Katharina (unerschüttert dastehend) Steht Rede mir! (die Studenten nähern sich ihr, jedoch schüchtern) Ein Student. Ein herrlich Weib! Ein Andrer. Nu, greff fie! Ein Dritter. Ich kann's nicht Ein Vierter (zu einem andern) Du! Ein Fünfter, Ein Sechster. Jch auch, bei Gott! nicht! Ein Siebenter (zum ersten ) Nun, Senior! Erster Student. Ich fürchte keinen Hieber, Doch dieser Blick verseßt Quart einwärts mir! Ich kann den Arm nicht rühren! Katharina. Memmen ihr! Ihr wagt, Gott zu låstern, und ein Mädchen Sest each in Furcht? Erster Student (sich ihr schüchtern nähernd) Katharina (feierlich) Gebt Antwort mir, der Gottheit und der Kirche! Was soll das Feuer da? Erster Student (feine Verwirrung unterdrückend) Hochwürdig Fråulein ! Der Papst hat Luthern in den Bann gethan, Und weil wir das nicht leiden können feht.! Katharina. (fid) von den Studenten zum Volk wendend) Und ihr vernünft'ge Bürger! - seid ihr Christen? Laßt ihr den Jünglingen die Thorheit zu? Erster Bürger. Als ob sie selbst nicht jung wär'! So flug und fittig, seid so zart und schön, Katharina (mit steigendem Affelt) Verblendet Volk! was jagt ihr wild umher! Mehrere Bürger. Wir suchen neuen Glauben! Katharina. Thoren thr! Sucht ihr auf Dächern ihn? hängt er in Wolken? It's ein papierner Drache, den ihr ziehn könnt An dünnen Fådchen, wo und wie ihr wollt? Ist Glaube nicht der Gottheit freie Gabe, Die ihr nicht stehlen, nur erbeten könnt? Nicht ewig jung, wie Freiheit, Kunst und Liebe? Am Krückenstabe wankt ihr einst, und sie, Ein Haufchen Staub, in Gräbern schon zerstiebt, und trocknet ihre Zähren, wie sie einst Die Zähren eurer Våter trocknete. Erster Bürger. Drum find wir kluger auch, als unsre Våter, Und wollen nicht den angeerbten Wahn Ift nicht der heilige Sebastian Der Domkapell' in jedem seiner Züge? Mehrere Bürger. Wahrhaftig! sprechend ähnlich! Katharina. (indem sie ein kleines Mädchen aus der Menge ergreift und vorführt) Dieses Mädchen, |