Volk. Sie entflieht! Luther. (gefaßt zum Scheiterhaufen tretend, um welchen Stu. denten und Volk einen Halbzirkel bilden, indem er dem Wildeneck die Rollen abnimmt) Wohlan! in Gottes Namen dann! Die Flamme brennt, sie darf uns nicht erkalten! Gewappnet mag er, und geschmückt sich nahn, (er wirft die Rollen ins Feuer. Der Vorhang fällt) 3 weiter A ft. Erste Scene. Zu Wittenberg. (Luthers Zelle. Eine kleine Thür im Hintergrunde und eine an der Seite.) Theobald, Luthers Famulus, am Tische sizend und zeichnend. Philipp Melanchthon hers eintretend. Theobald. Wie freut mich's, Euch zu sehn! Fhr bliebt recht lange aus! sechs Wochen bald! Nun, seid Jhr wohl, gesund? Melanchthon. 's ist eine ungesunde Zeit! O daß ich Die Reife nie gemacht! Gott! mein Sohn! Vielleicht hätt ich Ihn hindern können, jenen übereilten, Verwegnen Schritt, der uns vernichten muß! Theobald. Was meint Ihr denn? ich zittre! Melanchthon. Was so eben Das ganze Land mit Schrecken füllt. — die That, Die ungeheure, unsers allzuraschen, Tollkühnen Freundes! Nie hätt' ich's geträumt Des beil'gen Vaters Bulle zu verbrennen ! Theobald. Und das bedngftigt Euch? Ihr scherzt, Ehrwürd' ger! Melanchthon. Ach! es ist keine Zeit zum Scherzen! Theobald. Meint Ihr, er sollt ihn Der liebe Gott sollt' unsern wackern Luther, Der's doch so ehrlich mit ihm meint Jm Etiche lassen? Nein, Ihr scherzt gewiß! Melanchthon. Du Guter, ahnest nicht! Doch, wo ist Luther? Theobald. (geheimnißvoll, halb leise, auf die Mittelthüre zeigend) Ja Melanchthon, So will ich warten. (feht sich in einen Gessel) Theobald. wißt Jhr's? Mit dem Psalmenüberseßen Da geht es rasch vom Fleck der Doktor hat Den ein und zwanzigsten schon fertig. |