunda an wahlfrei, für die zukünftigen Techniker bestimmt; für die anderen Schüler ist es gewiß wünschenswert, aber nicht notwendig.

Das Singen übt die Lungen, erzieht musikalisch und gewährt dadurch Genuß; es dient bei Schulfesten und Ausflügen, wo großstädtische Jungen leider oft wenig Lieder zur Verfügung

haben. Im Leben wird in der Kirche und bei Festen gemeinsam gesungen, auch die Liebhaberei gewährt viel Freude, wenigstens für den Sänger; für andere nur, wenn wirklich ausgesprochene Begabung vorhanden ist, sonst bekanntlich nicht. Das Singen ist in Sexta und Quinta verbindlich, wo dieser Unterricht zwischen dem wissenschaftlichen eine angenehme Abwechselung gewährt. Von Quarta ab in Obertertia und Untersekunda fällt wegen des Stimmwechsels das Fach meistens weg könnte das Singen im Chor wahlfrei gemacht werden, weil es doch nicht jedermanns Sache, diese Anlage vielleicht noch weniger als die zum Zeichnen verbreitet und der praktische Nußen nicht so groß wie dort ist.

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Überblickt man den ganzen Unterricht der Schule, so lassen fich als Hauptfächer solche bezeichnen, in denen die Schüler zu einem mehr oder weniger bewußten Können gelangen und aus sich etwas leisten, wie im Deutschen, den fremden Sprachen, der Mathematik, dem Rechnen in den unteren Klassen, und vielleicht der Physik auf dem Realgymnasium wie der Oberrealschule, sofern die Schüler dort selbständige Aufgaben lösen. - In den anderen Fächern dagegen — man kann sie auch Nebenfächer nennen — kommen die Schüler nicht zu einem Können, zu eigenen Leistungen, sondern nur zu einem Wissen von den Dingen, in Geschichte, Geographie, den beschreibenden Naturwissenschaften, auch wohl meistens in der Physik auf dem Gymnasium; oder sie werden in der Religion neben anderen wichtigen Dingen auf ihre sittliche Ausbildung hingewiesen, die sich dann im Verkehr mit Menschen erproben soll. Das Können macht tüchtig zum Handeln und bescheiden, das Wissen von den Dingen leicht stolz und untüchtig zum Handeln, weil es oft zum Besserwissen in Dingen verleitet, die man selbst nicht besser machen würde. Das Können macht den im praktischen Leben tüchtigen Menschen, auf jene Fächer des Könnens sollte daher in der Schule der Nachdruck gelegt und nur in ihnen Hausarbeit gefordert werden. Die anderen Fächer geben eine allgemeine Bildung, wie man das in Deutschland nennt und wünscht, oder dienen der Liebhaberei; beides ist aber dem Können gegenüber Nebensache oder sollte doch zurücktreten. Durch die vielen kleinen Aufgaben in den Nebenfächern werden die Schüler unter Umständen überhäuft; wenn sie diese alle ernst nehmen, auch wohl überlastet oder daran gewöhnt

solche Sachen schnell auf dem Schulwege oder in der Schule zu er ledigen, und das ist natürlich nicht gut. Besser wäre es, in diesen sogenannten Nebenfächern, zu denen aus begreiflichen praktischen Gründen auch Schreiben, Zeichnen, Singen und Turnen treten, häusliche Aufgaben zunächst zu verbieten und später nicht zu fordern. Denn wird dies nicht scharf durchgeführt, so kehren die vielen kleinen Aufgaben unter irgend einer Form wieder, wie der Fuchs, der vorn aus dem Dorf gejagt wurde und hinten wieder hereinkam. Die Folge des Verbotes wäre, daß die Abiturienten nicht mit einem Ballast des Wissens überladen, sondern nur in den Hauptfächern geprüft würden, wo sie etwas leisten können, und daß endlich auch auf der Schule die an die Spise kämen, welche viel können, und nicht, wie jest gelegentlich solche, die viel wissen.

Was die Nebenfächer leisten wollen, sollte im Unterricht selbst gemacht werden, durch Wiederholen und selbst wiederholtes Wiederholen des Lernwürdigen in der Stunde selbst oder in der nächsten; es kann auch den Schülern eine kleine Lernpause während des Unterrichts gegeben werden. Das Wertvolle und Wissenswürdige sist schließlich auch so, müßte allerdings auf ein vernünftiges Maß beschränkt werden, z. B. in der Geschichte auf 100 Zahlen und Tatsachen mit dem Zusammenhang. Auch der Unterrichtsstoff dieser Nebenfächer würde so beschnitten werden, der in manchen geradezu ungeheuerlich angewachsen ist. Aber wieviel hiervon ist denn für die Schule unbedingt nötig und wie wenig erst im Leben für Liebhabereien oder die allgemeine Bildung! Übrigens wird diese später durch Zeitschriften wie Zeitungen leicht ergänzt und auf dem laufenden gehalten.

Die neuen Stundenpläne.

Bei dem Entwurf des folgenden Stundenplanes hat als Ziel der Schule vorgeschwebt: die körperliche und geistige Gesundheit der Schüler. Danach ist die Zahl der Stunden etwas herabgeseht und steigt allmählich von 24 durch 26 und 28 zu 30 in den oberen Klassen.

Die geraden Zahlen der Fächer ungerade sind ausge schlossen erleichtern die Verteilung an die Lehrer zu einem gleichmäßigen Stundenplan für diese; hinter den neuen Stundenplänen stehen zum Vergleich die alten von 1901, bei denen, wie in den neuen, Turnen und Singen eingefügt sind.

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Dazu wahlfrei: von O II ab Zeichnen, von IV ab Chorsingen; von

O II ab Hebräisch für Theologen.

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Dazu wahlfrei: von U II ab je 2 Stunden Zeichnen, von OII ab.

2 Stunden Englisch und 2 Stunden Hebräisch.

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