Da wollt' ich dich verdienen, ihm vereint Dann wollt' ich zu dir eilen, und von dir bete nicht, denn dein Gebet wår' Sünde! Mein Himmel ruht in dir, verschließ' ihn nicht! Dein Kerker ist gesprengt, du darfst nur wollen, So bist du mein, und ich Wenn du's vermagst! Verachte mich, Ich kann nichts ohne dich! Zum Helden kannst du mich erhöhn und tief (fehr bewegt ihn bei der Hand fassend) Mein Jugendfreund! das Leben bråcht' ich freudig Zum Opfer dir, könnt ich um diesen Preis Vom Wahn der neuen Lehre dich befreien,' verschenkt ! Sie ist mein Eigenthum nicht mehr Franz. (sie anstarrend, indem er sich von ihr losréißt) Katharina. Kann ichs widerrufen, Was laut in mir die Gottheit ruft? Franz. Leb' wohl! (eilt ab) Katharina. Hin eilt er tief verwundet mich sein Schmerz ; Therese. Du bleibst dem guten Heiland treu? Katharina. Ich bleib's! Ich muß es bleiben, denn wọ fånd' ich ihn Mit Flammenzügen mir im Herzen glüht Therese Cerschrocken) Hast du denn außer dem gekreuzigten Noch einen Heiland? Katharina. Engelreines Kind! Ja, dir will ich die fünd'ge Schwäche beichten. Ja, mir im Busen glühts ich weiß es selbst nicht, Es ist nicht Männerliebe, nicht der Wunsch, Der mir verbotene, ein Erdenglück Mit einem fündigen Geschöpf zu theilen. Wenn mir Entsagung auch kein Eid gebôte, Ich könnte doch nicht lieben, nicht mein Herz Für mich allein zu schlagen, und doch könnt' ich Auch fremde Flammen wieder auf dem Altar, Der mir allein geweiht, nicht dulden Ich kann nicht lieben! Siehst du, Ich log mir selbst o tief empfind' ich es, Der mir die Seele füllt, es ist der Drang, Der ungestüme, nie befriedigte, Der Drang, o Gott! ich bebe vor mir selber ! Doch nicht vor mir? Therese. Katharina. Nein, gutes Kind, vergieb mir, Ich will dir alles könntest du's nur fassen! Therese (innig) Du hast so viel mich doch gelehrt Katharina. Wohlan! Hast du gesehn, wenn vor dem Ungewitter Doch was sie schuf, zerstört ihr eigner Hauch. Mocht' ich's umfassen, mir den eignen Heiland |