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Dritter Akt.

Erste Scene.

Zu Worms.

- nem.

(Saal im kaiserlichen Schloße. Im Hintergrunde eine Mittelthüre mit zwei Flügeln, an beiden Seiten große altgothische Schnißwerke im Hautrelief lich: Rechts im Quadrat ein Wolf vor einem Altar, auf welchem ein Kelch steht, vor ihm ein knieender Esel, der ihm das Meßbuch vorhält, links ein Bod und ein Schwein, die einen todten Fuchs auf der Bahre tragen, voran geht ein Hafe mit einer langen Fackel, ein Bär, der ein Weihfaß, und ein Wolf, der das Kreuz trägt. Ueber dem Bilde zur Rechten ein kleineres Medaillon, worin ein Pelikan, der mit dem Blut aus seiner Brust die Jungen füttert, über dem zur Linken, ein Phönig in den Flammen)

Herzog Erich von Braunschweig. Herzog Georg von Sachsen. Markgraf Albrecht von Bran denburg. Mehrere deutsche Fürsten und Rit ter. Kanzler Spalatinus. Ein spanischer Herold.

Herold.

(durch die Mittelthüre heraustretend)

Platz da! die Flügelthür bleibt frei, ihr Herrn!
Für Kaisers Majestät! -

Markgraf Albrecht (vor sich)

Hifpan'scher Molch!

Erich (halblaut)

Die Majestät läßt uns verteufelt warten!

Albrecht (zu Spalatinus tretend)

Saht Ihr den Kaiser gestern einziehn?

Spalatinus.

Albrecht.

Ja!

Sein Epißenkragen war wohl unter Brüdern

Ein Bergschloß werth!

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Saht ihr den stolzen Blick, mit dem er einzog?

Der Churfürst Friederich ritt neben ihm;

So still, so ruhig sank sein Blick hinab,

So, den ich, müßt ein Maler das Gewissen Abkonterfei'n, wenn's Wehrschau hält im Herzen, und keinen Roßfleck trift!

Erich.

Wie sie da ritten

Der Kaiser, der nicht gnug der Kronen hat,
Und Friederich, der keine braucht, da schien mir's,
Als sey's im heil'gen röm'schen Reich nun Abend,
Die Sternlein hätten alle ausgeblinkt,

Und nur der eine Mond sei noch am Himmel,

Wie gestern Abend neben dem Kometen;
Er blitte feurig der Komet, doch konnt er
Den Mond nicht überblißen, jener schwand,
Und dieser nun, der ftrahlte ruhig weiter,

Und nicht einmal zu ahnen schien er es,

Daß Berg' und Thal sein Friedensstrahl befruchte.

Dort kommt er!

Mehrere

Churfürst Friedrich, gleich nach ihm Kardinal Aleander.

Alle Fürsten und Ritter

Edem Churfürsten entgegen rufend)

Heil dem weisen Friederich!

Churfürft.

Gott grüß' Euch, Herrn und Brüder!—Spalatinus! —

(er zieht lehtern auf die Seite und spricht leise und an gelegentlich mit ihm)

Ein Ritter

(zu den andern, auf den in der Entfernung stehen geblie

benen Kardinal zeigend, halblauf)

Seht ihr den Basilisk?

Albrecht (eben so)

Was gilts, wir halten

Ihm einen Spiegel vor, das wackre Pfäfflein,

Den Luther

kukt er drein, gebt acht, er plaßt!

Erich.

Den Luther nun wohl nicht, den frechen Keger,
Der schwaßt den Leuten ja den Glauben ab,

Er läugnet Gott und Höll' und Himmel!

Albrecht.

Glaubts nicht!

Er ist ein wackrer Mann!

Erich.

Den Henker auch!

Ich meines Orts, ich mag ihn nicht ich halt' mich Wie an mein Schwerdt, so an den alten Glauben, Wiewohl ich mir (auf den Kardinal zeigend) dort von den rothen Krebsen

Auch just nicht in die Nase kneipen lasse,

Kardinal

(sich den Fürsten mit einer Verbeugung nähernd)

Der heil'ge Vater läßt Euch seinen Sergen

Entbieten, edle Herren!

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